Leptis Magna (auch Lepcis Magna oder Lpqy) war eine antike Großstadt in Libyen, deren Ruinen seit 1982 als ein UNESCO-Weltkulturerbe bekannt sind.[1] Ursprünglich von den Phöniziern im 10. Jahrhundert v. Chr. gegründet und von Karthago kontrolliert, überstand Leptis Magna die punischen Kriege unversehrt und wurde Teil der römischen Provinz Africa. Als Handelsstadt florierte Leptis weiterhin und erreichte unter dem römischen Kaiser Septimius Severus seine kulturelle Blütezeit. Nach dem Zerfall des Reiches wurde die Stadt zusammen mit Karthago von den Vandalen 455 n. Chr. erobert und die Stadtmauern abgetragen. Nach 650 n. Chr. wurde die Stadt durch Berberstämme geplündert, sodass die Bevölkerung in die größeren Städte Tripolitaniens floh und Leptis Magna zur Ruine verfiel.

Der Name der Stadt

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Der ursprüngliche phönizisch-punische Name der Stadt lautete Lpgi beziehungsweise Lgpi. Die im deutschen verbreitete Trivia Leptis Magna lässt sich auf die römische Geschichte der Stadt zurückführen, wohingegen die ähnliche Bezeichung Lepcis auf unterschiedliche Transkriptionen ins Lateinische zurückgeht. Des Weiteren existiert in einigen Quellen der Name Neapolis (grc. Νεάπολις "Neue Stadt") , welcher aus dem Altgriechischem stammt. Zur Unterscheidung von seinem Namensvetter Leptis Minor (auch Leptiminus), erhielt die Siedlung von den Römern den Beinamen Magna (lat. magna "die Große"). Die erste Erwähnung des Prädikats geht auf Plinius den Älteren zurück.[2]

Die Hafenstadt Leptis Magna liegt an der Nordküste des heutigen Lybiens, wo sie an der Mittelmeermündung des Wadi Lebda gegründet wurde. Allerings ist der Fluß mit der Zeit ausgetrocknet und das Flußbett versandet. Auf Luftbildern ist außerdem noch die antike Hafenanlage mit dem Hafenbecken zu erkennen. In direkter Umgebung zum heutigen Ausgrabungsfeld liegt die moderne Stadt Al-Khums. Die nächst größeren Städte der zur Landschaft Tripoltanien gehörenden Stadt sind die ca. 120 km entfernte Hauptstadt Lybiens Tripolis (früher Oea), sowie die Großstadt Sabrata. Alle drei Städte waren Gründungen der Punier und wurden als Handelszentren weiter ausgebaut.

Geschichte

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Die phönizische Stadt

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Leptis Magna in der Römerzeit

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Die Zeit der Spätantike

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Die Stadt war die erste Handelskolonie der Phönizier in Tripolitanien (8. Jahrhundert v. Chr.). Sie geriet unter die Oberhoheit Karthagos und nach der Eroberung durch Numidien unter römische Herrschaft (46 v. Chr.). Im Römischen Reich gewann Leptis Magna große Bedeutung und Wohlstand als Handelszentrum für exotische Tiere aus Afrika, die über das Saharareich der Garamanten geliefert wurden. Vor allem Löwen und Elefanten wurden für die Zirkusspiele im ganzen Reich benötigt. Während der Auseinandersetzungen zwischen Pompeius und Caesar kämpfte die Stadt gegen die Position von Caesar und wurde nach dessen Sieg mit einem Tribut von 100.000 Hektolitern Olivenöl bestraft. In Leptis Magna sollen in dieser Zeit bis zu 100.000 Menschen gelebt haben. Nachdem die Stadt schon unter Trajan zur Kolonie erklärt wurde, verlieh Kaiser Septimius Severus, der aus Leptis Magna stammte, das ius italicum, welches eine weitgehende Befreiung von Abgaben bedeutete.

Im 3. Jahrhundert begann durch zunehmende Nomadeneinfälle der Niedergang der Stadt. Zwar wurde sie unter Diokletian erneut zur Provinzhauptstadt ernannt, doch verlor die Stadt nach der Eroberung durch die Vandalen (455) und durch die Araber (647) an Bedeutung. Nachdem unter letzteren Oea/Tripolis zum neuen Zentrum von Tripolitanien wurde, wurde die Stadt von der Bevölkerung aufgegeben.

Ausgrabungen

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Innerhalb der großen Ruinenstätte sind der severische Triumphbogen, die Thermen, das alte und neue Forum und das Theater aus römischer Zeit sehenswert. Auf der gegenüber liegenden Seite der Wadi Lebdah liegen das sehr gut erhaltene und wieder hergestellte Amphitheater und der direkt am Meer liegende Circus. Es handelt sich um die größte erhaltene antike Stadt der Welt. 1911/1912 begannen die Ausgrabungen unter italienischer Leitung. In dieser Zeit wurde auch der der severische Triumphbogen rekonstruiert. 1982 wurde Leptis Magna von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Nur 5% der Stadtfläche wurden bisher ausgegraben. Aufgrund der ungünstigen Winde, die aus der Wüste heiß und trocken und vom Meer feucht und salzig über die Stadt wehen, zersetzen sich die freigelegten Teile der Stadt jedoch, weshalb es Stimmen gegen das weitere Ausgraben der Stadt gibt.

Berühmte Einwohner Leptis Magnas

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Siehe auch

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Literatur

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  • Archäologica - Die große Enzyklopädie der untergegangenen Kulturen. Erschienen im: Weltbildverlag, Augsburg 2005, S. 216-227, ISBN 3-8289-0568-4
  • Joachim Willeitner: Libyen - Tripolitanien, Syrtebogen, Fezzan und die Kyrenaika. Dumontverlag 2007 (3. Auflage), S. 103-107, ISBN 3-7701-4876-2
  • Ranuccio Bianchi Bandinelli, Ernesto Vergara Caffarelli, Giacomo Caputo: The buried city. Excavations at Leptis Magna. Weidenfeld and Nicolson, London 1966.
  • Ernesto De Miro, Antonella Polito: Leptis Magna. Dieci anni di scavi archeologici nell area del Foro Vecchio. I livelli fenici, punici e romani. L’Erma di Bretschneider, Roma 2005, ISBN 88-8265-309-9.
  • Maria Floriani Squarciapino: Leptis Magna. Raggi, Basel 1966 (Ruinenstädte Nordafrikas 2).
  • Detlev Kreikenbom: Wandel der Stadt Leptis Magna während der frühen Kaiserzeit. Asymmetrische Kontakte und Innovation. In: Walter Bisang (Hrsg.): Kultur, Sprache, Kontakt. Ergon-Verlag, Würzburg 2004, S. 251–320, ISBN 3-89913-315-3.
  • A. Laronde und G. Degeorge: Leptis Magna. La splendeur et l´oubli. Hermann, Paris 2005.
  • Stefan Altekamp:Rückkehr nach Afrika. Italienische Kolonialarchäologie in Libyen 1911 - 1943, Böhlau, Köln - Weimar - Wien 2000 (Arbeiten zur Archäologie) ISBN 3-412-08099-3.
  • Detlev Kreikenbom, "Leptis Magna vor der arabischen Eroberung." in Detlev Kreikenbom, Franz-Cristoph Muth, Joerg Thielman (Hrsg.), Atabische Christen - Christen in Arabien (Frankfurt am main u.a., Peter Lang, 2007), 35-54 (Nordafrikanisch / Westasiatische Studien, 6).

Einzelnachweise

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  1. http://www.unesco.de/welterbeliste.html?&L=0
  2. Plinius der Ältere Naturalis historia 5, 27.
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Commons: Leptis Magna – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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