Burg Ovelgönne (gefertigt von Johann Just Winkelmann 1679)

Ovelgönne ist eine Ortschaft in der gleichnamigen Gemeinde und im Landkreis Wesermarsch

Die Ortsschaft liegt im Kreis Wesermarsch zwischen dem Jadebusen und der Weser. Die nächste größere Ortschaft ist Brake (ca. 6 Km entfernt) und die nächste Großstadt ist Bremen (ca. 55 Km entfernt).

Geschichte

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Graf Anton Günther gemalt von dem Ovelgönner Maler Wolfgang Heimbach

Das Gebiet um das heutige Ovelgönne wurde um 1500 besiedelt. Kurze Zeit später nach der Unterwerfung der Stadtländer und der Eroberung von Butjadingen erbaute 1514 der Graf Johann IV von Oldenburg auf dem „Golzwarder Wurp“ die Burg Ovelgönne. Es war nicht der Hauptsitz des Grafen und die Burg wurde dem Verwalter („Drost“) Heinrich von Apen unterstellt, der auch die umliegenden Vogteien (Amtsbezirke) verwaltete. 1515 versuchte Fulf von Kniphausen erfolglos im Auftrag des ostfriesischen Grafen Edzard I. die Burg einzunehmen.

Durch Graf Anton I. von Oldenburg wurde ab 1529 die Zwingburg ausgebaut und verstärkt. Zudem wurde die Burg immer weiter zu einer wohnlichen Residenz ausgebaut. Graf Anton und seine Frau Sophie von Sachsen-Lauenburg verblieben hier zum Teil längere Zeit. 1538 kam die gemeinsame Tochter Katharina von Oldenburg zur Welt und Sophie von Sachsen-Lauenburg starb (zwei Jahre vor ihrem Mann) in der Festung. In dieser Zeit wurde die Festung eine der drei stärksten der Grafschaft (neben Oldenburg und Delmenhorst) und lange für die Wesermarsch der zentrale Verwaltungs- und Gerichtssitz.

1583 wurde die Anlage von Johann VI. (1540-1603) ein weiteres mal verstärkt und ausgebaut. Die Anlage wurde mit einem doppelten Graben und einem erhöhten Wall umgeben und erhielt zudem eine Schlosskapelle. Dort war eine in goldene Lettern angebracht Inschrift zu lesen: „Verbum Domini manet in aeternum. - Quid home? Quid bulla? Nihil sunt“ (Gottes Wort bleibt in Ewigkeit. - Was ist der Mensch? Was ist eine päpstliche Bulle? Sie sind nichts.)

Unter der dänischer Herrschaft im 17. Jahrhundert wurde zwischen 1677 und 1679 die Burg und das umliegende Festungswerk geschliffen. Der Ort aber behielt seine Bedeutung in den Bereichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit.

Heute ist der Ort dank eines Städtebausanierungsprogrammes restauriert und es konnten viele alte Bausubstanzen erhalten werden. Historische Gebäude sind zum Beispiel das Hotel "Zum König von Griechenland", die Martins Kirche, das Handwerksmuseum, die Burg-Apotheke und das Ensemble um Land- und Amtsgericht mit dem ehem. Gefängnis. Ein Jüdischer Friedhof befindet sich etwas außerhalb von Ovelgönne. Dieser zeigt, dass Ovelgönne aufgrund seiner Bedeutung als Markt- und Handelsflecken ein wichtiges Zentrum auch für die Juden in der Wesermarsch war.

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