Operationen der Überwasserkriegsschiffe Bearbeiten

Unternehmen Weserübung: April bis Juni 1940 Bearbeiten

Für die Invasion Norwegens hatte die Seekriegsleitung fünf Kriegsschiffgruppen zusammengestellt. Die für Narvik bestimmte Kriegsschiffgruppe 1 bestand aus zehn Zerstörern. Auf jeden der Zerstörer waren 200 Gebirgsjäger des Gebirgsjägerregiments 38 eingeschifft worden. Die für Trondheim bestimmte Kriegsschiffgruppe 2 setzte sich aus dem Schweren Kreuzer Admiral Hipper und vier Zerstörern zusammen. Die Kriegschiffgruppen 1 und 2 nahmen am 7. April 1940 um 3:00 Uhr unter dem Schutz der Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst aus der deutschen Bucht gemeinsame Fahrt nach Norden auf. Es handelte sich um den größten Flottenverband, den die Kriegsmarine im Verlauf des Zweiten Weltkrieges für eine offensive Operation zusammenstellen konnte.

Die Kriegsschiffgruppe 1 erreichte planmäßig Narvik. Die Küstenpanzerschiffe Eidsvold und Norge wurden vor und im Hafenbecken von Narvik von den Zerstörern Wilhelm Heidkamp und Bernd von Arnim torpediert und versenkt. Scharnhorst und Gneisenau übernahmen die Fernsicherung auf See und trafen hier auf das britische Schlachtschiff HMS Renown. Die Gneisenau bekam einen Volltreffer in den Vormars. Die deutschen Schiffe brachen das Gefecht ab und kehrten ein paar Tage später nachWilhelmshaven zurück.

Am 13.04.1940 kommt es zu einem Gefecht mit einen britischen Flottenverband bestehend aud dem Schlachtschiff HMS Warspite und neuen Zerstörern. Dabei gehen alle deutschen Zerstörer verloren, einige britische Zerstörer werden beschädigt.

Das Bordflugzeug der Warspite versenkt das deutsche U-Boot U 64. Ein Angriff von U 25 gegen den britischen Verband am 13.04.1940, sowie ein weiterer Angriff von U 25 und U 48 im Vestfjord gegen das Schlachtschiff Warspite am 14.04.1940 schlagen wegen Torpedoversager fehl. Am 14.04.1940 versenkt der Schwere Kreuzer HMS Suffolk nordwestlich Bodo den deutschen Versorgungstanker Skagerak (6.044 BRT).

Auf dem Marsch nach Norden versenkte der Schwere Kreuzer Admiral Hipper am Morgen des 8. April den britischen Zerstörer HMS Glowworm.

Die Kampfschiffgruppe 3, bestehend aus den leichten Kreuzern Köln und Königsberg und mehreren kleineren Schiffen, konnte sich erfolgreich in Bergen und Stavanger durchsetzten. Ebenso die Kriegsschiffgruppe 4 mit dem leichten Kreuzer Karlsruhe in Kristiansand. Die Kriegsschiffgruppe 5 war unter Prestigegesichtspunkten zusammengestellt worden. Zum Durchbruch durch den gut 100 Kilometer langen Oslofjord waren die schweren Einheiten wenig geeignet, weil es in dem engen Fahrwasser wenig Ausweichmöglichkeiten gibt. Die Blücher erhielt von der Festung Oscarsborg zwei 28-cm-Treffer. Gleichzeitig eröffnete die 15-cm-Batterie nördlich Drøbak das Feuer und erzielte mindestens 20 Treffer. Zwei Torpedotreffer, die von einer vorzüglich getarnten Torpedobatterie auf der Insel Nord-Kaholem abgeschossen wurden, besiegelten das Schicksal der Blücher. Um 7:32 Uhr sank die Blücher östlich der Insel Askholmene. Der norwegische Minenleger Olav Tryggvason versenkte das deutsche Räumboot R 17. Das norwegische Torpedoboot Aegir versenkte den deutschen Nachschubfrachter Roda (6.780 BRT) und wurde durch einen Fliegerangriff der III/KG.4 versenkt. Am Vormittag des 10. April liefen die Schiffe der Kampfgruppe in den Hafen von Oslo ein. Erst am 10. Juni 1940 unterschrieb das norwegische Oberkommando die Kapitulationsurkunde, und die Bevölkerung ging teilweise zum aktiven und passiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus über.

Unternehmen Juno: Juni 1940 Bearbeiten

Am 4. Juni 1940 lief Admiral Hipper, in Begleitung der Zerstörer Hans Lody, Hermann Schoemann, Erich Steinbrinck und Karl Galster sowie der Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau, von Kiel zur Operation Juno aus. Der Verband sollte die deutschen Truppen in Narvik entlasten. Am 8. Juni standen die Schiffe auf der Höhe von Harstad (Nordnorwegen). Hier traf man auf den Rückzug der britischen Truppen aus Norwegen. Die Admiral Hipper konnte mit ihren Zerstörern den U-Jäger HMS Juniper, den großen Tanker Oil Pioneer und den Truppentransporter Orama versenken. Danach trennte sich der deutsche Verband. Admiral Hipper lief mit den Zerstörern nach Trondheim. Scharnhorst und Gneisenau blieben in besagtem Seegebiet, wo sie schließlich den Flugzeugträger HMS Glorious und seine Begleitzerstörer stellen und versenken konnten.

Schon am 20. Juni sollte die Admiral Hipper mit Gneisenau die britischen Rückzugsbewegungen stören. Dieser Einsatz endete schon am Fjordausgang von Trondheim. Hier wurde Gneisenau vom britischen U-Boot HMS Clyde torpediert. Beide Schiffe kehrten nach Trondheim zurück. Am 25. Juli lief die Admiral Hipper zum Handelskrieg ins Nordmeer aus, während Gneisenau nach Kiel zurückkehrte. Am 1. August konnte ein finnischer Frachter als Prise aufbracht werden. In den nächsten Tagen operierte der Kreuzer erfolglos in der Barentssee. Schließlich wurde die Admiral Hipper nach Deutschland zurückbeordert. Am 10. August ging das Schiff in die Werft.

Unternehmen Berlin: Januar bis März 1941 Bearbeiten

Zusammen mit ihrem Schwesterschiff Gneisenau, lief die Scharnhorst am 22. Januar 1941 aus Gotenhafen (heute: Gdingen) zu einer Atlantikunternehmung aus. Ein Durchbruch durch die Faröer-Island Passage scheiterte und die deutschen Schiffe zogen sich nach Osten zurück. Nach einer Ölübernahme gelang es, ein paar Tage später durch die Dänemarkstraße in den Atlantik zu gelangen. Scharnhorst konnte in den nächsten Wochen acht Schiffe mit ca. 50.000 BRT versenken. Gneisenau ca. 65.000 BRT. Geleitzüge, die durch britische Schlachtschiffe gesichert waren, wurden befehlsgemäß gemieden. Am 22. März 1941 liefen beide Schiffe in Brest ein.

Unternehemen Rheinübung: Mai 1941 Bearbeiten

Um den Druck auf die Nachschubtransporte zu den britischen Inseln zu erhöhen und um den U-Boot-Krieg zu unterstützen, lief im Mai 1941 ein Geschwader aus Gotenhafen mit Ziel Atlantik aus. Es bestand aus dem neuen Schlachtschiff Bismarck, dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen und Zerstörern (Z-10, Z-16 und Z-23, die bei Norwegen zurückblieben). Die Aktion bekam den Decknamen Rheinübung.

Das Geschwader wurde vom schwedischen Flugzeugmutterschiff Gotland gesichtet, welches die Briten über einen kurzen Funkspruch informierte. Daraufhin verstärkten sich die Aufklärungsanstrengungen der Briten fieberhaft. Die Großkampfschiffe wurden schließlich in dem norwegischen Korsfjord bei Bergen von einem Aufklärungsflugzeug (Spitfire) ausgemacht. Der an Bord des Flaggschiffes Bismarck befindliche Flottenchef Admiral Günther Lütjens gedachte, über die Dänemarkstraße zwischen Grönland und Island in den Atlantik auszubrechen.


Am 24. Mai kam es dann in der Dänemarkstraße zur Schlacht zwischen vier Großkampfschiffen. Dabei wurde die HMS Hood mehrfach getroffen, explodierte und versank. 1.418 Mann starben bei der Explosion, nur 3 überlebten. Die HMSPrince of Wales, die einige schwere Treffer einstecken musste , zog sich aus dem Kampfgeschehen zurück und wurde auch nicht durch die Deutschen verfolgt.

Da die Bismarck beschädigt wurde und Treibstoff verlor, sollte sie nach St. Nazaire in einen deutsch kontrollierten Hafen zurückkehren und die Schäden reparieren lassen. Die Prinz Eugen bekam um 18.34 Uhr Befehl, selbstständig Handelskrieg zu führen und wurde somit entlassen. Der Kreuzer ergänzte noch einmal den Brennstoff beim Tanker Spichern, um am 26. Mai befehlsgemäß mit dem Handelskrieg zu beginnen, musste aber kurze Zeit später weitere Operationen unterlassen, da Schäden an der Antriebsanlage auftraten. Das Schiff steuerte daraufhin den Hafen von Brest an, den sie auch am 1. Juni unbemerkt erreichte.

Am 27. Mai 1941 wurde die Bismarck erneut angegriffen und ging mit den meisten der 2.106 Mann an Bord unter.

Unternehmen Regenbogen (Schlacht in der Barentsee): Dezember 1942 bis Januar 1943 Bearbeiten

Zusammen mit dem schweren Kreuzer Admiral Hipper und den Zerstörern Z 4 Richard Beitzen, Z 6 Theodor Riedel, Z 16 Friedrich Eckoldt, Z24, Z30 und Z31 griff das Panzerschiff Lützow die britischen Eskorten des Konvois JW 51B östlich der Bäreninsel an.

Das Vorhaben scheiterte an den extrem schlechten Sichtbedingungen. Die Lützow fuhr in 2-3 Seemeilen Abstand an dem Konvoi vorbei, während dessen Geleitschutz die Admiral Hipper verfolgte. Die Feuereröffnung auf den Konvoi unterblieb jedoch, weil man auf der Lützow glaubte, die eigenen Schiffe vor sich zu haben. Die Friedrich Eckoldt steuerte irrtümlich die HMS Sheffield an und wurde daraufhin von dieser versenkt. Auf britischer Seite wurden der Zerstörer HMS Achates und der Minensucher HMS Bramble versenkt.