Machimosaurus

Schädel von Machimosaurus buffetauti aus dem Oberjura von Baden-Württemberg.

Zeitliches Auftreten
mittleres Oxfordium (Oberjura) bis Hauterivium (Unterkreide)[1]
160 bis 130 Mio. Jahre
Fundorte
  • Europa
  • Äthiopien, Tunesien
Systematik
Archosauria
Crocodylomorpha
Thalattosuchia
Teleosauroidea
Machimosauridae
Machimosaurus
Wissenschaftlicher Name
Machimosaurus
Meyer, 1837
Arten
  • Machimosaurus buffetauti
  • Machimosaurus hugii (Typusart)
  • Machimosaurus mosae
  • Machimosaurus rex

Machimosaurus ist eine Gattung von ausgestorbenen Meereskrokodilen aus dem Mesozoikum, die aus Europa und Nordafrika bekannt ist. Zu dieser Zeit lag der Meeresspiegel sehr viel höher als heute und Europa bestand aus vielen Inseln und Inselgruppen. Dazwischen erstreckte sich ein riesiges Flachmeer.

Machimosaurus ist in vielen Teilen Europas vor allem durch Zahnfunde bekannt, beispielsweise in England, NW-Deutschland, Pommern, Frankreich, Portugal und der Schweiz. Zudem lasse diverse Funde eine Rekonstruktion des Schädels zu. Sonstige Skelettelemente sind nur fragmentarisch bekannt.

Zu der Gattung gehörten einige der größten krokodilartigen Reptilien, die je gelebt haben. Ausgewachsene Vertreter der Art Machimosaurus rex erreichten vermutlich Längen von bis zu 10 m. Die Schnauzenform von Machimosaurus erinnert zwar an ein gavialartiges Krokodil, ist aber viel massiver gebaut, genauso wie die Zähne, die extrem breit und ebenfalls massiv erscheinen. Wie auch bei Steneosaurus, einem weiteren Meereskrokodil dieser Zeit, sind die Zähne im Kiefer unterschiedlich. Die Fangzähne der Schnauzenspitze sind lang, schmal und spitz, während hingegen alle anderen kegelförmig und stumpf ausgebildet sind. Ganz typisch ist die durch Längsstreifen zerfurchte Oberfläche.

Machimosaurus suchte auch die offene See auf und war auf hartschalige Beute spezialisiert, wie zum Beispiel die großen Meeresschildkröten jener Zeit. Dies belegen Funde von Machimosaurus zusammen mit Panzerplatten von Meeresschildkröten. Mit seinen kegelförmigen Zähnen konnte er problemlos die Schildkrötenpanzer knacken. Viele der gefundenen Panzer oder Panzerreste zeigen daher Bissverletzungen. Einige Schildkröten waren nach einem Angriff mit ihrem Leben davongekommen. Dies belegen Bissverletzungen, die teilweise wieder verheilten. Machimosaurus wird aber auch die großen Ammoniten und Fische des Oberen Jura nicht verschmäht haben.

Der Gattungsnamen Machimosaurus bedeutet „streitbare Echse“, abgeleitet von griechisch „μα´χιμoι“ = ‚streitbar‘ und der latinisierten Form Saurus für griechisch σαυρος ‚Echse‘.[2]

Beschreibung

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Lebendrekonstruktion von M. buffetauti.
 
Skelett von Machimosaurus im Naturhistorischen Museum Brüssel.

Systematik

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Größenvergleich der Machimosaurus-Arten M. hugii, M. mosae und M. buffetauti.
  • Machimosaurus hugii von Meyer, 1837 (Typusart)
  • Machimosaurus buffetauti Young et al., 2014
  • Machimosaurus mosae Sauvage & Liénard, 1879
  • Machimosaurus nowackianus (von Huene, 1938)
  • Machimosaurus rex Fanti et al., 2016[1]

Paläobiologie

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Literatur

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  • Rodney Steel: Die fossilen Krokodile (= Die Neue Brehm Bücherei. Bd. 488, ISSN 0138-1423). A. Ziemsen Verlag, Wittenberg Lutherstadt 1975.
  • Mark T. Young, Stéphane Hua, Lorna Steel, Davide Foffa, Stephen L. Brusatte, Silvan Thüring, Octávio Mateus, José Ignacio Ruiz-Omeñaca, Philipe Havlik, Yves Lepage, Marco Brandalise De Andrade: Revision of the Late Jurassic teleosaurid genus Machimosaurus (Crocodylomorpha, Thalattosuchia). In: Royal Society Open Science. 15. Oktober 2014, doi:10.1098/rsos.140222.

Einzelnachweise

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Commons: Derdadort/Machimosaurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Federico Fanti, Tetsuto Miyashita, Luigi Cantelli, Fawsi Mnasri, Jihed Dridi, Michela Contessi and Andrea Cau. 2016. The Largest Thalattosuchian (Crocodylomorpha) supports Teleosaurid Survival Across the Jurassic-Cretaceous Boundary. Cretaceous Research. DOI: 10.1016/j.cretres.2015.11.011
  2. Bernard Krebs: Der Jura-Krokodilier Machimosaurus H. v. Meyer. In: Paläontologische Zeitschrift. Bd. 41, Nr. 1/2, 1967, S. 46–59, doi:10.1007/BF02998548.