Die Landstreitkräfte der NVA (LaSK) waren neben der Volksmarine und den Truppen der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA die größte der drei Teilstreitkräfte der Nationalen Volksarmee der DDR. Gegliedert in zwei sogenannte Militärbezirke bestanden die LaSk aus zunächst fünf, ab 1958 aus vier Mot.-Schützen-Divisionen und zwei Panzerdivisionen sowie weiteren dem Kommando der LaSK direkt unterstellten Truppenteilen.

Geschichte

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Die Aufstellung der Landstreitkräfte erfolgte 1956 im Rahmen der Gründung der NVA und des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Dazu wurden die Landeinheiten der Kasernierten Volkspolizei (KVP), die 1952 aus den Volkspolizeibereitschaften des Ministeriums des Inneren hervorgegangen waren, umgegliedert und umbenannt. Das Ministerium für Nationale Verteidigung führte zunächst die Landstreitkräfte über die beiden unterstellten Territorialen Verwaltungen der KVP Nord und Süd, die ab 1957 die Kommandos der Militärbezirke III in Leipzig und V in Neubrandenburg (bis 1956 in Pasewalk) bildeten, direkt.[1]

1972 wurden die Militärbezirke dem neu aufgestellten Kommando der Landstreitkräfte nachgeordnet, das im Frieden für Ausbildung und Einsatzvorbereitung zuständig war.

Die Landstreitkräfte der NVA waren fest eingebunden in die Strukturen der Vereinten Streitkräfte der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages. In diesem Rahmen sollten sie, insbesondere in Verbindung mit den Truppen der Sowjetunion, Polens und der Tschechoslowakei, einen Angriff auf das Gebiet der Vertragsstaaten und insbesondere der DDR abwehren und nachfolgend den Gegner auf dessen Territorium zerschlagen.[1]

Organisation

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Waffengattungen

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Spezialtruppen und Dienste

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  • Aufklärungstruppen
  • Pioniertruppen
  • Nachrichtentruppen
  • Truppen und Einheiten des Funkelektronischen Kampfs
  • Truppen der chemischen Abwehr
  • Technische Dienste
  • Rückwärtige Dienste

Gliederung

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Ende der 1980er Jahre gliederten sich die Landstreitkräfte der NVA in das Kommando der Landstreitkräfte und die zwei Militärbezirke III und V.

Kommando der Landstreitkräfte

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Im Frieden war das am 1. Dezember 1972 aufgestellte Kommando der Landstreitkräfte für die Führung der Landstreitkräfte verantwortlich. Neben den beiden Militärbezirken waren ihm diverse Truppenteile direkt unterstellt, unter anderem das Luftsturmregiment 40, die 40. Artilleriebrigade, das Nachrichtenbataillon 40, das Ingenieur-Baubataillon 40 und mehrere nichtaktive Verbände. Zusätzlich unterstanden dem Kommando mit der Offizierhochschule „Ernst Thälmann“, der Offizierhochschule „Otto Winzer“, der Militärtechnischen Schule „Erich Habersaath“, dem Flugabwehr-Raketenausbildungszentrum 40 und dem Raketenausbildungszentrum 40 die Lehreinrichtungen/-verbände der Landstreitkräfte.

Im Krieg wäre das Personal des Kommandos der Landstreitkräfte auf dann aufzustellende Stäbe, unter anderem die der Mobilmachungsdivisionen, verteilt worden.[1]

Chefs der Landstreitkräfte

Militärbezirke

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Die Kommandos der Militärbezirke führten bereits im Frieden die Mot.-Schützendivisionen und die Panzerdivisionen der Landstreitkräfte. Zusätzlich waren ihnen Verbände, Einheiten und Dienststellen direkt nachgeordnet. Dazu zählten auch die Truppenübungsplätze, die Armee-Lazarette, die Wehrbezirkskommandos mit nachgeordneten Wehrkreiskommandos, Bezirkstransportkommandanturen, Eisenbahntransportkommandanturen, Bezirksversorgungslagern, Schalt-/Betriebszentralen und die Militärjustizorgane (Militärgerichte/-staatsanwaltschaften).


Im Fall eines Krieges sollten die Kommandos in die Feldführungen der 3. und 5. Armee und die Kommandos der Territorialen Militärbezirke III und V umgegliedert werden. Für beide Armeen war ein Einsatz unter Führung des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte auf dem Westlichen Kriegsschauplatz vorgesehen. Den beiden Territorialen Militärbezirken wären nach direkter Unterstellung unter den Minister für Nationale Verteidigung unter anderem die Aufgaben Mobilmachung, Wehrersatzwesen und die territoriale Verteidigung zugewiesen worden.[1]

Dem Kommando des Militärbezirk V in Neubrandenburg unterstanden:

  • 1. Mot.-Schützendivision, (1. MSD) – Potsdam
  • 6. Mot.-Schützendivision, (6. MSD) – Prenzlau (Ende 1958 aufgelöst)
  • 8. Mot.-Schützendivision, (8. MSD) – Schwerin
  • 9. PanzerdivisionHeinz Hoffmann“, 9.PD – Eggesin
  • Kampfhubschraubergeschwader 5 „Adolf von Lützow“, (KHG-5) - Basepohl
  • 5. Raketenbrigade „Bruno Leuschner“
  • Artillerieregiment 5
  • Artillerieaufklärungsregiment 5
  • Panzerjägerabteilung 5 „Hermann Falke“
  • Fla-Raketenregiment 5 „Bernhard Bistlein“
  • Nachrichtenregiment 5
  • Pontonregiment 5
  • Pionierregiment 5 „Horst Viedt“
  • Pionierbrückenbaubataillon 32
  • Funktechnisches Bataillon 5 „Friedrich Dethloff“
  • Funk- und Funktechnisches Aufklärungsbataillon 5
  • Spezialaufklärungsbataillon 5
  • Wach- und Sicherstellungsbataillon 5
  • Instandsetzungsbataillon 5
  • Bataillon materielle Sicherstellung 5
  • Unteroffizierschule III/Ausbildungszentrum 20 „Max Matern“
  • Ausbildungszentrum 19
  • Truppenübungsplätze Klietz, Jägerbrück, Lehnin, Lübtheen, Zingst
  • Armee-Lazarette Uckermünde, Potsdam, Neustadt-Glewe

Der Militärbezirk III mit dem Kommando in Leipzig setzte sich aus den folgenden Großverbänden zusammen:

  • 4. Mot.-Schützendivision, (4. MSD) – Erfurt
  • 11. Mot.-Schützendivision, (11. MSD) – Halle
  • 7. Panzerdivision, (7. PD) – Dresden
  • Kampfhubschraubergeschwader 3 „Ferdinand von Schill“, (KHG-3) - Cottbus
  • 3. Raketenbrigade „Otto Schwab“
  • Artillerieregiment 3
  • Artillerieaufklärungsregiment 3
  • Geschoßwerferabteilung 3
  • Panzerjägerabteilung 3 „Georg Schwarz“
  • Fla-Raketenregiment 3 „Kurt Kresse“
  • Nachrichtenregiment 3 „Georg Schumann“
  • Pontonregiment 3
  • Pionierregiment 3 „Erwin Panndorf“
  • Pionierbrückenbaubataillon 44
  • Funktechnisches Bataillon 3
  • Funk- und Funktechnisches Aufklärungsbataillon 3
  • Spezialaufklärungsbataillon 3
  • Wach- und Sicherstellungsbataillon 3 „Max Hoelz“
  • Instandsetzungsbataillon 3
  • Bataillon materielle Sicherstellung 3
  • Unteroffizierschule I/Ausbildungszentrum 6 „Rudolf Egelhofer“
  • Unteroffizierschule II/Ausbildungszentrum 17 „Kurt Bennewitz“
  • Unteroffizierschule IV/Ausbildungszentrum 10 „Paul Fröhlich“
  • Truppenübungsplätze Nochten, Annaburg, Weberstedt, Bad Liebenwerda
  • Armee-Lazarette Leipzig, Gera, Gotha


Rekrutierung und Ausbildung (Dienst und Laufbahn)

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Ausrüstung

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(Auslands-) Einsätze

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Details, Besonderheiten (z. B. besondere Persönlichkeiten), Kritik und Kontroversen etc.

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Verweise

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Siehe auch

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Literatur

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  • Klaus Naumann: „NVA: Anspruch und Wirklichkeit; nach ausgewählten Dokumenten“, Mittler, Berlin/Bonn/Herford, 1993. ISBN 3-8132-0430-8
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Einzelnachweise

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  1. a b c d Helmut Göpel: „NVA-Landstreitkräfte“ In: Klaus Naumann: „NVA: Anspruch und Wirklichkeit; nach ausgewählten Dokumenten“, Mittler, Berlin/Bonn/Herford, 1993. ISBN 3-8132-0430-8


Anmerkungen (mittels group-Funktion)

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