Neuapostolische Kirche

Mitglieder

Verbreitung

Die neuapostolische Kirche hatte 1995 weltweit 8,29 Mio. Mitglieder, 1970 waren es erst 1,71 Mio.[1] Die Kirche selbst gibt ihre aktuelle Mitgliederzahl mit über 9,0 Millionen an. Ihre weltweite Verbreitung per Januar 2018 unterteilt sich demnach wie folgt über die verschiedenen Kontinente:

Kontinent Mitglieder Gemeinden Amtsträger (Funktionäre)
Afrika 7.611.903 50.245 213.181
Nord- und Südamerika 231.697 1.531 7.747
Asien 585.977 3.767 6.743
Europa 475.033 2.679 19.589
Australien & Ozeanien 129.818 792 6.082

Der eindeutige Mittelpunkt der Verbreitung liegt heute in Zentralafrika, dort speziell in der Demokratischen Republik Kongo (< 3 Mio.[2]), in Sambia (> 1,2 Mio.[3]) und Angola (ca. 270.000[4]); darüber hinaus in Westafrika (ca. 423.00 in Ghana[5] und 289.000 in Nigeria[6]), den ostafrikanischen Ländern Kenia (ca. 425.000) und Tansania (ca. 220.000)[7] sowie in Südafrika (besonders in der Kapregion). Andere Schwerpunkte liegen in Asien, darunter Bangladesh, Pakistan und Indien, wo die NAK 1990 noch 1 Mio. Mitglieder zählte[8]. Die Zahl der Gemeinden wuchs während der letzten Jahre aufgrund der Missionstätigkeit vor allem in Afrika stetig an, während sie in Mitteleuropa, Amerika und besonders in Asien rückläufig ist. Zu Beginn des Jahres 2019 gab es weltweit 355 aktive Apostel[9].

In Deutschland bilden die rund 333.000 neuapostolischen Christen (0,4 % der Gesamtbevölkerung), gemeinsam mit den Mitgliedern anderer apostolischer Gemeinschaften, nach der Römisch-Katholischen Kirche, der evangelischen Kirche (EKD) und den Orthodoxen Kirchen die viertstärkste christliche Konfession[10]. Ihre Verteilung ist besonders auf die Regionen Württemberg, das Rheinland und das Ruhrgebiet konzentriert. Im weiteren deutschsprachigen Raum entfallen etwa 31.000 auf die Schweiz und über 5.000 auf Österreich.

Bekannte Mitglieder

In der Öffentlichkeit bekannte Mitglieder der Neuapostolischen Kirche sind:

Die Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis, Organisatoren der Marineunruhen im Sommer 1917, waren ebenfalls neuapostolisch, was leitende Funktionäre der NAK in der DDR später dazu nutzten, die Integrität der Kirche gegenüber dem SED-Staat zu rechtfertigen[16]. Der Jurist und CDU-Politiker Waldemar Schreckenberger wurde 1960 angeblich aus der NAK ausgeschlossen. Zuvor hatte er gegenüber Bezirksapostel Friedrich Bischoff und Stammapostel Schmidt ein Schuldbekenntnis zur Nicht-Erfüllung der „Botschaft“ gefordert[17]. Auch der 1962 getötete DDR-Grenzsoldat Peter Göring war laut Historiker Olaf Wieland neuapostolisch.[18]

Der ermordete ANC-Aktivist und Anti-Apartheidskämpfer Ashley Kriel, der von Nelson Mandela in dessen Freilassungsrede vom 11. Februar 1990 namentlich gewürdigt wurde, gehörte ebenfalls der NAK an.[19] Er war mit dem späteren Bezirksapostel John Kriel verwandt.


Lehre

 
Buchdeckel des 2012 erschienenen Katechismus der Neuapostolischen Kirche.

Als apostolische Gemeinschaft wird die Neuapostolische Kirche geistlich und organisatorisch durch Apostel geleitet, die den biblischen Aposteln gleichgesetzt werden. Das Ziel der neuapostolischen Christen ist es, bei der Wiederkunft Jesu Christi, die im Mittelpunkt des neuapostolischen Glaubens steht, entrückt und in die ewige Gemeinschaft mit Gott geführt bzw. erlöst zu werden. Damit gehört die NAK zum religiösen Spektrum des Prämillenarismus und zeichnet sich neben anderen christlichen Gemeinschaften wie den Zeugen Jehovas, Mormonen oder Sieben-Tags-Adventisten durch eine ausgeprägte Endzeiterwartung aus.

Die Lehre basiert auf der Bibel, wobei das Gesamtverständnis des Evangeliums durch die Apostel interpretiert und als Grundlage neuzeitlicher Offenbarungen genutzt wird[20]. Die Auslegungen der Neuapostolischen Kirche entsprechen in etlichen Ansichten den Auslegungen anderer christlicher Kirchen (u.a. Glaube an Trinität, Sühneopfer Jesu am Kreuz, Praxis der Kindertaufe), jedoch beispielsweise nicht in der Lehre von der Versiegelung und den Vorstellungen über das Entschlafenenwesen. Im Gegensatz zu anderen endzeitorientierten Gemeinschaften hängt die NAK nicht dem Annihilationismus an, sondern glaubt an die Hölle als die „ewige Trennung von Gott“[21] sowie an eine unsterbliche Seele des Menschen[22].

Die Apostel der Neuapostolischen Kirche sind für die gesamte Kirche Jesu Christi gesetzt und verstehen sich somit als Nachfolger der ersten Apostel Jesu von Nazaret. Ihre Aufgabe ist es, die Kirche Christi aufzubauen und als Missionare den Menschen das Evangelium zu verkünden. Sie sollen gläubigen Menschen die Erlösung zugänglich machen und sind unerlässlich, um sie auf die Entrückung bei der Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten[23]. Folglich glaubt die NAK, dass die Erweckungsbewegungen in Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf das Wirken Gottes beruhten, das urchristliche Apostelamt wiederherzustellen[24]; eine restaurationistische Theologie, die jener der Pfingstbewegung oder des Mormonentums ähnelt.

Neuapostolische Christen glauben, dass sie dank der Vermittlung von Evangelium, Sakramenten und Sündenvergebung ihrer Apostel die Aussicht auf Entrückung bei der Wiederkunft Christi haben. Dies ist den in der Bibel genannten 144.000 Auserwählten (Offb 14,1 LUT) möglich, wobei diese Zahl symbolisch zu sehen sei[25]. Auch andere Gläubige können vor Gott Gnade finden. Es wird betont, dass das Apostelamt nur bis zu jenem Zeitpunkt wirken soll. Für die Frage, wer im Endgericht Heil erlangen wird, spiele das Apostelamt keine Rolle. Diese Feststellung ist wichtig, weil große Teile der Christenheit auf dieses Endgericht warten. Zu deren Glaubenshaltung steht die NAK laut eigener Einschätzung nicht im Widerspruch[26].

Im Dezember 2012 wurde mit dem neuen Katechismus eine umfassende Darstellung des neuapostolischen Glaubens veröffentlicht. Der Katechismus soll nicht nur Lehrwerk für die Gläubigen sein, sondern auch als Grundlage im Dialog mit anderen christlichen Kirchen dienen.[27]

Das neuapostolische Glaubensbekenntnis

Das neuapostolische Glaubensbekenntnis fasst die für die neuapostolische Kirche verbindlichen Grundlagen der Lehre in den folgenden zehn Glaubensartikeln zusammen[28]:

  1. Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
  2. Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, eingegangen in das Reich des Todes, am dritten Tag auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er wiederkommen.
  3. Ich glaube an den Heiligen Geist, die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
  4. Ich glaube, dass der Herr Jesus seine Kirche regiert und dazu seine Apostel gesandt hat und noch sendet bis zu seinem Wiederkommen mit dem Auftrag zu lehren, in seinem Namen Sünden zu vergeben und mit Wasser und Heiligem Geist zu taufen.
  5. Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden, und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst hervorgehen.
  6. Ich glaube, dass die Heilige Taufe mit Wasser der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist ist und dass dadurch der Täufling aufgenommen wird in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihn als ihren Herrn bekennen.
  7. Ich glaube, dass das Heilige Abendmahl zum Gedächtnis an das einmal gebrachte, vollgültige Opfer, an das bittere Leiden und Sterben Christi, vom Herrn selbst eingesetzt ist. Der würdige Genuss des Heiligen Abendmahls verbürgt uns die Lebensgemeinschaft mit Christus Jesus, unserm Herrn. Es wird mit ungesäuertem Brot und Wein gefeiert; beides muss von einem vom Apostel bevollmächtigten Amtsträger ausgesondert und gespendet werden.
  8. Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen.[28]
  9. Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Erstlinge aus den Toten und Lebenden, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, zu sich nimmt; dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als königliche Priesterschaft regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten. Dann wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und bei seinem Volk wohnen.
  10. Ich glaube, dass ich der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin, soweit nicht göttliche Gesetze dem entgegenstehen.

Die ersten drei Artikel entsprechen im Wesentlichen dem apostolischen Glaubensbekenntnis (Apostolikum), die weiteren Artikel den spezifischen Lehren der neuapostolischen Kirche.

Das Glaubensbekenntnis findet keinen Gebrauch in der Liturgie.

Die Bibel

Der Bibel (einschließlich der Apokryphen) wird als höchste Offenbarung Gottes eine besondere Autorität zugeschrieben, da sie durch vom Heiligen Geist inspirierte Menschen geschrieben und zusammengetragen wurde[29]. Dies ist jedoch vom Glauben an die direkte Eingebung, die sogenannte „Verbalinspiration“, die besonders unter evangelikalen Christen verbreitet ist, abzugrenzen. Die Neuapostolische Kirche lehnt folglich auch die wortwörtliche Interpretation der Bibel ab und sieht sie nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Andererseits steht die NAK der historisch-kritischen Bibelauslegung zurückhaltend gegenüber[30]. Die Apostel haben die Aufgabe, über die richtige Auslegung zu wachen, wozu sie der Heilige Geist befähigt.[31]

Normsetzend sind vor allem die Aussagen des Neuen Testaments. Aussagen über einzelne Bibelbücher oder Bibelstellen, aber auch die Aussagen der heute lehrenden Apostel und Amtsträger der Kirche müssen in der Heiligen Schrift verankert sein. Die Lehre und ihre Verkündigung dürfen nicht im Widerspruch zu den Aussagen in der Heiligen Schrift stehen.[32] Die NAK erkennt keine außerbiblischen Offenbarungen als der Bibel gleichgestellt an und unternimmt auch keine eigenen Bibelübersetzungen.

In deutschsprachigen Ländern wird die Lutherbibel verwendet, seit 2001 die 1984er Revision, wie sie auch in der Evangelischen Kirche Verwendung findet. Seit dem 1. Januar 2019 ist für alle deutschsprachigen Gemeinden die Lutherübersetzung 2017 verbindlich, welche anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation erschien.[33]

Kirche Jesu Christi

Die Kirche Jesu Christi, in älteren Abhandlungen der „Leib Christi“ (nach 1 Kor 12,2 EU oder Eph 4,13-15 EU), ist aus neuapostolischer Sicht die von Jesus Christus gestiftete Einheit aller, die zur Erlösung durch Gott berufen sind. Sie ist die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche[34], die von Jesus Christus durch den Heiligen Geist geführt werde. Zu ihrer „unsichtbaren“ Seite gehören alle Menschen, die auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft sind, wahrhaftig an Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben und sich zu ihm als ihren Herrn bekennen[35][36]. Ob dies auf den einzelnen Menschen zutrifft oder nicht, sei allein Gott vorbehalten[37]. Damit pflegt die NAK eine Auffassung, die jener der römisch-katholischen Kirche konzeptionell sowie auch formal nahe kommt[38].

Göttliches Heil könne überall in der Kirche Jesu Christi zu unterschiedlichem Ausmass erfahren werden. Dabei nimmt die NAK, nach eigener Auffassung, innerhalb der Kirche Jesus Christi dank der lebenden Apostel die Sonderstellung als „Erlösungswerk“ ein. Die Neuapostolische Kirche wird in diesem Zusammenhang als so unvollkommen wie jede andere christliche Gemeinschaft - zusammen sind sie Teil der „sichtbaren“ Seite der Kirche Jesu Christi - betrachtet. Durch ihre Apostel halte die NAK aber alle notwendigen Mittel inne, Menschen vollständig auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten, was außerhalb der NAK nicht der Fall sei[39].

Amtsverständnis

Aus Sicht der Neuapostolischen Kirche bedeutet die Sendung von Aposteln durch Jesus Christus die Stiftung des höchsten Amtes in der Kirche Jesu Christi, das bis zur Wiederkunft Christi besetzt sein muss und im Auftrag von Jesus Christus von Mensch zu Mensch übertragen wird. Dadurch verstehen sich die heutigen Apostel der NAK als Nachfolger der urchristlichen Apostel und als Gesandte von Jesus Christus selbst. Das Apostelamt ist auch die „Quelle“ aller Ämter innerhalb der NAK: Sie alle handeln ausschließlich im Auftrag der sie sendenden Apostel. Die Apostel vermitteln das Heil, das den Menschen ausschließlich durch Jesus Christus möglich werde, durch die folgenden Vollmachten: Das Predigen der rechtmäßigen Lehre, die Spendung der drei Sakramente und Verkündigung der Sündenvergebung[40]. Damit bildet das Amtsverständnis der NAK einen deutlichen Gegenpol zu denen anderer Christen, z.B. dem Priestertum aller Gläubigen in der evangelischen Theologie. Auch den Missionsbefehl von Jesus Christus (Mt 28,19-20 LUT) bezieht die NAK alleine auf die Apostel[41].

Das Apostelamt betrachtet die Neuapostolische Kirche insofern als „heilsnotwendig“, dass nur die Apostel der NAK den göttlichen Auftrag zur Spendung der Heiligen Versiegelung besäßen. Erst durch die Versiegelung in Verbindung mit der Taufe jedoch werde ein Mensch „wiedergeboren“ (Joh 3,5 LUT entnommen) - d.h. wird im neuapostolischen Duktus zum „Gotteskind“[42] - was auch die „Erstlingsschaft“ (Röm 8,23 LUT) und damit die Rettung durch Christus bei der Entrückung ermögliche. Auch das Sakrament des Heiligen Abendmahls komme erst durch die Apostel zur vollen Entfaltung.

Ein konstitutives Merkmal des neuapostolischen Amtes ist die Existenz des Stammapostelamts, das die NAK in erster Linie mit Hinweis auf die Schlüsselmacht (Mt 16,19 LUT) von Apostel Petrus begründet. Damit ist der Stammapostel Kern des neuapostolischen Amtswesens und Oberhaupt der NAK. Es ist theologische sowie auch förmliche Voraussetzung an alle Apostel der Neuapostolischen Kirche sich dem Stammapostel und seiner Führung unterzuordnen und „eins mit ihm zu sein“[43]. Der Stammapostel ist die oberste geistliche Autorität der Neuapostolischen Kirche, womit ihm die Ordination neuer (Bezirks-)Apostel, die “Reinhaltung und Weiterentwicklung der Lehre”, das “Erschließen neuer Erkenntnisse”, die “einheitlichen Ausbreitung” der Lehre sowie die Auslegung der Kirchenordnung obliegen[44].

Nach neuapostolischem Verständnis vereint das Amt sowohl geistliche als auch administrative Funktionen, womit Amtsträger auch repräsentative, leitende und ordnende Vollmachten besitzen. Bis dato können nur Männer Ämter in der NAK besetzen.

Sakramente

 
Hostie mit drei getrockneten Weintropfen, wie sie zum Heiligen Abendmahl verwendet wird. Sie steht als Verbindung von Brot und Wein für den Leib und das Blut Christi, aufgeprägt sind Alpha und Omega.
 
Beispiel eines neuapostolischen Abendmahlsausweises mit Anweisungen in sieben Sprachen, die bis zur Abschaffung dergleichen zur Teilnahme am Heiligen Abendmahl in einer anderen als der Heimatgemeinde berechtigte.

Die Neuapostolische Kirche kennt drei Sakramente: Heilige Wassertaufe, Heiliges Abendmahl und Heilige Versiegelung.

Taufe und Versiegelung werden an jedem Mitglied einmal vollzogen und gelten als notwendig zur Erlösung, vorbehaltlich der souveränen Entscheidung Gottes. Beide Sakramente zusammen bewirken die sogenannte „Wiedergeburt aus Wasser und Geist“ bzw. „Gotteskindschaft“. Durch die im Namen des dreieinigen Gottes vollzogene Wassertaufe wird nach neuapostolischem Verständnis „die erste und grundlegende Gnadenmitteilung an dem Menschen, der an Christus glaubt“ vollzogen[45]. Dabei wird dem Täufling dreimal mit dem in einer Wasserschale benetzten Finger ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Sie bewirkt außerdem die Abwaschung der Erbsünde und eine wichtige Voraussetzung, um Teil der Kirche Jesu Christi zu werden. Sie kann von jedem Amtsträger ab Priester vollzogen werden. Die Heilige Versiegelung als solche übertrage dem Gläubigen die Gaben des Heiligen Geistes[46][47], die erstmals durch Apostel Petrus zu Pfingsten ausgegossen worden seien. Das Sakrament ähnelt in der biblischen Begründung der katholischen Firmung und der orthodoxen Myronsalbung, nicht aber in allen Aspekten der Deutung. Die Spendung der Versiegelung ist ausschließlich den Aposteln der NAK vorbehalten.

Das Heilige Abendmahl wird in jedem Gottesdienst gefeiert, dazu werden Hostien mit drei getrockneten Weintropfen verwendet. Die NAK vertritt dabei die Konsubstantiationslehre und geht wie lutherische Christen von der Realpräsenz des Leibes Christi bei der Durchführung, nicht aber von einer stofflichen Verwandlung, wie in der römisch-katholischen Kirche geglaubt, aus. Dadurch betrachten neuapostolische Christen die regelmäßige Teilnahme am Heiligen Abendmahl ebenfalls als „heilsnotwendig“. Berechtigt zur Teilnahme am Heiligen Abendmahl sind grundsätzlich alle getauften, neuapostolischen Christen, also auch Kinder. Formgerecht Getaufte anderer Konfessionen dürfen gastweise an den Abendmahlsfeiern teilnehmen[48]. Ehemaligen Mitgliedern - ausgeschlossen oder ausgetreten - ist der Form nach die Teilnahme am Heiligen Abendmal der NAK nicht gestattet[49]. Bis zu einer Lehränderung durch Stammapostel Urwyler (Einführung der „Eigenverwantwortung“) war die Teilnahme am Heiligen Abendmahl als Sanktionierung zeitweise oder dauerhaft unmöglich, wenn man sich der Moral oder Anweisungen der Kirche in schwerwiegender Weise entzog (z.B. durch Homosexualität oder Ehebruch)[50]. Bis in die 1990er Jahre war die Teilnahme am Heiligen Abendmahl für die Mitglieder oft auch ortsgebunden[51].

Sünde und Sündenvergebung

Im neuapostolischen Glaubensverständnis wird zwischen den Begriffen der Schuld und der Sünde unterschieden. Allgemein ist alles Sünde, was dem Willen und Wesen Gottes entgegensteht. Dieser Wille Gottes wird deutlich in den Zehn Geboten und allgemein im Gebot der Nächstenliebe. Außerdem sündigt, wer nicht an Jesus Christus glaubt (Joh 16,9 LUT), und wer es wissentlich unterlässt, Gutes zu tun (Jak 4,17 LUT)[52].

Aus der Sünde resultiert wiederum eine Schuld, deren Schwere allein Gott bemisst. Ausschlaggebende Faktoren können unter anderem die allgemeine Lebenssituation, staatliche Rechtsnormen oder krankhafte Veranlagungen sein. Anders als Sünde ist Schuld demnach relativierbar, sie kann im Einzelfall gegen Null gehen oder „zum Himmel schreien“.[53]

Eine Besonderheit der apostolischen Gemeinschaften stellt die „Freisprache“ (Proklamation) dar, bei der den Gläubigen die Vergebung der Sünden (Absolution) im Gottesdienst zugesprochen wird[54]. Ein öffentliches Sündenbekenntnis ist dafür nicht erforderlich und auch nicht Teil der Liturgie. Die Sündenvergebung stellt kein Sakrament dar, ihre Verkündigung ist aber dennoch von den Aposteln bzw. den in ihrem Namen handelnden Amtsträger abhängig[55] Eine persönliche Beichte ist nur in begründeten Ausnahmefällen möglich[56].

glaubenskultur.de Neue Haltung in "Unsere Familie" publiziert - Sündenvergebung: Zürich sieht Annäherung an ökumenisches Verständnis

Eschatologie

Die neuapostolischen Christen stehen in der ständigen Erwartung der Wiederkunft Christi (nach Mt 24,32-51 LUT) und der Entrückung aller wahren Christen, der „Brautgemeinde“ (Offb 21,2 LUT). Andere Bilder aus der Offenbarung des Johannes für die Entrückten sind: die „Erstlinge“, die 144.000 oder der „Knabe“. Obwohl die neuapostolischen Christen glauben, dass nur die Apostel ihrer Kirche sie auf die Teilnahme vorbereiten können, werde die endgültige Zugehörigkeit erst am Tag der Wiederkunft selbst offenbar[57]. Die Entrückung gestaltet sich nach Auffassung der NAK durch die Auferstehung aller „Erstlinge“, die bereits verstorben sind, und die physische Wegnahme aller noch Lebenden innerhalb der „Brautgemeinde“ von der Erde. An eine für andere Menschen sichtbare Wiederkunft Christi glaubt die NAK nicht[58].

Die Entrückten kommen daraufhin in eine ewige Gemeinschaft mit Jesus Christus (dem „Lamm Gottes“) und erfahren dadurch ihre endgültige Erlösung, was in Anlehnung an (Offb 19,6-9 LUT) als „Hochzeit des Lammes“ bezeichnet wird[59]. Auf der Erde beginnt zur selben Zeit die „große Trübsal[60]. Danach kehrt Jesus Christus sichtbar mit allen zuvor Entrückten auf die Erde zurück und beendet die Herrschaft Satans. Die christlichen Märtyrer aus dieser Zeit werden dann vom Tod auferstehen, während jene, die sich gegen Gott entschieden haben, gerichtet werden. Zu dieser Zeit beginnt das Tausendjährige Friedensreich. Christus werde mit den Entrückten, die die „königliche Priesterschaft“ bilden würden, auf der Erde herrschen[61]. Zum Ende des Tausendjährigen Friedensreichs entbindet Christus Satan ein letztes Mal und lässt ihn abermals Menschen verführen. Danach werde Gott Satan endgültig vernichten, das Endgericht über alle Menschen halten (sofern sie nicht entrückt wurden oder Märtyrer während der großen Trübsal waren) und eine neue Welt erschaffen. Die Entrückten und im Endgericht Erlösten werden in Ewigkeit mit Gott leben, während alle verurteilten Menschen in den „ewigen Tod“ (in Anlehnung an Offb 21,8 LUT auch der „zweite Tod“ genannt) gehen[62].

Im Gegensatz zu apostolischen Vorgängern und früheren Stammaposteln lehnt es die NAK heute ab die Wiederkunft Christi zeitlich zu bestimmen (siehe „Botschaftszeit“). In der Geschichte finden sich teilweise Analogien des Zeitgeschehen mit biblischen Prophezeiungen zur näheren Bestimmung der biblischen Chronologie[63].

Entschlafenenwesen

Eine konfessionelle Besonderheit stellt die Lehre über Verstorbene (idiomatisch „Entschlafene“) dar. Dreimal jährlich findet ein „Gottesdienst zum Gedenken an die Entschlafenen“ statt, in welchem die Sakramente den Seelen verstorbener Menschen, vertreten durch zwei Amtsträger, durch einen Bezirksapostel bzw. den Stammapostel gespendet werden. Das Heilige Abendmahl wird in gleicher Weise jeden Sonntag in Gottesdiensten, die von Bezirksaposteln oder vom Stammapostel geleitet werden, verstorbenen „Berechtigten“ (die vor Gott Gnade gefunden haben) gespendet. Dabei pflegen neuapostolischen Christen die aktive Fürbitte für die Seelen „unerlöster“ Entschlafener, damit diese womöglich die Sakramente der NAK empfangen können[64]. Den Versuch, mit Verstorbenen direkt zu kommunizieren, betrachtet die NAK hingegen als Sünde[65].

Die zentrale biblische Grundlage für den Glauben an einer Sakramentsspendung für Verstorbene ist ihre Auslegung einer Aussage des Apostel Paulus zum Auferstehungsglauben in seinem 1. Brief an die Korinther (1 Kor 15,29 LUT)[66]. Dabei unterscheidet sich die Praxis von derer im Mormonentum dadurch, dass die Verstorbenen personell unbestimmt und anonym getauft werden, weshalb keine vorangehende Ahnenforschung notwendig ist.

Im Gegensatz zu anderen Christen spricht die NAK nicht vor einer unmittelbaren Präsenz bei Gott nach dem Tod. Alle lebenden und verstorbenen Menschen, die nicht die Sakramente der NAK empfangen und nach ihren Glaubensvorstellungen gelebt haben, befinden sich vor der Entrückung in einem „gottfernen Zustand“[67]. In Bezug auf das Gleichnis vom armen Lazarus geht man in der Neuapostolischen Kirche von verschiedenen Bereichen im Jenseits aus, an denen Verstorbene je nach Lebenswandel an Orten der Geborgenheit oder Qualen zuweilen[68].

Lehre

Eingebung durch den Heiligen Geist bei der Predigt

Ein Element, das der charismatischen Vergangenheit der NAK entspringt, ist der Glaube an die Inspiration der Predigt durch den Heiligen Geist. Dieser geht davon aus, dass der Heilige Geist dem Prediger (quasi unterbewusst) während des Gottesdienstes göttliche Offenbarungen aus dem Evangelium eingibt und dadurch direkt auf das Gepredigte einwirkt[69][70]. Die NAK widerspricht dabei der Auffassung, dass der Prediger deshalb einen Unfehlbarkeitsanspruch stellen könne und unterscheidet zwischen göttlicher Eingebung und menschlicher Beschränkungen. Früher wurde dabei auf Bibelstellen wie z.B. Mt 10,19-20 LUT oder Lk 10,16 LUT verwiesen, wobei diese Auslegung heute kritisch gesehen wird[71] und im Katechismus nicht mehr vertreten wird.

Aktuelle Fragestellungen

Die Neuapostolische Kirche sieht sich selbst als unpolitisch und enthält sich daher weitestgehend parteipolitischer Stellungnahmen. Dem gesellschaftlichen Geschehen folgend, muss auch sie sich aktuellen Fragestellungen widmen.

  • Eingriffe in menschliches Leben: Die NAK definiert den Beginn menschlichen Lebens bei erfolgter Befruchtung der weiblichen Eizelle, sprich bei der Zeugung. Die Kirche schließt sich der üblichen medizinischen Auffassung an, dass der Tod des Menschen mit seinem Hirntod eintritt. Ab diesem Zeitpunkt können die Organe entnommen werden, sofern der Patient oder seine Angehörigen dazu eine Einwilligung gegeben haben. Der Organ- bzw. Blutspende steht die NAK deshalb positiv gegenüber, da dadurch potenziell Menschenleben gerettet werden. Das Klonen menschlichen Lebens lehnt die Kirche aus ethischen Gründen ab; es kann zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden, sofern dazu keine embryonalen Stammzellen verwendet werden. Die Neuapostolische Kirche rät in jedem Fall ab von Schwangerschaftsabbrüchen, sieht diese aber unter einigen Umständen als minder schuldhaftes Handeln (z.B. bei Gefährdung des Lebens der Mutter). Die Kirche fordert von Amtsträgern und Mitgliedern in jedem Fall, die eigenverantwortliche Entscheidung des Individuums zu respektieren[75]. Sterbehilfe im Sinne der Tötung auf Verlangen oder Beihilfe zum Suizid lehnt die NAK kategorisch ab, wovon der Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen durch Patientenverfügungen ausgenommen ist; Palliativmedizin heißt die Kirche gut[76].

Struktur

Seit Pfingsten 2019[77] unterscheidet die NAK innerhalb der Amtskörpers zwischen den Amtsebenen Diakonenamt, Priesteramt und Apostelamt. Sie unterscheiden sich neben theologischen Herleitungen in ihren seelsorgerischen Vollmachten. Während allen ordinierten Amtsträger die „rechte Wortverkündigung“, sprich die Predigt im Gottesdienst mit Anrede des dreieinigen Gottes und ersatzweise in Seelsorgebesuchen, zugestanden wird, können Diakone keine Sakramente oder Segenshandlungen spenden. Den priesterlichen Amtsträgern ist die Spendung des Heiligen Abendmahls und der Taufe zugestanden. Außerdem können sie im Auftrag des Apostels die Freisprache (Proklamation der Sündenvergebung) tätigen. Apostel können die Freisprache mit direktem Bezug auf Jesus Christus verkündigen und darüber hinaus die Heilige Versiegelung spenden.

Die verschiedenen Ämter unterscheiden sich neben den geistlichen Vollmachten von der Zuständigkeit innerhalb der verschiedenen Struktureinheiten.

Struktureinheit Amtsebene Leitung
Gemeinde Diakonenamt,
Priesteramt
Gemeindevorsteher
Bezirk Priesteramt Bezirksvorsteher
Apostelbereich Apostelamt Apostel
Bezirksapostelbereich Apostelamt Bezirksapostel
Weltweite Kirche Apostelamt Stammapostel

Die NAK unterscheidet die Ordination in das Amt von der Beauftragung zur Leitung einer untergegliederten Struktureinheit sowie von der Ernennung in eine Hilfsfunktion.

Amtsebene Ordinierte Ämter Beauftragung Ernennung
Apostelamt Apostel,
Stammapostel
Bezirksapostel Stammapostelhelfer,
Bezirksapostelhelfer,
Lead Apostle
Priesteramt Priester Bezirksvorsteher,
Gemeindevorsteher
Bischof,
Bezirksvorsteher Stv.,
Gemeindevorsteher Stv.
Diakonenamt Diakon

Bis 2017 war der Bezirksapostel ein ordiniertes Amt auf Ebene des Apostelamts; heute handelt es sich dabei um eine Beauftragung auf Ebene des Apostelamts mit zusätzlichen geistlichen Vollmachten (z.B. Spendung des Heiligen Abendmahls an Verstorbene). Das vormalige Bischofsamt wird seit 2019 ebenfalls nicht mehr neu ordiniert, sondern ist nun mehr eine Ernennung zum Helfer eines Apostels auf Ebene des Priesteramts. Seit 2019 nicht mehr neu besetzt werden auch die priesterlichen Ämter Bezirksältester, Bezirksevangelist, Hirte, Evangelist. Bis 2002 existierte auf Ebene des Diakonenamts die Ordination zum Unterdiakon. Nie abgeschafft aber de facto erloschen ist darüber hinaus das Amt des Gemeindeältesten[78].

Kirchenjahr

Mit der Einführung des Stammapostelamts zu Pfingsten 1897 hat sich auch eine lange Tradition der Pfingstfeier als Höhepunkt des neuapostolischen Kirchenjahres etabliert. Das Gedenken an die erste Ausgießung des Heiligen Geistes wurde seit jeher als identitätsstiftend und zu Beginn noch in Abgrenzung zu den „verweltlichten“ Kirchen verstanden[79]. Noch heute bezeichnet die NAK den Feiertag als „Geburtstag der Kirche Christi“[80]. Besonders seit Richard Fehr finden an Pfingsten üblicherweise internationale Live-Übertragungen von Stammapostel-Gottesdiensten statt.

Geschichte

Stammapostelkult

Beitrag zum Wikipedia-Artikel Stammapostel

Unter dem ersten Amtsträger Friedrich Krebs entwickelte sich ein ausgeprägter Verehrungskult um das Amt. Begriffe wie „Vater“ oder „Einheitsvater“ waren noch einige Jahre üblicher als der Begriff Stammapostel. Der spätere Amtsinhaber Hermann Niehaus schrieb über seinen Vorgänger Krebs, er sei nicht würdig ihn als seinen "Bruder" zu sehen, sondern nannte ihn seinen "Herr[en] und Meister"[81]. Krebs selbst bekräftigte diesen Kult, indem er sich beispielsweise mit Aussagen beim Heiligen Abendmahl als Jesus Christus identifizierte: "Das ist mein Fleisch, denn ich habe die Welt überwunden, obwohl ich noch lebe."[82]

Zum 80. Geburtstag und 60-jährigen Amtsjubiläum von Niehaus als späteren Stammapostel wurde das Buch Der Größte unter ihnen vom Apostelkollegium herausgegeben. Aus seiner Amtszeit gibt es ebenfalls Beispiel aus Gemeinden, in deren Kirchsaal ein Bild des Stammapostels über dem Altar platziert wurde[83]. Den Höhepunkt erreichte der Stammapostelkult unter J.G. Bischoff. Beim „Botschafts“-Gottesdienst in Gießen am 24. Dezember 1951 nannte Bezirksapostel Rockenfelder ihn den "Größten, nebst Jesus, [den] die Erde je getragen hat"[84]. Ein Jahr später wurden die Amtsträger der Kirche über das sogenannte Amtsblatt ermahnt: "Der Stammapostel allein ist die geoffenbarte Liebe Gottes. Wer sich von ihm trennt, hat sein eigenes Todesurteil unterschrieben [...]."[85]. Gerade in dieser Übergangsphase der Nachkriegszeit wurde die Stellung des Stammapostelamts innerhalb des Apostelkreises jedoch auch stark in Frage gestellt[86]. Später wurde die kirchenpolitische Stellung des Stammapostels mit einer Verpflichtung der Apostel zur Loyalität in den Statuten der NAK International gefestigt; ein Passus, der bis heute gilt[87].

Erst Jahrzehnte später wurde die Stellung des Stammapostels in der neuapostolischen Lehre abgeschwächt[88] und die Amtsverehrung zurückgefahren. Während der Stammapostel in der offiziellen Literatur bis 1992 noch als Haupt der Kirche Jesu Christi und dessen Repräsentant auf Erden bezeichnet wurde[89], spricht die NAK heute vom Nachfolger des Apostel Petrus. Eine weitere wichtige Relativierung unter Stammapostel Fehr erfolgte 2001, als dieser die Schlüsselgewalt des Stammapostels abschaffe; demnach wurde seit 1958 gelehrt, dass nur ein einleitendes Gebet des Stammapostel den Zugang zum Jenseits öffnen und dadurch die Vermittlung von göttlichem Heil an Verstorbene ermöglichen könne[90] (siehe Entschlafenenwesen der Neuapostolischen Kirche). Zuvor beendete Fehr zu Pfingsten 1997 auch den bereits jahrzehntealten Habitus, dem Stammapostel in einem Schlusspredigtbeitrag für den Gottesdienst zu danken[91]. In einem Interview 2006 stellte Stammapostel Leber die historisch durchaus verbreitete Auffassung, der Stammapostel sei unfehlbar, öffentlich in Abrede[92].

Anfänge

Trennung von den katholisch-apostolischen Gemeinden

 
Die Apostolischen in Deutschland, eine Übersicht
 
Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz

In den 1830er Jahren entstand in Großbritannien eine endzeitlich geprägte, konfessionsübergreifende Erweckungsbewegung. In Teilen dieser Bewegung kam es zu einzelnen Gemeindegründungen. Unter dem Eindruck endzeitlicher Prophezeiungen wurden zwölf Persönlichkeiten aus Großbritannien zu „Aposteln“ berufen, deren Aufgabe es sein sollte, das gesamte Christentum auf das zweite Kommen Jesu vorzubereiten. Sie versammelten sich auf dem Albury-Anwesen in Surrey und verfassten das sogenannte „Testimonium“, das sie verschiedenen weltlichen und kirchlichen Häuptern der damaligen Welt überreichten. Später entstanden daraus die katholisch-apostolischen Gemeinden, die nach biblischem Vorbild in zwölf verschiedene geografische Stämme eingeteilt und von jeweils einem Apostel betreut wurden. Diese gerieten 1855 nach dem Tod dreier Apostel allmählich in eine Krise, da man die vakant gewordenen Plätze wegen fehlender theologischer Rechtfertigung nicht wieder besetzte.

Dagegen opponierte besonders eine Gruppe um den deutschen Propheten Heinrich Geyer. Der Großteil der Mitglieder der katholisch-apostolischen Gemeinde in Hamburg einschließlich des Ältesten Friedrich Wilhelm Schwarz, des Priesters Carl Wilhelm Louis Preuß und Heinrich Geyers wurden vom Apostel Francis Valentine Woodhouse 1863 aus den katholisch-apostolischen Gemeinden ausgeschlossen, nachdem Geyer Rudolf Rosochacki in Königsberg ohne Zustimmung der englischen Apostel ebenfalls zum Apostel ausgerufen hatte. Rosochacki trat kurz darauf von seinem Apostelamt zurück und kehrte zur katholisch-apostolischen Gemeinde zurück.

Die getrennte Hamburger Gemeinde nannte sich von da an "Allgemeine christliche apostolische Mission" (AcaM) und wurde vom zum Apostel dieser Gemeinschaft ordinierten Carl Wilhelm Louis Preuß geführt, während Friedrich Wilhelm Schwarz als Apostel in die Niederlande gesandt wurde, wo er der Gründer der "Apostolische Zending" und späteren "Hersteld Apostolische Zendingkerk", dem niederländischen Arm der Bewegung, wurde[93]. Dort lernte er 1870 auch den evangelischen Missionar Friedrich Wilhelm Menkhoff kennen, der sich der Bewegung anschloss und Schwarz von einer Abkehr von der katholisch-apostolischen Liturgie zugunsten einer calvinistischen Gottesdienstform überzeugte[94]; diese hallt in Liturgie und Kircheneinrichtung der NAK bis heute nach. Aufgrund seiner Haltung wurde Menkhoff daher ein wichtiger Gegenspieler des traditionalistischen Propheten Geyers.

Durch einen Nachfolgestreit nach dem Tod des Apostels Preuß Jahr 1878, infolgedessen die Religionsgemeinschaft erneut keinen Apostel mehr in den eigenen Reihen wusste, kam es zu einer Trennung: der Großteil der Hamburger Gemeinde folgten Heinrich Geyer und dem Apostel Johann Friedrich Güldner unter dem Namen „Allgemeine christliche apostolische Mission“, andere folgten den späteren Aposteln Schwarz, Menkhoff, Friedrich Krebs sowie dem Hirten Eduard Wichmann.[95]

Festigung der (neu-)apostolischen Gemeinden

 
Stammapostel Hermann Niehaus (Gemälde)
 
Denkmalgeschützte Kapelle in Wahlsdorf (1911), welche der Neuapostolischen Kirche von 1910 bis 2005 als Gottesdienstlokal diente. In den damaligen Herzogtümern Anhalt und Braunschweig war die NAK bereits bis 1918 relativ stark verbreitet.

Die Gemeinden, die in Deutschland von Wichmann und Krebs ("Apostolische Gemeinde") und in den Niederlanden von Schwarz und Menkhoff ("Apostolische Zending") angeführt wurden, stellten zu dieser Zeit einen losen Verbund mit uneinheitlichen Glaubensvorstellungen und Praktiken dar. Erst unter der kirchlichen Führung des 1881 zum Apostel ordinierten Fritz Krebs (zuständig für den Stamm Nord- und Ostdeutschland) und nach der Trennung von Geyer, der für eine Aufrechterhaltung der katholisch-apostolischen Tradition stand, und dem Tod von Schwarz und Merkhoff 1895 erwuchs eine zunehmend uniformere Religionsgemeinschaft. Seit 1896 wurde Krebs als "Einheitsvater" oder Stammapostel bezeichnet. Am 21. Juli desselben Jahres setzte er Hermann Niehaus zum Apostel für den Bereich Bielefeld ein. 1898 bestimmte er ihn dann in einem Gottesdienst in Berlin als seinen Nachfolger im Stammapostelamt. Am 20. Januar 1905 starb Krebs, und Niehaus übernahm das Amt.

Unter Niehaus entwickelte sich NAK stark im Hinblick auf innere Festigung, Ausbreitung und Profilgebung. Im August 1906 setzte der neue Stammapostel für den verstorbenen Apostel Ruff den Apostelhelfer und späteren Nachfolger Johann Gottfried Bischoff zum Bezirksapostel für Mitteldeutschland und Württemberg ein. Außerdem benannte er 1907 die Gemeinschaft von „Neuapostolische Gemeinde“ in „Neuapostolische Kirche“ um und erwarb den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts in einigen Ländern des Deutschen Kaiserreiches. Er setzte zahlreiche jüngere Amtsträger ein, berief regelmäßig Apostelversammlungen ein und gründete 1907 die Kirchenschrift Apostolisches Sonntagsblatt (später Neuapostolische Rundschau) als neue wöchentliche Lektüre und Ersatz der Zeitschriften Der Herold und Wächterstimme aus Ephraim. 1908 gab er die Allgemeinen Hausregeln – und darin das erste neuapostolische Glaubensbekenntnis – heraus, 1916 das erste Lehrbuch über den neuapostolischen Glauben Fragen & Antworten. Am 19. August 1909 besuchte Niehaus zusammen mit Apostel Carl August Brückner als erster Stammapostel die amerikanischen Gemeinden. 1912/1913 erschien das einflussreiche Lehrbuch Alte und neue Wege, verfasst vom neuapostolischen Apologeten Emil Schmidt unter dem Pseudonym "Salus", welches die Gesamtschau der Neuapostolische Kirche auf die christlich-jüdische Heilsgeschichte bis zur NAK als vollendende "Schlusskirche" sowie eine erneuerte Version des Glaubensbekenntnisses beinhaltete.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die NAK stärker ins Visier landeskirchlicher Kritik und Schmähungen[96], worunter man ihr auch staatsfeindliche Umtriebe unterstellte. Stammapostel Niehaus und andere neuapostolische Apologeten verdeutlichten ihren konservativ-patriotischen Monarchismus[97]; die nationalistischen Anklänge fanden dabei auch in Predigt und Liedgut Wiederhall. Nach den Allgemeinen Hausregeln von 1908 war neuapostolischen Christen die Mitgliedschaft in der aufstrebenden Sozialdemokratie und anderen revolutionärer Bewegungen untersagt[98]. Niehaus unterstütze die deutsche Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, besonders aufgrund seiner feindlichen Gesinnung gegen das mit der katholisch-apostolischen Bewegung verknüpfte Vereinigte Königreich[99]. Der Kriegsausbruch stellte die Glaubensgemeinschaft vor gewaltige Probleme, da zahlreiche dem Kriegspotential angehörende, ehrenamtliche Amtsträger (zwangs-)rekrutiert und an die Front entsannt wurden[100]. Während des Krieges wurde das Abendmahl als Feldpostbrief mit einer mit drei Tropfen Wein beträufelten Hostie an Soldaten versandt. 1917 wurde diese – bis heute geltende – Praxis in allen Gemeinden eingeführt. War das Heilige Abendmahl bis dato unter den beiden getrennten Gestalten Brot und Wein gefeiert worden, so finden seitdem bei der Abendmahlsfeier Hostien Verwendung, auf die bereits während der Herstellung drei Tropfen Wein geträufelt wurden. Die Niederlage der Mittelmächte gegen die Alliierten der Entente stellte auch auf Glaubensebene ein Rückschlag für die Neuapostolische Kirche dar: Stammapostel Niehaus und der als (Stamm-)Prophet tätige Ernst Schärtlein sagten diverse Male einen Endsieg der deutschen Waffen voraus[101]. Als interner Kritiker dieser Wirrungen trat besonders der Apostel Brückner hervor.

Am 10. Oktober 1920 ernannte Niehaus Bischoff zum Stammapostelhelfer und am 14. Dezember 1924 bestimmte er ihn zu seinem Nachfolger. Am 3. Oktober 1926 feierte der Stammapostel Niehaus noch seine Silberhochzeit, dann zwang ihn am 25. Januar 1930 ein Unfall am Vorabend der Feiern zu seinem 25-jährigen Stammaposteljubiläum, sich von seiner Tätigkeit zurückzuziehen. Er erholte sich nicht mehr, und am 21. September 1930 versetzte ihn das Apostelkollegium in den Ruhestand. Er verstarb am 23. August 1932 im Alter von 84 Jahren.

Im Jahre 1905 hatte Niehaus sechs Apostelbezirke mit 488 Gemeinden übernommen; am Abschluss seiner Wirksamkeit waren daraus zwölf europäische Apostelbezirke mit etwa 1.600 Gemeinden geworden, zu denen noch 200 überseeische Gemeinden, die in dieser Zeit entstanden, zu zählen sind. 1925 zählte die NAK in Deutschland 138.000 Mitglieder. Wesentlich für das Wachstum der Gemeinschaft wurden die sozial schwächeren Schichten, aus denen später wichtige Amtsträger hervorgingen. Kennzeichnend ist in diesem Zeitraum die zunehmend hierarchische Kirchenstruktur.

Herausbildung der neuapostolischen Lehre

Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Schwarz stellten sich die Apostel mehr und mehr unter die Führung Friedrich Krebs’. Er entwickelte 1895 allmählich das Konzept des Stammapostels als oberste Autorität innerhalb der Apostel und wurde damit laut Historiker Helmut Obst zum eigentlichen Gründer der modernen NAK[102]. Die geistliche Begründung fiel dabei pragmatisch aus: Um die Notwendigkeit einer einheitlichen Führung zu verdeutlichen, verwies der damalige Apostel Niehaus auf den Einzigartigkeitsanspruch Gottes im ersten der zehn Gebote sowie auf die patriarchale Stellung des Mannes in der Familie[103]. War der Begriff Stamm aus der katholisch-apostolischen Gebietsaufteilung bekannt, versinnbildlichte er von nun an das Primat des Stammapostels über die weiteren Apostel mittels des metaphorischen Verhältnisses von Baum zu Ast. Der erste Gottesdienst, in dem die Funktion des Kirchenoberhaupts proklamiert wurde, fand zu Pfingsten 1897 in Berlin statt[104]. Begriffe wie „Vater“ oder „Einheitsvater“ waren noch einige Jahre üblicher als der Begriff Stammapostel. Bereits unter Krebs entwickelte sich ein starker Personenkult um das Stammapostelamt, der bis zur Amtszeit von J.G. Bischoff seinen Höhepunkt erreichen sollte. Besonders der einflussreiche Apostel Heinrich Friedrich Niemeyer opponierte gegen diese Entwicklung, was später unter Stammapostel Niehaus in einem weiteren Bruch eskalierte.

Bereits vor der Jahrhundertwende breitete sich innerhalb der apostolischen Gemeinden die Lehre vom Neuen Licht aus, nach der die Befähigung zu prophetischen Weissagungen dem Apostelamt einverleibt und – aus Sicht ihrer radikalster Vertreter – Christus im Apostelamt vergegenwärtigt sei[105]. Obwohl sich diese Lehre in der NAK nicht durchsetzen konnte, was an der Abspaltung von Julius Fischer 1902 deutlich wurde, hatte diese entscheidende Auswirkungen auf die neuapostolische Lehre:

  • Die stark eschatologische Ausrichtung, die in den katholisch-apostolischen Gemeinde vorherrschte, relativierte sich zuerst merklich; auch im Zusammenhang mit der Aufbruchsstimmung im wilhelminischen Deutschland[106]. Auch im apostolischen Liedgut fanden sich Texte, die die Idee der Apostel als „Gott im Fleische“ aufnahmen[107]; eine Formulierung, die Stammapostel Krebs prägte und der sich selbst als Verleiblichung von Jesus Christus bezeichnete[108]. Erst durch Prophezeiungen zum Ausgang des Ersten Weltkrieges und besonders unter Stammapostel Bischoff kam es zu einer Neuorientierung hin zur verstärkten Wiederkunftserwartung.
  • Die Lehre vom Neuen Licht wirkt bis heute nach, da sie eine Begründung zur allmählichen Zurückdrängung einiger charismatischen Elemente der katholisch-apostolischen Tradition (z. B. Weissagungen) und der Auflösung des Propheten- im Apostelamt lieferte. Während göttlich inspirierte Visionen (sogenannte „Gesichter“) noch bis in die 1980er Jahre überliefert sind[109], folgte am 13. Oktober 1985 in einem Gottesdienst zu München die endgültige Absage an das Prophetenamt in der NAK durch Stammapostel Urwyler[110]. Besonders der theologische Streit ums Prophetenamt führte in der Geschichte der NAK immer wieder zu Konflikten und Spaltungen.

Die anfänglich tief ökumenische Überzeugung, die in den katholisch-apostolischen Gemeinden und auch noch in der allgemeinen christlichen apostolischen Mission unter Heinrich Geyer gepflegt wurde[111], wich mit den Jahren der starken Abgrenzung gegenüber den anderen christlichen Konfessionen. Deren Kirchen wurden vermehrt mit der „Hure Babylon“ gleichgesetzt und polemisch begegnet; folglich rief man im Gegensatz zu den katholisch-apostolischen Gemeinden auch zum Austritt aus den Landeskirchen auf[112]. Hierfür sind mehrere Gründe möglich: Ausschlaggebend waren vermutlich der Rückgang der theologischen Ausbildung der Geistlichen und dadurch der Einbindung im Gesamtchristentum sowie die Ablehnung apostolischer Lehren durch die etablierten Kirchen. Den endgültigen Bruch mit der Vorstellung, dass alle Getauften Teil der Kirche Jesu Christi seien, vollzog die NAK mit der Änderung des Glaubensbekenntnisses 1951 durch Friedrich Bischoff, wonach die „Wiedergeburt aus Wasser und Geist“ erstmals von der neuapostolischen Versiegelung abhängig gemacht wurde; daraus ergab sich auch einen jahrzehntelang gehaltenen Absolutheitsanspruch der NAK. Zwar fand sich eine solche Lehrmeinung auch schon 1890 bei Apostel Menkhoff[113], die Lehrschrift Alte und neue Wege mit dem Glaubensbekenntnis von 1913 wies jedoch noch ein allgemein-christliches Verständnis auf.

Die scharfe Abgrenzung von der theologischen Ausbildung hatte mit die Etablierung der Glaubensvorstellung vom „zeitgemäßen Wort Gottes“ zur Folge, wonach die Bibel nur durch die vom Heiligen Geist inspirierten Apostel und von ihnen beauftragten Amtsträger erschlossen werden könne[114]; bereits damals wurde dies auch als Abgrenzung vom lutherischen Prinzip Sola scriptura verstanden. Dahingehend fanden sich in der NAK lange Jahre kontroverse Aussagen zum selbstständigen Bibelstudium der Mitglieder, das in einer unorthodoxen Auslegung von 2 Kor 3,6 LUT als schädlich verstanden wurde[115]. Die Vorstellung von der göttlichen Eingebung bei der Predigt hingegen ist bis heute wesentlicher Bestandteil der neuapostolischen Lehre.

Im Zusammenhang mit der Totgeburt eines Kindes 1872 unternahm Apostel Schwarz erste Überlegungen für die Post-mortem-Spendung von Sakramenten. Diese Ansätze des späteren Entschlafenenwesens setzten sich nur langsam durch. Taufe und Versiegelung wurden anfänglich nur an in Weissagungen namentlich genannte Verstorbene gespendet, 1874 beispielsweise an berühmte Reformatoren wie Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Calvin. Ab 1886 existierte das Heilige Abendmahl für Entschlafene und spätestens seit 1898 fanden ausgewiesene Entschlafenengottesdienste im bis heute erhaltenen Rhythmus (dreimal pro Jahr) statt[116]. Die Ordination von Entschlafenen in kirchliche Ämter, wie am 28. Juli 1916 während eines Ämtergrottesdienstes von Stammapostel Niehaus geschehen, setzte sich aufgrund theologischer Widersprüchlichkeiten nicht durch[117].

„Botschaftszeit“

Entstehung und Dogmatisierung der „Botschaft“

 
Stammapostel Johann Gottfried Bischoff

Zu Weihnachten 1951 verkündete Stammapostel Johann Gottfried Bischoff in einem Gottesdienst in Gießen, dass die Wiederkunft Jesu Christi zu seinen Lebzeiten stattfinden werde. Diese Verkündigung ist innerkirchlich unter dem Begriff „Botschaft“ bekannt geworden, wobei Bischoff sie bereits ab 1950 offensiv vertrat[118]. Der Stammapostel führte sie später auf eine unmittelbare, persönliche Offenbarung durch Jesus Christus[119] sowie auf ihm zugetragene Offenbarungen anderer Mitglieder zurück. Die genauen Umstände, unter denen Bischoff diese Offenbarung erhalten haben will, sind bis heute unklar und teils widersprüchlich überliefert. Die Neuapostolische Kirche durchlebte dadurch eine tiefe Krise, aus der mehrere neue Gruppierungen hervorgingen (vgl. Vereinigung Apostolischer Gemeinden). Bischoffs Aussage wurde zum neuapostolischen status confessionis. Demnach war es vielerorts verbindlich, dass man bei Versiegelungen, Ordinationen oder anderen kirchlichen Handlungen den persönlichen Glauben an die „Botschaft“ bekannte[120]. Ebenfalls wurden Amtsträger wiederholt über das sogenannte „Amtsblatt“ (heute „Leitgedanken“) dazu angehalten, die Botschaft deutlich zu vertreten[121]. Also Folge dessen verschob sich der Inhalt vieler Predigten des Stammapostels weg von Bibelexegese zur Nacherzählung von Träumen und Visionen, die den Wahrheitsgehalt der „Botschaft“ bezeugen sollten[118]. Es ist von mehreren Konfliktparteien überliefert, dass es nach 1951 im deutschsprachigen Raum zu Denunziantentum gegen vermeintliche „Botschaftszweifler“ und Tumulten am Rande von Gottesdiensten kam[122][123].

Haltung nach Stammapostel Bischoffs Tod

Als Bischoff 1960 starb und die Wiederkunft Christi nicht eingetreten war, wurde seitens des Apostelkollegiums geäußert, Gott habe „seinen (durch Stammapostel Bischoff geäußerten) Willen geändert“[124] und der Menschheit eine nochmalige „Gnadenfrist“ gewährt[125]. Die Neuapostolische Kirche ließ diese Auffassung lange unangetastet. Noch 1996 brachte der damalige Stammapostel Fehr in der Kirchenzeitschrift Unsere Familie zum Ausdruck, dass die Nichterfüllung der Botschaft „mit dem Verstand letztlich nicht erklärt“ werden könne, dies aber „ihren göttliche[n] Charakter“ nicht in Frage stelle[126].

Eine erste öffentliche Relativierung der Botschaft erfolgte 10 Jahre später durch Stammapostel Leber, der im Interview mit dem evangelisch-freikirchlichen Nachrichtendienst ideaSpektrum die Möglichkeit ins Feld führte, dass die „Botschaft“ heute nur unvollständig bekannt sein oder auf einem Missverständnis von Stammapostel Bischoff beruhen könnte. Er stellte dabei ebenfalls klar, dass es sich hierbei nicht mehr um ein Dogma handle und sich hierüber jeder sein eigenes Urteil bilden könne[127]. Die ersten offiziellen Entschuldigungen zum damaligen Umgang mit Skeptikern, nicht der Botschaft selbst, und Annäherungsversuche bezüglich der Botschaftszeit wurden 2005/2006 in der Schweiz und im Saarland formuliert. Des Weiteren begannen wieder Gottesdienstbesuche in der NAK durch Mitglieder der Apostolischen Gemeinde des Saarlands[128]. Bei einem Informationsabend am 4. Dezember 2007 wurde in einer geschichtlichen Zusammenschau der Zeit von 1938 bis 1955 durch Apostel Drave jeglicher Zusammenhang der Spaltungen im Saarland, in Südafrika, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland mit der Botschaft negiert. Es kam daraufhin zu heftigen Protesten innerhalb der NAK[129][130][131], und die Gespräche mit der Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften wurden von dieser vorübergehend beendet[132].

Nach der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der Neuapostolischen Kirche und der Vereinigung der Apostolischen Gemeinschaften sowie der von Stammapostel Wilhelm Leber am 13. Mai 2013 veröffentlichten Stellungnahme zur „Botschaft“[122] konnte am 29. November 2014 im Rahmen einer Feierstunde in der Gemeinde der VAG in Düsseldorf von Vertretern beider Gemeinschaften, darunter Stammapostel Jean-Luc Schneider (NAK) sowie Apostel Matthias Knauth (VAG), eine gemeinsame Versöhnungserklärung unterzeichnet werden[133]. In beiden Dokumenten erklärte die NAK, dass sich vom biblischen Standpunkt grundsätzlich jede göttliche Vorhersage erfüllen müsse und sich folglich die Bewertung ableiten ließe, die Botschaft Bischoffs sei nicht göttlichen Ursprungs gewesen. Deshalb hätte aus heutiger Sicht der Kirche die Botschaft „in dieser Form keinen Einzug in die Lehre und Verkündigung finden dürfen“. In der Stellungnahme vom 13. Mai 2013 führte Stammapostel Leber ebenfalls aus, dass die Aussage des Apostelkollegiums 1960, Gott habe seinen Willen geändert, biblisch nicht haltbar sei.

Abspaltungen

 
Das Logo der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG), einem Zusammenschluss, der von Abspaltungen der NAK aus der„Botschaftszeit“ initiiert wurde.

Im Laufe der Geschichte der Neuapostolischen Kirche beziehungsweise der direkten Vorgängergemeinschaften „Apostolischen Gemeinde“ und „Apostolische Zending“ kam es aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in der Lehre, Konflikte um die Amtsnachfolge oder regionale Autonomie sowie persönlicher Differenzen zwischen einflussreichen Geistlichen zu einer Vielzahl von Abspaltungen, wovon die meisten sich in Deutschland und den Niederlanden ereignet haben. Zu den bedeutendsten gehören:

Gemeinschaft Trennungsjahr Geografischer Schwerpunkt
Alt-Apostolische Gemeinde 1886 Mitteldeutschland
Hersteld Apostolische Zendingkerk 1897 Niederlande
Apostelamt Juda 1902 Brandenburg, Schlesien
Alt-Apostolische Kirche 1913–1926 Südafrika
Reformiert-Apostolischer Gemeindebund 1921 Ostdeutschland
Hersteld Evangelische Apostolische Gemeente 1925/1926 Niederlande
Christlich-apostolische Gemeinde 1933 Berlin, Pommern, Ostpreußen
Vereinigung „Christen unserer Zeit“ 1949 Baden, Hessen
Apostolisch Genootschap 1951 Niederlande
Apostolische Gemeinde des Saarlands 1952 Saarland
Gereja Kerasulan Pusaka 1953 Indonesien
Vereinigung Apostolischer Christen 1954 Schweiz
Apostolische Gemeinschaft 1955 Nordrhein-Westfalen
Apostolische Stichting 1955 Niederlande
Apostolic Church of South Africa 1955 Südafrika
Union des Chrétiens Apostoliques 1955 Frankreich
United Apostolic Church of India 1974 Indien
Apostolische Gemeinde Wiesbaden 1988/89 Hessen
Indian New Apostolic Church 2013 Indien

Die Lehre vom Neuen Licht führte mehrmals zu Spaltungen von der NAK. Eine Gruppe um Julius Fischer, ein besonders radikaler Vertreter der Lehre, betonte sogar, die leibliche Wiederkunft Christi würde nun nicht mehr stattfinden, da Christus bereits im Apostelamt der Kirche wiedergekommen sei. Dies führte zu einer ersten Spaltung und der Gründung des Apostelamtes Juda im Jahre 1902[134]. Nur wenige Jahre zuvor, 1897, hat sich in den Niederlanden im Gegensatz dazu die Hersteld Apostolische Zendingkerk (HAZK) von Krebs unter Martinus van Bommel getrennt, der andere entschiedene Gegner der Lehre vom Neuen Licht und Befürworter des Prophetenamtes um sich scherte. Auch Apostel Rockenfelder jun. und Walter Heubach gingen unter anderem aufgrund des Verschwinden des Prophetenamts sowie anderer katholisch-apostolischer Traditionen in der NAK[135] ab 1989 eigene Wege mit der Apostolischen Gemeinde Wiesbaden.

Der schwindende Einfluss des Prophetenamts, vor allem aber Differenzen um das Stammapostelamt, spielten auch bei den Konflikten zwischen Hermann Niehaus und Heinrich Friedrich Niemeyer eine Rolle, welche 1911 zu getrennten Wegen (nicht aber einem eigentlichen Schisma) zwischen der NAK und der bereits existenten Apostolic Church of Queensland (ACQ) führten. Nach einer Apostelversammlung in Deutschland wurde der australische Apostel Hermann Niemeyer während der Heimfahrt als Mitglied des Apostelrings vorübergehend suspendiert. Er forderte Autonomierechte für die australischen Gemeinden, die Niehaus nicht zugestand; zudem kam es zu Konflikten um Niemeyers Anwerbungsversuche für neue Australienauswanderer aus Deutschland. Nachdem es Niemeyer ablehnte, sich unter die Führung des dienstjüngeren Niehaus zu stellen, ließ dieser sich am 21. September 1921 in Bielefeld von allen Aposteln das Vertrauen aussprechen und schloss sie in einem eigenen Verein, dem Apostelkollegium der neuapostolischen Gemeinden Deutschlands zusammen[136]. Auch der Apostel für Südafrika, Carl Georg Klibbe, der Unabhängigkeit in der regionalen Leitung vom Stammapostel einforderte, sagte sich bis 1926 mit seiner Alt-Apostolischen Kirche ("Old Apostolic Church") los[137]. Da diese Gemeinschaft 1931 eine Million Mitglieder zählte, könnte es sich dabei um die zahlenmäßig grösste Abspaltung in der Geschichte der NAK handeln.

Zu einem besonders spannungsreichen Konflikt kam es zwischen Stammapostel Niehaus und Apostel Carl August Brückner, den er ursprünglich als Nachfolger im Stammapostelamt ersah. Dieser hatte sich seit 1917 gegen die zunehmend von Träumen und Visionen geleitete Führung, die er auch für die gescheiterter Prophetien zum Ausgang des Ersten Weltkriegs verantwortlich machte, den Machtanspruch sowie den Personenkult um das Stammapostelamt gewandt; darüber hinaus war er ebenfalls ein Gegner der Lehre vom Neuen Licht. Bestätigte der damalige Apostel J.G. Bischoff ihn anfänglich in dessen Haltung, fand sich Brückner bald alleine in der Auseinandersetzung mit Niehaus. Helmut Obst geht denn auch davon aus, dass es J.G. Bischoff war, der Niehaus von einer Versöhnung mit Brückner abriet, und 1920 selbst zum Stammapostelhelfer ordiniert wurde[138]. Der Konflikt mit Brücker eskalierte schließlich, so dass er am 17. April 1921 mit zahlreichen anderen aus der Kirche ausgeschlossen wurde. Er gründete mit Apostel Max Ecke und etwa 6.000 Anhängern den Reformiert-Apostolischen Gemeindebund[139].

Der Abspaltung der Apostolisch Genootschap in den Niederlanden lagen neben lehrmäßigen Entfremdungstendenzen auch kriegsbedingte Animositäten und Führungskonflikte mit der deutschen Kirchenführung zugrunde[140]. Die Ausschlüsse und Trennungen zwischen 1952 und 1955 in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Südafrika und den Niederlanden sind neben Nachwirkungen des Richtungsstreits ab 1946 und anderen Faktoren insbesondere auf die Verkündigung der „Botschaft“ durch Stammapostel Bischoff zurückzuführen[141][142]. Diese Gemeinschaften schlossen sich später unter dem Dach der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG) mit anderen apostolischen Gemeinschaften zusammen. Den energischsten Widerstand gegen die Dogmatisierung der Botschaft und die damit verbundene Radikalisierung unter den Mitgliedern markierte Bezirksapostel Peter Kuhlen mit einem offenen Brief an den Stammapostel im Januar 1955. Er wurde nach einer direkten Konfrontation bei einer Apostelversammlung am 23. Januar 1955 in Frankfurt in absentia mit zwei Aposteln sowie zahlreichen Amtsträgern seines Bereichs Rheinland aus der NAK ausgeschlossen.

Ökumene

Haltung

Der erste belegte Kontakt zwischen der NAK und der ökumenischen Bewegung kam 1963 durch den Ökumenischen Rat der Kirchen zustande. Stammapostel Schmidt lehnte eine Anfrage damals ab, da er eine Beeinflussung von außen und interne Konflikte befürchtete[143]. 1993 veröffentlichte die NAK unter Stammapostel Fehr eine Stellungnahme, die mit dem Satz endete: „Die Neuapostolische Kirche distanziert sich von der Ökumene. Sie sieht in ihr keinen geeigneten Weg zum Einssein in Christo.“[144]. 1998 relativierte er diese Haltung erstmals[145]. Ein Jahr später gründete die Neuapostolische Kirche International die Projektgruppe Ökumene, um die Vereinbarkeit der Ökumene mit der neuapostolischen Lehre zu prüfen.

Die erste bedeutsame Lehränderung in Richtung Ökumene erfolgte an einer Informationsveranstaltung in Uster bei Zürich, bei der Stammapostel Leber die uneingeschränkte Anerkennung trinitarischer Taufen aussprach[146]. Dies wurde oft als Meilenstein interpretiert[147], da die Anerkennung der Taufe bei einem Übertritt eines andersgläubigen, getauften Christen zur NAK vorher durch einen Apostel zugesagt werden musste. 2010 folgte durch die Revision des Glaubensbekenntnisses ein neues Verständnis der Kirche Jesu Christi, welches jenem der Charta Oecumenica nahe kommt[148]. Ebenfalls 2006 veröffentlichte die Neuapostolische Kirche International eine erste offizielle Erklärung zur Ökumene. In dieser schloss die NAK derzeit gemeinsame Gottesdienste, Sakramente und Segenshandlungen (z.B. Trauung, Beerdigung) aufgrund von Lehrdifferenzen noch aus. Beiträge Geistlicher anderer Kirchen sind nur außerhalb der Handlungen möglich. Zusammenarbeit im sozialen und karitativen Kontext hingegen werden gefördert[149].

Zu ersten bemerkenswerten Kontakten zur römisch-katholischen Kirche kam es bei der Kondolenz des Stammapostels Fehr zum Tod von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005[150], welchen er als eine „in aller Welt geschätzte Persönlichkeit des christlichen Glaubens“ würdigte. Auch Stammapostel Leber kam mehrmals mit dem Heiligen Stuhl in freundlichen Kontakt[151][152].

Auffällig ist auch eine in der NAK-Literatur zu beobachtende, veränderte Haltung gegenüber der Reformationsbewegung. Während die vormalige Sichtweise[153] gespalten war und die Reformation als einen gescheiterten Versuch zur Wiederherstellung urchristlicher Verhältnisse betrachtete, finden sich seit 2015, u.a. mit Bezug auf das 500-jährige Reformationsjubiläum, Inhalte mit ausgesprochen anerkennender Haltung[154][155]. Die vormalige Sichtweise ist indes auch in der offiziellen Betrachtung im Katechismus nicht mehr vorhanden[156].

Stammapostel Leber lobte 2006 in seinem Interview mit der evangelischen Nachrichtenagentur ideaSpektrum die weltweiten Evangelisationsbemühungen anderer Christen, auf die die NAK angewiesen sei[157].

Praxis

Die Neuapostolische Kirche gehört auf internationaler Ebene nicht dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) an. Sie beteiligt sich hingegen seit 2005 am vom ÖRK ausgerufenen Internationalen Tag des Gebets für den Frieden[158]. In den Niederlanden ist sie seit 2016 Mitglied des regionalen ÖRK-Ablegers „Raad van Kerken in Nederland“[159]; dasselbe trifft seit 2018 auf Argentinien bei der „Comisión Ecuménica de Iglesias Cristianas en la Argentina“ (CEICA)[160] und seit 2014 auf Indien im „National Council of Churches in India“[161] zu.

In Deutschland wurde die Neuapostolische Kirche 2019 als Gastmitglied in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) aufgenommen. Dies beschlossen die Mitgliedskirchen der ACK mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit[162]. Vorausgegangen waren Klärungen in regelmäßigen Gesprächen zwischen der Neuapostolischen Kirche und der ACK, die im Jahr 2001 zunächst auf regionaler Ebene aufgenommen worden waren.[162] Im September 2015 veröffentlichten die Neuapostolische Kirche und die ACK eine gemeinsame Orientierungshilfe zu „Möglichkeiten ökumenischer Begegnungen und Zusammenarbeit“ unter dem Titel „Schritte aufeinander zu“.[163] Seit 2017 ist die Neuapostolische Kirche bereits in über 30 ACK-Ortsverbänden Gastmitglied[164], wovon die erste Gemeinde 2006 Memmingen war. 2017 galt die Gastmitgliedschaft bereits auch auf Länderebene in Baden-Württemberg, Berlin-Brandenburg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern[165]. Einige ACK-Ortsverbände haben die Neuapostolische Kirche bis dato als Vollmitglied aufgenommen[162].

In der Schweiz ist die NAK sei 2014 Gastmitglied der dortigen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz. Ein wichtiges Kriterium zur Aufnahme war die Unterzeichnung der Charta Oecumenica, die die Leitlinien zur Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa festhält.[166]. In Österreich ist die NAK seit 2012 als Beobachter im Ökumenischen Jugendrat vertreten[167], wo sie sich bereits mehrfach an ökumenischen Gottesdiensten beteiligte[168][169]. 2014 veröffentlichten der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und die dortige NAK eine gemeinsame Orientierungshilfe[170].

Die Teilnahme an der Abendmahlsfeier in den Gottesdiensten der NAK ist offiziell nur für Mitglieder und gastweise auch für formgerecht getaufte Christen anderer Konfessionen vorgesehen. Jedoch wird dies nicht kontrolliert und in der Praxis wird niemandem die Teilnahme verwehrt. Seit Pfingsten 2008 wird auch in der Neuapostolischen Kirche das Vaterunser in der Version der Lutherbibel (Revision von 1984) gebetet. Die von den meisten anderen christlichen Kirchen benutzte ökumenische Version weicht davon nur geringfügig ab (dort heißt es in der ersten Zeile „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.“, wohingegen die Lutherfassung diese mit „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.“ übersetzt).

Am 34. Kirchentag der Evangelischen Kirche in Deutschland, der 2013 in Hamburg stattfand, war die NAK erstmals vertreten[171]. Die Bewerbung der NAK zur Teilnahme am 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 wurde im Vorjahr noch abgelehnt[172].

Im Jahr 2000 führten die NAK und andere apostolische Gemeinschaften ein erstes Apostolisches Konzil in Zürich durch. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte der innerapostolische Dialog in der Versöhnungserklärung zwischen der NAK und der Apostolischen Gemeinschaft 2014[173].

Beurteilung

Seit ihrem Herantreten an ökumenische Organisationen und den Änderungen wesentlicher Lehraussagen haben externe Beobachter der NAK zahlreiche Bewertungen des „ökumenischen Öffnungsprozesses“ veröffentlicht. Stellvertreter anderer Kirchen in Deutschland kommentieren die ökumenischen Entwicklungen mehrheitlich positiv[81][85], insbesondere mit Bezug auf die Erneuerungen des Tauf- und Kirchenverständnisses der NAK und die endgültige Festlegung dieser Lehren in einem umfassenden Katechismus[174][84][89]. Auch der in Deutschland wohl bekannteste NAK-Aussteiger, Siegfried Dannwolf, bezeichnete diese Entwicklung als grundsätzlich „erfreulich“[175].

Kritik dreht sich vor allem um ein exklusives Erlösungsverständnis im Bezug auf die Wiederkunft Christi und die Auslegung der Gotteskindschaft[176][86] , das die NAK lediglich mit unumstrittenen Zugeständnissen ergänzt habe[148]; auch wenn andererseits eingeräumt wird, dass ähnliche exklusive Züge auch in anderen Kirchen der Ökumene existierten[177]. Bezweifelt wird auch die Bereitschaft der Neuapostolischen Kirche, umstrittene Standpunkte auf Basis der Bibel zu reflektieren[81]. Kai Funkschmidt, verantwortlicher Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen bei Erscheinen des neuen Katechismus, bezweifelte die ausreichende Vermittlung der Lehränderungen und deren Bedeutung für die Ökumene an die Kirchenöffentlichkeit[178].

Zur Motivation des ökumenischen Öffnungsprozesses der NAK werden verschiedene Vemutungen geäussert. Kai Funkschmidt führt die bereits lange, unerfüllte Erwartung der Wiederkunft Christi an, die zu einer allgemeinen Kursänderung bewege[84]. Der schweizerische Religionswissenschaftler Georg Schmid vermutet den Einfluss der Säkularisierung auf Zahl und Glaubensaktivität der Mitglieder[85]. Ebenfalls immer wieder Erwähnung findet die sogenannte ACK-Klausel[179], die es Mitgliedern von Kirchen ausserhalb der ACK oft unmöglich mache in kirchlichen Einrichtungen Anstellung zu finden[86]. Diverse Stimmen unterstellen der NAK bei ihrem ökumenischen Öffnungsprozess weniger die theologische Annäherung an das Gesamtchristentum als eine Abkehr von einem „Sektenimage“ zu bezwecken[175][176].

Kontroversen

Lehre

Die Neuapostolische Kirche wird von außen für ihr exklusivistisches (d. h. ausschließendes) Kirchenverständnis als Erlösungswerk des Herrn kritisiert[180][181]. Diese Kritik bezieht sich in erster Linie auf die neuapostolische Vorstellung, dass ihr Apostelamt als einziges von Gott befähigt sei, die Gabe des Heiligen Geistes zu spenden, die Vergebung der Sünden zu proklamieren und Menschen dadurch die Teilnahme an der Entrückung zu ermöglichen. Trotz Verweisen auf die Souveränität Gottes und pro-ökumenischer Lehränderungen hat die NAK diesen Exklusivitätsanspruch grundsätzlich beibehalten[182].

Diverse Punkte ihrer Lehre, so vor allem das Amtsverständnis der Apostel[183][184] oder das Entschlafenenwesen[185], werden von anderen Christen oft als biblisch unfundiert betrachtet. Der NAK wird insofern auch der Vorwurf der Eisegese nachgesagt[186].

Exklusivitätsanspruch

Die Neuapostolische Kirche wird von Vertretern anderer Religionsgemeinschaften, Interessensgruppen, kritischer sowie ehemaliger Mitglieder bis heute wiederholt für ihr exklusives (d.h. ausschließendes) Selbstverständnis kritisiert. Dies dient in der Öffentlichkeit oft als Legitimation, die NAK als „Sekte“ oder „Sondergemeinschaft“ zu bezeichnen[187], wobei diese Wahrnehmung in den Jahren des ökumenischen Öffnungsprozesses abgenommen hat.

Unter der Exklusivität der neuapostolischen Lehre werden in der Regel folgende Dogmen subsumiert:[176][188][189]

  • Allein die Apostel der NAK seien von Gott berufen und befähigt, voll umfänglich das Heil von Jesus Christus in den Sakramenten und der Sündenvergebung zu vermitteln (Sonderstellung als „Erlösungswerk“).
  • Allein neuapostolische Christen sind dem Sakramentsverständnis nach aus Wasser und Geist wiedergeboren und damit „Gotteskinder“
  • Die Existenz des neuapostolische Apostolat ist unerlässlich, Menschen auf die Entrückung bei der Wiederkunft Christi vorzubereiten.

Bis dato hat die NAK eine absolute Haltung aus der Vergangenheit mit Verweisen auf die Souveränität Gottes, der Anerkennung der trinitarischen Wassertaufe und der Neudefinition des Begriffs „Kirche Jesu Christi“ entschärft, die Exklusivität aber grundsätzlich beibehalten[190]. Vor diesem Hintergrund wird der NAK vorgeworfen, andere Christen von der Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus bzw. die Gnade Gottes (teilweise) auszuschließen.

In den vergangenen Jahren kam es um den Exklusivitätsanspruch auch innerhalb der NAK zu Kontroversen[191][192][193]. Als Folge davon distanzierten sich Ökumenebefürwortern in vergangenen Jahren immer wieder durch Amtsniederlegungen und Kirchenaustritten.

Bibelauslegung

Von Seiten anderer Christen und ehemaliger Mitglieder werden einige Lehraussagen der Neuapostolischen Kirche als biblisch unfundiert angesehen[194][195][196], darunter

  • das Amtsverständnis von Aposteln, welches nicht dem überlieferten Selbstverständnis der urchristlichen Apostel entspreche
  • das Sakramentsverständnis der Heiligen Versiegelung in Bezug auf seine Bindung an das Apostelamt und die geistige Wiedergeburt („Gotteskindschaft“)[197]
  • die Durchführung sakramentaler Handlungen stellvertretend für Verstorbene („Entschlafenenwesen“)[198]
  • sowie der Glaube an die Direktinspiration in der neuapostolischen Predigt durch den Heiligen Geist[199].

Kern der meisten kritischen Ausführungen sind Amtsverständnis und Christologie der NAK; dabei wird angeführt, die urchristlichen Apostel seien keine Träger eines institutionalisierten, übertragbaren Amtes gewesen, sondern persönlich durch Jesus Christus zu diesem Dienst berufen[200]. Des Weiteren würden sich die ersten und von Christus berufenen Apostel direkt von anderen unterscheiden, die im Neuen Testament im weiteren Sinne als Apostel (in der Fachliteratur auch als Gemeindeapostel) bezeichnet werden[201][202]. Die Verknüpfung dieses Amtsverständnisses mit der exklusiven Beauftragung, den Heiligen Geist durch die Versiegelung zu vermitteln und Sünden zu vergeben, sehen einige als widersprüchlich zu den Grundsätzen des Evangeliums von Jesus Christus und der Bedeutung seines einmaligen Opfertodes[203]; Annette Kick, Weltanschauungsbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, folgert denn auch, dass die Theologie der NAK ihre Apostel an die Position Christi stellten[204]. Die Vorwürfe lassen sich unter dem Begriff der Eisegese zusammenfassen, wonach die NAK also Grundannahmen des geschichtsbedingten Selbstbildes des wiederhergestellten Apostelamtes mit einer selektiven, kontextfreien Bibelauslegung[89][205] zu rechtfertigen versuche.

Ebenfalls problematisch angesehen wird die Tatsache, dass neuapostolische Amtsträger oft keine theologische Ausbildung haben.[206] Der Religionswissenschaftler Georg Schmid sieht die Predigten als monoton mit wenig Tiefgang, praktisch ohne Exegese und einer sehr schmalen theologischen Bandbreite an.[207]

Umgang mit Stammapostel Bischoffs „Botschaft“

Bis heute wird die Neuapostolische Kirche dafür kritisiert, sich nicht eindeutig von der „Botschaft“ als Irrtum Stammapostel Bischoffs bzw. als internes Politikum[208][209] distanziert zu haben. Zwar hat sich die NAK während der Amtszeit von Stammapostel Leber im Zuge der Aussöhnungsbemühungen mit anderen apostolischen Christen für begangenes Leid seitens seiner Kirche entschuldigt[133] sowie frühere Rechtfertigungsversuche als unbiblisch erklärt, dennoch überlässt sie es ohne eigene Stellungnahme der Schlussfolgerungen des einzelnen, die „Botschaft“ für göttlich zu halten oder nicht[122].

Nach dem europaweit übertragenen „Informationsabend“ vom 4. Dezember 2007 wurde die NAK heftig kritisiert[129][130][131], u.a. weil die NAK in der „Botschaft“ Bischoffs nicht die Hauptursache für die Spaltungen 1954 und 1955, sondern lediglich einen unmittelbaren Anlass sah[210].

2015 löste es Befremden seitens des Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)[211] aus, dass die NAK die Veröffentlichung der Ergebnisse einer von ihr beauftragten Zeitzeugenbefragung durch die Historikerin Almut Leh und Fernuniversität Hagen verweigerte. Die Neuapostolische Kirche begründete dies damit, dass die Versöhnung mit der VAG bereits geschehen sei und eine solche Publikation deshalb neue Konflikte hervorrufen könnte[212]. Der (damals noch) neuapostolische Historiker Olaf Wieland hat dieses Vorgehen gegenüber dem Bezirksapostel Wolfgang Nadolny aus Berlin öffentlich kritisiert[213]. Einige Mitglieder der NAK lancierten die Petition "NAK Forschungbericht jetzt!"[214].

Umgang mit sexuellem Missbrauch

Seit die NAK stärker medial beleuchtet wird, kommt es seit den 1990er Jahren auch vermehrt zu Berichten über sexualisierte Gewalt[215][216]. In einem 2019 erschienenen Tätigkeitsreport der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs fand die Neuapostolische Kirche in den Opferberichten neben den Großkirchen und der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas explizit Erwähnung[217]. Im Mai und Juni 2019 sorgte ein Missbrauchsfall in der NAK Westdeutschland bundesweit für Schlagzeilen[218][219].

2007 gründeten die Pädagogin Irene Döring und der ehemalige Polizeipsychologe Rainer Ballnus den Verein Licht nach dem Dunkel e.V. (LINDD)[220], der in den letzten Jahres wiederholt als Fürsprecher von neuapostolischen Opfern gegenüber der Kirchenleitung aufgetreten ist und nach eigenen Angaben die kircheninterne Prävention bzw. Aufklärung zu fördern sucht. Auf ihrer Webseite sammelt LINDD auch diverse Erfahrungsberichte von Missbrauchsopfern[221]. Laut eigener Darstellung führte der Verein Gespräche mit der Kirchenleitung, bei denen LINDD kritisch zum Ausdruck brachte, die Kirche betreibe eher Täter- als Opferschutz. Einerseits bekräftigt LINDD in einer kürzlichen Stellungnahme, dass sich die NAK der Thematik seit 2004 grundsätzlich annehme und konkrete Schritte unternommen habe. Andererseits seien diese oft mangelhaft koordiniert und ließen fachliche unabhängige Beratung zu oft außen vor[222]. Das Verhältnis zwischen den Parteien verlief lange spannungsreich, was auch einen Namensrechtsstreit im Jahr 2009 nahelegt, wobei es aber regional trotzdem zu einigen Kooperationen um die betreffende Thematik kam[223].

Bereits beim ersten Leitfaden der NAK zum Thema sexueller Missbrauch „Umgang mit sexuellen Übergriffen in der Seelsorge“, der 2004 erschien, war Döring nach eigenen Angaben involviert. In verschiedenen Gebietskirchen wie Süddeutschland[224] und Nordrhein-Westfalen[225] erschienen Elternbriefe, die direkte Aufklärung leisten und Handlungsempfehlungen weitergeben sollten. In beiden Briefen wird Betroffenen bei Verdachtsmomenten eine Eskalation an verantwortliche Behörden wie Kriminalpolizei oder Jugendamt empfohlen. Ähnliche Schreiben gab es nach Darstellung von LINDD e.V. auch in anderen Gebietskirchen. Daneben gibt es seit einigen Jahren auch Informationsveranstaltungen, in einigen Gebietskirchen auch zuständige Gremien[226]. Die NAK Süddeutschland verlangt seit 2016 von Amtsträgern und anderen Beauftragten die Unterzeichnung eines Verhaltenskodex sowie die Einreichung eines erweiterten Führungszeignisses auf der rechtlichen Grundlage von §72a SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfegesetz[227].

NAK West

Anlageskandal 2012

2012 wurde ein Anlagebetrugsfall publik, in dem die damalige NAK Nordrhein-Westfalen seit 2007 mit einer Anlagesumme von 10 Millionen Euro involviert war[228][229][230]. Dabei handelte es sich angeblich um Hochzinsanleihen auf einer außerbörslichen Handelsplattform[231], welche soziale und humanitäre Projekte finanzieren sollte und deren Renditepotenzial sich aus besonderen staatlichen Förderungen ergäbe. Anbieter waren unter dem fingierten Mantel der Firma „HBF Capital“ die später verurteilten Finanzbetrüger George Katcharian, Cemal Esmene, Arthur Ford-Batey und Alan Hunt, welche den damaligen Bezirksapostel Armin Brinkmann bei einem Treffen in London von der Anlage überzeugten; ein weiteres Opfer war der britische Unternehmer und Millionär Graham Dacre. Am 7. Oktober 2012 entschuldigte sich Brinkmann im Anschluss an einen Gottesdienst in Duisburg öffentlich[232]. Die ursprüngliche Empfehlung zur Anlage stammte vom damaligen Bezirksältesten und Vertrauten Brinkmanns, Frank Zisowski, welcher von der Staatsanwaltschaft in Norwich zumindest zeitweise der Mittäterschaft verdächtigt wurde und dieser zufolge eine Zahlung von 250.000 Euro von einem Konto der Betrüger erhalten haben soll. Eine formale Anklage gegen Zisowski wurde jedoch nie erhoben[233][234]. Das Strafverfahren gegen Armin Brinkmann in Deutschland wurde eingestellt. Die Landesversammlung der NAK NRW verzichtete im Dezember 2012 auf Schadensersatzansprüche gegen jedwede involvierte Kirchenmitglieder[235].

Seit einem gerichtlichen Urteil 2014[236] und diversen Beschlagnahmungen hat die NAK NRW mehrmals Rückzahlungen erhalten[237], womit die Erlösquote der abgeschriebenen Anlage über die Jahre auf circa 20% stieg.

Der damalige Sprecher der NAK NRW, Frank Schuldt, und Brinkmann nannten dabei die Anlage aus damaliger Sicht „ein glaubwürdiges und schlüssiges Konzept“; die Bochumer Staatsanwaltschaft entgegnete dem, dass die fehlende Seriosität des Angebots durchschaubar gewesen sei[238].

Missbrauchsfall Aachen 2019

Im ersten Halbjahr 2019 sorgte ein Missbrauchsfall in Aachen regional und bundesweit für Schlagzeilen. Im Mai 2019 gestand ein (zur Tatzeit 2001 bis 2003) Priester der Neuapostolischen Kirche in Aachen vor dem Landgericht den Missbrauch seiner zwei Enkeltöchter in vier Fällen und wurde dafür zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt; angeklagt waren 73 Übergriffe[239][240]. Neben den besonderen Umständen der Tat um die angebliche Beihilfe der Ehefrau wurde das Verhalten der Kirchenfunktionäre thematisiert, die über mehrere Ebenen frühzeitig von den Vorwürfen gewusst und aus Reputationsgründen der Opferfamilie von einer Anzeige abgeraten haben sollen. Auch intern seien opferschützende Maßnahmen erst bei Bekanntwerden der behördlichen Ermittlungen angegangen worden[241].

Die NAK Westdeutschland widersprach dieser Darstellung in der Stellungnahme vom 5. Juni zunächst deutlich und kontrastierte somit Äußerungen der Vorsitzenden Richterin Regina Böhme und des Opferanwalts; dabei behauptete Pressesprecher Frank Schuldt unter anderem, das Unterlassen einer Strafanzeige seitens Funktionäre der NAK sei aus Respekt vor den Wünschen der Opferfamilie erfolgt[242]. Am 16. August widerrief die NAK Westdeutschland durch Stabsleiter und Bischof Manfred Bruns diese Aussagen, entschuldigte sich sowohl für die „unzutreffende Darstellung“ vom 5. Juni sowie für die schwerwiegenden Versäumnisse in der Vergangenheit und brachte zum Ausdruck, dass die seit 2009 bestehenden Richtlinien NAK-Amtsträger zu einer kircheninternen Meldung im Verdachtsfall verpflichten[243]. Bruns blieb aber bei der Position, dass die Kirchenleitung entgegen den Schilderungen der Opferfamilie nicht unangemessen auf das Anzeigeverhalten einzuwirken versucht habe.

Bereits 2011 rief die damalige NAK Nordrhein-Westfalen intern über ihren „Elternbrief“ dazu auf, schon bei Verdachtsmomenten externe Beratungsstellen, Jugendamt oder die Kriminalpolizei zu verständigen[244].

NAK Schweiz

Ökumene

Die NAK Schweiz ist seit 2014 Gastmitglied der dortigen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz. Ein wichtiges Kriterium zur Aufnahme war die Unterzeichnung der Charta Oecumenica, die die Leitlinien zur Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in Europa festhält[245]. Damit dürfte sie die erste neuapostolische Gliedkirche sein, die diesen Schritt der Annäherung an die ökumenische Bewegung unternommen hat. Auch regional ist die NAK Schweiz in der Ökumene aktiv, so z.B. im Kanton Zürich[246].

In Österreich ist die NAK seit 2012 als Beobachter im Ökumenischen Jugendrat vertreten[247], wo sie sich bereits mehrfach an ökumenischen Gottesdiensten beteiligte[248][249]. 2014 veröffentlichten der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und die dortige NAK eine gemeinsame Orientierungshilfe[250].

Geschichtsaufarbeitung

Im Jahr 1954 spalteten sich die ausgeschlossenen Apostel Otto und Ernst Güttinger aufgrund von Konflikten um die Stellung des Stammapostelamts und die „Botschaft“ von Stammapostel Bischoff von der NAK Schweiz ab und gründeten mit zahlreichen anderen Mitgliedern die Vereinigung Apostolischer Christen Schweiz (VAC).

Die anfängliche Haltung der NAK Schweiz kann durchaus als feindlich bezeichnet werden. Der damalige Bezirksapostel und spätere Stammapostel Ernst Streckeisen wehrte Überzeugungsversuche der VAC nach dem Tod Bischoffs und damit der Nicht-Erfüllung seiner Botschaft ab, indem er Schriften jener Seite mit „schmutzigem Wasser“ gleichsetzte, „lebensgefährlich“ nannte und unter anderem gar zum Verbrennen der Briefe aufrief[251]. Während es unter den Stammaposteln Hans Urwyler und Richard Fehr vereinzelt wieder zu freundlichen Kontakten zur VAC kam, erfolgte 2005 unter der Leitung von Bezirksapostel Armin Studer die erste offizielle Entschuldigung und Versöhnungserklärung an die Adresse der VAC[252] und überhaupt eine der ersten an „Botschafts“-Abspaltungen in der Geschichte der NAK.

Entschlafenenwesen

Kritik am Entschlafenenwesen

Die Vorstellung einer möglichen Bekehrung zu Jesus Christus nach dem leiblichen Tod im Allgemeinen sowie der Spendung von Sakramenten an Verstorbene im Besonderen trifft bei zahlreichen anderen Bekenntnissen auf Ablehnung und exegetische Kritik[81]. Besonders von evangelischer Seite wird die ekklesiologische Annahme abgelehnt, der Wirkungsbereich der christlichen Kirche erstrecke sich auf das Jenseits[253][254]. Dabei wird oft auf die theologische Literatur verwiesen, in der sich zum biblischen Kern des Entschlafenenwesens, 1 Kor 15,29 LUT, verschiedene anders lautende Interpretationen finden lassen[255]:

  • Der Theologe Richard E. DeMaris führt die Möglichkeit einer religiösen Besonderheit im antiken Korinth an, wo man schon vor Ankunft des Christentums Übergangsriten vor dem Tod gepflegt habe; möglicherweise hätten bekehrte Christen dies mittels einer „zweiten“ Taufe für eine erneute Existenz im Jenseits aufrechterhalten.
  • Von gnostischen Gruppierungen wie den Marcioniten, Kerinthianern und Montanisten ist bekannt[256], dass diese eine Vikariatstaufe (z.B. für verstorbene Taufanwärter) durchführten. Dieser Ritus konnte möglicherweise weit verbreitet und gar Apostel Paulus persönlich bekannt gewesen sein.
  • Die Bezeichnung „für die Toten“ (altgriechisch νεκροί nekroí) könnte an dieser Stelle eine andere Bedeutung haben, z.B. „Leichname“ beim Theologen John C. O'Neill.
  • Andere wie Tobias Mai[81] verweisen auf einen alternativen Zusammenhang, wenn man die Verse 20-28 als Einschub ausklammert, und gehen von einem anderem Taufverständnis der ersten Christen aus; demnach wäre es denkbar, dass lebende Taufanwärter verstorbene Getaufte innerhalb der Gemeinschaft „ersetzten“.

Grundsätzlich wird von Kritikern der Praxis immer wieder angeführt, dass Apostel Paulus die Existenz des unklaren Brauchs als Argument für die Notwendigkeit des Glaubens an die Auferstehung Jesu Christi anführt, ohne diesen explizit gut- oder schlechtzuheißen.

Bei annihilationistischen Gemeinschaften wie den Sieben-Tags-Adventisten kommt bei der Kritik am Enschlafenenwesen hinzu, dass diese keine biblische Grundlage für verschiedene Bereiche im Jenseits mit unterschiedlicher Nähe zu Gott erkennen und folglich nicht an eine Bestrafung jedweder Art nach dem Tod glauben[257]. Bei den Zeugen Jehovas wird das auch durch den Glauben an die „Blutschuld“[258] z.B. nach Apg 20,26-27 LUT verdeutlicht, wonach sich Apostel Paulus gegenüber der Gemeinde in Ephesos gerade dafür rechtfertigte, dank seiner Missionierungsbemühungen keine Schuld mehr am Tod von ungläubig Verstorbenen zu haben.

Quellen

  1. Vgl. David B. Parrett, Todd M. Johnson: Konfessionsstatistik. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 11. Herder, Freiburg im Breisgau 2001, Sp. 247.
  2. Andreas Rother: Congo, mon amour. nac.today, 11. Juli 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  3. Neuapostolische Kirche Sambia: Apostle Areas. 9. Mai 2015, abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).
  4. Neuapostolische Kirche Westdeutschland: Kirche. Abgerufen am 7. Juli 2019.
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  7. Neuapostolische Kirche Bezirk Ostafrika: History of the work of God in Kenya. 2015, abgerufen am 7. Juli 2019 (englisch).
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  10. Religionen in Deutschland: Mitgliederzahlen. In: REMID – Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V. Abgerufen am 15. April 2014.
  11. dies sagte er über sich selbst z. B. in der Talkshow Johannes B. Kerner in der Sendung vom 5. April 2005
  12. Neuapostolische Kirche Süddeutschland: „Primus inter pares …“ "… – der Unternehmer als erster Angestellter seines Unternehmens". 24. September 2010, abgerufen am 11. August 2019.
  13. .ideaSpektrum: „Ich habe etwas gegen Alleinvertretungsansprüche im Himmel“. 12. April 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  14. Nicole Prestle: Der IJT-Song: „Gott ist der beste Songwriter“. nac.today, 1. Juni 2019, abgerufen am 11. August 2019.
  15. Landtag Baden-Württemberg: Hans Peter Stauch, AfD. In: Abgeordnete. Abgerufen am 23. August 2019.
  16. Erhard Ludwig: Zur Wirksamkeit religiöser Ideologien unter Bürgern der DDR nachgewiesen am Beispiel der Neuapostolischen Kirche im Bezirk Erfurt. (PDF; 1 MB). Dissertation. 1969, S. 11.
  17. Waldemar Schreckenberger: Brief (1. September 1960) von Br. Schreckenberger an den Stammapostel und die Apostel der Neuapostolischen Kirche. In: Apostolische Gemeinschaft Düsseldorf e.V. (Hrsg.): "Der Herold", Halbmonatsschrift zur Pflege apostolischen Glaubens. Nr. 23, 1. Dezember 1960, S. 190–192 (orgfree.com).
  18. Olaf Wieland: Initiative für die Beibehaltung des Straßennamens in Strausberg nach unserem neuapostolischen Glaubensbruder Peter Göring. 23. März 2015, abgerufen am 24. August 2019.
  19. TRUTH AND RECONCILIATION COMMISSION: UWC HEARING – DAY 1 – MONDAY 5 AUGUST 1996. In: CASE NO: CT/00611. Department of Justice and Constitutional Development, Südafrika, 5. August 1996, abgerufen am 23. August 2019 (englisch).
  20. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Absatz 1.1.4 – Gott offenbart sich in der Zeit der Kirche
  21. Frank Schuldt: Stammapostel feiert Gottesdienst in Leeuwarden. Neuapostolische Kirche Westdeutschland, 22. Dezember 2017, abgerufen am 11. August 2019.
  22. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Absatz 9.1 – Die Unsterblichkeit der Seele
  23. ebd., Absatz 7.4 – Das Apostelamt
  24. ebd., Abschnitt 11.3 - Wiederbesetzung des Apostelamts in der Katholisch-apostolischen Kirche
  25. Stellungnahme: Die 144.000. (PDF) Januar 2005, abgerufen am 15. April 2014.
  26. Stellungnahme: Das Verständnis von Heil, Exklusivität, Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes und Nachfolge in der Neuapostolischen Kirche. (PDF) In: nak.org. 26. Januar 2006, abgerufen am 15. April 2014.
  27. Der Katechismus: Ein Buch aus dem Glauben für Glaubende. In: nak.org. 17. Januar 2013, abgerufen am 16. April 2014.
  28. a b Erläuterungen siehe: Erläuterungen zu den zehn Artikeln des neuapostolischen Glaubensbekenntnisses
  29. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): ''Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche.'' Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 1.2 - Die Heilige Schrift
  30. Wilhelm Leber: Wie verstehen wir die Heilige Schrift? In: Wort zum Monat. Neuapostolische Kirche International, März 2009, abgerufen am 22. August 2019.
  31. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Absatz 1.2.5.1 – Auslegung der Heiligen Schrift durch den Heiligen Geist
  32. Offizielle Verlautbarungen. Ankündigung: Die Bibel ist Grundlage der neuapostolischen Lehre. In: nak.org. 22. Oktober 2004, abgerufen am 16. April 2014.
  33. Luther 2017 – eine neue Bibelübersetzung hält Einzug. In: nac.today. Abgerufen am 6. Januar 2018.
  34. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 6.5 - Die Kirche Jesu Christi und die Kirchen als Institutionen
  35. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Katechismus der Neuapostolischen Kirche in Fragen und Antworten. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2015, Frage 406 - Gehören alle Getauften zur Kirche Jesu Christi?
  36. Peter Johanning: Kirchen sollen untereinander solidarisch sein. In: nac.today. 15. Januar 2018, abgerufen am 22. August 2019.
  37. Andreas Rother: Die Kirche Christi – jeder Teil hat seine Funktion. In: nac.today. 13. März 2018, abgerufen am 24. August 2019.
  38. Helmut Obst, Prof. Dr.: Zur Ökumenefähigkeit der Neuapostolischen Kirche. In: Materialdienst 3/2013. Konfessionskundliches Institut, 29. Januar 2015, abgerufen am 22. August 2019.
  39. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 6.5 - Die Kirche Jesu Christi und die Kirchen als Institutionen
  40. ebenda, Abschnitt 7.6.5 - Die Apostel in der Kirche Jesu Christi
  41. ebenda, Abschnitt 7.4.2 - Ausrüstung und Aussendung der Apostel
  42. ebenda, Abschnitt 8.3.9 - Auswirkungen der Heiligen Versiegelung
  43. NAK International: Neuapostolische Kirche International (NAKI) - Statuten. (PDF) In: nak.org. 29. September 2010, abgerufen am 25. August 2019 (Treuegelübde, Abschnitt 4.3).
  44. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 7.6.6 - Das Stammapostelamt
  45. Stellungnahme: Das Verständnis von Taufe und Versiegelung in der Neuapostolischen Kirche. (PDF) In: nak.org. 24. Januar 2006, abgerufen am 15. April 2014.
  46. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 3.5.2 - Der Heilige Geist als Kraft — die Gabe des Heiligen Geistes
  47. ebenda, Abschnitt 8.3.9 - Auswirkungen der Heiligen Versiegelung
  48. ebenda, Abschnitt 8.2 - Das Heilige Abendmahl
  49. ebenda, Abschnitt 8.2.21 - Berechtigung zur Teilnahme am Heiligen Abendmahl
  50. Andreas Rother: Der Vater des Prinzips „Eigenverantwortung“. nac.today, 20. Februar 2015, abgerufen am 11. August 2019.
  51. Viele Jahrzehnte war es in der NAK üblich, dass die Teilnahme am Heiligen Abendmahl grundsätzlich in der eigenen Heimatgemeinde stattfinden musste. Um andernorts am Sakrament teilzunehmen, musste zuvor oft ein „Abendmahlsausweis“ ausgestellt werden. Die Praxis wurde durch eine Bezirksapostelversammlung im Spätjahr 2002 aufgehoben.
  52. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Bischoff, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 4.3.1 – Sünde
  53. ebenda, Abschnitt 4.3.2 – Schuld
  54. ebenda, Abschnitt 12.1.8 - Vergebung der Sünden im Gottesdienst
  55. ebenda, Abschnitt 6.4.2.3 - Die Kirche Jesu Christi nach der Wiederbesetzung des Apostelamts; siehe ebenfalls Frage 649 des Katechismus in F&A-Format
  56. ebenda, Abschnitt 12.4.4 - Beichte
  57. ebenda, Abschnitt 10.1.3 - Die Brautgemeinde
  58. ebenda, Abschnitt 10.1.2 - Geschehnisse bei der Wiederkunft Jesu Christi
  59. ebenda, Abschnitt 10.2 - Hochzeit des Lammes
  60. ebenda, Abschnitt 10.3 - Die große Trübsal
  61. ebenda, Abschnitt 10.4 - Das Kommen des Herrn mit Kraft und Herrlichkeit
  62. ebenda, Abschnitt 10.6 - Fortgang der Heilsgeschichte
  63. Stammapostel Bischoff analogisierte in einem Gottesdienst am 20.05.1945 die Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg mit der siebenten Zornschale (Offb 16,17-21 LUT); zitiert aus Michael Koch (2010), Die Entstehung des Dogmas, der Herr käme zur Lebzeit Johann Gottfried Bischoffs - Eine Betrachtung der Jahre 1945-1952. In: Tagungsband "Treffen in Bielefeld 2010" (Hrsg. Mathias Eberle), S. 172.
  64. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Der Katechismus der Neuapostolischen Kirche. Bischoff, Frankfurt am Main 2012, Abschnitt 9.6.1 - Fürbitte
  65. ebenda, Abschnitt 9.4 - Jenseits
  66. ebenda, Abschnitt 9.6.3 - Heilsvermittlung an Verstorbene
  67. ebenda, Abschnitt 9.5 - Zustand der Seelen im Jenseits
  68. ebenda, Abschnitt 9.4 - Jenseits
  69. ebenda, Abschnitt 12.1.6.3.3 - Ebenen der Wortverkündigung
  70. Neuapostolische Kirche International (Hrsg.): Katechismus der Neuapostolischen Kirche in Fragen und Antworten. Friedrich Bischoff Verlag, Frankfurt am Main 2015, Frage 626 - Was ist Hauptinhalt und Ziel der Predigt?
  71. Frank Preusse: Auszug für Workshop GK 24. Januar 2009. (PDF) Glaubenskultur.de, 24. Januar 2009, abgerufen am 22. September 2019.
  72. NAK International: Verlautbarung zur Evolutionstheorie. (PDF) 29. April 2004, abgerufen am 25. August 2019.
  73. NAK International: Stellungnahme der Neuapostolischen Kirche zu bestimmten Fragen des Sexualverhaltens. (PDF) In: blickpunkt-nak.de. Januar 2005, abgerufen am 25. August 2019.
  74. Neuapostolische Kirche: Segensgebet für eingetragene Partnerschaften
  75. NAK International: Schwangerschaftsabbruch. (PDF) 21. April 2017, abgerufen am 25. August 2019 (2. überarbeitete Auflage).
  76. NAK International: Aussagen zu Sterbehilfe und Palliativmedizin. (PDF) 21. April 2017, abgerufen am 25. August 2019.
  77. Neuapostolische Kirche International: Das neuapostolische Amtsverständnis ab Pfingsten 2019. In: nak.org. 9. April 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  78. Neuapostolische Kirche International (2012): Katechismus der Neuapostolischen KircheAbschnitt 7.9.1. Die priesterlichen Ämter
  79. Dominik Schmolz (2016): Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 2. Auflage. Edition Punctum Saliens. S. 46-47.
  80. NAKI (2012): Katechismus der Neuapostolischen Kirche – Abschnitt 12.5.6 Pfingsten. Friedrich Bischoff Verlag.
  81. a b c d e Kurt Hutten: Kurt Hutten, Seher / Grübler / Enthusiasten - Das Buch der Sekten. Hrsg.: Quell-Verlag der evang. Gesellschaft. 11. Auflage. Stuttgart 1968, S. 637. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „:0“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  82. Nachruf "Sein letztes Wort", 1905; zitiert in: Seher - Grübler - Enthusiasten: Das Buch der traditionellen Sekten und religiösen Sonderbewegungen von Kurt Hutten, 1982
  83. Eine entsprechende Fotographie von den Innenansicht einer neuap. Kapelle in Riverleigh (Australien) fand sich in einer Ausgabe der Monatszeitschrift "Wächterstimme" 1929 (Seite 34).
  84. a b c Gottfried Rockenfelder im Weihnachtsgottesdienst in Giessen 1951, zitiert nach: Karl-Eugen Siegel, Die Botschaft des J.G. Bischoff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „:1“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  85. a b c Amtsblatt, 15. Juni 1952, zitiert nach: Detlef Streich, Konstruktive Merkmale der Neuapostolischen Kirche, Aktualisierte Fassung, Göppingen, Mai 2006, S. 19 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „:2“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  86. a b c Die Neuapostolische Kirche in der Zeit von 1938-1955. Entwicklungen und Probleme, AG Geschichte der Neuapostolischen Kirche International, verfasst zum 6.11.2007 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „:7“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  87. NAK International: Neuapostolische Kirche International (NAKI) - Statuten. (PDF) In: nak.org. 29. September 2010, abgerufen am 25. August 2019 (Treuegelübde, Abschnitt 4.3).
  88. Michael Koch: Alte Fragen - neue Antworten. In: Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW). 2006, abgerufen am 24. November 2019.
  89. a b c Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben, Friedrich Bischoff-Verlag 1992, Frage 177 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „:3“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  90. Richard Fehr: S C H L Ü S S E L V O L L M A C H T. In: Leitgedanken zum Gottesdienst, Sondernummer 3, Jahrgang 75. März 2001, abgerufen am 22. November 2019.
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  93. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 24–44.
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  96. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 48/52.
  97. Peter Johanning: Vortrag zur Entwicklungsgeschichte: "Suspekt, weil unpolitisch". In: nak.org. 7. Februar 2003, abgerufen am 22. November 2019.
  98. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 121.
  99. NEUAPOSTOLISCHE RUNDSCHAU Zeitschrift zur Förderung des Glaubenslebens der Neuapostolischen Gemeinden des In- und Auslandes. 24. Jahrgang. Nr. 40 Sonntag, 29. September 1918
  100. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 58.
  101. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 60.
  102. Text einer Diskussionsveranstaltung zum Thema: Neuapostolische Kirche. Manfred Gebhard, 9. Februar 1997, abgerufen am 24. November 2019.
  103. Der Herold, Juli 1897, Seiten 3–4.
  104. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 45–48.
  105. Mathias Eberle (Netzwerk Apostolische Geschichte): „Dir, Jesus im Apostel, …“ – die Lehre vom Neuen Licht. Vorträge zur Kirchengeschichte – Teil 6, gehalten am 21.2.2013 in Brockhagen
  106. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 132–133.
  107. Mathias Eberle (Netzwerk Apostolische Geschichte): „Dir, Jesus im Apostel, …“ – die Lehre vom Neuen Licht. Vorträge zur Kirchengeschichte – Teil 6, gehalten am 21.2.2013 in Brockhagen
  108. Sein Letztes Wort, herausgegeben durch das Apostelkollegium 1905, Seite 10
  109. z. B. in Unter Männern (1989) von Burkhard Schröder über die Konflikte im Apostelbezirk Wiesbaden
  110. Tobias Mai: Die Lehre der Neuapostolischen Kirche im Licht der Heiligen Schrift. 2. Auflage. Christlicher Mediendienst Hünfeld, 2011, ISBN 3-939833-29-0, S. 197.
  111. z. B. Artikel 3 der Statuten der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission von 1866
  112. Johannes Albrecht Schröter: Die Katholisch-apostolischen Gemeinden in Deutschland und der "Fall Geyer". Tectum, 2004, S. 263.
  113. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, S. 123.
  114. In der Kirchenzeitschrift Wächterstimme vom 1. Oktober 1956 zum Beispiel wurde das geschriebene Wort Gottes (d. h. die Bibel ohne Zutun der apostolischen Predigt) als „abgestandenes Zisternenwasser“ bezeichnet, was den Kontrast verdeutlichen sollte.
  115. Harald Lamprecht: Die Heilige Schrift verstehen - 7. Begegnungstagung zwischen Evangelischer und Neuapostolischer Kirche in Mitteldeutschland. In: confessio.de. 28. April 2016, abgerufen am 24. November 2019.
  116. Müller-Bahr, Sebastian: Sakramentale Handlungen an Toten in den Apostolischen Gemeinden, in Eberle, Mathias [Hg.] Aufbau, Ausbau, Trennungen – Die Entwicklung der apostolischen Gemeinschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, Nürtingen, 2009, S. 190–227, ISBN 978-3-939291-04-6
  117. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 59.
  118. a b Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 131–145.
  119. ‚Wächterstimme‘ vom 15. April 1955
  120. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 159–175.
  121. Die Botschaft des J.G. Bischoff, Karl-Eugen Siegel
  122. a b c Stammapostel Wilhelm Leber äußert sich zur „Botschaft“. In: Neuapostolische Kirche International (NAKI). Abgerufen am 31. Januar 2015.
  123. Otto Güttinger: Manifest über die Zustände und Tendenzen in der Neuapostolischen Gemeinde. (PDF) Vereiniger Apostolischer Christen Schweiz, 1954, S. 24, abgerufen am 29. August 2019.
  124. Der Letzte. NEUAPOSTOLIKER. In: SPIEGEL. 14. September 1960, abgerufen am 7. August 2019.
  125. Johann Gottfried Bischoff, Susanne Scheibler; Friedrich Bischoff Verlag Frankfurt am Main, Ausgabe 1997, Ausgabe 1997, Seite 119 ff
  126. ‚Unsere Familie‘, 56. Jahrgang, Nummer 2, Seite 19
  127. Stammapostel-Interview in «ideaSpektrum»: “Jeder Apostel ist zuerst ein Diener Gottes!” In: Neuapostolische Kirche International (NAKI). Abgerufen am 7. August 2019.
  128. Ein „Mea culpa“ in Saarbrücken. Annäherungen zwischen NAK und AGdS. 3. März 2006, abgerufen am 25. April 2014.
  129. a b »Unwürdig, unverständlich und unakzeptabel«. In: naktuell.de. 21. Dezember 2007, abgerufen am 2. September 2019.
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  134. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 49–50.
  135. Netzwerk Apostolische Geschichte (2015): Unruhe in Hessen – Motive und Entwicklung einer Kirchenspaltung; gehalten in Merseburg am 1. September 2015.
  136. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 54–56.
  137. ebd., S. 57
  138. Helmut Obst: Apostel und Propheten der Neuzeit. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19. und 20. Jahrhunderts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55438-9, S. 194–200.
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  140. Michael Koch: Die Geburt eines Mythos – Teil 11: Divergierende Tendenzen in der NAK der Nachkriegsjahre. In: glaubenskultur.de; veröffentlicht am 22. Dezember 2011
  141. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 4. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-939291-08-4, S. 131–176.
  142. Die Entstehung des Dogmas, der Herr käme zur Lebzeit Johann Gottfried Bischoffs – Eine Betrachtung der Jahre 1945–1952 von Michael Koch. In: Kirche auf dem Weg – die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts., Edition Punctum Saliens, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-939291-06-0
  143. Neuapostolische Kirche International - Projektgruppe Ökumene: Neuapostolische Kirche und Ökumene vom 08.12.2007 (revidierte Version)
  144. "Neuapostolische Kirche und Ökumene", Volker Kühnle, 3. Januar 2008, S. 8/14
  145. „Maran Atha – Unser Herr kommt“, Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt, 1998, S. 84-85
  146. NAK International: Stellungnahme: Das Verständnis von Taufe und Versiegelung in der Neuapostolischen Kirche. (PDF) In: nak.org. 24. Januar 2006, abgerufen am 29. August 2019.
  147. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 244.
  148. a b Dr. Harald Lamprecht: Die Exklusivitätsverschiebung. Neuapostolische Kirche präsentiert neues Kirchenverständnis. In: confessio.de. Evangelischer Bund Sachsen, 14. April 2011, abgerufen am 29. August 2019.
  149. Neuapostolische Kirche International - Projektgruppe Ökumene: Hinweise für die Beteiligung der Neuapostolischen Kirche an ökumenischen Veranstaltungen vom 12.05.2006
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  153. NAK International: Fragen und Antworten über den Neuapostolischen Glauben. Friedrich Bischoff Verlag, 1992 (Fragen 156-162).
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  156. NAK Katechismus, Abschnitt 11.2.4
  157. ideaSpektrum: „Von anderen Kirchen können wir viel lernen“. (PDF) In: ethikinstitut.de. 2006, abgerufen am 29. August 2019.
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  170. Neuapostolische Kirche Österreich: ÖRKÖ und Neuapostolische Kirche intensivieren Gespräche. In: nak.at. 23. April 2014, abgerufen am 23. August 2019.
  171. NAK International: Kirchentag in Hamburg: AG zieht ein positives Fazit. In: nak.org. 6. Mai 2013, abgerufen am 29. August 2019.
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  174. Helmut Obst: Zur Ökumenefähigkeit der Neuapostolischen Kirche. Konfessionskundliches Institut, 29. Januar 2015, abgerufen am 29. August 2019.
  175. a b Susanne Mathes: Schmerzhafte Erfahrung, heilsamer Lernprozess. (PDF) In: Kornwestheimer Zeitung. 29. April 2017, abgerufen am 27. August 2019.
  176. a b c Thomas Gandow: Altes Sein in neuen Schläuchen. (PDF) Zur Ökumenefähigkeit der NAK nach dem neuen Katechismus. In: Berliner Dialog. 2014, abgerufen am 29. August 2019.
  177. Kai Funkschmidt: Bisweilen noch autoritär. Die Neuapostolische Kirche verliert zunehmend den Charakter einer Sekte. In: zeitzeichen.de. Juni 2016, abgerufen am 26. August 2019: „Burkhard Neumann, Direktor am römisch-katholischen Adam-Möhler-Institut Paderborn und Vorsitzender der Dialoggruppe ACK- NAK, meint, man solle an die NAK keine anderen Maßstäbe anlegen als an die Mitgliedskirchen der ACK. So fragte er angesichts von ACK-Mitgliedern, die gar keine Sakramente haben, wie die Quäker und die Heilsarmee und die Baptisten und Orthodoxen, die fremde Taufen nicht anerkennen: „Kann ich einer Kirche, die eine andere Sakramentsauffassung hat, allein darauf hin eine Mitgliedschaft in ökumenischen Gremien verweigern?"“
  178. Funkschmidt, Kai: Vom neuen Katechismus der Neuapostolischen Kirche zur Praxis, MDKI 64 (2013), 57-59
  179. Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg: Informationen zur "ACK-Klausel". In: ack-bw.de. Abgerufen am 29. August 2019.
  180. Andreas Fincke: Das Apostelamt: hilfreich, heilsnotwendig oder herrisch? In: EZW Berlin. Materialdienst, 2007, abgerufen am 30. August 2019.
  181. Thomas Gandow: Altes Sein in neuen Schläuchen. (PDF) Zur Ökumenefähigkeit der NAK nach dem neuen Katechismus. In: Berliner Dialog. 2014, abgerufen am 29. August 2019.
  182. NAK International: Neuapostolische Kirche präzisiert ihre Heilslehre: Exklusiv ja, aber ohne Absolutheitsanspruch. In: nak.org. 24. Januar 2006, abgerufen am 30. August 2019.
  183. Tobias Mai: Die Lehre der Neuapostolischen Kirche im Licht der Heiligen Schrift. 2. Auflage. CMDH, 2011, ISBN 3-939833-29-0.
  184. Reinhard Hempelmann: Wie ökumenefähig ist die Neuapostolische Kirche? (PDF) In: EZW Berlin. Materialdienst, Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 2010, S. 5-10, abgerufen am 29. August 2019.
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  186. Agnes Slunitschek: Neuapostolische Kirche: Von starker Isolation zu leichter Öffnung. In: katholisch.de. 1. Mai 2019, abgerufen am 28. August 2019.
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  188. Folkmar Schiek: Das Apostelamt in den Katholisch-apostolischen Gemeinden und in der Neuapostolischen Kirche. In: EZW Berlin. Materialdienst, 2007, abgerufen am 30. August 2019.
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  190. NAK International: Neuapostolische Kirche präzisiert ihre Heilslehre: Exklusiv ja, aber ohne Absolutheitsanspruch. In: nak.org. 24. Januar 2006, abgerufen am 30. August 2019.
  191. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 245–250.
  192. Michael Koch: „Unabsichtlich zu weit vorgewagt“. Stammapostel nimmt Osnabrück-Aussage zur Sündenvergebung zurück. In: glaubenskultur. 11. Dezember 2008, abgerufen am 1. September 2019.
  193. Michael Utsch: Stammapostel greift in Diskussionen um Kirchenverständnis ein. In: naktuell.de. 1. März 2011, abgerufen am 1. September 2019.
  194. Georg Schmid: Kirchen, Sekten, Religionen. 2003, S. 181 f.
  195. Tobias Mai: Die Lehre der Neuapostolischen Kirche im Licht der Heiligen Schrift. 2. Auflage. CMDH, 2011, ISBN 3-939833-29-0.
  196. Werner und Monika Deppe: AUSWEGE ODER WEGE INS AUS? Weltreligionen, Esoterik, Sekten. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 2002, abgerufen am 30. August 2019.
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  198. Die Neuapostolische Kirche und die Toten: Interview mit einem ehemaligen Mitglied. (PDF) In: BWgung. Sieben-Tags-Adventisen in Baden-Württemberg, Februar 2016, abgerufen am 24. August 2019.
  199. z.B. bei Siegfried Dannwolf, Gottes verlorene Kinder (1996)
  200. Reinhard Hempelmann: Wie ökumenefähig ist die Neuapostolische Kirche? (PDF) In: EZW Berlin. Materialdienst, Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen, 2010, S. 5-10, abgerufen am 29. August 2019.
  201. Oswald Eggenberger: Die Neuapostolische Gemeinde. Ihre Geschichte und Lehre dargestellt und beurteilt. Kaiser (Beiträge zur evangelischen Theologie 18), München 1953, S. 110–123.
  202. Lothar Gassmann: Neuapostolische Kirche (NAK). Abschnitt 2 - Gibt es wieder Apostel? In: bible-only.org. Abgerufen am 24. August 2019.
  203. Die Neuapostolische Kirche: Heilsweg oder Sackgasse? - Lutz Jusko, ein Ex-Neuapostolischer berichtet über Gründe seines Austiegs. (Audio) In: sermon-online.de. Abgerufen am 24. August 2019.
  204. Annette Kick, Bibelhermeneutik, Christologie und neuapostolisches Glaubensleben im Katechismus der NAK, in: Kai Funkschmidt (Hg.), Bewahrung und Erneuerung. Ökumenische Analysen zum neuen Katechismus der Neuapostolischen Kirche, EZW -Texte 228/2013, 46-63, hier 58.
  205. Wolfgang Voigt: Neuapostolische Kirche, was ist das? Die Recherchen eines NAK- Aussteigers. 2008, abgerufen am 24. August 2019.
  206. Referat für Weltanschauungsfragen: Neuapostolische Kirche (Memento des Originals vom 10. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weltanschauungsfragen.at
  207. Georg Schmid: Würdevoll und pathetisch. Bemerkungen zum NAK-Gottesdienst 2007. In: Relinfo. Abgerufen am 14. Juni 2014.
  208. Dominik Schmolz: Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche. 1. Auflage. Edition Punctum Saliens, Heidelberg 2013, S. 135.
  209. Die Entstehung des Dogmas, der Herr käme zur Lebzeit Johann Gottfried Bischoffs – Eine Betrachtung der Jahre 1945–1952 von Michael Koch in Kirche auf dem Weg – die apostolischen Gemeinschaften im Verlauf des 20. Jahrhunderts., Edition Punctum Saliens, Bielefeld 2009 ISBN 978-3-939291-06-0
  210. NAK International: Geschichtspapier wird aus dem Internet entfernt. In: nak.org. 14. Juni 2010, abgerufen am 24. August 2019.
  211. Kai Funkschmidt: NAK untersagt Veröffentlichung einer Zeitzeugenstudie zur Bischoff-Botschaft. In: Materialdienst 7/15. EZW Berlin, 2015, abgerufen am 24. August 2019.
  212. Michael Koch: Zeitzeugen-Forschungsprojekt endet im Desaster. In: glaubenskultur. 12. April 2015, abgerufen am 24. August 2019: „Peter Johanning, Sprecher der Neuapostolischen Kirche International erklärte die Entscheidung der Kirche […] wie folgt: „[…]. Die Neuapostolische Kirche hat sich dazu entschlossen, eine Zeitzeugenbefragung der damaligen Geschehnisse in Auftrag zu geben. […] Die Neuapostolische Kirche wird den Weg der Versöhnung im Geist der Versöhnungserklärung beider Kirchen fortsetzen. Die Studie über die Zeitzeugenbefragung ist in dieser Hinsicht wenig hilfreich. Zum einen, weil sie zu keinen neuen Erkenntnissen führt. Zum andern, weil sie durchaus dazu geeignet ist, die Geschehnisse aus der Zeit von 1938-1955 erneut differenziert zu betrachten. Daher hat sich die Neuapostolische Kirche dazu entschieden, sie nicht zu veröffentlichen.[…]““
  213. Olaf Wieland: Offener Brief im Zeichen der Betrübnis / Aufforderung zur Weiterführung des Öffnungs- und Versöhnungsprozesses unserer Kirche. Abgerufen am 24. August 2019.
  214. Dieter Kastl: NAK Forschungsbericht jetzt! In: naktuell.de. Abgerufen am 24. August 2019.
  215. Ein Fall, der medial mehrfach erwähnt ist, wurde in Gladbeck aufgedeckt; erwähnt z.B. Ruhr Nachrichten (MKS): 59jähriger in Haft - Taten gefilmt? Mädchen über Jahre sexuell missbraucht.
  216. Neue Westfälische. Lehrer missbrauchte Stieftochter. 5. Februar 1999, Paderborn (gär).
  217. Dietmar Seher: Sexueller Missbrauch in der Kindheit: "Ich schloss meistens die Augen, weil ich es nicht ertrug". In: t-online. 8. April 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  218. Spiegel Online: Urteil in Aachen: Ex-Laienpriester missbraucht Enkeltöchter - dreieinhalb Jahre Haft. In: spiegel.de. 14. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  219. WDR: Kindesmissbrauch: Laienprediger muss ins Gefängnis. In: wdr.de. 14. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  220. Irene Döring: Über uns. In: LINDD – Licht nach dem Dunkel e.V. Dezember 2011, abgerufen am 2. September 2019.
  221. Berichte. In: LINDD – Licht nach dem Dunkel e.V. Abgerufen am 2. September 2019.
  222. Rainer Ballnus, Irene Döring: Das Geschehen – sexuelle Gewalttaten – in Aachen. (PDF) In: LINDD – Licht nach dem Dunkel e.V. 28. Juni 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  223. Rainer Ballnus, Irene Döring: Eine Bilanz nach 10 Jahren Vereinsarbeit. (PDF) In: LINDD – Licht nach dem Dunkel e.V. 10. Dezember 2017, abgerufen am 2. September 2019.
  224. NAK Süddeutschland: Elternbrief Nr. 12 der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland „Sexueller Kindsmissbrauch: Was ist das? Was können wir zur Vorbeugung tun?“ (PDF) In: nak-sued.de. Januar 2008, abgerufen am 2. September 2019.
  225. Frank Schuldt: Elternbrief 03: Sexueller Missbrauch von Kindern. In: nak-west.de. 8. April 2011, abgerufen am 2. September 2019.
  226. NAK Süddeutschland: Gremium im Fall sexueller Übergriffe. In: nak-sued.de. Abgerufen am 2. September 2019.
  227. Peter Johanning: Gegen Gewalt und sexuelle Übergriffe. In: nac.today. 15. August 2019, abgerufen am 2. September 2019.
  228. Frank Schuldt: Kirche wird Opfer von Anlagebetrügern. In: NAK NRW. 15. Februar 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  229. Dan Grimmer: Graham Dacre fraud case: German church reveals it lost 10m euros. In: Norwich Evening News. 23. Februar 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019 (englisch).
  230. Frank Schuldt: Brinkmann: Betrug hat mich geschockt! In: NAK NRW. 21. Februar 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  231. Neuapostolische Kirche NRW verzockte 15 Millionen Euro. In: Goldman Morgenstern & Partners Financial Intelligence Service. 15. Februar 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  232. Michael Koch: Stellungnahme zum Millionen-Betrugsfall Brinkmann bittet Mitglieder um Entschuldigung. In: glaubenskultur. 7. Oktober 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  233. Michael Koch: Richter: „Schlau, aber nicht gerade elegant“ NAK NRW könnte fast die Hälfte aus 10-Millionen-Betrug zurückerhalten. In: glaubenskultur. 5. Oktober 2014, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  234. Michael Koch: Professor geht Betrügern auf den Leim. In: glaubenskultur. 24. Februar 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  235. Frank Schuldt: Landesversammlung entlastet den Vorstand. In: NAK NRW. 20. Dezember 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  236. Tom Bristow: Two guilty of £12m Norfolk fraud on Christian businessman. In: Eastern Daily Press. 1. Juni 2012, abgerufen am 12. Oktober 2019 (englisch).
  237. Frank Schuldt: Millionen-Betrüger zur Rückzahlung verurteilt. In: NAK NRW. 21. Februar 2015, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  238. Ruhr-Nachrichten (Hrsg.): Durch Anlagebetrug aufs Kreuz gelegt. Millionenverlust für Neuapostolische Kirche. 22. Mai 2012.
  239. Christoph Pauli: Landgericht verhängt Haftstrafe: Ex-Laienprediger verging sich an seinen Enkelinnen. Aachener Zeitung, 14. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  240. Spiegel Online: Urteil in Aachen: Ex-Laienpriester missbraucht Enkeltöchter - dreieinhalb Jahre Haft. In: spiegel.de. 14. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  241. WDR: Kindesmissbrauch: Laienprediger muss ins Gefängnis. In: wdr.de. 14. Juni 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  242. Die ursprüngliche Stellungnahme war bis Anfang August 2019 unter Stellungnahme zum Missbrauchsfall: Innerhalb weniger Tage gehandelt abrufbar. Der Originalwortlaut ist in Zitatblöcken noch auf dem NAK-kritischen Blog Canities-News unter dem Eintrag Frank Schuldt verhöhnt die Opfer vom 6. Juni 2019 einzusehen.
  243. Manfred Bruns: Stellungnahme zum Missbrauchsfall: Interne Aufarbeitung abgeschlossen. In: nak-aachen.de. NAK Westdeutschland, 16. August 2019, abgerufen am 22. August 2019.
  244. Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen: Elternbrief der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen., März 2011, Ausgabe 3.
  245. Aufnahme der Neuapostolischen Kirche Schweiz in den Gaststatus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Schweiz. In: agck.ch – Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz. 9. April 2014, abgerufen am 23. April 2014.
  246. Oliver Demont: Alles bleibt anders: Neuapostolische Kirche will die Ökumene. In: ref.ch. Reformierte Kirche Schweiz, 2. September 2015, abgerufen am 27. August 2019.
  247. Neuapostolische Kirche Österreich: Neuapostolische Jugend erhält Beobachterstatus beim Ökumenischen Jugendrat. In: nak.at. 4. Juni 2012, abgerufen am 23. August 2019.
  248. Th.Zadrazil & J. Siekmann: Damit sie alle eins seien: Ökumenischer Jugendgottesdienst in der Jugendkirche im 5. Wiener Gemeindebezirk. In: nak.at. 8. Februar 2016, abgerufen am 23. August 2019.
  249. Neuapostolische Kirche Österreich: Feier des Weltgebetstags der Kinder in Wien. In: nak.at. 4. März 2016, abgerufen am 23. August 2019.
  250. Neuapostolische Kirche Österreich: ÖRKÖ und Neuapostolische Kirche intensivieren Gespräche. In: nak.at. 23. April 2014, abgerufen am 23. August 2019.
  251. Ernst Streckeisen: An die priesterlichen Aemter des Apostelbezirkes Schweiz: Betrifft Propaganda der Gegner. 28. Juli 1960, abgerufen am 22. September 2019.
  252. Walter Baltisberger & Armin Studer: Erste Schritte zur VERSÖHNUNG. (PDF) VAC & NAK Schweiz, 20. April 2005, abgerufen am 22. September 2019.
  253. Kai Funkschmidt: Entschlafenenwesen (NAK). In: EZW Lexikon. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, März 2013, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  254. Helmut Obst: Neuapostolische Kirche - die exklusive Endzeitkirche? Friedrich Bahn Verlag, Neukirchen-Vluyn 1996, ISBN 3-7615-4945-8, S. 139–144.
  255. Der erste Brief des Paulus an die Korinther. In: Welt der Bibel - Das Portal für Bibelauslegung. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  256. Rudolf Brändle: Johannes Chrysostomus: Die zehn Gaben (τιμαί oder δωρεαί) der Taufe. In: David Hellholm u. a. (Hrsg.): Ablution, initiation, and baptism: late antiquity, early Judaism, and early Christianity = Waschungen, Initiation und Taufe: Spätantike, frühes Judentum und frühes Christentum. Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, Bd. 176/I. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-024751-0; S. 1233–1252, hier S. 1238 PDF; 244KB, 20 Seiten abgerufen auf edoc.unibas.ch
  257. Die Neuapostolische Kirche und die Toten: Interview mit einem ehemaligen Mitglied. (PDF) In: BWgung. Sieben-Tags-Adventisen in Baden-Württemberg, Februar 2016, abgerufen am 24. August 2019.
  258. Blutschuld. In: sektenausstieg.net. 15. Juli 2006, abgerufen am 22. Dezember 2019.