ÖWD Österreichischer Wachdienst security GmbH & Co KG
Rechtsform GmbH
Gründung 1906
Sitz Salzburg, Österreich
Leitung
  • Mag. Hans Georg Chwoyka

(Eigentümer / Geschäftsführer)

  • Mag. Clemens Chwoyka

(Eigentümer / Geschäftsführer)

  • Mag. Albert Hollweger

(Eigentümer / Geschäftsführer)

Mitarbeiterzahl 2.800[1]
Umsatz 77 Mio. Euro (2015)[2]
Branche Sicherheitsdienstleistungen
Website www.owd.at

ÖWD SECURITY & SERVICES ist ein familiengeführtes österreichisches Unternehmen für Security- und Facility-Services mit Hauptsitz in Salzburg. Das Unternehmen beschäftigt österreichweit 2.800 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 77 Mio. Euro.

Unternehmen Bearbeiten

Das im Jahr 1906 gegründete Familienunternehmen ist nur in Österreich tätig und hat Standorte in allen Bundesländern, an denen mehr als 20.000 Kunden betreut werden. Getragen wird die Unternehmensgruppe durch die Eigentümerfamilie Chwoyka und Hollweger, welche die Firma bereits in dritter Generation leitet.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der ÖWD zu einem Paradeunternehmen mit beachtlichen Kennzahlen entwickelt und ist mit seinen fünf Tochterunternehmen in den Bereichen Bewachung, Sicherheitstechnik, Gebäudereinigung, Zeiterfassung und Zutrittskontrolle sowie Versicherungsservices tätig.

Geschichte Bearbeiten

Die ersten Jahre

Der Österreichische Wachdienst wurde 1906 von Wilhelm Chwoyka gegründet. Durch geschickte Übernahme von Mitbewerbern gelang es ihm, die Firma sukzessive auszubauen. Diese Strategie ermöglichte es auch, den rigorosen Bestimmungen der damaligen Gewerbeordnung hinsichtlich Betriebsgründungen auszuweichen: Neugründungen waren in der Zwischenkriegszeit nur nach einer positiv verlaufenden Bedarfsprüfung möglich, Erweiterungen hingegen nicht.

Die zwanziger Jahre boten für das private Sicherheitsunternehmen personell ein hervorragendes Umfeld: Durch die Einstellung von nach dem Krieg entlassenen ehemaligen k.k.-Offizieren verfügte der ÖWD über hochqualifiziertes Personal, das auch damals schon vor allem im sogenannten Revierdienst – dem Kontrollgang entlang mehrerer zu bewachender Objekte – eingesetzt wurde.

Blick über die Landesgrenzen

Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges war der ÖWD als erstes Bewachungsunternehmen österreichweit vertreten. Auch die Tätigkeitsbereiche wurden laufend erweitert. Erste Außenstelle war Innsbruck wo ein schweizerisches Bewachungsunternehmen aufgekauft wurde. Klagenfurt, Wien, Graz und Linz folgten. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges standen mit entlassenen Offizieren genügend hoch qualifiziertes Personal zur Verfügung. Vor allem der Brandschutz stand damals im Vordergrund.

Erste Privatisierung

Vor dem 2. Weltkrieg wurde der ÖWD, neben Polizei und Gendarmerie, mit dem Veranstaltungsschutz für das jährlich stattfindende „Gaisbergrennen“ beauftragt. Die Exekutive fürchtete damals, dass Privatfirmen als Konkurrenz zur Polizei Aufgaben wegnehmen könnten.

500 Mitarbeiter zu Beginn des 2. Weltkrieges

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges konnte der ÖWD mit 500 Mitarbeitern schon eine beachtliche Größe vorweisen. Diese Größe und die Ausdehnung des Unternehmens waren auch mitverantwortlich, dass im Firmenwortlaut der Begriff „Österreichischer“ genehmigt wurde. Zu Kriegszeiten wurde die Firma allerdings in „Südostdeutscher Wachdienst“ umbenannt, was zu Kriegsende wieder rückgängig gemacht wurde. Die Kriegsjahre waren für das Unternehmen aus mehreren Gründen nicht leicht zu bewältigen, so kam es zu strikten Einmischungen der Nationalsozialisten in die Preispolitik, bei der Personalbeschaffung musste großteils auf ausgemusterte Soldaten zurückgegriffen werden und die Auftragslage wurde durch die Zerstörung zahlreicher Gebäude potenzieller Kunden gewiss nicht leichter.

Schwieriger Wiederaufbau und Generationswechsel

Nach Ende des Krieges bestanden die Probleme vornehmlich darin, dass die Standorte in der russischen Zone den Eingriffen der Besatzungsmacht ausgeliefert waren, die Bewachung an sich verboten wurde, und sich der Kontakt von der Firmenzentrale in den Osten durch beschwerliche Genehmigungsverfahren äußerst mühsam gestaltete.

Die Situation veranlasste den damaligen Studenten Roderich Chwoyka, gemeinsam mit seiner Schwester nach Chile auszuwandern. Dort verdiente er sich als LKW-Chauffeur, später als Angestellter in einem Fotolabor sein Geld. Zwei Jahre später kehrte er zurück und stieg neben seinem Vater in das Unternehmen ein.

Nach dem Tod seines Vaters Anfang der sechziger Jahre übernahm Chwoyka die alleinige Geschäftsleitung des Österreichischen Wachdienstes. Die gesamte Unternehmensgruppe wurde unter der Geschäftsführung von Roderich Chwoyka durch Aufkäufe von Mitbewerbern auf 1.000 Mitarbeiter aufgestockt. Roderich Chwoyka erweiterte das Unternehmen um mehrere Geschäftsbereiche: ÖWD security systems, eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma ÖWD time access und ÖWD cleaning services wurden ins Unternehmen integriert. ÖWD security systems brachte vor allem Möglichkeiten zum Aufbau eines neuen Kundenstocks mit sich, da durch die Errichtung sicherheitstechnischer Anlagen eine optimale Kombination zu den traditionellen Bewachungsaufgaben des ÖWD geschaffen wurden.

Die dritte Generation mit neuen Zielen

Das neue Jahrtausend hat auch einen Generationswechsel im Familienunternehmen gebracht: Mittlerweile führen die drei Söhne von Kommerzialrat Roderich Chwoyka, Mag. Hans-Georg Chwoyka, Mag. Clemens Chwoyka und Mag. Albert Hollweger die Geschäfte. Längst ist die Unternehmensgruppe in ganz Österreich tätig. Neben der Firmenzentrale in der Stadt Salzburg bestehen Filialen in Linz, Bregenz, Innsbruck, Klagenfurt, Wien. St. Pölten, Wiener Neustadt und Graz. In diesem neuen Jahrtausend wurde auch ÖWD insurance services als fünftes Unternehmen integriert.

Tochterfirmen Bearbeiten

Die Unternehmensgruppe zählt mit den Tochterfirmen ÖWD security (Bewachungsdienst), ÖWD security systems (Sicherheitstechnik), ÖWD cleaning services (Gebäudereinigung), ÖWD time access (Zeiterfassung und Zutrittslösungen) sowie ÖWD insurance services (Versicherungsservice) zu den größten Full-Service Anbietern in Österreich. Zudem betreibt sie mit dem ÖWD Notruf ServiceCenter die größte private Sicherheitsleitstelle Österreichs.

ÖWD Österreichischer Wachdienst security GmbH & Co KG Bearbeiten

ÖWD security bietet klassische Bewachungsdienstleistungen, wie etwa einen Streifendienst, Werksschutz oder Event Security für Veranstaltungen und Messen. Zudem werden für Kommunen, Städte, Gemeinden und öffentlichkeitsnahe Unternehmen eine breite Palette an spezialisierten Sicherheitsdienstleistungen geboten.

ÖWD security systems GmbH & Co KG Bearbeiten

ÖWD security systems bietet die Konzeptionierung und Umsetzung von Sicherheitssystemen. Dazu zählen insbesondere Alarmanlagen, Videoüberwachungs- und Zutrittssysteme.

ÖWD cleaning services GmbH & Co KG Bearbeiten

ÖWD cleaning services steht für professionelle Gebäudereinigung und Reinigungsleistungen samt Facility-Service rund ums Gebäude und für jedes Kundensegment. Der Fokus liegt dabei auf Qualität, einer intensive Kundenbetreuung und einer umweltschonenden Vorgehensweise. Für das ökologisch Engagement wurde ÖWD cleaning services schon mehrfach ausgezeichnet.

ÖWD time access GmbH Bearbeiten

ÖWD time access bietet maßgeschneiderte Soft- und Hardwarelösungen im Bereich Zeit- und Datenerfassung, sowie für Zutrittssysteme.

ÖWD insurance services GmbH Bearbeiten

ÖWD insurance services bietet Versicherungsberatung für Industrie, Gewerbe und Kommunen, sowie Individualversicherungen für Privatkunden. Im Vordergrund steht dabei der Kundennutzen mit einer bestmöglichen Risiko- und Versicherungslösung.

Notruf ServiceCenter (NSC) Bearbeiten

Das ÖWD Notruf ServiceCenter ist die größte private Sicherheitsleitstelle Österreichs. Es wurde im Frühjahr 2014 eröffnet, nach dem Umzug der ÖWD Landesdirektion Wien an den neuen Standort im 3. Bezirk. Das NSC gehört zur Tochterfirma ÖWD security.

Das NSC entspricht den baulichen, technischen und betrieblichen Anforderungen der EN 50518-Norm, Teil I bis III für Sicherheitszentralen und Leitstellen. Das bedeutet es erfüllt die normgebundene Geschwindigkeit zur Bearbeitung von Alarmen und bauliche Anforderungen gegen unbefugten Zutritt und Angriffe mit Schusswaffen. Im Falle eines Stromausfalles kann der Betrieb mindesten 24 Stunden aufrechterhalten werden.

In dem rund um die Uhr besetzten NSC sind zahlreiche Gefahrenmeldeanlagen, Videoüberwachungssysteme, Aufzugnotrufdienst und GPS Tracking Systeme aufgeschaltet, die von 22 Operator im Wechseldienst zu je 5 Mitarbeitern pro Team betreut werden. Im Falle eines eingehenden Alarms wird sofort nach kundenspezifischen Einsatzplänen reagiert.

Zertifikate Bearbeiten

DMSZ Bearbeiten

Das Tochterunternehmen ÖWD cleaning services verfügt über DMSZ Zertifikate in den Bereichen Qualitätsmanagementsystem (ISO 9001)[3], Umweltmanagement (ISO 14001)[4] und Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement (OHSAS 18001)[5].

ÖWD security ist ebenfalls mit dem DMSZ Qualitätsmanagementsystem (ISO 9001) [6] Zertifikat ausgezeichnet.

 
Das EMAS Logo

Die Gültigkeit dieser Zertifikate wird durch jährliche Überwachungsaudits und dreijährige Verlängerungsaudits aufrechterhalten.

EMAS Bearbeiten

ÖWD cleaning services ist seit 2015 mit dem EMAS Zertifikat[7] ausgezeichnet. Die Teilnahme an dem EU-Öko-Audit des Gemeinschaftsystems für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) ist freiwillig und muss alle drei Jahre neu durchgeführt werden, damit das Zertifikat nicht an Gültigkeit verliert.

ÖZS Bearbeiten

Seit 2002 ist ÖWD security ein ÖZS zertifiziertes Unternehmen und somit als Sicherheitsdienstleistungsunternehmen mit ÖZS-konformer Ausbildung[8] ausgezeichnet. Das ÖWD Notruf ServiceCenter hat als genormte Alarmempfangsstelle[9] ebenfalls ein ÖZS Zertifikat erhalten.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.owd.at/presse/umsatz-stieg-auf-77-mio-euro
  2. http://www.owd.at/presse/umsatz-stieg-auf-77-mio-euro
  3. Deutsche Managementsystem Zertrifizierungsgesellschaft mbH: DMSZ Zertifikat Qualitätsmanagement (ISO 9001). Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  4. Deutsche Managementsystem Zertifizierungsgesellschaft mbH: DMSZ Zertifikat Umweltmanagement (ISO 14001). Abgerufen am 9. Januar 2015.
  5. Deutsche Managementsystem Zertifizierungsgesellschaft mbH: DMSZ Zertifikat Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement (OHSAS 18001). Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  6. Deutsche Managementsystem Zertifizierungsgesellschaft mbH: DMSZ Zertifikat Qualitätsmanagement (ISO 9001). Abgerufen am 9. Oktober 2015.
  7. ÖWD SECURITY & SERVICES: ÖWD Umwelterklärung EMAS Zertifikat. ETA Umweltmanagement, abgerufen im März 2015.
  8. Österreichischer Verband für Elektrotechnik: ÖZS Zertifikat. Abgerufen am 17. Dezember 2013.
  9. Österreichischer Verband für Elektrotechnik: ÖZS Zertifikat. Abgerufen am 15. Januar 2014.