Film
Titel Blood & Gold
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 98 Minuten
Altersempfehlung ab 16[1]
Produktions­unternehmen Rat Pack Filmproduktion
Sirena Film
Stab
Regie Peter Thorwarth
Drehbuch Stefan Barth
Produktion Christian Becker
Amara Palacios
Musik Jessica de Rooij
Hendrik Nölle
Kamera Marc Achenbach
Schnitt Knut Hake
Besetzung

Blood & Gold ist ein deutscher Genrefilm aus dem Jahr 2023 mit Robert Maaser und Marie Hacke in den Hauptrollen. Der in der Endphase des Zweiten Weltkriegs angesiedelte Actionthriller entstand unter Regie von Peter Thorwarth nach einem Drehbuch von Stefan Barth, welches dieser 2017 unter dem Namen Es war einmal in Deutschland bereits als Roman veröffentlicht hatte.

Unverkennbar weist der Film auch eine stilistische Nähe zum Western auf, etwa in Form der von Jessica de Rooij und Hendrik Nölle komponierten Filmmusik oder den wiederholt auftretenden genretypischen Motiven wie der namensgebenden Suche nach dem Goldschatz.[2] Regisseur Thorwarth selbst sagte, es handele „sich nicht um einen Kriegsfilm, sondern im klassischen Sinne um einen Italowestern“.[3]

Der Film wurde am 21. April 2023 beim Fantasy Filmfest in Berlin uraufgeführt und erschien am 26. Mai 2023 als Eigenproduktion weltweit beim Video-on-Demand-Anbieter Netflix.[4][5]

Handlung Bearbeiten

Erster Tag Bearbeiten

Deutschland im Frühjahr 1945: Mitten in den Wirren der letzten Kriegsmonate wird der fahnenflüchtige Landser Heinrich von einer Einheit der Waffen-SS gefasst. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung mit dem Einheitsführer, dem gesichtsversehrten und dem Wahnsinn nahen Obersturmbannführer von Starnfeld, der ihn des Verrats an Führer und Vaterland bezichtigt, wird er von dessen Adjutanten Oberscharführer Dörfler an den nächsten Baum geknüpft und seinem Schicksal überlassen.

Nachdem die SS-Einheit weitergezogen ist, wird Heinrich von der Bäuerin Elsa gerettet und zu ihrem Hof gebracht, wo sie ihren mit Down-Syndrom lebenden Bruder Paule vor dem Euthanasieprogramm der Nazis versteckt. Dort wird Heinrich von den Geschwistern weiter verarztet. Heinrich offenbart, dass er sich auf dem Heimweg nach Hagen befindet, um sich um seine Tochter Lottchen zu kümmern, nachdem seine schwangere Frau Elisabeth und sein Sohn Karl bei Luftangriffen auf das Ruhrgebiet umkamen.

Inzwischen hat die SS-Einheit das nahegelegene Dorf Sonnenberg erreicht und Quartier im örtlichen Wirtshaus bezogen. Der Wirt, Bürgermeister und Ortsgruppenführer Robert Schlick führt von Starnfeld und Dörfler zur Brandruine des Hauses der Löwensteins, der einzigen jüdischen Familie im Dorf, welche im Zuge der Reichskristallnacht 1938 ermordet wurde. Deren ältester Sohn Johannes hatte versucht, sich mit 31 Barren Gold aus dem Konzentrationslager freizukaufen, bevor auch er ermordet wurde. Von Starnfelds Auftrags ist es nun, diesen Goldschatz zu bergen und zur Fortführung der Kriegsbemühungen in die Alpenfestung zu bringen, bevor die heranrückenden alliierten Verbände Sonnenberg erreichen. Sein Oberscharführer Dörfler und dessen Männer, die aufgrund der aussichtslosen Kriegslage den Glauben am viel beschwörenen Endsieg verloren haben, sehen ihre Mission jedoch als Gelegenheit, um sich selber zu bereichern und für die Zeit nach dem Krieg auszusorgen, und beabsichtigen, nach der Beschlagnahme des Goldes zu desertieren.

Zweiter und Dritter Tag Bearbeiten

Am nächsten Morgen beginnen die Dorfbewohner unter Aufsicht von Starnfelds mit dem Abtragen der Trümmer. Währenddessen durchforstet Dörfler mit einem Trupp seiner Männer die umliegenden Höfe nach Proviant. Als sie zu Elsas Hof kommen, versteckt sich Heinrich – nach wie vor fahnenflüchtig – im Dachboden, muss zwischen den Bodenbrettern allerdings mitansehen, wie der Oberscharführer versucht, Elsa zu vergewaltigen. Mit einer Mistgabel bewaffnet greift er schließlich ein; im anschließenden Nahkampf schaffen Heinrich und Elsa es, den gesamten Trupp auszulöschen. Einzig Dörfler gelingt die Flucht im Lastwagen.

Da sie mit einem Vergeltungsschlag der SS rechnen, verlassen Heinrich, Elsa und Paule den Hof und schlagen ihr Lager im Wald auf. Paule tut sich damit schwer, seine trächtige Milchkuh Rita zurückzulassen, und kehrt nachts heimlich zum Hof zurück, wo ihn die SS am nächsten Morgen aufgabelt. Aus der Ferne bekommen Heinrich und Elsa nur noch mit, wie Dörfler den Hof in Brand setzt und Paule abtransportiert. Heinrich und Elsa begeben sich nach Sonnenberg, um Paule zu retten.

Zurück im Dorf muss von Starnfeld feststellen, dass sich das Gold nicht im Haus Löwenstein befindet, was ihn vermuten lässt, dass jemand im Dorf das Gold an sich genommen haben muss. Er lässt die Einwohner Sonnenbergs auf dem Dorfplatz versammeln, um mit der Hinrichtung Paules ein Exempel zu statuieren. Zwei Soldaten führen Paule auf den Kirchturm, um ihn von dort zu hängen. Oben angekommen gelingt es Paule jedoch, seine Bewacher zu übermannen. Mit deren MP 40 eröffnet er das Feuer auf die SS-Soldaten auf dem Dorfplatz, dennoch kommen Heinrich und Elsa abermals zu spät: Sie können nur noch zusehen, wie Paule vom Obersturmbannführer mit einem Scharfschützengewehr erschossen wird.

Niedergeschlagen vom Tod ihres Bruders ergibt sich Elsa der SS, Heinrich jedoch findet Unterschlupf bei der Witwe Irmgard. Deren Lebensgefährte, der Dorfpfarrer, erzählt Heinrich vom Gold der Löwensteins, welches aus dem Verkauf der Firma stammt und mit dem die Familie sich eigentlich nach Palästina absetzen wollte. Im Tumult der Reichskristallnacht habe der Bürgermeister mit seinen Gefährten Reinkober und Wirtz das Gold unbemerkt gestohlen und in einem Grab auf dem Friedhof versteckt; er, der Pfarrer, habe es dann heimlich ausgegraben und in seine Obhut genommen, damit es nicht den Mördern und Dieben in die Hände fallen würde. Im Schutz der Dunkelheit – mittlerweile ist es tiefste Nacht – zeigt er Heinrich sein Versteck im Altar der Kirche, in dem sich die Barren stapeln.

Finale Nacht Bearbeiten

Unterdessen besprechen der Bürgermeister Schlick und seine Komplizen ihr weiteres Vorgehen: Schlick hat vor, von Starnfeld ihr Versteck auf dem Friedhof zu verraten, da er um die Sicherheit seiner Familie bangt. Auf dem Weg zum Obersturmbannführer wird er jedoch von seiner Geliebten Sonja – die ebenfalls vom Gold weiß und damit lieber das Weite suchen würde – mit einem Spaten niedergestreckt, bevor ihm von Reinkober der Todesstoß versetzt wird. Sonja, Reinkober und Wirtz begeben sich zum Friedhof, um das Gold auszugraben, müssen aber feststellen, dass das Versteck leer ist.

Elsa, die im Wirtshaus gefangen gehalten wird, löst bei von Starnfeld Erinnerungen an seine einstige Liebe Rebecca aus, eine Jüdin, die er habe erschießen müssen, um ihr das Leid im Konzentrationslager zu ersparen. Er verspricht Elsa, bis ans Ende ihrer Tage für sie sorgen zu wollen und lässt sie in seinem Zimmer nächtigen, wo sie seine Zyankalikapsel findet. Elsa gibt vor, seine Avancen zu erwidern, platziert mit dem Kuss aber in Wahrheit die Kapsel zwischen von Starnfelds Zähne und schlägt ihn mit einem Aufwärtshaken gegen das Kinn, so dass der Inhalt der Kapsel den Obersturmbannführer vergiftet.

Heinrich sucht das Quartier der Nazis auf, um einen Austausch Elsas gegen das Gold einzufädeln, wird dabei aber von Dörfler – der nach dem als Suizid interpretierten Tod von Starnfelds nun ungestört seinen wahren Beweggründen nachgehen kann – gefasst und gezwungen, die SS zum Gold zu führen. Sonja, Reinkober und Wirtz sind dem Pfarrer mittlerweile auf die Schliche gekommen und lassen sich von ihm ebenfalls sein Versteck zeigen. Elsa, die durch ein Fenster fliehen konnte, und die Witwe Irmgard, die früher eine begnadete Jägerin gewesen ist, versuchen mit Irmgards alten Jagdflinten Heinrich und den Pfarrer zu retten.

Showdown Bearbeiten

Im Morgengrauen kommt es zum Showdown in der Kirche: Sonja, Reinkober und Wirtz treffen als Erste ein, werden beim Öffnen des Verstecks aber von einer Sprengfalle – die Heinrich eigentlich der SS stellen wollte – ausgeschaltet. Dörfler, der sich kurz danach mit seinen Männern einfindet, richtet den Pfarrer kurzerhand mit einem Kopfschuss hin und will das Gold verladen lassen. Seine Männer werden dabei von Elsa und Irmgard überrascht und finden im anschließenden Schusswechsel allesamt den Tod. Irmgard kommt dabei jedoch ebenfalls ums Leben.

Schließlich überwältigt Dörfler Elsa und ist im Begriff, diese zu erdrosseln, als Heinrich sich einen Goldbarren greift und den Oberscharführer damit erschlägt. Entkräftet und schwer lädiert humpeln Heinrich und Elsa wortlos aus die Kirche, ohne das Gold auch nur eines Blickes zu würdigen, und verlassen Sonnenberg gemeinsam der aufgehenden Sonne entgegen.

Nachdem Heinrich und Elsa die Kirche verlassen haben, tritt der junge Köhler, der Sanitäter der SS-Einheit, der sich den ganzen Kampf über verdeckt gehalten hatte, hervor und bestaunt die vor dem Altar verstreut liegenden Goldbarren, wird jedoch von Sonja, die die Explosion überlebt hatte, hinterrücks erschossen.

Epilog Bearbeiten

Nach einem Zeitsprung sieht man Sonja in von Starnfelds Kübelwagen mit einer großen Holzkiste auf der Rückbank durch die aufblühende Frühlingslandschaft fahren. Während im alliierten Rundfunk die Kunde über Hitlers Tod verbreitet wird, wird das Fahrzeug von der einem amerikanischen Sherman-Panzer schwer getroffen. Bei genauerer Inspektion entdecken die Amerikaner rund um das Wrack verstreut mehrere Goldbarren. Während die GIs im Hintergrund den Beschluss ihres Sergeants feiern, den Goldfund nicht ihren Vorgesetzten zu melden, sieht man eine schwerverbrannte Sonja leblos im Gras liegen.

In der letzten Szene sieht man Heinrich und Elsa bei ihrer Ankunft im zerbombten und besetzten Hagen. In einer Schlange wartender Menschen entdeckt Heinrich seine Nachbarn mit seiner Tochter Lottchen. Er läuft auf das Mädchen zu und umarmt es fest, wobei Heinrich – von seinen Emotionen überwältigt – Tränen in die Augen steigen.

Produktion Bearbeiten

Entstehung als Es war einmal in Deutschland Bearbeiten

2005 konzipierte der Drehbuchautor Stefan Barth einen Kriegsfilm, der „die Elemente des Westerns in den Zweiten Weltkrieg packen“ sollte. Als Inspiration für die Prämisse nennt Barth den Western Hängt ihn höher sowie den sowjetischen Antikriegsfilm Komm und sieh, die er mit den Kriegserzählungen seines Großvaters Heinrich verknüpfte.[6] In Anlehnung an Sergio Leones Es war einmal...-Trilogie erhielt das Filmkonzept den Titel Es war einmal in Deutschland.[7]

Das daraus entstandene Drehbuch legte Barth 2006 dem befreundeten Filmemacher Peter Thorwarth zum Lesen vor. Dieser war davon so sehr begeistert, dass er bei dessen Verfilmung unbedingt Regie führen wollte. Gemeinsam überarbeiteten Barth und Thorwarth das Drehbuch noch einmal,[7] welches 2007 mit der Rat Pack Filmproduktion verfilmt werden sollte.[6] Mit Wotan Wilke Möhring (Heinrich) und Henning Baum (Dörfler) gab es bereits eine namhafte Besetzung, die unter anderem noch durch Christoph Waltz als von Starnfeld ergänzt werden sollte.[8]

Letzten Endes erhielt der Film aufgrund fehlender Finanzierung nie das Greenlight und das Projekt musste eingestellt werden. Rückblickend resümierte Barth im Mai 2023, dass ein Film wie Es war einmal in Deutschland „in der Kinolandschaft zu der Zeit einfach nicht zu machen“ gewesen sei.[6]

2017 veröffentlichte Barth im Eigenverlag eine knapp dreihundertseitige Romanfassung von Es war einmal in Deutschland, nachdem die Verfilmung des Drehbuchs bereits zehn Jahre lang nicht realisiert werden konnte.[9]

Finanzierung durch Netflix Bearbeiten

Im Juli 2021 erschien mit dem Horrorfilm Blood Red Sky Peter Thorwarths erste Zusammenarbeit mit dem Video-on-Demand-Anbieter Netflix. Nach dessen durchschlagenden weltweiten Erfolg auf der Streaming-Plattform verlängerten Netflix und Thorwarth ihre Zusammenarbeit im September 2021 um einen weiteren Film. Thorwarth schlug Netflix mehrere Ideen für seinen nächsten Film vor, darunter Es war einmal in Deutschland, dessen Konzept Netflix als am vielversprechendsten einschätzte. Nach einer mehrwöchigen Revisionsphase mit Drehbuchautor Stefan Barth reichte Thorwarth das Drehbuch ein, welches dann nochmal gemeinsam mit Netflix überarbeitet wurde. Im November 2021 sagte Netflix der Finanzierung des Films unter dem Namen Blood & Gold zu.

Nach Angaben von Drehbuchautor und Creative Producer Stefan Barth beliefen sich die Produktionskosten auf rund 12 Millionen Euro.[6] Ein Teil davon wurden von der MFG Baden-Württemberg und dem staatlichen tschechischen Filmfonds getragen.

[7]

[10]

Stab Bearbeiten

Neben Regisseur Peter Thorwarth und Drehbuchautor Stefan Barth wurden vom ursprünglichen Projekt auch der Produzent Christian Becker und die Rat Pack Filmproduktion beibehalten.

Besetzung Bearbeiten

Die Castings liefen im Jahreswechsel 2021/2022 und wurden von Cornelia von Braun geleitet, die zuvor unter anderem für die deutsche Besetzung in Tom Clancy’s Gnadenlos und Uncharted zuständig war. Robert Maaser sprach dabei ursprünglich für die Rolle des Dörfler vor, bevor Regisseur Peter Thorwarth ihm die Hauptrolle anbot. Die weibliche Hauptrolle der Elsa übernahm Marie Hacke, die Thorwarth bereits für die Hauptrolle seines vorigen Films Blood Red Sky in Betracht gezogen hatte. Bei der Besetzung der Hauptrollen verzichtete Thorwarth bewusst auf bekannte Gesichter.[7]

Bezüglich des mit Trisomie 21 lebenden Paule hatte Thorwarth den Anspruch, die Rolle mit einem Darsteller mit dem Syndrom zu besetzen, gesteht aber, anfangs unsicher gewesen zu sein, wie er „ihm die Rolle und den historischen Kontext erklären sollte“.


„Uns war wichtig, dass die wir jemand[en] haben, der Wärme transportiert, weil [...] wir auch die Emotionen sehr ernst nehmen und Simon hat uns umgehauen.“


Für die Rolle des dem Wahnsinn verfallenen SS-Obersturmbannführer von Starnfeld sah Thorwarth Lola-Preisträger Alexander Scheer vor, der den Regisseur bereits in Blood Red Sky in der Rolle des verrücktgewordenen Antagonisten überzeugte. Dessen Adjutanten Oberscharführer Dörfler verkörperte letzten Endes Florian Schmidtke, der ebenfalls bereits in einer kleineren Rolle in Blood Red Sky mitwirkte.[7] In den Rollen der SS-Soldaten sind unter anderem Juri Senft (Köhler), Heiko Schaffartzik (Braun), Andreas Bichler (Rogge), Christian Schneeweiß (Kemper) und Simson Bubbel (Schreck) zu sehen.

Die Rolle des Robert Schlick fiel Stephan Grossmann zu; Gisela Aderhold und Oliver Najman spielen dessen Frau Brigitte und Sohn Micha. Die Rolle der Sonja ging an Jördis Triebel. Christian Kahrmann und Steffen Wink stellen Wilhelm Reinkober und Wirtz dar.

Dreharbeiten Bearbeiten

Die Dreharbeiten fanden vom 7. März bis 13. Mai 2022 in Tschechien mit Unterstützung der tschechisch-slowakischen Service-Produktion Sirena Film statt. Die Innenaufnahmen wurden hauptsächlich in Prag gedreht; einige der Außenaufnahmen entstanden im Prager Umland.[10]

Výsluní als Sonnenberg Bearbeiten

 
Výsluní diente als Kulisse für Sonnenberg

Als Kulisse für das Dorf Sonnenberg diente die im Erzgebirge nahe der deutschen Grenze gelegene Kleinstadt Výsluní (deutsch Sonnenberg) mit der stadtbildprägenden St.-Wenzels-Kirche. Das Dorf, dessen Name im ursprünglichen Drehbuch und deren Romanfassung unerwähnt bleibt, wurde im Film zusätzlich nach der Stadt benannt, da laut Regisseur Peter Thorwarth „die Geschichte sich durchaus dort hätte ereignen können“.[10] Tatsächlich war Sonnenberg – das nach dem Zerfall Österreich-Ungarns 1918 an die Tschechoslowakei fiel, ehe es 1938 mit dem Rest des Sudetenlands dem Großdeutschen Reich angegliedert wurde – bis zu deren Vertreibung nach Kriegsende überwiegend von Deutschböhmen besiedelt.

Musik Bearbeiten

Der Original-Soundtrack zum Film wurde von Jessica de Rooij komponiert und anschließend von Hendrik Nölle produziert. Laut Regisseur Peter Thorwarth ist der Soundtrack eine Hommage an die Italowestern-Kompositionen von Ennio Morricone.[7] Die Kölner Rockband Skoteenas steuerte den Bonustrack Blood 'n Gold bei, der während des Abspanns zu hören ist.

Ergänzt wird der Soundtrack durch eine Reihe zeitgenössischer Lieder, die größtenteils dem deutschen Schlager entstammen:[11]

Titel Künstler Jahr
Auf Wiedersehen Rudi Schuricke 1950
Komm’ zurück Rudi Schuricke 1939
Uns gefällt diese Welt Grethe Weiser 1936
Wovon kann der Landser denn schon träumen Helga Wille 1944
Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht Marlene Dietrich 1960
Nur nicht aus Liebe weinen Zarah Leander 1939
Dreh’ dich noch einmal um Rudi Schuricke 1952
Warum liebt man so die Liebe Hilde Hildebrand 1935
Danke Schoen Bert Kaempfert 1963
Where Have All The Flowers Gone

Sag mir wo die Blumen sind Où vont les fleurs

Marlene Dietrich 1962

Veröffentlichung Bearbeiten

Kostüm Bearbeiten

Verantwortlich für die Kostüme war die mehrfach ausgezeichnete tschechische Kostümbildnerin Simona Rybáková.

Historizität Bearbeiten

Stefan Barth und Peter Thorwarth arbeiteten bei der Entwicklung des Drehbuchs mit dem Historiker Christian Hartmann zusammen, um eine historisch authentische Geschichte sicherzustellen und sich „nicht angreifbar zu machen, was [...] bestimmte Dinge angeht“, so Thorwarth.[10]

Der Historiker Ralf Blank schätzte die Historizität des Films gegenüber der Westfalenpost wie folgt ein:

„Eine solche auch in den Details gebotene historische Wahrhaftigkeit ist leider nicht in allen Filmen vorhanden. Die Handlungen sind im Kontext und vor dem historischen Hintergrund nachvollziehbar, sogar Details wie die Uniformen der SS-Soldaten, der US-amerikanischen Truppen oder der Parteiangehörigen entsprechen den historischen Vorbildern.“

Dr. Ralf Blank, Fachdienst Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen[12]

Die Romanfassung im Vergleich Bearbeiten

Die 2017 erschienene Romanfassung des Drehbuchs Es war einmal in Deutschland, aus dem später Blood & Gold hervorgehen würde, erzählt eine ähnliche Geschichte wie der Film. Besonders zu Beginn gibt Blood & Gold die Romanfassung fast Wort für Wort wider. Dennoch wurden bestimmte Aspekte der Geschichte für die filmische Neuauflage angepasst. Laut Roman- und Drehbuchautor Stefan Barth waren diese im Jahr 2023 einfach nicht mehr zeitgemäß.

Die Perspektive wechselt kapitelweise zwischen verschiedenen Charakteren. Neben Heinrich sind dies die Dorfbewohner Elsa Arens, Paule Arens, Irmgard Heumann, Sonja Kruse und Robert Schlick sowie von der SS-Einheit Obersturmbannführer von Starnfeld, Oberscharführer Dörfler und der Sanitäter Köhler.

  • Heinrich
  • Elsa Arens
  • Paule Arens
  • Obersturmbannführer von Starnfeld
  • Oberscharführer Dörfler
  • Robert Schlick
  • Sonja Kruse
  • Irmgard Heumann
  • Köhler

Rezeption Bearbeiten

Zuschauerzahlen bei Netflix Bearbeiten

Der Film lief langsamer an als sein Vorgänger Blood Red Sky

Kritik Bearbeiten

Das Lexikon des internationalen Films gibt zweieinhalb von fünf Sternen und resümiert:

„Die Action-Groteske arbeitet sich an dem Vorbild von Sergio Leones Zwei glorreiche Halunken ab, ohne dauerhaft den richtigen Ton zu treffen. So blitzt zwar gelegentlich lakonischer trockener Humor auf, beißt sich aber mit dem düsteren, ernsthaften Beginn des Films.“

Auf der Filmrezensionswebseite Rotten Tomatoes steht der Tomatometer bei 82 % und der Audience Score bei 68 % (Stand 18. Juni 2023).<ref>{{Rotten Tomatoes|Abruf=2023-07-11}}</ref>

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StreamEckdaten.
  2. Johannes Rützel: „Blood & Gold“ ist ein deutscher Western auf Netflix. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. Verlag Dierichs, 30. Mai 2023, abgerufen am 10. Juli 2023.
  3. Timon Kolloch: "Vor verschlossene Türen gerannt": „Blood & Gold“ wurde jahrelang abgelehnt. In: TV Movie. Bauer Media Group, 26. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
  4. Pulsaris/Entwurf:Blood & Gold bei Netflix, abgerufen am 18. Juni 2023.
  5. André Westphal: „Blood & Gold“: Netflix Original mit Weltpremiere am 21. April in Berlin. In: Caschys Blog. 9. März 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
  6. a b c d Dominik Hug: #51 - Blood & Gold (Netflix): Interview mit Stefan Barth. Folge des Podcasts Actionkult. In: Spotify. 4. Mai 2023, abgerufen am 11. Juli 2023.
  7. a b c d e f Thomas Schultze: Es war einmal… ein deutscher Spagettiwestern. In: Blickpunkt:Film. 25. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
  8. Steven Gätjen, Tim Affeld: Kind des Kinos – Peter Thorwarth. Folge des Podcasts Kino oder Couch. In: Spotify. 26. April 2023, abgerufen am 12. Juli 2023.
  9. Jens Stubbe: Erfogreicher Netflix-Film: Hagen spielt eine wichtige Rolle. In: Westfalenpost. FUNKE Medien NRW GmbH, 12. Juni 2023, abgerufen am 11. Juli 2023.
  10. a b c d Making Of BLOOD & GOLD - Behind The Scenes Talk With Robert Maaser, Marie Hacke & Peter Thorwarth. Video-Interview von STREAM WARS. In: Youtube. 14. Juni 2023, abgerufen am 16. Juni 2023.
  11. Blood & Gold Soundtrack (2023) soundtracki.com, abgerufen am 19. Juni 2023
  12. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Westfalenpost.
  13. Pulsaris/Entwurf:Blood & Gold. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 18. Juni 2023.