Der Hambacher Convent (HC) ist eine Arbeitsgemeinschaft aus vier Burschenschaften.

Geschichte Bearbeiten

Der HC geht aus dem Hambacher Kreis (HK) hervor, der 1994 entstand. Der Hambacher Kreis war eine Gruppe innerhalb der Deutschen Burschenschaft (DB), die nach der Wiedervereinigung versuchte den Dachverband nach liberaleren Grundsätzen umzugestalten. Neben einer veränderten politischen Ausrichtung ging es vorallem um Mensurfragen und die Aufnahme von Zivildienstleistenden. Der Hambacher Kreis stand in direkter Opposition zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft. Nach dem Austritt der einzelnen Bünde aus der Deutschen Burschenschaft wurde die Gründung des Hambacher Conventes am 10. Mai 1997 auf dem Haus der Stuttgarter Burschenschaft Arimina vollzogen. Die Präambel des Hambacher Conventes lautet:

„Wir, die unterzeichnenden Burschenschaften, haben uns, fußend auf der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland, im Geiste des Wahlspruches Ehre, Freiheit, Vaterland beruhend auf den Gedanken der Urburschenschaft zum Hambacher Convent zusammengefunden. Der Hambacher Convent ist ein unabhängiges Forum für den freundschaftlichen und freien Gedankenaustausch zwischen Burschenschaften.“

Mitglieder Bearbeiten

Ziele Bearbeiten

Die Burschenschaften des Hambacher Conventes wollen sich aktiv politisch an ihrer jeweiligen Hochschule engagieren. Dabei soll sowohl für die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Forschung und Lehre als auch für die studentische Selbstverwaltung eingetreten werden. Der HC tritt für ein freies, demokratisches und einiges Europa ein, sowie für eine ökologisch und sozial orientierte Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und Europa. Der HC fördert alle demokratischen Entwicklungen zur Stärkung der Verantwortung des Individuums gegenüber dem Gemeinwesen.

Grundsätze Bearbeiten

Zur Förderung der Ziele wird einmal pro Semester eine gemeinsame Veranstaltung zu einem auf die Ziele Bezug nehmenden Themenkomplex durchgeführt. Diese Veranstaltung umfasst einen geeigneten sachlichen sowie einen gesellschaftlich-kulturellen Teil. Die federführende Burschenschaft richtet diese Veranstaltung aus.

Der Hambacher Convent versteht unter Vaterland den Raum, der durch gemeinsame Sprache, Kultur, Brauchtum und Geschichte geprägt ist. Dieser Raum muss aufgrund der historischen Entwicklung nicht mit den heutigen Grenzen übereinstimmen. Der Vaterlandsbegriff beinhaltet Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Rechtspositionen innerhalb und außerhalb dieses Raumes. Deshalb lehnt der Hambacher Convent es ab, aufgrund des Vaterlandbegriffs territoriale Ansprüche zu erheben und die Verschiebung nationaler Grenzen zu fordern.

Der Hambacher Convent tritt für Völkerverständigung und die in der Schlussakte von Helsinki garantierten Rechte alle nationalen Minderheiten ein. Auf dieser Basis fordert er besonders von den Angehörigen der Burschenschaften ein Eintreten für die Rechte und die Kultur der deutschen Minderheiten. Der Hambacher Convent fordert von den Angehörigen der Burschenschaften als verfassungstreue Staatsbürger ein aktives Engagement für die freiheitlich demokratische Grundordnung und die Respektierung der geltenden Staatsverträge.

Der Hambacher Convent tritt politischem Extremismus jedweder Couleur entgegen. Des Weiteren lehnt der Hambacher Convent jede Gewaltanwendung gegen Andersdenkende ab. Der Hambacher Convent fordert von den Angehörigen der Burschenschaften Toleranz und Kompromissbereitschaft.

Der Hambacher Convent tritt für die Bewahrung des akademischen Fechtens als studentisches Kulturerbe ein.

Weblinks Bearbeiten