http://commons.wikimedia.org/wiki/Special:Contributions/Orionstern

Der Waldllauf ist aufgrund der Entwicklungsgeschichte des Menschen eine der natürlichsten Sportarten mit jahrtausendelanger Tradition. Der wesentlichste Unterschied zu anderen Sportarten ist, dass sicher der Waldläufer nicht mit Geräten, Regeln oder Spitzenleistungen auseinandersetzt, sondern sich mit der Energie beschäftigt, die er aus der Kraft der Natur aufnehmen kann. Daraus ergibt sich auch ein natürlicher Weg einer Sinnsuche, die sehr oft zu einer Neuorientierung zur Selbstfindung führt. Das unterscheidet ihn auch von allen anderen Laufarten. [[1]], [[2]],[[3]]

Überblick Bearbeiten

Viele Menschen wählen diesen Sport, da er über die körperliche Betätigung weit hinausgeht und weil dabei naturnahe Gefühlsempfindungen zu mehr Lebensenergie führen. Zu entdeckende Spuren unserer Vergangenheit zeigen einen Weg zu unseren Wurzeln und durch den erweckten Forschungstrieb wird die Kreativität auf verschiedenen Ebenen gefordert und gleichzeitig Wissen über Geschichte und Kultur erweitert. [[4]][[5]][[6]]

Geschichte und Philosophie Bearbeiten

Diese natürlichste Sportart ergibt sich aus unserer Entwicklung. Dazu kommt die Botschaft der Naturphilosophen, die den Wert dieser Energie für stressgeplagte Menschen schon vor 2.400 Jahren erkannt und gelehrt haben. Wie Aristoteles oder Platon, der schon damals mit seinem Gleichnis von der Höhle versuchte, seine Mitmenschen darauf hinzuweisen, dass unser Alltagsverhalten durch nichts anderes gekennzeichnet ist, als durch unsere trägen Gewohnheiten. Die menschliche Seele hat wie er meint irgendwann auf ihrer Wanderung das göttliche Licht gesehen, nur fällt es den meisten Seelen sehr schwer, sich daran zu erinnern. So gibt es diese tiefe Sehnsucht nach der nahezu vergessenen Schönheit, die wir tief in uns spüren. Deshalb versuchen wir von Zeit zu Zeit unsere "Flügel" zu spannen, um dem Alltag zu entschweben und das einmal Geschaute wieder zu finden. Diese Sehnsucht nach diesen Momenten des Glücks ist in jedem von uns permanent gegenwärtig. Es ist unser Lebenstrieb oder Eros, wie ihn Platon genannt hat.

Durch das Zusammenspiel von Bewegung und Natur und unterschiedlicher subtiler Wahrnehmungen kann etwas "uralt Vertrautes" wieder neu entstehen, eine Veränderung unserer Gedanken in eine Richtung erfolgen, die uns wieder die Kraft des Lebens spüren lässt. Denken wir an die Kraft der Bäume, die von unseren Ahnen sehr verehrt wurden und bis heute verehrt werden. Den Druiden zum Beispiel war die Eiche heilig, deshalb wurden sie auch die "Eichenkundigen" genannt. Der Übergang von früheren Baumheiligtümern zu Wallfahrtsorten hat später in den Legenden der Katholischen Kirche eine große Rolle gespielt.

Der Tiefenpsychologe, Nervenarzt und Philosophe Carl Gustav Jung definiert es so: "Das Zentrum der Lebensenergie im Menschen ist das kollektive Unbewusste aus allen Erfahrungen seit der Urzeit. Wir nehmen es aus unserer Vergangenheit, aus Sagen, Märchen, Mythen und Symbolen der Religionen." Wir sind alle Glieder einer Kette, die bis zum Ursprung zurückreicht und es ist die ewige Weltenseele die uns lenkt und leitet. [[7]][[8]][[9]]

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Formen des Laufens Bearbeiten

Von der körperliche Betätigung her ist der Waldlauf am ehesten mit dem Traillauf, Crosslauf und dem Jogging verwandt. Dort geht es ebenfalls darum, sich laufend durch profiliertes Gelände mit natürlichen Hindernissen zu bewegen. Weiter davon entfernt ist der Straßenlauf wie Halbmarathon und Marathon, ebenso [|Berglauf|Bergläufe]] und der Orientierungslauf, Langstreckenlauf, auch wenn letztere teilweise mit Naturerfahrung in Verbindung stehen.

Der gravierende Unterschied liegt aber darin, dass der philosophisch ausgerichtete Waldlauf bei sensitiven Menschen nicht nur zu einem Ausgleich des Alltages wird, sondern sich zu einem zentralen Lebensthema entwickelt, weil er immer mehr diese Lebensenergie spürt, die von der Natur ausgeht und die unsere geistigen und körperlichen Kräfte aufbaut. So beginnt Waldlauf oft dort, wo andere Läufer keinen Weg mehr sehen, weil wir immer mehr Gefahr laufen, die Wunder des Lebens am falschen Platz zu suchen.

Charakterisierung Bearbeiten

[[10]][[11]][[12]] Die einfachste Möglichkeit Waldlauf zu erleben, ist damit zu beginnen, sich auf Wiesen und Waldböden abseits breiter, bekannte Wege zu begeben und sich dabei für Dinge zu interessieren, die persönlich etwas besonderes bedeuten. Durch diese erwachende Neugier und Suche nach mehr wird schrittweise auch schwierigeres Gelände immer vertrauter. So wird über die Jahre in dieser Reihenfolge folgendes erreicht:

  1. Eine körperliche Ausdauer des Läufers, die sich automatisch durch erwachende Neugier steigert und die immer mehr dazu führt, hinaus zu wollen, um die "Schätze des Waldläufers" zu entdecken.
  2. Die Bewegung in der Natur führt auf "zufällig" entdeckten Plätzen oft zu einem Glücksfund, wie er mit dem Begriff "Serendipity" so treffend beschrieben ist. Einer Beobachtung von etwas ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue und überraschende Entdeckung erweist. Bestätigungen dafür gibt es durch zahlreiche Eintragungen vieler Menschen in Kreuzbücher (angebrachte Bücher bei einsamen Kreuze abseits der Wege). Sie haben in der Stille des Waldes Nachrichten hinterlassen, die sehr überzeugend aufzeigen, auf welch unterschiedlichen Ebenen unser Leben abläuft. Waldläufer können jene Erfahrung machen, von der im Kult-Film "Der Club der Toten Dichter" der Schauspieler Robin Williams erzählt: "Im Wald traf ich auf zwei verschiedene Wege und ich nahm den weniger begangenen. Das entschied mein ganzes Leben. Ich ging in die Wälder, ich wollte das Dasein auskosten und das Mark des Lebens in mich saugen und alles fort werfen, das kein Leben barg, um nicht an meinem Todestag inne zu werden, dass ich nie gelebt hätte".
  3. Es folgt das Interesse an den Spuren unsere Vergangenheit, die auf diesen Streifzügen durch die Wälder immer wieder entdeckt werden können. Steine haben uns viel zu erzählen. Fossilen zum Beispiel, die uns als Zeugen des Urmeeres diese Epoche näher bringen oder Steine alter Römerwege, die eine Brücke durch Zeit und Raum in das Weltreich der Antike spannen, das in unserem Raum vor 2.000 Jahren seine nördliche Grenze hatte. In Höhlen können wir Zeichen der Steinzeitmenschen finden oder Kultplätze der Kelten und Römer entdecken. Vergessene Burgruinen, an denen wir achtlos vorübergehen, erzählen uns die Geschichte Europas. Mehr Wissen über unsere Vergangenheit, die uns zurück zu unseren Wurzel bringen kann, bringt uns weitere Energie. Eine Zeitreise entsteht, die uns in alte und doch vertraute Welten zurückführt und abseits der breiten Wege wahre "Schätze" in unserer nächsten Umgebung zeigt.
  4. Besondere Erlebnisse kommen hinzu, die sich zwischen "Himmel und Erde" im Bereich der Mystik ereignen können. Wege abseits der üblichen Routen führen zu besondere Stimmungen an selten begangenen Wegen lassen uns eine Welt abseits des Alltags eintauchen. Es gibt Überschneidungen zu höheren Wahrnehmungen, die wir in dieser modernen Welt und in unserem täglichen Leben verloren haben. Wenn sich zum Beispiel am nächtlichen Himmel mit dem Blick zu den Sternen die Weite des Weltalls und des Lebens öffnen kann, wenn wir all diese Dinge immer besser erkennen und zusammentragen können, die Kräfte sehen, die uns aufbauen oder zerstören; wenn wir spüren, dass es ein großes Gemeinsames gibt, dem all diese Vorgänge folgen, dann ist uns ein großer Schritt gelungen.

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Waldlauferlebnis abseits bekannter Wege Bearbeiten

Es geht immer wieder darum, vertraute Pfade zu verlassen, das Verborgene zu suchen und dabei unvergessliche Bilder für die Seele zu finden. Den Atem des Lebens zu spüren, wie der Lyriker Rainer Maria Rilke meinte: "Wenn einer stirbt, nicht das allein ist Tod, wenn einer lebt und es nicht weiß, auch das ist Tod!"

Nachtlauf Bearbeiten

Ein Waldlauf kann auch in der Nacht sehr spannend sein, wenn zum Beispiel Orion als beherrschendes Sternbild des Winterhimmels leuchtet, können wir sehr gut die Dimension des Universums erahnen. Die "rechte Schulter" des Jägers ist der Stern "Beteigeuze" ist ein Überriese, im Vergleich zu "unserer" Sonne mit einem 500 bis 800 Mal größeren Durchmesser, bedingt durch ständiges Aufblähen und Schrumpfen dieses Giganten. Der Stern "Riegel" bildet "das linke Knie" des Riesen und seine unglaubliche Leuchtkraft entspricht sogar jener von 57.000 Sonnen. Seine Gürtelsterne Alnitak, Alnilam und Mintaka dienten als Vorbild zur Ausrichtung der drei Pyramiden von Gizeh bei Kairo. So lautet zumindest eine der Versionen, die diese Pyramiden als "Zenit des Alls" deuten. Im Orion befindet sich nach dem Glauben der Ägypter der Sitz von Osiris, ihres höchsten Gottes. Aus diesem Grund baute Pharao Cheops vor 4.600 Jahren in einer Bauzeit von 30 Jahren die erste dieser drei Pyramiden. Sie erreicht eine Höhe von 137 Metern und ist die bis heute größte Steinkonstruktion der Welt. Die magische Kraft uralter Kultplätze, ihre Faszination und ihre Energien inspirierten Menschen immer wieder zu weitreichenden Taten. [[16]][[17]][[18]]

Ausrüstung Bearbeiten

Eine spezielle Ausrüstung ist bis auf dazu geeignete Laufschuhe mit etwas mehr Stabilität nicht erforderlich. Die Laufkleidung soll atmungsaktiv und leicht sein. Die meisten Geschäfte für Laufbekleidung beraten dich bei der Auswahl und passen genau den richtigen Schuh an. Für längere Touren werden wetterfeste Kleidung und Trinkgürtel oder –Rucksäcke mitgenommen. Bei mehrtägigen Veranstaltungen sind außerdem Ausrüstungsgegenstände wie Stirnlampe, Erste-Hilfe-Set und Rettungsdecke dringend anzuraten.

Veranstaltungen Bearbeiten

Vorträge und geführte Touren können nur im jeweiligen Heimatort erfragt werden. Ein Beispiel http://www.liesing.at/waldlauf/3a.html

Literatur Bearbeiten

Bücher http://www.liesing.at/waldlauf/2.html

Weblinks Bearbeiten