Kesselwagen nach Blatt 404
Nummerierung: 502 004 bis 502 810
(nicht alle Nummern)
Anzahl: 119
Baujahr(e): 1892 bis 1913
Gattung: Kesselwagen
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: siehe Wagennummer
Länge: siehe Wagennummer
Höhe: 3.860 mm
Breite: 2.075 mm
Fester Radstand: siehe Wagennummer
Leermasse: 7,5 – 11,08 t
Dienstmasse: 10,0 – 15,0 t
Raddurchmesser: gemäß Radtyp
Bremse: siehe Angaben in der Liste
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.157 mm
Laderaum: 8,5 bis 18,0 m³

Bei den Wagen K.Bay.Sts.B. Blatt 404 handelt es sich um zweiachsige Kesselwagen nach dem Musterblatt 404 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913. Die Wagen wurden ausschließlich als reine Privatwagen eingesetzt.

Beschaffung Bearbeiten

Gemäß den von Hermann Andersen 1923 in seiner Abhandlung über Privatgüterwagen bei Deutschen Eisenbahnen ermittelten Daten waren bei den K.Bay.Sts.B. im Jahr 1915 insgesamt ca. 336 Kesselwagen eingestellt. Darunter befanden sich auch die in den Jahren zwischen 1892 und 1916 gebauten Wagen nach Blatt 404 für den Transport von unterschiedlichen Gütern. Bis zum Jahr 1913 wurden insgesamt 100 gebremste und 19 ungebremste Wagen eingestellt. In mehreren Nachträgen im Wagenstandsverzeichnis von 1913[1] erhöhte sich die Zahl auf 519 gebremste und 5 ungebremste Wagen. In der Folgenden Liste können daher nur selektive Angaben erfolgen. Kopien der Verzeichnisdaten sind als Fotos beigefügt.

Verbleib Bearbeiten

Als Spezialwagen kamen Wagen dieser Bauart sowohl zur Reichsbahn als auch noch zur Bundesbahn. Zur endgültigen Ausmusterung liegen keine Daten vor.

Konstruktive Merkmale Bearbeiten

Untergestell Bearbeiten

Das Untergestell der Wagen komplett aus Profileisen aufgebaut. Die äußeren Längsträger, die Pufferträger sowie alle inneren Quer- und Diagonalprofile waren aus Eisen. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profil und eine Höhe von 235 mm. Die inneren Längsträger, die Querträger und auch die Pufferbohlen waren aus U-Profilen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel nach VDEV Norm. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk Bearbeiten

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten je nach Gewichtsklasse/Ladevolumen Speichenradkörper der Bauarten 24, 38 oder 39. Die Federung war jeweils angepasst an die Gewichtsklasse und bestand entweder aus 8 Blättern mit 1.130 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 76 × 13 mm, oder aus 8 Blättern mit 1.135 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm bzw. 10 Blättern mit 1.000 mm langen Tragfedern mit einem Querschnitt von 96 × 13 mm.

Wagenkasten / Aufbau Bearbeiten

An beiden Enden des Untergestells waren Plattformen. Auf einer Seite war ein Pumpenhaus aufgebaut welches dazu diente, mittels einer Handpumpe auf Bahnhöfen ohne spezielle Infrastruktur das jeweilige Ladegut aufnehmen zu können. Zusätzlich befanden sich dort auch die Entleerungsstutzen. Bei den gebremsten Wagen war auf der Gegenseite entweder eine Handspindelhandbremse angebracht oder ein Bremserhaus in bayerischer Bauart.

Zwischen den Plattformen der Bassin-Kessel auf hölzernen Querträgern gelagert. Auf Grund seiner Bauweise mit leicht gewölbtem Boden war er gegen Querkräfte gesichert. In Längsrichtung wurden die Kessel mit auf dem Untergestell verankerten Winkeln gesichert. Auf dem Kesselscheitel befand sich eine mit Deckel gesicherte Öffnung, die sowohl als Mannloch für die Reinigung dienen konnte als auch als Ladeöffnung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos Bearbeiten

Wagennummern Bearbeiten

Die Daten sind den diversen Wagenpark-Verzeichnissen der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, so wie im Literaturverzeichnis aufgelistet, entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen, Wagennummern Einsteller
je Epoche
Fahrwerk / Abmessungen / Lademaße / Zusatzinfo
(siehe jeweilige Legende)
Bau-
jahr
Her-
steller
An-
zahl
ab
1876
ab
1894
ab
1902
ab
1907
DR
(ab 1923)
Ausge-
mustert
Einsteller Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Höhe
SOK
Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Lade-
gut
Ge-
wicht
Lade
Vol.
Bemerkungen
vermietete, bahneigene Kesselwagen (Bassinwagen) für den Transport von Gaswasser, Spiritus oder Teer
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
213
1891
[P]
287
1897
[P]
349
1903
[P]
401
1913
[P]


[P]
(mm) (mm) (mm) (siehe Legende) (to) (m³) mit Pumpenhaus und einem genieteten Kessel ausgestattet

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. siehe Ergänzungsblätter im Verzeichnis des Verkehrsmuseums Nürnberg

Anmerkungen / Hinweise Bearbeiten


Literatur Bearbeiten

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. April 1888. 1888.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1891. 1891.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1903. 1903.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Verzeichnis der Spezialwagen der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1894. 1894.
  • Stefan Carstens: Güterwagen, Band 7, Kesselwagen für brennbare Flüssigkeiten. 1. Auflage. Verlagsgruppe Bahn, Nürnberg 2014, ISBN 978-3-89610-630-8.


Kategorie:Güterwagen Kategorie:Schienenverkehr (Bayern)