Die Jahrgangsklasse ist das Produkt einer Organisationsform von Schule.

Der Jahrgangsklasse gehören alle Kinder eines Jahrgangs an. Die Klasse ist also nach dem Lebensalter sortiert. In der Praxis sind in der Jahrgangsklasse auch Schüler benachbarter Jahrgänge aufgenommen, da die rein numerische Sortierung nicht immer mit dem Entwicklungsalter übereinstimmt.

Geschichte Bearbeiten

Das Prinzip der Jahrgangsklasse geht auf Comenius zurück. Er befindet sich damit im Gegensatz zur Reformpädagogik, die dieses Prinzip als unnatürlich ablehnte und einen jahrgangsübergreifenden Unterricht bevorzugte (Montesori, Müller, ...)

Vorteile Bearbeiten

Nachteile Bearbeiten

Heute Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

-- Reformpädagogische Rezeption -- Nach Röhrs, einem ausgewiesenen Kenner der reformpädagogischen Materie, geht es der Reformpädagogik darum "den jungen Menschen in Distanz zur zivilisatorischen Lebenskulisse zu einer Besinnung und Aktivierung der ihm eigenen Kräfte zu bringen[1] In diesem Sinn rechnet Röhrs R. Steiner nicht unter die problematischen Naturen (die sind Hermann Lietz und Peter Petersen). Die Berührungspunkte zwischen dem Nationalsozialismus und reformpädagogischem Gedankengut bestehe hauptsächlich in körperlicher Arbeit, im Sport und in der Gemeinschaftserziehung[1] Der entscheidende Unterschied besteht für Röhrs darin, daß das wichtigste Ziel der Reformpädagogik "die Bildung der Individualität"[1] war. Die Gemeinschaft beschreibt Röhrs als nachrangig, sie habe diesem Ziel zu dienen. Dies sei im Nationalsozialismus genau entgegengesetzt gewesen. Der Reformpädagogik gehe es um das "Reflektieren und Diskutieren des eigenen Tuns"[2] Röhrs urteilt: "Ihren klarsten Ausdruck finden diese reformpädagogischen Bestrebungen in der Kunsterziehung in ihren Spielarten des Singens, Laienspiels und des Gestaltens der verschieden Vorhaben im Rahmen der Schulgemeinde"[2] Röhrs bescheinigt u.a. der heutigen Waldorfschule, daß sie "Zeugnisse orignärer pädagogischer Ideen" und eine "modellhafte Gestaltungsfähigkeit" verkörpern[2] Sie hätten ihr reformpädagogisches Ziel nicht nur gehalten sondern sogar "weiterentfaltet".[2] Die "Gedankenwelt" Steiners müsse als "konstituives Element der Internationalen Reformpädagogik"[3] gelten. Hinter den Namen Steiners und anderer Reformpädagogen zeige sich eine Erziehungspraxis mit "menschenbildender Kraft"[4], die auch von Studierenden und Junglehrern bestätigt werde. Beim Besuch von diesen einschlägig reformpädagogischen Schulen werde greifbar, "wie lebendig die Schularbeit gestaltbar ist und wie vertrauensvoll das Lehrer-Schülerverhältnis sein kann."[5] Unter der Kapitelüberschrift: 'Ausblick: Die Reformpädagogik und ihr utopischer Realitätssinn' bescheinigt Röhrs u.a. auch der pädagogischen Praxis der Waldorfschulen "gegenwärtig noch zu den gestaltungsfähigsten der Erziehungswirklichkeit" [6] zu gehören.

  1. a b c Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 49-50
  2. a b c d Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 90-91
  3. Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 138
  4. Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 148
  5. Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 152
  6. Hermann Röhrs (1998): Reformpädagogik und innere Bildungsreform, Weinheim, S. 161