Benutzer:Falkmart/Tod von Mouhamed Drame beim Polizeieinsatz

Demo Justice for Mouhamed in Dortmund


Mouhamed Drame starb am 8. August 2022 bei einem Polizeieinsatz in Dordmund. 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé Dortmunder Nordstadt zwölf Polizisten um kurz vor halb fünf in die Missundestraße Sommernachmittag werden insgesamt sechs Schüsse im Innenhof einer Wohngruppe für Jugendliche abgefeuert. Fünf davon treffen

Die Polizei schreibt am selben Abend, der Geflüchtete habe die eingesetzten Be­am­t:in­nen mit einem Messer angegriffen, woraufhin ein Polizist das Feuer eröffnete. Die Projektile treffen den jungen Senegalesen in den Bauch, den Arm, in die Schulter, am Hals und im Gesicht. Die Reanimationsversuche im Krankenhaus bleiben ohne Erfolg. Kriminalpolizei Recklinghausen Demnach soll er sich bereits Ende 2019 aus dem Senegal auf den Weg nach Europa gemacht haben. Gemeinsam mit seinem Stiefbruder sei der Jugendliche nach Zwischenstopps in Mali und Mauretanien Ende 2021 mit einem Boot von Marokko nach Spanien übergesetzt. Sein Stiefbruder sei auf der Fahrt im Mittelmeer ertrunken. ngekommen in Spanien wohnte er offenbar in einer Unterkunft für Asylsuchende in Sevilla. Weil es ihm dort nicht gefallen habe, soll er sich entschlossen haben, mit dem Zug über Paris nach Deutschland zu fahren. Die deutsch-französische Grenze habe er zu Fuß überquert und sich in den nächstbesten Zug gesetzt, bevor er sich in Worms bei der Polizei meldete. Von dort wurde er am 30. April nach Zornheim gebracht, ein kleines Dorf südlich von Mainz. Dort gab Mouhamed an, seine beiden Eltern seien im Senegal gestorben.

Diese Information wurde zunächst von der Stadt Dortmund verbreitet. Weil es in den umliegenden Einrichtungen keinen Platz für ihn gab, wurde Mouhamed schließlich am 1. August in die katholische Jugendeinrichtung St. Elisabeth in der Dortmunder Nordstadt gebracht.

Die Informationen über Mouhameds Flucht aus der Akte des Jugendamts beruhen auf seinen eigenen Aussagen. Sie lassen sich nur schwer überprüfen. Eine Woche nach seinem Tod wurde bekannt: Er hat noch nahe Angehörige im Senegal. Auf der Suche nach Familienmitgliedern haben mehrere senegalesische Nachrichtenseiten Bilder von Mouhamed verbreitet. Daraufhin meldeten sich sein Vater und sein Bruder. Sie stehen derzeit in Kontakt mit der senegalesischen Botschaft in Berlin und haben den Wunsch geäußert, Mouhamed in seinem Heimatdorf im Westen des Landes zu beerdigen.

Im Innenhof einer Moschee in der Dortmunder Nordstadt nehmen am Freitagnachmittag nach dem tödlichen Polizeieinsatz mehrere Hundert Menschen an einer Trauerfeier für den 16-Jährigen teil. Es verabschieden sich vor allem Menschen aus der afrikanischen und muslimischen Community. Demnach war Mouhamed zwei Tage vor seinem Tod in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dortmund. Am Tag vor seinem Tod wurde er nach ärztlicher Untersuchung auf eigenen Wunsch wieder entlassen.

Die Polizei sei kurz vor dem Einsatz von einem Mitarbeiter der Jugendeinrichtung darüber informiert worden, dass Mouhamed in suizidaler Absicht mit einem Messer im Innenhof der Einrichtung saß.

Außerdem soll den Be­am­t:in­nen vorher mitgeteilt worden sein, dass Mouhamed kaum Deutsch, sondern nur Französisch und die senegalische Landessprache Wolof spreche. Im Gegenteil: Mouhamed soll mit Messer in der Hand auf die Be­am­t:in­nen zu gerannt sein, dann schoss ein Polizist. Das widerspricht den Schilderungen mehrerer Anwohner:innen, die gegenüber der taz sagten, sie hätten erst Schüsse und danach das laute Surren eines Tasers gehört.

Der Innenhof der Einrichtung, in dem sich die Szene abspielte, ist auf einer Seite von einem etwa 1,60 Meter hohen Eisenzaun abgeschirmt. Der Eingang auf der anderen Gebäudeseite ist mit einem ähnlich hohen Eisentor verschließbar.

Weitere Fragen zu dem Einsatz wirft ein Bericht vom Kölner Stadt-Anzeiger auf. Demnach waren die Bodycams der zwölf eingesetzten Be­am­t:in­nen allesamt ausgeschaltet. Auf taz-Nachfrage teilte das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen mit, das Filmen eines Einsatzes bei bestehender Suizidgefahr sei möglicherweise gar nicht erlaubt. Eine von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen und Ak­ti­vis­t:in­nen gestartete Petition mit über 30.000 Unterschriften verlangt eine unabhängige Untersuchungskommission zur Aufarbeitung des Einsatzes.

Der Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung in der Dortmunder Nordstadt rief den Notruf wegen einer Suizidgefährdung des 16-jährigen Mouhamed Dramé, der anderthalb Jahre zuvor aus dem Senegal nach Deutschland gekommen war, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Als die Polizeibeamten in der Jugendhilfeeinrichtung erschienen, saß Dramé zusammengekauert im Hof und hielt ein Küchenmesser gegen sich. Auf die Aufforderung, das Küchenmesser wegzulegen, stand Dramé auf und ging auf die Polizisten zu. Nach einem erfolglosen Einsatz von Pfefferspray und Taser feuerte ein Polizeibeamter mit seiner Maschinenpistole auf Dramé und verletzte ihn tödlich. Die Tat wurde von der Notrufleitstelle aufgezeichnet, da der Leiter der Jugendhilfe vergaß, das Telefon aufzulegen. Der Polizist, der die Schüsse abgab, wurde wegen Totschlags angeklagt, drei weitere Polizisten wegen gefährlicher Körperverletzung sowie der Einsatzleiter wegen Anstiftung.[1] |Anklage wegen Totschlags erhoben.

Herbert Reul Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen starb, kündigte Reul an, Schusswaffengebrauch sowie sämtliche Zwangsmaßnahmen mit Todesfolge der letzten fünf Jahre darauf überprüfen zu lassen, ob sich aus diesen „Anhaltspunkte ergeben, die einen Anpassungsbedarf in der Aus- und Fortbildung nahelegen“ sowie einen unabhängigen Polizeibeauftragten zu installieren.[2][3]

https://taz.de/Polizist-erschiesst-Teenager/!5872147/ Polizist erschießt Teenager:Tödliche Staatsgewalt TAZ 19.8.2022, https://justice4mouhamed.org/ https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/toedliche-schuesse-dortmund-stand-100.html Polizeischüsse in Dortmund: Das wissen wir über den Fall Mouhamed Dramé Stand: 18.11.2022

https://www.youtube.com/watch?v=7ly3aDrhO_w&t=18s Erschossen von Polizei: Erster Todestag von Mouhamed Dramé https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/dortmund-polizei-einsatz-schuesse-tod-drame-prozess-100.html Tod von Mouhamed Dramé: Versagte die Polizei?

https://www.focus.de/panorama/welt/16-jaehriger-durch-polizeischuesse-getoetet-anklage-wegen-totschlags-gegen-polizisten-im-fall-mouhamed-drame_id_185819467.html Anklage wegen Totschlags gegen Polizisten im Fall Mouhamed Dramé Focus 14.2.2023

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/erster-prozesstag-schuesse-mouhamed-drame-100.html WDR

https://www.t-online.de/region/dortmund/id_100139168/dortmund-toedliche-schuesse-auf-mouhamed-drame-neue-funkspruch-details.html T-online.de

https://www.sueddeutsche.de/politik/polizeigewalt-rassismus-dortmund-mouhamed-drame-1.5699257

https://www.welt.de/politik/deutschland/article240466849/Justice-for-Mouhamed-Gedenkfeier-in-Dortmund-fuer-von-Polizei-erschossenen-16-Jaehrigen.html

Am Wochenende ist in der Innenstadt von Dortmund, nahe des Freizeitzentrum-West (FZW) ein etwa 15 Meter breites Graffito in Erinnerung an der toten Mouhamed D. aufgetaucht. In großen, orangenen Lettern steht geschrieben „Justice 4 Mouhamed“. Neben der Aufschrift findet sich ein Abbild des jungen Senegalesen und der Satz „Nach nur 4 Monaten in Deutschland, 7 Tagen in Dortmund von der Polizei ermordet am 08.08.2022. Mouhamed Lamine Dramé wurde nur 16 Jahre alt.“

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/dortmund-demo-polizeigewalt-drame-100.html

https://www.n-tv.de/panorama/Fuenf-Polizisten-im-Fall-Mouhamed-Drame-vor-Gericht-Warum-wird-ein-16-jaehriger-Junge-erschossen--article24609514.html

https://www.dortmund.de/newsroom/nachrichten/oberbuergermeister-thomas-westphal-erinnert-an-jahrestag-des-todes-von-mouhamed-drame.html

  1. Tödliche Polizeischüsse: Prozess gegen Polizisten beginnt - tagesschau.de
  2. Text: Anna Fischhaber, Lena Kampf, Svenja Schlicht, Nadja Tausche, Ralf Wiegand, Illustration: Stefan Dimitrov: Tödlicher Einsatz. Süddeutsche Zeitung, 18. November 2022, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  3. Aaron Wörz: Wieso starb Mouhamed D.? taz, 11. August 2022, abgerufen am 17. Dezember 2022.