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Schacht Dölitz, Ansicht 1999

Die Gewerkschaft Leipzig Dölitzer Kohlenwerke ist eine ehemalige Braunkohlen-Bergwerksgesellschaft von 1902 bis 1947 in Leipzig. Die Firma der Gewerkschaft förderte Braunkohle von unter Tage und wurde somit zu einem wichtigen Energielieferant der Stadt. Die Bergwerksanlage, bekannt als "Schacht Dölitz", ist noch heute sichtbar und eines der letzten Zeugen des Braunkohlen-Untertagebergbaus in Mitteldeutschland.

Geographie

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Geographische Lage

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Die Bergwerksanlage befindet sich in der Friederikenstraße in Dölitz, einem Vorort im Leipziger Süden. Mit dem PKW ist die Schachtanlage über die Bornaische-/ Friederikenstraße, oder auch von der Leinestraße über die Straße zum Schacht erreichbar. Zwischen den Wohngebieten Dölitz, Lößnig, Probstheida und Dösen liegen die ehemaligen Bruchfelder mit einer Ausdehnung von 3,8 km². Sie bilden heute das "Lanschaftsschutzgebiet Lößnig-Dölitz". Der Fördertum mit seinen übertägigen Anlagen steht unter Denkmalschutz und ist Teil der Mitteldeutschen Straße der Braunkohle.

Geologie

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Jahresübersichten der Kohlen-Einfuhr in Leipzig
Braunkohle Steinkohle
Jahr aus: Prov. Sachsen Königr. Sachsen Altenburg Böhmen unsicherer Herkunft Jahres-Summen Jahres-Summen
1887 t% 30.092
11,37
2.660
1,94
139.077
54,25
82.217
32,06
2.420
0,94
256.466
100
315.196
1888 t% 39.633
14,28
110
0,04
143.180
51,59
93.330
33,53
1.270
0,46
277.523 314.961
1889 t% 53,297
17,31
142.511
46,29
112.003
36,38
60
0,02
307.871 319.673
1890 t% 44.850
13,77
1.950
0,06
159.719
49,03
119.208
36,59
40
0,01
325.767 298.479
1893 t% 78.412
14
24.145
4,05
336.740
60,01
120.957
21,96
560.254 323.226
1895 t% 164.271
22
68.364
9
338.868
52
125.924
17
30
747.457 333.494
1897 t% 220.828
23,81
152.915
16,29
44.366
47,71
111.095
11,38
51
0,01
927.255 351.228

Ende des 19. Jahrhunderts führte die immer weiter steigende Industrialisierung in Leipzig zu einem erheblichen Energiebedarf, der weitgehend durch Kohle aus der Umgebung gedeckt werden musste. Nach amtlichen Berichten der Leipziger Handelskammer zufolge ist der Verbrauch an Braunkohle in den Jahren 1887 bis 1898 um fast ein Vierfaches gestiegen. Es entstanden bedeutende Reviere nahe Halle, Zeitz-Weißenfels, im Städtedreieck Meuselwitz-Altenburg-Borna sowie um Bitterfeld. Die Kohle wurde entsprechend der Mächtigkeit im Tagebau- oder im Tiefbauverfahren gewonnen. 1900 existierten im Deutschen Reich mehr als 350 Braunkohlenbergbaureviere, die bis etwa 1903 überwiegend im Tiefbau betrieben wurden. Im Leipziger Süden befanden sich noch zwei weitere Tiefbauschächte. Die Grube "Eulenberg" in Gautzsch/Markkleeberg und die Grube "Christian Weiß" auf Großstädtelner Flur. Die um 1873 niedergebrachten Tiefbauschächte mussten auf Grund ungünstiger Grundwasserbedingungen gegen 1880 aufgegeben werden.

Geologisch-hydrologische Untersuchungen über die Abbaubedingungen im Grubenfeld in Dölitz aus dem Jahr 1898 brachten ein durchaus positives Ergebnis. Die Bohrungen ergaben 2 Flöze von durchschnittlich 13 Meter und über 4 Meter, also eine recht stattliche Mächtigkeit guter Braunkohle. Die Flöze wiesen eine regelmäßige horizontale Lagerung von Ost nach West auf, von Süd nach Nord eine Länge von 580 Meter und um 2 Meter fallend. Eine für die Streckenförderung günstige Lage, ohne erschwerende Steigungen. Das Deckgebirge je nach Höhenlage des Geländes zwischen 50 und 64 Meter mächtig, bestand aus sandigen Tonen und tonigen Sanden. Ein darüber liegendes Kieslager, im Abstand von ca. 39 Meter zum Hangenden des oberen Flözes, ließ wenig Wasserzufluss vermuten.


Zusammensetzung der Rohbraunkohle in Prozenten
Kohle- Wasser- Sauer- Stickstofff Schwefel Asche Wasser theor. Heizwert
C H O N S   HO
15 Gruben/Durchschn. 29,63 2,736 7,985 0,199 1,602 6,053 51,53 2.670,3
Dölitzer 28,12 2,27 9,9 0,38 1,84 5,99 51,5 annähernd gleich

Die Untersuchungen der Probebohrungen über die Beschaffenheit der Dölitzer Rohbraunkohle ergaben das Ergebnis einer guten mitteldeutschen Braunkohle mit einem annehmbaren Heizwert. Die chemische Zusammensetzung an Kohlen-, Wasser-, Sauer-, Stickstoff und Schwefelgehalt lag unwesentlich unter dem Durchschnitt von 15 anderen größeren Gruben aus dem Umfeld von Leipzig, und stellte somit reiche Erträge in Aussicht.[1]



Geschichte

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Entstehung der Gewerkschaft

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Die guten wirtschaftlichen Aussichten veranlassten den Leipziger Kaufmann Wilhelm Schurath einen Vertrag mit dem Rittergutsbesitzer Major Georg Ernst von Winckler über die Schachtabteufung auf dessen Länderein zu schließen. Nach Erhalt der Abteufgenehmigung eröffnete er im Frühjahr 1895 die Braunkohlengrube Dölitz und im Juni erfolgte der erste Spatenstich für den Förderschacht Dölitz.












Literatur

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Einzelnachweise

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  1. A. E. Schmiedt, Berg- und Zivil-Ing. Bergdirektor a. D.: Das Braunkohlengrubenfeld zu Dölitz bei Leipzig und seine Aussichten Sächsisches Staatsarchiv Leipzig
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