El Sotillo (der Name Sotillo ist in Spanien häufiger) ist ein Dolmen nordöstlich von Leza, nahe der Straße A-124, in der Provinz Segovia in Kastilien-León in Spanien.

Dolmen El Sotillo
Dolmen El Sotillo
Dolmen El Sotillo

Wie andere Dolmen in der Umgebung wurde er am Übergang vom Neo- zum Chalkolithikum erbaut. Die Datierung ist schwierig, da ein Antimykotikum über die Anlage gegossen wurde, was es unmöglich macht, das Baudatum zu ermitteln. Es war jedoch möglich den nahegelegene Dolmen von San Martin zu datieren, der vor etwa 2800 v. Chr. erbaut wurde.

Die ovale Kammer des Gangdolmens misst 3,3 × 2,9 m und besteht aus neun Platten, von denen eine 2,29 Meter hoch ist. Der von fünf Platten gebildete Gang ist 1,3 m hoch und 0,6 m breit. Um den Dolmen befindet sich ein Hügel aus Erde und kleinen Steinen mit einem Durchmesser von etwa 18,0 Metern.

Dort wurden 13 Menschen begraben, davon 11 Erwachsene (sechs Männer und fünf Frauen), ein Jugendlicher und ein Kind. Die ältesten Knochen stammen schätzungsweise aus der Zeit vor 5110–4940 Jahren. Diese Datierung zeigt, dass sie wenigstens 500 Jahre nach Errichtung des Dolmens deponiert wurden.

Die meisten Knochen wurden aber in die Bronzezeit datiert. Die letzte Bestattung fand möglicherweise 900 v. Chr. statt, aber es besteht große Unsicherheit über das Datum. Um den langen Zeitraum zwischen den Bestattungen zu erklären, wurde eine Entvölkerung des Gebietes vorgeschlagen.

Die Bestattungen lieferten Ergebnisse auf dem Gebiet der Genetik. Bei einer Bestattung handelte es sich laut Genanalyse um ein Mitglied der Jamnaja-Kultur. Einer anderen genetischen Analyse zufolge gehören zwei Mitglieder zu der unter Basken verbreiteten H3-mtDNA-Haplogruppe und das dritte zur X2b-Haplogruppe, die aus dem Nahen Osten stammt.

Bei der Y-Chromosom-Analyse gehört eines zur Haplogruppe I und die anderen beiden zur Haplogruppe I2a2a, einer Gruppe, die vor allem in Skandinavien und Kroatien verbreitet ist und mit dem Gravettien in Verbindung gebracht wird. Als Ergebnis der Untersuchung eines Verstorbenen wurde festgestellt, dass er an Yersinia pestis, der Beulenpest starb.

Als Grabbeigaben wurden mehrere Werkzeuge, darunter sechs Pfeilspitzen gefunden.

Siehe auch

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Literatur

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  • Teresa Fernández-Crespo, Javier Ordoño Daubagna, Rick J. Schulting: Subsistence shift and socio-economic response to cultural and climate changes among north-central Iberian megalithic groups In: Journal of Archaeological Science 133: (2021).
  • Aida Andrades Valtueña et. Al.: Stone Age Yersinia pestis genomes shed light on the early evolution, diversity, and ecology of plague In: Proceedings of the National Academy of Sciences, Volume 119, Bd 17, (2022).

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Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Kastilien und León El Sotillo El Sotillo Kategorie:Provinz Segovia