Der Alte jüdische Friedhof in Thessaloniki war bis 1942 einer der größten jüdischen Friedhöfe Europas. In ihm ruhten die Gebeine von über 300.000 Juden. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden Teile des Geländes zur baulichen Erweiterung der Stadt enteignet, das verbliebene Gelände wurde im Winter 1942/43 zerstört und geplündert. Dabei gingen bedeutende Grabdenkmale aus der Zeit ab nachweislich 1493 verloren, die die Geschichte der jüdischen Gemeinde Thessalonikis spiegelten.

Lage und Ausdehnung

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Der Friedhof befand sich in einem weitläufigen Terrain südöstlich der byzantinischen Stadtmauer und war ohne bauliche Umfassung. Er erstreckte sich von den Ausläufern des Kedrinos lofos (Κεδρινός λόφος ‚Zedernhügel‘, auch Seich Sou Σέιχ Σού, aus türk. Şeyh su) bis an die Küste des Thermaischen Golfes und reichte südöstlich bis an das Stadtviertel Toumba heran. In den 1940er Jahren bestand er aus zwei durch eine Straße getrennten Teilen. Der verbliebene nordwestliche Teil begann östlich des Gebäudes der philosophischen Fakultät der Aristoteles-Universität und reichte etwa bis zur heutigen Odos Kodriktonos, der südöstliche Teil erstreckte sich etwa bis zur heutigen Odos Plithonos Gemistou. Die Länge betrug damit rund 1.100 Meter, die bei einer Breite von ungefähr 300 Metern.

Karten:

Bilder:

Literatur

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  • Michael Molho: Die jüdische Nekropole Salonikis, in: Michael Molho (Hrsg.): In memoriam. gewidmet dem Andenken an die jüdischen Opfer der Naziherrschaft in Griechenland, nach der 2. Auflage von Joseph Nehama (1973) und der griechischen Übersetzung von Georgios K. Zographakis (1976) dt. von Peter Katzung, Essen 1981, S. 476–570
  • Steven B. Bowman: The agony of Greek Jews, 1940–1945, Stanford CA 2009, ISBN 978-0-8047-5584-9 [1]
  • Joachim Jacobs, Hans Dietrich Beyer: Houses of Life – Jewish Cemeteries of Europe, London 2008, ISBN 978-0-7112-2648-7 [2]