Krumbach
Gemeinde Sauldorf
Ehemaliges Gemeindewappen von Krumbach
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Fläche: 5,12 km²
Einwohner: 300 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07578

Krumbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Sauldorf mit 300 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2010[1]) im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Krumbach liegt 4,8 Kilometer nordwestlich von Sauldorf. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 512 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[1]). Durch das Dorf fließt der Krummbach, ein Nebenfluss der Ablach. Aus dem Norden kommend mündet im Ort der Rosenbach von links in den Krumbach.

Gliederung Bearbeiten

Zu Krumbach gehören das Dorf Krumbach und das Gehöft Sohlenmaierhof.[2]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Krumbach wurde im Jahr 993 urkundlich ersterwähnt.

Die ritterschaftliche Herrschaft Waldsberg umfasste ...[3]

NACH "WALDSBERG" BEI SÜDKURIER SUCHEN

Im Zuge der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst und die selbstständige Gemeinde Krumbach dem Landkreis Sigmaringen zugeordnet und bei der Gebietsreform in Baden-Württemberg zum 1. Januar 1974 in die neu gebildete Großgemeinde Wasser eingemeindet, die am 25. Juni 1974 in Sauldorf umbenannt wurde.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Hatte Krumbach zum 6. Juni 1961 noch eine Einwohnerzahl von 328, ist die Einwohnerzahl heute rückläufig. Der Ort zählt heute nur noch 300 Einwohner (Stand 31. Dez. 2010[1])

Politik Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Krumbach zeigt in Gold mit blauem Wolkenbord ein schwarzer Flügel. Das Wolkenbord weist auf die Zugehörigkeit zum Fürstenhaus Fürstenberg hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

  • Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer war ursprünglich den heiligen Johannes der Täufer und Oswald geweiht. Ortlof von Heuberg zu Waldsberg war es, der 1522[A 2] den spätgotischen Kirchenbau veränderte und neu aufrichtete. Der nach Westen ausgerichtet Staffelgiebel mit gotischem Portal mit Maßfenstern erinnert eher an eine trutzige Wehrburg als an einen Kirchenbau. Der nördliche Turm mit Satteldach wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Den Chor ziert ein Netzrippengewölbe mit gotischen Fensterachsen. Die Kirche besitzt einen wertvollen Hochaltar und Gemälde aus unterschiedlichen Kunstepochen. Der erste, zum spätgotischen Kirchenbau gehörende Hochaltar, dürfte im Dreißigjährigen Krieg geraubt oder einem Stilwechsel zum Opfer gefallen sein. Als verschollen gilt auch das 1722 vom fürstbischöflich konstanzischen Hofmaler Johann Jakob Lenz aus Meßkirch geschaffene Hochaltarblatt mit der Taufe Jesu. Von diesem Meister stammt auch die Bemalung der Kassettendecke mit der Himmelfahrt Mariens und der sie säumenden Evangelisten. Der heutige Flügelaltar wurde im Jahreswechsel 1898 durch das Atelier für Kirchenrequisiten, Albert Warth-Marmon aus Sigmaringen für 4.500 Mark aufgestellt, als „stilgerechter“ spätgotischer Flügelaltar mit einem Kruzifix im Tabernakel. Die filigran aus Lindenholz geschnitzten Altäre sind vergoldet als Blumenhab aufgebaut. Ein großes Familienbild mit dem Gekreuzigten hängt auf der Nordseite des Langhauses. Das nach 1526 gemalte Votivbild zeigt die Großfamilie des Ritters Ortlof von Heudorf zu Waldsperg und seine Frau. Die Kirche wurde zwischen 2004 und 2007 vollständig renoviert.[4] Die Orgel mit 576 Orgelpfeifen auf dem Empore wird seit dem Jahr 1870[A 3] bespielt und ist eine von zwei erhaltenen Stücken des Orgelbaumeisters Samuel Friedrich Ruff aus Grosselfingen.[5] Nachdem sie rund zehn Jahren stillgelegt war und durch ein kleines Instrument im Altarraum ersetzt wurde, wurde sie im Jahr 2009 für 86.000 Euro saniert.[6] An der Norwand des Langhauses hängt die Original-Stiftertafel der Familie des Ritters und Ortsherren Ortolf von Heudorf zu Waldsberg. Die Tafel beinhaltet namentlich alle 18 Kinder der Ritterfamilie. Die Beschreibung auf dem Bild ist in Latein verfasst. Ritters Ortolf von Heudorf zu Waldsberg, der in spätgotischer Zeit die kleine Kirche hat modernisieren und vergrößern lassen, war einer, der dem alten Glauben treu geblieben ist, denn in der Religionsfrage war der Krumbacher Burgherr einig mit dem Meßkircher Freiherr Werner von Zimmern. Für dieses Treuebekenntnis zu seiner Kirche mag auch das von ihm in Auftrag gegebene Stifterbild in der Kirche stehen. Das auf Fichtenholz aufgetragene Bild wurde vermutlich um das Jahr 1535 vom Meister von Sigmaringen gemalt. Es handelt sich um eine Komposition von zwei Familienbildern und eine die bilder verdichtende Kreuzigungsszene. Nach dem Aussterben des Geschlechtes und dem Verfall des Burg stellt das Gemälde einen einzigartigen Erinnerungsort für das Krumbacher Rittergeschlecht dar.[7][8]
  • Die Pfarrscheune
  • Die Burg Waldsberg, deren Reste noch heute neben der Straße nach Boll zu finden sind, war Sitz der Ortsherren, der Adelsfamilie von Heudorf zu Waldsberg zu deren Herrschaft die Dörfer Gallmannsweil, Krumbach, Bietingen, Hölzle, Boll-Ilgental und einige Höfe gehörten.[9]
  • Die Krumbacher Schloss-Mühle ist ein Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert. Die Bannmühle gehörte zum Schloss Waldsberg und lag ihm gegenüber. Das heute verfallene Kulturdenkmal befindet sich in Privatbesitz.
  • Der Schlossbauernhof ist ein landwirtschaftlicher Betrieb in Krumbach. Der Name Schlossbauernhof rührt daher, dass beim Bau des Hofes das Holz vom Ritterschloss Waldsberg verwendet wurde.[10]
  • Das das historische Waaghäuschen ist eine stillgelegte Gemeindewaage. Es wurde durch die Heimatgesellschaft Krumbach renoviert und saniert mit dem Ziel sie als Kulturgut zu erhalten und zu pflegen.[11]

http://www.haus-strohmaier.de/muehle.html Falko Hahn: Eine Riesenlast zu tragen. In: Südkurier Hansjörg Strohmaier: Die Wirklichkeit und der Traum – Das Projekt Krumbacher Schloss-Mühle: Die Rettung eines Kulturgutes

Armin Heim: Es war der Meister von Sigmaringen. In: Südkurier vom 10. November 2009

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Durch den Ort führt die Bundesstraße 313, als Ortsdurchfahrt trägt sie den Name Stockacher Straße.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Falko Hahn:
  • Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, 1898.
  • Bernd Konrad: Die Meister von Sigmaringen. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 42/2006.

Anmerkung Bearbeiten

  1. Gemarkungsfläche 5.120.527 m²
  2. Nach anderer Angabe 1520
  3. Nach anderer Angabe 1860

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Angaben nach Lothar Goreth, Einwohnermelde- und Standesamt der Gemeinde Sauldorf, vom 11. Januar 2011.
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 795-882
  3. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Falko Hahn (fah): Viel Ehre für den heiligen Johannes. In: Südkurier vom 26. Juni 2010
  5. Gregor Moser (mos): Erlös vom Patrozinium für die Orgel. In: Südkurier vom 23. Juni 2010
  6. Sanierung der historischen Orgel der Krumbacher Pfarrkirche hat begonnen - Gemeinde bittet um Spenden. Rettung für ein „kulturelles Juwel“. In: Südkurier vom 21. April 2009
  7. Horst Sackmann (hs): Gute Gespräche im Schulhaus. In: Südkurier vom 21. Juni 2011
  8. Zum Weitersagen! Wussten Sie eigentlich, dass…. In: Südkurier vom 24. August 2011
  9. Die Burgruine Waldsberg zu Krumbach, Amt Meßkirch. In: Jakob Ebner: Mein Heimatland (Baden), Aufl. 1, 1914.
  10. Horst Sackmann (hs): Auf vielen Feldern stets aktiv. In: Südkurier vom 10. Februar 2011
  11. Horst Sackmann (hs): Kulturgut hat oberste Priorität. In: Südkurier vom 30. Mai 2009
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Sigmaringen)]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Sigmaringen]]
[[Kategorie:Sauldorf]]

VERLINKEN: Kreisreform Baden-Württemberg 1973, Liste der Orte im Landkreis Sigmaringen, Liste der Wappen im Landkreis Sigmaringen, Sauldorf