Benutzer:Florian Waßmann/Baustelle/DR Baureihe 18.201

DR Baureihe 18 201
DR Baureihe 18 201
DR Baureihe 18 201
DR Baureihe 18 201
Nummerierung: DR Baureihe 18 201
Anzahl: 1
Bauart: 2'C1' h3
Gattung: 2 36.20
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 25.145 mm
Dienstmasse: 172,0 t
Reibungsmasse: 62,3 t
Radsatzfahrmasse: 20,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Indizierte Leistung: 1.169 kW
Treibraddurchmesser: 2.300 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.100 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.250 mm
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 520 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16,3 bar
Rostfläche: 4,23 m²
Überhitzerfläche: 83,80 m²
Verdampfungsheizfläche: 206,30 m²

Die Lokomotive mit der Nummer 18 201 der Deutsche Reichsbahn (DDR) entstand 1961 im Reichsbahnausbesserungswerk Meiningen aus der Henschel-Wegmann-Zug-Lokomotive 61 002, dem Tender der 44 468 und Teilen der H 45 024. Sie ist die schnellste betriebsfähige Dampflokomotive der Welt.

Geschichte Bearbeiten

Entstehung Bearbeiten

 
Die 18 201 am 30. Juni 2007 in Hersbruck


Einsatz bei der Deutschen Reichsbahn Bearbeiten

Die Motive für den Umbau waren zum einen, dass die 61 002 als Einzelstück kaum im Plandienst zu gebrauchen war, zum anderen, dass die VES-M Halle /Saale dringend Lokomotiven für eine Geschwindigkeit von mindestens 160 km/h benötigte, um Reisezugwagen zu erproben.

Für den Umbau wurden ein Neubaukessel der Baureihe 22, Teile der misslungenen Hochdrucklokomotive H 45 024 (Außenzylinder, Schleppradsatz und hinteres Rahmenteil) sowie der Tender der 44 468 verwendet. Der Innenzylinder der Dreizylinderlokomotive wurde nicht von der ebenfalls dreizylindrigen 61 002 übernommen, sondern neu konstruiert. Weitere technische Verbesserungen waren eine Riggenbach-Gegendruckbremse und ein Giesl-Flachejektor. Die Lokomotive wurde im Frontbereich und über den Kesselaufbauten strömungsgünstig verkleidet.

Ihre Nummer erhielt die neue Lokomotive in zweiter Besetzung zur Erinnerung an die erste deutsche Pacific, die Gattung IV f der Großherzogliche Badische Staatsbahn (Baureihe 18.2).

 
Die 18 201 in voller Länge

1967 wurde die 18 201 auf Ölfeuerung umgebaut. Nach der Umstellung auf ein EDV-gerechtes Nummernsystem trug die Lokomotive die Nummer 02 0201-0. Im November Jahr 1967 wurde bei einer Testfahrt auf dem Versuchsring der CSD eine Geschwindigkeit von 176 km/h gemessen, im Jahr 1972 erreichte die Lokomotive bei weiteren Versuchen sogar 182,4 km/h.[1] Damit ist die Lokomotive die schnellste betriebsbereite Dampflokomotive der Welt und hat auch mit 2,30 m Durchmesser die größten Treibräder, die weltweit jemals an einer Pacific verwendet wurden.

Wenn sie nicht im Versuchsbetrieb benötigt wurde, ist die 18 201 bis weit in die 70er Jahre hinein auch im Plandienst vor Schnellzügen eingesetzt worden.

Anfang der 70er Jahre erhielt die Lokomotive den Status offizielle Traditionslokomotive.[2]

Einsatz als Traditionslok Bearbeiten

 
18 201 am 25. September 2004 mit rotem Farbanstrich

Seit 1980 wurde die Lokomotive hauptsächlich vor Traditions- und Sonderzügen eingesetzt, oft mit einem zweiten Tender, um längere Strecken ohne das Nachfüllen von Wasser zurücklegen zu können. An ihrer Geburtsstätte im Dampflokwerk Meiningen wurde die Lok am 4. April 2002 komplett überholt der Firma Dampf-Plus GmbH übergeben. Die ursprünglich in Grün mit weißen Zierstreifen lackierte Lokomotive war zwischen dem 30. April 2002 und 10. Juli 2005 in einer vom Modellbahnhersteller Roco gesponserten roten Sonderlackierung unterwegs. Seither trägt sie wieder ihren traditionellen grünen Anstrich.

Aktuelles Bearbeiten

 
18 201 am 3. September 2005 – wieder in Grün

Die 18 201 befindet sich im Besitz von Christian Goldschagg und Axel Zwingenberger, Eigentümer des Unternehmens Dampf-Plus GmbH. Die Lokomotive war bis Januar 2006 Gegenstand eines Streits zwischen ihren Besitzern und der Deutschen Bahn AG, so dass ein Verkauf ins Ausland (auch die USA und Kanada waren im Gespräch) in Erwägung gezogen wurde.

Die letzte Sonderfahrt der 18 201 vor einer monatelangen Pause fand am 16. Juli 2005 statt. Die rote Sonderlackierung war zuvor – wie von Anfang an geplant – wieder durch die grüne Originallackierung ersetzt worden.

Am 31. Januar 2006 berichtete die Sächsische Zeitung, dass die Hallenser Denkmalschützer eine dauerhafte Entfernung des Fahrzeuges gestatten; dies gilt allerdings nicht für einen möglicherweise geplanten Export. Inzwischen ist die Lokomotive in Nossen stationiert.

Konstruktion Bearbeiten

Grundkonzept Bearbeiten

Laufwerk Bearbeiten

Kessel Bearbeiten

Die Lokomotive verfügt über einen Rekokessel analog zur Baureihe 03 10. Weiterhin sind die Kesselaufbauten verkleidet. Zur Verminderung des Luftwiderstandes erhielt 18 201 eine spitze Rauchkammertür. Ein Giesl-Flachejektor ist vorhanden.[1]

Steuerung und Bremsen Bearbeiten

Sondereinrichtungen Bearbeiten

Tender Bearbeiten

Zusatztender Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Lokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5
  • Wilhelm Reuter: Rekordlokomotiven. Motorbuch Verlag Stuttgart ISBN 3-87943-582-0

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Weisbrod, Müller, Petznick: Dampflok-Archiv - Band 1 - Baureihen 01 bis 39, Seite 142ff, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin
  2. Thomas Estler: Das große Lokomotivtypenbuch. Transpress-spezial, Transpress-Verlag, Stuttgart 2004, S. 212 ISBN 3-613-71247-4

Weblinks Bearbeiten