Militärblogs, auch Milblogs genannt, sind Blogs, welche von oder über das Militär berichten.

Erste Militärblogs kamen auf, als Soldaten, welche im Zuge der Besetzung des Irak 2003–2011 und des Kriegs in Afghanistan auf. Die Blogs, welche von Soldaten privat betrieben wurden, dienten in erster Linie dazu, Kontakt mit den Angehörigen Zuhause zu halten. Auch konzentrierten sich solche Blogs darauf, einen anderen Zugang gegenüber den traditionellen Medien, zum Geschehen im Kriegsgebiet, zu vermitteln.[1] Mit der Zeit hat sich auch eine Website herauskristallisiert welche Militärblogs als Thema haben. Speziell Milblogging.com ist eine Website die auch Blogs jährlich auszeichnet.[2]

Militärblogs können grob in fünf Kategorien aufgeteilt werden. Den größten Anteil dabei stellen Blogs von Soldaten, die von ihrem Leben in der Einheit oder im Einsatz berichten. Weiter gibt es Blogs, welche von Veteranen betrieben werden, um mit den alten Kameraden im Kontakt zu bleiben. Die dritte Kategorie bezieht sich auf Blogs, welche von daheim gebliebenen Familienmitgliedern betrieben werden. Dort tauschen sie sich über die sozialen Belastungen und auch über Schwierigkeiten während der Partner im Einsatz ist, aus. Die vierte Kategorie sind Blogs, die von Zivilisten betrieben werden und über technische oder operative Aspekte berichten. Die letzte Kategorie sind Blogs von Journalisten, welche in einem Blog freier berichten können und dabei keiner redaktionellen Beschränkung unterliegen.[1]

Militärblogs von Soldaten können eine Gefahr sein um sicherheitsrelevante Informationen preis geben. Während es für gedruckte Publikationen oder für eingebettet Journalisten Auflagen vom US Militär gibt so waren Blogs bis 2005 beim US-Militär kaum reguliert. Das [[Multi- National Corps - Iraq]] veröffentlichte ein Memorandum "Unit and Soldier Owned and Maintained Websites" (Memorandum an Einheiten und Soldaten welche eine Website betreiben) und dazu aufforderte keine Öffentlichen Informationen oder Informationen welche über eine FOIA Antrag erhalten werden können, zu veröffentlichten. Zudem veröffentlichte Peter J. Schoomaker, damaliger Army Chief of Staff, eine Nachricht die Kommandeure auffordere Operationssicherheit immer zu gewährleisten. Beide Massnahmen führten dazu dass viele Blogs ihre Publikation einstellten.[3] Es gab sogar Berichte, dass Soldaten ihre Blogs einstellen sollten.[4] Frühe Blogs über den Afghanistan- und Irakkrieg haben es sogar geschafft als Buch veröffentliche zu werden. Jedoch ist es ein generelles Problem Militärblogs in Archive zu überführen, vor allem weil sie auch Bilder und Videos haben.[5] Eine Studie welche sich auf Militärblogs in Irak zwischen 2003 und 2007 konzentrierte konnte zeigen, dass diese Blogs eine höhere Glaubwürdigkeit gegenüber anderen Arten von Blogs (Politische oder Kriegsblogs) haben und glaubwürdiger sind als klassische Medien. Jedoch haben auch Militärblogs über die Zeit an Glaubwürdigkeit eingebüsst. Auch wurde gezeigt, dass die positive Berichterstattung des Kriegs über die Zeit in etwa gleich blieb während die Bevölkerung dem Krieg in Irak über die Zeit kritische eingestellt war als zu beginn, des Kriegs.[6]

In Russland kamen Militärblogs mit dem Krieg im Donbas auf. Aber seit dem Russischen Überfall wurden die Militärblogs sehr beliebt, weil sie oft bessere Informationen bereitstellten als das Militär oder die Medien. Russische Militärblogger sind vor allem auf Telegram, weil das einer der wenigen Internetdienste ist welcher nicht gesperrt ist. Die Militärblogger in Russland sind jedoch nicht immer der Regierung treu ergeben sondern kritisieren sie in Nationalistische Manier, dass man mehr Erfolgen in der Ukrainer erzielen soll. Sie waren, anders als andere Regierungskritische Stimmen, relativ unbehelligt geblieben.[7][8] Jedoch wurden Militärblogger zum Teil von Wladimir Putin unterstützt und durften bei wichtigen Veranstaltungen auftreten. Basierend auf den Berichten vom schlechten Zustand an der Front von Militärbloggern haben Mütter und andere Angehörige eigene Telgramkanäle aufgebaut, jedoch wurde diese nach einiger Zeit blockiert und die Personen mit staatlichen Repressalien überzogen worden.[9]

Einzelnachweise

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  1. a b Dr. Delphine Resteigne: Blogs militaires. À l’instar des blogs civils, les blogs militaires connaissent un succès de plus en plus important. Ils se sont surtout développés depuis les guerres d’Afghanistan et d’Irak. Même l’ONU et ses Casques bleus n’y échappent pas. Les blogs militaires (aussi appelés milblogs) sont des sites internet, tenus à titre privé, portant principalement sur des thèmes militaires. 29. April 2011, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  2. Kaitlyn Medley: Keep It Down Over There! Milblogs: Evidence that Historic Things Happen. In: Journal of Archival Organization. Band 9, Nr. 3-4, 8. Februar 2012, S. 141–173, doi:10.1080/15332748.2011.648558.
  3. ELIZABETH L. ROBBINS: MUDDY BOOTS IO. THE RISE OF SOLDIER BLOGS. In: AUSTRALIAN ARMY JOURNAL. Band 4, Nr. 3, 2007, ISSN 1448-2843, S. 39–57, doi:10.3316/ielapa.200802466 (informit.org [PDF]).
  4. Tatum H. Lytle: A Soldier's Blog: Balancing Service Members' Personal Rights vs. National Security Interests. In: Federal Communications Law Journal. Band 59, Nr. 3, Juni 2007, ISSN 2376-4457 (indiana.edu).
  5. Heather Soyka, Eliot Wilczek: Documenting the American Military Experience in the Iraq and Afghanistan Wars. In: The American Archivist. Band 77, Nr. 1, 2014, S. 175–200, JSTOR:43489590.
  6. Thomas J. Johnson, Barbara K. Kaye: Believing the blogs of war? How blog users compare on credibility and characteristics in 2003 and 2007. In: Media, War & Conflict. Band 3, Nr. 3, Dezember 2010, S. 315–333, doi:10.1177/1750635210376591, JSTOR:26000188.
  7. Russian offensive inspires golden age of military bloggers. Before Russia's offensive in Ukraine, Mikhail Zvinchuk's Telegram channel was mainly known to military buffs. Today, it boasts more than a million followers, exceeding that of many media outlets. 12. Mai 2023, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  8. Vitaly Shevchenko: Ukraine war: Who are Russia's war bloggers and why are they popular? 4. April 2023, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  9. Sam Farbman: Telegram, ‘Milbloggers’ and the Russian State. In: Global Politics and Strategy. Band 65, Nr. 3, 8. Juni 2013, S. 107–128, doi:10.1080/00396338.2023.2218703.

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