Tenax Bearbeiten

Tenax = (latein.) festhaltend

Funktion Bearbeiten

Funktional basiert das Befestigungselement darauf, dass ein Oberteil mit einer innenliegenden, dreischenkeligen, kugelförmig ausgeprägten Feder, mittels eines speziell aufgebauten, per Zugfeder auslösenden Mechanismus, über ein Kugelelementunterteil bei Verrastung eingreift. Axiale und seitliche Zugkräfte die auf das Oberteil wirken, welches das zu befestingende Bauteil trägt, können die Verrastung nicht lösen. Dazu muß manuell der Oberteilkopf gegen die innenliegende Zugfeder wirkend betätigt werden, indem man daran zieht.

Geschichte Bearbeiten

Das Befestigungselement wurde am 24. Januar 1924 von dem englischen Techniker Thomas Morton aus England zum Patent im damals Deutschen Reich angemeldet. Im Zuge der immer stärker sich entwickelnden Automobilisierung, war das neue, selbstsichernde Befestigungssystem dafür gedacht, anstelle von Ringfederdruckknöpfen oder Drehwirbeln, die Schutzabdeckungen der damals sehr häufig anzutreffenden Cabriofaltverdecke am Fahrzeug zu befestigen. Es kam nämlich immer häufiger vor, dass diese sich durch die immer höhere Fahrgeschwindigkeit lösten und dann beschädigt waren, oder gar wegflogen und verloren gingen. Hier schaffte das Befestigungssystem Tenax Abhilfe.

Der Weg auf den deutschen Markt Bearbeiten

Im Jahr 1924 gründeten die Brüder Otto und Ludwig Happich in Wuppertal-Elberfeld ein Unternehmen – GHE- = Gebrüder Happich Elberfeld-, welches sich mit der Innenausstattung von Kraftfahrzeugen beschäftigte. Die Brüder besuchten auch die Kraftfahrzeugausstellungen in Birmingham, UK. Dort stießen Sie auf das Befestigungselement Tenax. Begeistert von der Genialität und Funktion des Bauteiles orderten sie bei Thomas Morton erste Aufträge, um das Produkt den deutschen Automobilherstellern zu verkaufen. Der englische Tenax trug damals wie heute die Aufschrift Tenax U.K. - Made in England. Leider jedoch war die Qualität des „Englischen Tenax“ nicht gut genug, um daraus einen Verkaufserfolg zu machen. Daher wandten sich die Gebrüder Happich an eine in Wuppertal benachbarte Unternehmung, die Schaeffer-Homberg. Diese technische Fabrik für Druckknöpfe, Befestigungselemente und Stanzartikel, war 1876 gegründet worden und hatte einen ausgezeichneten Ruf. Die Firmen GHE und Schaeffer kamen überein, dass Schaeffer das komplette Verschlusssystem herstellen und GHE dieses vertreiben würde. Darüber wurde ein Vertrag unterzeichnet. Mit der englischen Firma von Thomas Morton wurde ein Lizenzvertrag zur Produktion bei Schaeffer für die Laufzeit des Patentes geschlossen. Dies war die Geburtsstunde des „Original Deutschen Tenax“. Tenax war zu diesem Zeitpunkt kein Markenname, sondern die allgemeine Bezeichnung für dieses Befestigungselement. Das Oberteil trug bis 1942 die Präge: D.R.P. No. 408806 auf dem damals noch standardmäßigen „kleinen“ Betätigungskopf und zusätzlich bis in die späten 1960 Jahre ebenfalls die Präge „Der original Knopf“ auf dem Oberteildom. Im Juni 1963 kam eine Variante mit der Beschriftungskombination GHE-Tenax dazu. Tenax wurde von allen namhaften Autoherstellern eingesetzt. Von Auto Union, Horch, Audi, über Mercedes, BMW, Opel, Volkswagen bis zu den Cabriolets von Porsche. Dabei war der Original deutsche Tenax Synonym für Qualität und Funktionalität und hob sich dadurch maßgeblich von dem Tenax aus englischer Produktion ab. Da die Präge auf dem Tenax aber noch als „Der Original Knopf“ ausgeführt war, entstanden folgende verschiedene Begrifflichkeiten: „English Tenax“ und „Original German Tenax“. In der weiteren Entwicklung der Automobilindustrie zum Ende der 1990er Jahre, wurden die Cabriolet-Anwendungen immer stärker durch hydraulisch betätigte Schutzabdeckungen für Cabrio Stoffverdecke zurückgedrängt. Letzte Massenanwendung war im Porsche 911 (Model 993) Cabrio bis zum Modellwechsel 1998. Danach verschwanden die Stoffabdeckungen der Verdecke und wurden durch mechanische Kunststoff- oder Blechabdeckungen ersetzt. Da die Sattlerbetriebe von dieser Entwicklung betroffen waren und sich im gleichen Zeitraum durch entsprechende Wohlstandsentwicklung die Märkte für Segel-und Motorboote starke entwickelte, wurden die genialen Sperrverschlüsse für Persenninge und Schutzabdeckungen im Marinebereich eingesetzt und intensiv vermarktet. Ab den 70er Jahren wurde die Präge auf dem Tenax Oberteil von „Der original Knopf“ zu GHE Tenax geändert. Wie unter dem Eintrag GHE Group nachzulesen, führte die wechselvolle Happich Geschichte weg von den originären Eigentümern und der beachtlichen Unternehmensgröße hin zu kleineren Einheiten die in 2009 in der Insolvenz endeten. Die Entwicklung der Fa. Schaeffer, als Produzent des „Original Deutschen Tenax“, verlief ebenfalls wechselvoll. Trotzdem blieben die Produktion und die Produktinnovation immer im originären, herstellenden Bereich und werden seit Oktober 2008 von der Fa. Schaeffertec weitergeführt und intensiviert. Durch die Insolvenz der Fa. Happich F.u.I. im Jahr 2009 ergaben sich Marktveränderungen, die dazu führten, dass seitens Schaeffertec nur noch der Begriff Tenax, ohne weiteren Zusatz, auf das Oberteil geprägt wurde. Parallel aber war seit einigen Jahren zu beobachten, daß qualitativ sehr mangelhafte Produktkopien aus chinesischer Fertigung dem deutschen Markt - ebenfalls mit Prägung GHE-Tenax -angeboten wurden. Da die Qualität und Funktionalität so schlecht war und ist, setzten sich diese Produkte nicht durch. Die aus der Insolvenz durch einen Investor wieder erstandene Handelsfirma Happich startete allerdings ab 2011 ebenfalls damit, diese fernöstliche Tenax-Kopie zu übernehmen und zu vermarkten. Da diese Oberteile ebenfalls die Präge GHE Tenax trugen, war die schnelle Identifizierung, ob es sich nun um einen „Original Deutschen Tenax“ aus der „ Made in Germany“ Fertigung von Schaeffertec, oder um einer fernöstlichen Produktkopie, mit sehr mangelhaften Eigenschaften handelte, erschwert. Aus diesen und auch aus markenrechtlichen Gründen entscheid sich Schaeffertec Ende 2013, den Namen Tenax europaweit aufzugeben und diesen in den bereits für andere Branchen bestehenden Markennamen LOXX® umzuwandeln. Damit kann jeder den ehemals „original deutschen Tenax“ sofort und unmissverständlich identifizieren. So wie zu Beginn der 1990er Jahre aus dem Schokoriegel RAIDER => TWIX wurde, so wurde aus Tenax => LOXX®!

Loxx Bearbeiten

LOXX® ist also als Befestigungselement und Produkt, absolut identisch mit dem ehemaligen „Original deutschen Tenax“ der als Made in Germany-Produkt die Garantie für Hochwertigkeit und Funktionalität verkörpert. Geboren wurde der Markenname LOXX mit der Einführung des Befestigungselementes in der Musikindustrie in 2009. Aus der engl. Bezeichnung „security lock“ wurde das Kunstwort LOXX entwickelt. Es verkörpert dabei die Begriffe „Verschluß“ sowie „Verriegelung“ bzw. „Sperre“. Damit ist das Befestigungselement nun auch umgangssprachlich präzise beschrieben. [[Kategorie:Fahrzeugsicherheit]] [[Kategorie:Automobilgeschichte]] [[Kategorie:Cabriolet]]