Gemeinde Asprogpyrgos
Δήμος Ασπροπύργου (Ασπρόπυργος)
Pitichinaccio/Baustelle/Aspropyrgos (Griechenland)
Pitichinaccio/Baustelle/Aspropyrgos (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Attika
Regionalbezirk: Westattika
Geographische Koordinaten: 38° 4′ N, 23° 36′ OKoordinaten: 38° 4′ N, 23° 36′ O
Fläche: 101,983 km²
Einwohner: 30.251 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 296,6 Ew./km²
Sitz: Aspropoyrgos
LAU-1-Code-Nr.:
Gemeindebezirke: keine
Lokale Selbstverwaltung: keine
Website: www.aspropyrgos.gr
Lage in der Region Attika
Datei:2011 Dimos Aspropyrgou.png
Datei:2011 Dimos Aspropyrgou.png

Aspropyrgos (griechisch Ασπρόπυργος (m. sg.), bis 1899 Kalyvia) ist eine Kleinstadt und Gemeinde in Westattika.

Geografie

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Geografische Lage

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Topografische Karte der Thriasischen Ebene

Aspropyrgos bedeckt die östliche Eleusinische oder Thriasische Ebene, die der Fluss Sarandapotamos (in der Antike als Eleusinischer Kephissos bezeichnet) in zwei Hälften teilt. Im Norden hat die Gemeinde Anteil am Parnitha (höchste Erhebung der Gemeinde Vouno Fylis, 912 m). Weitere Fließgewässer vom Parnitha und dem südwestlich liegenden Hügel Koryfi sind (von West nach Ost) die Bäche Agios Ioannis, Agios Georgios (im Oberlauf auch Giannoula), Mavri Ora und Tsaverdela, die durch Regulierung und Verschüttung regelmäßig Überschwemmungen verursachen.[2] Im Süden nahe der Grenze zu Chaidari liegt der schon in der Antike beschriebene Lagunensee Limni Koumoundourou (Λίμνη Κουμουνδούρου).

Westliche Nachbargemeinde ist Elefsina, deren Militärflughafen direkt an das Gebiet von Aspropyrgos grenzt, nördlich liegt die böotische Gemeinde Tanagra. Im Südosten wird Aspropyrgos vom Athener Becken und den Nachbargemeinden Chaidari und Petroupoli durch den Bergzug des Egaleo getrennt. Niedrige Hügel verbinden Parnitha und Egaleo im Osten der Gemeinde, hier bildet die Nachbarstadt Ano Liosia in der Gemeinde Fyli den Übergang ins nördliche Athener Becken. Im Süden grenzt das Gemeindegebiet an die Bucht von Elefsina im Saronischen Golf, einem Meerbusen der Ägäis.

Stadtgliederung

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Die Kernstadt befindet sich etwa zwei Kilometer von der Küste entfernt. Die früher landwirtschaftlich genutzte Ebene um die Stadt und an der Küste wurde seit den 1960er Jahren industriell bebaut. Drei große Industriezonen prägen die Umgebung: der Handelshafen im Südwesten, der vor allem der Stahlindustrie dient, das Gebiet der Ölraffinerien im Südosten und das ‚Handels- und Industriegebiet Thriasische Ebene‘ (Εμπορική και Βιομηχανική Περιοχή Θριασίου Πεδίου) nordwestlich der Kernstadt. Um die Industriegebiete haben sich zahlreiche lockere Wohngebiete gebildet, von denen nur Paralia (Küstensiedlung) und Diylistiria (Raffinerie) zeitweise statistisch als Siedlungen geführt wurden. Die Nordflanke des Egaleo und der Koryfi-Hügel sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen.[3]

Der städtebauliche Generalplan von 1997 gliedert Aspropyrgos in acht städtebauliche Einheiten (Wohngebiete).[4] Drei davon liegen in der Kernstadt:

1. (Zentrum Südwest)
2. (Zentrum Nord)
3. (Zentrum Südost)
4. Paralia Lemos (Παραλία Λαιμός)
5. Gorytsa – Ellinoroson (Γκορυτσά – Ελλληνορώσων)
6. Neoktista (Νεόκτιστα)
6a. Ano Fousa (Άνω Φούσα)
7. Roupaki (Ρουπάκι)

Neben den gesetzlich bestimmten Wohngebieten gibt es weit verstreut informelle Siedlungen.

Geschichte

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In der Antike verlief an der Küste des heutigen Gemeindegebiets die große Prozessionsstraße von Athen nach Eleusis, die Hiera Hodos, die nach der Darstellung des Pausanias von zahlreichen Monumenten gesäumt war. Die antiken Quellen berichten von einem Demos Thria (Θρία), von dem die Thriasische Ebene ihren Namen hat. Die genaue Lage dieses Orts konnte bisher nicht ermittelt werden, am wahrscheinlichsten gilt eine Position unweit vom Koumoundourou-See, der einer der zu antiker Zeit als Rheitoi (altgriechisch Ῥειτοί)) bezeichneten Seen war.[5] Das Adjektiv zur antiken Stadt – thriasio (θριάσιο) wird im Zusammenhang mit der Gemeinde häufig verwendet; der Vorschlag des ersten Bürgermeisters der Landgemeinde Apsropyrgos zur Umbenennung der Stadt in Thriasio von 1915 wurde von der Kommission für die Toponymie Griechenlands abgelehnt.[6]

Der Weiße Turm 38° 2′ 39″ N, 23° 34′ 59″ O [7]

Agios Ioannis Prodromos 38° 3′ 47,5″ N, 23° 35′ 42″ O


Durch königlichen Erlass wurde 1835 die Gemeinde Acharnes gegründet, in der das Dorf als Kalyvia Chasias (Καλύβια Χασιᾶς) Erwähnung findet. 1836 wurde Chasia mit Kalyvia kurzzeitig eine eigenständige Gemeinde, aber 1840 mit Acharnes zur neuen Gemeinde Fyli mit Sitz in Chasia fusioniert. 1858 wurden die Gemeinden wieder getrennt, und Kalyvia wurde Sitz der weiter Fyli genannten Gemeinde. 1899 wurde die Stadt in Aspropyrgos umbenannt. 1912 erlangte Aspropyrgos seine Selbständigkeit als Landgemeinde (kinotita), 1949 erfolgte die Hochstufung zur Stadtgemeinde (dimos), als die Aspropyrgos seither unverändert besteht.[8]

De-facto-Bevölkerung von Aspropyrgos 1879–2011[9]
1879 1907 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
1.507 2.339 2.730 3.391 4.880 5.855 8.162 11.183 12.541 15.715 27.741 30.001

Wirtschaft und Infrastruktur

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Charalambia Lymberopoulou: Η Συμβολή Των Γεωμορφολογικών Χαρακτηριστικών Του Υδρογραφικού ∆ικτύου Του Σαρανταπόταμου Και Οι Ανθρωπογενείς Παρεμβάσεις Στην Εκδήλωση Πλημμυρών, Diplomarbeit, Athen 2010 (PDF online)
  3. Regierungszeitung der Hellenischen Republik vom 17. September 1996, Heft 4, Blatt 1085 (PDF online, Karte online)
  4. Regierungszeitung der Hellenischen Republik vom 27. Februar 1997, Heft 4, Blatt 125 PDF online, Abbildung des Generalplans
  5. William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography, London 1854 (Eintrag zu Attika online)
  6. Rede des Heimatforschers Panagiotis S. Pestrovas zum 114. Jahrestag der Umbenennung der Gemeinde (Manuskript online
  7. [1]
  8. Datenblatt zu Aspropyrgos in der Datenbank der EETAA (Griechische Gesellschaft für Entwicklung und Dezentralisierung)
  9. Ergebnisse der griechischen Volkszählungen von 1879–2001, als PDF abrufbar unter http://dlib.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/categoryyears?p_cat=10007862&p_topic=10007862