Unfälle

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Verglichen mit Flächenflugzeugen über 5,7 Tonnen maximalem Abfluggewicht weisen Hubschrauber eine sifnifikant höhere Unfallhäufigkeit auf. Zwischen 1980 und 1998 verzeichnete die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung pro einer Million Abflüge bei Hubschraubern im Durchschnitt 54 Unfälle, bei Flächenflugzeugen lediglich 10. Auf die Zahl der Todesopfer lag im Durchnitt bei Hubschraubern bei über 6, bei Flächenflugzeugen lediglich bei 1,6 pro einer Million Abflügen.

Die Unfallsursachen liegen verglichen mit den Flächeflugzeugen noch deutlicher im Bereich des menschlichen Versagens (über 80 %). Obwohl der Hubschrauber grundsätzlich technisch moderner ist als ein durchschnittliches Flächeflugzeug, ist er also scheinbar anfälliger für Unfälle.

Die Begründung dafür liegt aber vor Allem in der Einsatzart. Rettungsmannschaften und Militär suchen sich Ihren Einsatzort und die dort herrschenden Bedingungen nicht aus. Auch die Berührung von Hindernissen am Boden bei tiefen Überflügen (zu 80 % bei gutem Wetter) ist darauf zurückzuführen, dass der Pilot das Gelände zum ersten Mal überfliegt und über Gefahren wie schlecht sichtbare Stromleitungen oder Antennen nicht informiert ist.

Einsätze im Hochgebirge, wie Lastentransport und Bergrettung, fordern die Leistungsfähigkeit des Antriebes durch die sauerstoffarme Luft und Abwinde nicht selten bis über das Bauartlimit. Motorüberhitzung, Getriebeschäden an Haupt-oder Heckrotor können die Folge sein, die Bedingungen für eine Aussenlandung mittels Autorotation sind im Hochgebirge nicht ideal.

Bei schlechtem Wetter ist es vor Allem die Vereisung von aerodynamischen Oberflächen, die einen Absturz herbeiführen kann. Bei schlechter Sicht ist ein Anflug mit einem gut instrumentiertem Hubschrauber aufgrund seiner geringen Vorwärtsgeschindigkeit erfolgversprechender als mit einem vergleichbarem Flächenflugzeug.

Das beruflich Gesundheitsrisiko ist auch ohne Absturz für einen Hubschrauberpiolten wegen der starken Vibrationen und der Lautstärke in der Pilotenkanzel größer als das eines Linienpiloten. Gelkissen als Dämpfung zur Vermeidung von Schäden an der Wirbelsäule und spezielle Kopfhörer können Abhilfe schaffen.