Film
Titel The Disaster Artist
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 98 Minuten
Stab
Regie James Franco
Drehbuch Scott Neustadter,
Michael H. Weber
Produktion James Franco,
Evan Goldberg,
Vince Jolivette,
Seth Rogen,
James Weaver
Musik Dave Porter
Kamera Brandon Trost
Schnitt Stacey Schroeder
Besetzung

The Disaster Artist ist eine US-amerikanische Filmkomödie von James Franco, die auf einem gleichnamigen Buch von Greg Sestero und Tom Bissell aus dem Jahr 200x basiert. Es handelt sich bei dem Buch um die Schilderung der Entstehungsgeschichte zum Film The Room von Tommy Wiseau aus dem Jahr 2003 und somit um die Verfilmung dessen Entstehungsgeschichte. Eine Work-in-progress-Version des Films wurde am 12. März 2017 im Rahmen des South by Southwest Film Festivals vorgestellt. Der Film soll im Laufe des Jahres 2017 in die Kinos kommen.

Handlung

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Im Jahr 1998 hat der angehende, jedoch schüchterne Schauspieler Sestero eine Rolle im Stück Warten auf Godot erhalten und bereitet sich in einer von Melanie Griffith gelehrten Schauspielklasse in San Francisco darauf vor. Allerdings hat Sestero einen unmöglichen europäischen Akzent.

Sestero lernt er xxx Wiseau kennen, der genauso ein Außenseiter ist, wie er selbst, und ihn unter seine Fittiche nimmt. Sestero und Wiseau werden in ihrer Welt ablehnt, jagen jedoch beide ihren Träumen nach. Wiseau nimmt den jungen Schauspieler mit nach Los Angeles, wo er eine Wohnung besitzt, die er aber nur selten nutzt. Wiseau wäre gerne eine großer Regisseur, Sestero träumt davon, ein richtiger Schauspieler zu werden, und so beschließen sie, ihren eigenen Film zu drehen, den Wiseau finanzieren will. Der exzentrische Wiseau hat lange schwarze Haare und trägt gerne dunkle Kleidung, womit er wie ein Rocker wirkt, Sestero nennt er hingegen „Babyface“, und Wiseau entwickelt eine Eifersucht, als er bemerkt, dass sein neuer Freund gerne mit der Barkeeperin Amber flirtet, die schnell seine Freundin wird. In Stein findet Sestero auch eine Agentin.

Bei dem Film The Room den sie drehen wollen, führt Wiseau nicht nur Regie, er schreibt auch das Drehbuch, was sich allerdings negativ auf das Filmprojekt auswirkt, denn niemand sagt ihm, dass er bei seiner Arbeit allerlei Fehler macht. Er dreht den Film ohne gesunden Menschenverstand und baut im Filmstudio eine Allee nach, in der der Film spielt, obwohl sich direkt vor dem Studio eine Straße befindet, in die er die Dreharbeiten verlagern könnte, weil Wiseau glaubt, richtige Filme müssten unbedingt über eine künstliche Ausstattung/einen Filmset verfügen. Die Produktion verteuert sich auch dadurch, dass er sich entscheidet, den Film sowohl digital, als auch im 35-mm-Format zu drehen. Neben seiner Inkompetenz als Regisseur, Autor und Produzent, entwickelt er zudem Allüren, und beharrt darauf am Filmset sein eigenes Bad zu haben. Auch seine Erwartungen an die Schauspieler sind sonderbar, die er an diese beim Vorsprechen an diese stellt/hat und weist diese an, in unverständlicher Weise zu reden und unmögliche, surrealistisch wirkende Szenen zu spielen/sprechen/mimen. Auch in seinem Verhalten gegenüber Sestero wird er zunehmend unbeherrscht und beginnt, ihn mehr und mehr zu bevormunden, auch wenn er den Film ohne ihn unmöglich zu Ende drehen kann.

Zur Buchvorlage

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Der Film basiert auf dem 201x mit dem xxx ausgezeichneten Buch The Disaster Artist: My Life Inside The Room des Schauspielers Greg Sestero und Tom Bissell. Sestero war in Tommy Wiseaus 2003 erschienenem Film The Room, über dessen chaotische Entstehungsgeschichte er im Buch berichtet, in der Hauptrolle von Mark zu sehen und ist zudem ein guter Freund von Wiseau. Er beschreibt im Buch, wie er selbst verzweifelt versuchte, sich als junger Schauspieler über Wasser zu halten und von seiner Beziehung zu dem geheimnisvollen Regisseur, der in der Vergangenheit nur wenig über seine Kindheit und seine Jugend preisgegeben hatte. In Interviews hatte dieser nach der Veröffentlichung von The Room 1968 oder 1969 als mögliche Geburtsjahre durchblicken lassen, Sestero berichtet in seinem Buch allerdings davon, dass er laut dessen Immigrationspapieren bereits in den 1950er Jahren in einem Ostblockstaat auf die Welt gekommen sein muss. Immer wieder hatte sich der exzentrische Regisseur laut Sestero in den Erzählungen über sein Leben widersprochen. Neben der Beschreibung der Umstände ihres Kennenlernens konzentriert sich Sestero in seinem Buch auf die Schwierigkeiten und seltsamen Erfahrungen die er während der Dreharbeiten zum Film hinter den Kulissen mit ihm hatte, aber auch von der Entstehung einer unwahrscheinlichen Freundschaft mit Wiseau.[1]

Wiseaus Film sicherte sich aufgrund eines Drehbuches, das er selbst nicht zu verstehen schien[2], vieler unzusammenhängender Subplots, dem grotesken Schauspiel und anatomisch unwahrscheinlicher Sexszenen einen Platz in der Liste der schlimmsten Filme aller Zeiten.[3][4] Als er seinen Film im Juni 2003 vorstellte, wusste das Publikum nicht, was es mit dem „narzisstischen Homunculus“ mit seinen langen schwarzes Haaren und seinem Harlequin-Romance-Look und mit seinem Film anfangen sollte, so Peter Debruge von Variety. Obwohl Wiseau zwei Kinos in Los Angeles, wo viele hoffnungsvollen Oscar-Kandidaten gezeigt werden, gebucht hatte, bezahlten weniger als 200 Zuschauer dafür, den Film, der rund 6 Millionen US-Dollar gekostet haben soll, an seinem Eröffnungswochenende zu sehen. Dennoch gab es einige Kinobesucher, die den Film immer wieder sehen wollten, und begannen, ähnlich wie bei dem Film The Rocky Horror Picture Show, beim Sehen des Films kleine Rituale zu entwickeln und in manchen Szenen Dinge Richtung der Leinwand zu werfen.[5] Trotz seines unrühmlichen Rufes in der Filmgeschichte sorgten die unzähligen und teils urkomischen Fehler in The Room so dafür, dass er zum Kultfilm avancierte.

Als Sestero sein Buch schrieb, sagte Wiseau, dass er sich nur zwei Schauspieler vorstellen könnte, die ihn spielen könnten, falls das Buch verfilmt werden sollte. Hierbei handelte es sich um James Franco und Johnny Depp.[6]

Produktion

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Stab und Genre

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James Franco führte beim Film Regie und fungierte zudem neben Evan Goldberg, Vince Jolivette, Seth Rogen, James Weaver als einer der Produzenten. Die Drehbuchadaption von Greg Sesteros und Tom Bissells Roman erfolgte durch Scott Neustadter und Michael H. Weber. Der Film glättet und verdichtet Teile der Geschichte, die in der Romanvorlage erzählt wird.[7]

Peter Debruge von Variety beschreibt den Film als „dysfunktionalen Buddy-Movie“.[8]

Besetzung

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James Franco führte Regie und spielt im Film den mysteriösen
und erfolglosen Filmemacher Tommy Wiseau

James Franco, der auch Regie führte, spielt im Film Tommy Wiseau.[9] Franco sagte zu seiner Vorbereitung: „Ich habe die Rolle von Tommy in der Art einstudiert, wie ich es getan habe, als ich James Dean gespielt habe."[10] Sein jüngerer Bruder Dave Franco übernahm im Film die Rolle von Greg Sestero, Alison Brie die seiner neuen Freundin Amber. Melanie Griffith spielt seine Schauspiellehrerin Jean Shelton und Seth Rogen den Supervisor Sandy Schklair.[11] Bryan Cranston spielt im Film sich selbst als Schauspieler in seiner Zeit als Malcolm mittendrin gedreht wurde.[12] Neben Cranston haben eine Reihe weiterer bekannter Schauspielern kleinere Rollen oder einen Cameo-Auftritt im Film übernommen, so Sharon Stone, J.J. Abrams, Zac Efron und Judd Apatow, der im Film einen Produzenten spielt[13], aber auch Ari Graynor, Josh Hutcherson, June Diane Raphael, Nathan Fielder und Jacki Weaver, die im Film bei Wiseau vorsprechen. Weitere Schauspieler sind Paul Scheer, Hannibal Buress, Jason Mantzoukas und Megan Mullally.[14][15]

Dreharbeiten und Filmmusik

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Der Film wurde mit dem Arbeitstitel The Masterpiece in Los Angeles gedreht, und damit auch einem der Drehorte des Films The Room .

Die Filmmusik wurde von Dave Porter komponiert.

Veröffentlichung

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Eine Work-in-progress-Version des Films wurde am 12. März 2017 im Rahmen des South by Southwest Film Festivals vorgestellt, wo der Film seine Weltpremiere feierte und mit Standing Ovations bejubelt wurde.[16] Bei dieser Vorführung waren neben xxx auch Tommy Wiseau und xxx anwesend.

Warner Bros/New Line has rights to the pic.[17] Der Film soll im Laufe des Jahres 2017 in die Kinos kommen.

Rezeption

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Der Film konnte bislang alle Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen.[18]

Adi Robertson von The Verge sagt, der Film sei nicht nur das seltene Beispiel eines echt witzigen Biopics, sondern auch ein subtiler Meta-Kommentar zum Zustand des Kultfilms. Der Film sei interessanter als eine reine Charakterstudie des Katastrophenkünstlers Wiseau, so Robertson, und thematisch habe der Film viel gemeinsam mit Ed Wood von Tim Burton aus dem Jahr 1994 über den berüchtigten Regisseur von Plan 9 From Outer Space. Wo dieser den Zuschauer direkt in die Psyche von Wood einlud, halte The Disaster Artist Wiseau auf Distanz und zeige den Regisseur durch die Augen von Sestero. Was den porträtierten Wiseau und den Film so interessant mache, so Robertson, sei, dass er einen unrealistisch optimistischen Menschen zeige und damit eine Gegenstück zu Ed Wood und dem bittersüßen Ende von dessen Karriere darstelle und wie dieser im Film letztliche scheiterte. Zu der schauspielerischen Leistung des Protagonisten sagt Robertson, der knabenhafte James Franco sei zwar nicht die perfekte Besetzung für die Rolle von Tommy Wiseaus, doch fange er dessen unverwechselbaren europäischen Akzent und dessen schallende Art zu sprechen ein, wodurch Franco durchgängig sein Können unter Beweis stelle. Der fiktive Wiseau sei zudem schwülstiger angelegt, als sein reales Gegenstück, das in Interviews relativ normal klingen kann, so Robertson. Zudem mache sich Franco über Wiseau nicht lustig, so Robertson, sondern mystifiziere ihn sozusagen zum Schutzpatron all jener, die ihre Träume gegen alle Widerstände lebten, auch – oder besonders dann – wenn diese Träume einfach schauderhaft sind.[19]

xx von The Hollywood Reporter sagt....Mit seinem langen schwarzen Haar, dunklen Schattierungen und der Vorliebe für das Tragen von mehreren Gürteln konnte James Franco's Wiseau leicht für einen alternden Sunset Boulevard Rocker mit einem vage osteuropäischen Akzent aufgenommen werden, obwohl er darauf besteht, dass er aus New Orleans kommt. / With his long black hair, dark shades and fondness for wearing multiple belts, James Franco’s Wiseau could easily be taken for an aging Sunset Boulevard rocker with a vaguely Eastern European accent, even though he insists he comes from New Orleans.[20]

auch xxx Franco wendet sich in einer wohlkarätigen Karriere-besten Leistung als der Mercurial Wiseau, während er erstaunlich überzeugende Prothetik, fadenhafte schwarze Tressen und einen unheimlichen Spot-on-Akzent trägt. / Franco turns in an arguably career-best performance as the mercurial Wiseau while sporting astoundingly convincing prosthetics, stringy black tresses and an uncannily spot-on accent.[21]

xxx Franco als Wiseau liefert ein faszinierende Studie in der tyrannischen Kunst, während Franco der Regisseur echte Empathie für sein Thema baut. / Franco as Wiseau delivers a fascinating study in tyrannical artistry while Franco the director builds genuine empathy for his subject.[22]

Zur Besetzung der xxxrolle mit seinem Bruder xxx Unter den vielen Wegen, in denen "The Disaster Artist" als Wink-Wink-Meta-Kommentar auf sich selbst, auf Hollywood (wie gesehen und verstanden von einem Filmemacher, der eindeutig nicht ernst nimmt, wie durch seine 2011 Telefon-it bezeugt - in Oscar Co-Hosting Gig), und auf die Person, die James Franco ist, gibt es einen unleugbaren Funken der Inspiration in seiner Entscheidung, die Herstellung eines unmöglich schlechten Films mit seinem Bruder Dave / Among the many ways in which “The Disaster Artist” serves as a wink-wink meta-commentary on itself, on Hollywood (as seen and understood by a filmmaker who clearly doesn’t take it seriously, as evidenced by his 2011 phone-it-in Oscar co-hosting gig), and on the persona that is James Franco, there’s an undeniable spark of inspiration in his decision to reenact the making of an impossibly bad movie with his brother Dave.[23]

NOCH BEI JAMES?: "It's James Franco's best performance since his Oscar-nominated turn in "127 Hours" and as a director it is nice to finally seem him embrace the comfort zone of comedy with enough cameos to rival Robert Altman's "The Player.""[24]

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Einzelnachweise

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  1. http://www.superhappynerdtime.com/home/2017/3/13/review-disaster-artist-sxsw-premiere-feat-seth-rogen-james-dave-franco
  2. http://www.theverge.com/2017/3/14/14907226/the-disaster-artist-james-franco-seth-rogen-tommy-wiseau-review-sxsw
  3. http://www.theverge.com/2017/3/14/14907226/the-disaster-artist-james-franco-seth-rogen-tommy-wiseau-review-sxsw
  4. http://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-sxsw-the-disaster-artist-james-franco-the-room-20170313-story.html
  5. http://variety.com/2017/film/festivals/the-disaster-artist-review-james-franco-tommy-wiseau-the-room-1202007596/
  6. http://www.imdb.com/title/tt3521126/trivia
  7. http://www.theverge.com/2017/3/14/14907226/the-disaster-artist-james-franco-seth-rogen-tommy-wiseau-review-sxsw
  8. http://variety.com/2017/film/festivals/the-disaster-artist-review-james-franco-tommy-wiseau-the-room-1202007596/
  9. http://www.hollywoodreporter.com/review/disaster-artist-review-985475
  10. http://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-sxsw-the-disaster-artist-james-franco-the-room-20170313-story.html
  11. http://www.theverge.com/2017/3/14/14907226/the-disaster-artist-james-franco-seth-rogen-tommy-wiseau-review-sxsw
  12. http://www.independent.co.uk/arts-entertainment/films/news/the-disaster-artist-the-room-film-james-franco-tommy-wiseau-premiere-release-date-oscar-sxsw-a7628671.html
  13. http://deadline.com/2017/03/the-disaster-artist-movie-james-franco-premiere-sxsw-1202042345/
  14. http://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-sxsw-the-disaster-artist-james-franco-the-room-20170313-story.html
  15. http://variety.com/2017/film/festivals/the-disaster-artist-review-james-franco-tommy-wiseau-the-room-1202007596/
  16. http://deadline.com/2017/03/the-disaster-artist-movie-james-franco-premiere-sxsw-1202042345/
  17. http://deadline.com/2017/03/the-disaster-artist-movie-james-franco-premiere-sxsw-1202042345/
  18. https://www.rottentomatoes.com/m/the_disaster_artist_2016
  19. Adi Robertson: The Disaster Artist is a hilarious biopic about the making of The Room In: theverge.com, 14. März 2017.
  20. http://www.hollywoodreporter.com/review/disaster-artist-review-985475
  21. http://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-sxsw-the-disaster-artist-james-franco-the-room-20170313-story.html
  22. http://www.latimes.com/entertainment/movies/la-et-mn-sxsw-the-disaster-artist-james-franco-the-room-20170313-story.html
  23. http://variety.com/2017/film/festivals/the-disaster-artist-review-james-franco-tommy-wiseau-the-room-1202007596/
  24. Erik Childress: The Playlist

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