Straßenbahn Frankfurt am Main
Baureihe C
Baureihe C
Baureihe C
Baureihe C
Nummerierung: 356-385, ab 1924 348-377
Anzahl: 30
Hersteller: Gastell, Herbrand, Siemens
Baujahr(e): 1913
Ausmusterung: 1960
Achsformel: Bo
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 9.060
Höhe: 3416 mm
Breite: 2.060 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Leermasse: 12,4 t
Installierte Leistung: 2x60 PS
Stromsystem: 600 V Gleichstrom
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Kupplungstyp: Trompetenkupplung
Sitzplätze: 18
Stehplätze: 18

Die Baureihe C der Straßenbahn Frankfurt am Main wurde 1913 von Gastell und Herbrand in 30 Exemplaren geliefert. Wie bereits bei den vorherigen Baureihen lieferte auch hier Siemens die elektrische Ausrüstung. Konstruktiv ähnelten die Fahrzeuge den Vorgängerbaureihen A und B, verfügten jedoch von Anfang an über geschlossene Plattformen. Die gesamte Konstruktion wurde massiver ausgeführt, was das Leergewicht auf 12,4 Tonnen erhöhte. Mit 2x60 PS war auch die Motorleistung erheblich vergrößert worden. Mit je 18 Sitz- und Stehplätzen blieb das Platzangebot gegenüber den Baureihen A und B gleich. Die Serie wies bei der Lieferung die Nummern 356 bis 385 auf, welche 1924 auf 348 bis 377 geändert wurden.

Die zu Anfang der 30er Jahre durchgeführten Versuche zur Rationalisierung des Betriebs betrafen auch einen Zug der Baureihe C: Triebwagen 363 wurde von 1930 bis 1935 mit dem c-Beiwagen 911 verbunden. Dazu wurde am Triebwagen ein Fahrschalter entfernt und in beiden Fahrzeugen eine Stirnwandtür eingebaut. Über eine Übergangsbrücke konnte so ein Schaffner in Trieb- und Beiwagen gleichzeitig eingesetzt werden. Der Personalbedarf konnte so bei einem zweiteiligen Zug von drei auf zwei Personen reduziert werden. Der Umbau hatte jedoch den Nachteil, dass der Zug nur noch im Einrichtungsbetrieb eingesetzt werden konnte. Zahlreiche Endstationen verfügten zum damaligen Zeitpunkt noch nicht über Wendeschleifen, so dass kein freizügiger Einsatz auf allen Linien möglich war. Zudem verhinderte die Übergangsbrücke das Abkuppeln des Beiwagens, was Soloeinsätze auf schwach frequentierten Linien oder in der Schwachverkehrszeit verhinderte. Aufgrund dieser Einschränkungen wurden keine weiteren Fahrzeuge nach diesem Muster umgebaut. Trieb- und Beiwagen wurden 1935 wieder in die ursprüngliche Ausführung zurückgebaut.

1937 erhielt die Baureihe C Zuwachs durch den B-Triebwagen 224. Dieser hatte bereits 1913 eckige Plattformen nach dem Vorbild der Baureihe C erhalten und diente 1924 als Vorbild für den Umbau von 35 Triebwagen in die Baureihe E. 1937 erhielt dieser Triebwagen Motoren der Baureihe C, woraufhin die Baureihenbezeichnung trotz zahlreicher konstruktiver Unterschiede in C geändert wurde. Die Nummer dieses Fahrzeugs betrug fortan 347, die Ausmusterung erfolgte 1950.

Ein Teil der Fahrzeuge wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört. Der Einbau von Magnetschienenbremsen in die restlichen Fahrzeuge unterblieb in der Nachkriegszeit, daher durften die C-Triebwagen nach dem 1. Januar 1960 nicht mehr im Personenverkehr eingesetzt werden. Mit Ausnahme des Museumswagens 375 wurden alle Fahrzeuge verschrottet.

Beiwagen

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Zwischen 1911 und 1913 wurden von Talbot und der Waggonfabrik Uerdingen insgesamt 250 Beiwagen des Typs c hergestellt, die damit die größte Beiwagenserie der Frankfurter Straßenbahn bildeten. Sie wiesen die Nummern 691 bis 790 (Talbot) sowie 804 bis 953 (Uerdingen) auf. Aufgrund der fehlenden Magnetschienenbremse durften sie nach dem 1. Januar 1960 nur noch übergangsweise als zweiter Beiwagen am Zugschluss eingesetzt werden. Die Ausmusterung erfolgte 1963. Beiwagen 778 blieb als Museumsstück erhalten.

Siehe auch

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Fahrzeuge der Straßenbahn Frankfurt am Main
Geschichte der Straßenbahn Frankfurt am Main

Literatur

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  • Dieter Höltge, Günter H. Köhler: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. 2. Auflage. Band 1: Hessen. EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-335-9.
  • Horst Michelke, Claude Jeanmaire: 100 Jahre Frankfurter Straßenbahnen: 1872 - 1899 - 1972. 1. Auflage, Villigen AG, Brugg/Schweiz 1972, ISBN 3-85649-018-3