Ich wohne in einer ehemaligen DDR-Stahlwerkerstadt, bin 49, schwerbehindert, zur Zeit arbeitslos und -suchend. Ich habe mehrere Berufsabschlüsse absolviert und mir mehr- wie langjährige Berufserfahrungen zu DDR-Zeiten und in Nachwendezeiten in den unten genannten Fachgebieten angeeignet, die heute kein Arbeitgeber für sich als verwertbar betrachtet, zumindest nicht zu tariflich oder ortsüblichen Bedingungen, besser wohl zu nicht sozialpflichtigen, unfallversicherungsfreien 1- und 2-Euro-Arbeitsgelegenheiten, wo man weder neue Anwartschaften für Alg I noch eine spätere Altersrente erwirbt. Wer einmal aus dem Leistungssystem der Arbeitslosenversicherung amtlich "entsorgt" wurde, bekommt keinerlei Unterstützung bei der Arbeitssuche durch die Bundesagentur für Arbeit. Man ist einfach nicht existent, grad so wie beim "Hauptmann von Köpenick" in Carl Zuckmayers Theaterstück:


... Fr.: Sei doch stille. Is halt'n Unglück, was hier passiert.

Voigt: Wat is det? 'n Unglück? Nee, det is'n janz sauberes, jlattes, ausjewachsenes Unrecht, is det! Un det muß man nur wissen, und ick weeß nu.

Fr.: Willem, det mußte tragen wie'n Mann.

Voigt: Wohin soll ick denn tragen, ohne Paß und ohne Aufenthalt! Muß doch 'n Platz jeben, wo der Mensch leben kann!

Fr.: 'n Mensch biste doch nur, wenn de dich in 'ne menschliche Ordnung stellst. Leben tut ooch ne Wanze.

Voigt: Sehr richtig, die lebt. Un' weeste, warum die lebt? Erst kommt de Wanze, Friedrich, un' dann de Wanzenordnung - erst der Mensch, Friedrich, und dann de Menschenordnung!

Fr.: Willem, du fährst auf'm janz falschen Jleis. Bei uns in Deutschland jib't jar kein Unrecht. Bei uns jeht Recht un Ordnung über alles.

Voigt: So... meine Ausweisung? Is det Recht un Ordnung? Und deine Beförderung? Is det recht un Ordnung? Wenn, dann muß de Ordnung richtig sein, un det isse nich!!!

Fr.: Willem, ick sage dir: vor det Jeld, dat se an meiner Löhnung sparen, wird vielleicht 'ne Kanone jebaut.

Voigt: Ja, un dann jeht se los, un dann trifft et wieder dich, bumm-bumm, da liegste -

Fr.: Jawoll. Da lieg' ick. Wenn's ma losjeht. Un denn weeß ick aber ooch, wofür. Vor's Vaterland, vor de Heimat.

Voigt: Mensch, ick häng' an meiner Heimat jenau wie du, jenau wie jeder, aber erst soll'n se m'r ma drin leben lassen in der Heimat, dann kann ick auch sterben für, wenn's sein muß! Wo isse denn, die Heimat? Im Polizeirevier? Oder hier im Papier? - Ick seh jar keene Heimat mehr vor lauter Bezirke...

Fr.: Ick will det nich hören, Willem... un' ick darf's nich hören. Ick bin Soldat un... ick bin Beamter.

Marie: ... nu streitet doch nich!!!

Fr.: Haste denn jar keene innere Stimme, die dir sagt...

Voigt: Vorhin, uff'm Friedhof, da hab' ick se jehört, die innere Stimme. Da hat se jesprochen, da hat se zu mir jesagt: Mensch, hat se jesagt, einmal kneift jeder 'n Arsch zu - du auch, hat se jesagt, und dann stehste vor Jott dem Vater, der alles jeweckt hat, vor dem stehste denn, un der fragt dir ins Jesichte: Schuster Willem Voigt, wat haste jemacht mit dein' Leben, un dann muß ick sagen: Fußmatte...Fußmatte, muß ick sagen, die hab ick jeflochen in Gefängnis, un da sind se alle drauf rumjetrampelt. und Gott der Vater sagt zu mir: Jeh weg, sagt er, Ausweisung, sagt er, detwegen hab ick dir det Leben nich jeschenkt, det biste m'r schuldig, sagt er, wo isset? Wat haste 'mit jemacht? ... Un denn, Friedrich, denn isset wieder nischt mit de Aufenthaltserlaubnis ...

Fr.: Du pochst an die Weltordnung, Willem. Det is Versündigung.

Voigt: Nee nee. So knickrig will ich mal nicht vor meinem Schöpfer stehen. Ick wer' noch wat machen ... mit mein' Leben ... Is jut, Friedrich. Bis'n braver Kerl. Dank d'r für alles. Ick jeh. Dir auch, Marie. Ich wer'... Ich wer' noch wat machen nu ...


1972 - Wirtschaftskaufmann (Spezialisierung metallurgische Industrie)- Facharbeiterabschluß, 1977 - Arbeitsökomom - Fachschulabschluß, 1991 - staatl. geprüfter Betriebswirt - Fachschulabschluß, 1997 - Projektingenieur für Multimedia - Fachschulabschluß.

In meiner reichlichen Freizeit verfolge ich regelmäßig alle möglichen Medienarten und durchstöbere das Internet. Beruflich würde ich gern den Weg eines Infobrokers/Informationsvermittlers/Researchers einschlagen.

Ich interessiere mich u.a. für geschichtliche (Montanindustrie, Technik, Verkehr, Gesellschafts-, Stadt- und Lokalpolitik), naturwissenschaftliche, geographische, völkerkundliche, arbeits- und sozialrechtliche Fragen. Ich zähle mich zu den "Pufferküssern" und "Nietenzählern", der Virus den Eisenbahnfans eigen ist. Meine Vorliebe gehört insbesondere den Schmalspurbahnen.

Stammliteratur war in Jugendjahren bei mir das "Urania-Universum" des Urania-Verlags Berlin-Leipzig-Jena, utopische Literatur von Jules Verne, Stanislaw Lem, Edgar Allen Poe etc., Indianerliteratur, Reisebeschreibungen, Nachschlagewerke verschiedenster Art.

Ich hoffe, daß ich mit meinem bescheidenen Wissen und Erfahrungen einen Beitrag zur Erweitung von Wikipedia liefern kann und auch hilfreiche Unterstützung durch die Wikipedianer-Mitwirkenden erhalte, wenn ich die ersten Schritte hier unternehme.

Auf eine gute und freundschaftliche Zusammenarbeit