Ein Inflabel Rescue Boot, kurz IRB, (engl. Aufblasbares Rettungsboot) ist ein spezielles Schlauchboot für die Rettung Ertrinkender im Küstennahen Bereich. Sie werden hauptsächlich in Australien und Neuseeland eingesetzt, finden aber auch in Deutschland immer mehr Verwendung.

IRB am australischen Bondi Beach

Geschichte Bearbeiten

IRBs wurden maßgeblich seit Ende der 1960er Jahre in Australien und Neuseeland entwickelt. Seit den Beginn der 2000er Jahre finden IRBs an immer mehr Stränden der deutschen Küste verwendung. Klarer Vorteil ist ihre Wendigkeit und ihre geringen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, wodurch oftmals ein herkömmliches Rettungsboot durch mehrere IRBs ersetzt werden können.

Technik Bearbeiten

Bei den Booten handelt es sich um Schlauchboote mit einem GFK- oder Aluminiumrumpf. In der Regel sind sie mit einem einfachen 25 PS Außenborder ausgerüstet, welcher mit einem Propellerschutz versehen ist. Die Kippsperre ist in der Regel gelößt, was es der Bootsbesatzung ermöglicht, insbesondere an Sandstränden zügig anzulanden.

Als Motoren finden ausschließlich Zweitaktmotoren ohne elektrische Zündung Verwendung.

Um im Boot einen sicheren Halt zu finden und auch um das Boot zu trimmen sind am Boden Fußlaschen für den Bootsführer und den Bootsgast angebracht. Auch besitzen die Boote eine Kenterleine, wie man sie allenfalls von Segelbooten kennt. Diese ermöglicht es der Besatzung, ein gekenntertes IRB wieder umzudrehen.

Ausrüstung Bearbeiten

Die Ausrüstung auf einem IRB ist im Vergleich zu anderen Rettungsbooten eher spartanisch. Sie besteht lediglich aus der persönlichen Ausrüstung der Besatzung.

Die Besatzung der Boote ist mit einem Neoprenanzug, einer Prallschutzweste und Helm ausgestattet. Der Rettungsschwimmer hat für den Einsatz im Wasser zusätzlich Schwimmflossen und einen Gurtretter dabei, meist auch ein spritzwassergeschützes Funkgerät.

Besatzung Bearbeiten

Die Besatzung besteht aus einem Bootsführer und einem Rettungsschwimmer. Der Bootsführer trägt während dem Einsatz die Verantwortung für Material und Besatzung. Anderst als bei anderen Bootsklassen hat der Bootsgast einen erheblichen Anteil bei der Steuerung. Vor allem hat er je nach Lage des Bootes und je nach Wellengang für die richtige Trimmung zu sorgen. Durch eine geziehlte Gewichtsverlagerung soll erreicht werden, dass das Boot immer eine möglichst perfekte Lage im Wasser hat.

Taktik Bearbeiten

 
IRB der DLRG einsatzklar am Strand von Scharbeutz

Die Boote liegen den Tag über direkt an der Wasserkante am Strand. Da sie recht klein sind, werden sie einfach auf den (Sand-)Strand gezogen und brauchen keine Stege oder andere Vorrichtungen. Im Falle eines Einsatzes wird das Boot von der Besatzung bis in hüfttiefes Wasser gezogen, wo der Motor gestartet werden kann. Die persönliche Schutzausrüstung wird bereits während des Sprints ans Wasser angelegt. Bei eingespielten und trainierten Besatzungen dauert dies alles deutlich unter einer Minute.

Gerade bei Suchaktionen oder umfangreicheren Einsätzen zahlt es sich zudem aus, mehrere kleine Boote zur Verfügung zu haben als ein großes. Allerdings sind technische Hilfeleistungen (Bergen von Seglern u.ä.) oder das Nutzen der Boote als Ausgangspunkt für Taucheinsätze nur sehr eingeschränk möglich.

Am Ertrinkenden angekommen, begibt sich der Rettungsschwimmer in einiger Entfernung ins Wasser und legt das letzte Stück schwimmend zurück.


Siehe auch Bearbeiten

Motorrettungsboot DLRG

Einzelnachweise Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Artikel in der englischsprechigen Wikipedia