Neues Projekt:

Z 23800
Z 23800 der ÉTAT nach der Übernahme durch die SNCF
Z 23800 der ÉTAT nach der Übernahme durch die SNCF
Z 23800 der ÉTAT nach der Übernahme durch die SNCF
Nummerierung:

ÉTAT: Z 23801–23805 SNCF: Z 3801–3805

Anzahl: 5
Hersteller: SOMUA, Alsthom, Oerlikon
Baujahr(e): 1937–1938
Ausmusterung: 1975
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 23 760 mm
Dienstmasse: 39,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Dauerleistung: 750 kW
Stromsystem: 1500 V =
Stromübertragung: Stromabnehmer
Anzahl der Fahrmotoren: 4 × EM3C Oerlikon 750 V
Zugheizung: elektrisch
Betriebsart: elektrisch
Sitzplätze: 78 2. Klasse
Stehplätze: 34 2. Klasse

Die Fahrzeuge der Baureihe Z 23800 der ehemaligen französischen Staatsbahn Chemins de fer de l’État (ÉTAT) bzw. Z 3800 der SNCF waren elektrische Triebwagen für den schnellen Nahverkehr auf der Bahnstrecke Paris–Brest zwischen Chartres und Le Mans.[1]

Vorgeschichte Bearbeiten

Als Auffanggesellschaft wirtschaftlich prekärer Eisenbahnbetriebe war die 1878 gegründete ÉTAT zunächst von geringer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit der Verstaatlichung des Netzes der Chemins de fer de l’Ouest (Ouest) wurde sie 1909 eine der großen Eisenbahngesellschaften Frankreichs. Mit den Bahnhöfen Saint-Lazare und Montparnasse der Ouest verfügte sie fortan erstmals über eigene Bahnhöfe in Paris.

Zu den von der Ouest übernommenen Strecken gehörte jene von Paris Montparnasse nach Le Mans, die die ÉTAT 1937 elektrifizierte. Um auf dieser stark befahrenen Hauptbahn die Fernzüge möglichst wenig zu behindern, wünschte die État für den Vorort- und Regionalverkehr Triebwagen mit einem hohen Beschleunigungsvermögen und einer adäquaten Höchstgeschwindigkeit.

Geschichte und Beschreibung Bearbeiten

 
Konstruktionszeichnung eines Z 23800

Raoul Dautry, damals Generaldirektor der ÉTAT, entwickelte das Konzept der schnellen „Automotrices de ramassage“, die mit den von Etat E 501–523 bespannten Schnellzügen „mitschwimmen“ und dabei sämtliche Zwischenbahnhöfe zwischen Chartres und Le Mans bedienen sollten. Diese elektrischen Triebwagen zeichneten sich durch eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h (später auf 140 km/h heraufgesetzt) bei kurzen Bremswegen und hohem Beschleunigunsvermögen aus. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h entsprach dem eines Panhard & Levassor Dynamic, einem der leistungsfähigsten französischen PKW jener Zeit.[1]

Das Design des vorn abgerundeten, von SOMUA gebauten Wagenkastens mit seitlich weit heruntergezogenen „Schürzen“[Anm. 1] stammte von Henri Pacon. Seine Front wies, neben dem links angeordneten Führerstandsfenster, mittig ein Bullauge und darunter ein vertikal angebrachtes zweiteiliges Spitzensignal auf. Diese Anordnung der Lampen waren für die elektrischen Fahrzeuge der Relation Paris–Le Mans charakteristisch. Inspiriert dazu wurde Pacon von der von Raymond Loewy gestalteten GG1 der Pennsylvania Railroad.[1]

Sonstiges Bearbeiten

Zeitgleich mit den Z 23800 wurden die Fahrzeuge der Baureihe Z 23700 („Automotrices des grandes banlieues“) entwickelt.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Vgl. Schürzenwagen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c L′automotrice de ramassage et l’«Amphibie» in: Ferrovissime 30 (September 2010), S 46 f.

fr:Z 3800