Karte des Nigerdeltas

Das Nigerdelta ist eine Region im Süden Nigerias. Es ist das Flussdelta des westafrikanischen Stromes Nigers, der nach dem Zusammenfluss mit dem Benue in den Golf von Guinea mündet. Die unzähligen Flussläufe und Wasserarme des Nigers verlaufen durch tropisches Sumpfland.

Geographie

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Satellitenfotografie des zentralen Nigerdeltas

Je nach dem, ob sich die Abgrenzung von anderen Regionen an politischen, ökologischen oder hydrologischen Grenzen orientiert, umfasst das Gebiet des Nigerdeltas eine Fläche von 10.000 bis 25.000 km². Das zentrale Nigerdelta mit einer Fläche 10.000 km² erstreckt sich vom Fluss Forcados im Westen bis zur Insel Bonny im Osten. Auf politischer Ebene deckt das Nigerdelta Teile der nigerianischen Bundesstaaten Abia, Akwa Ibom, Bayelsa, Cross River, Delta, Edo, Imo, Ondo und Rivers ab. Für den Bundesstaat Delta ist das Nigerdelta namensgebend.

 
Klimadiagramm Port Harcourt

Der jährliche Niederschlag variiert zwischen 3000 und 4500 mm. Der höchste Niederschlag fällt in den Monaten Juli und September; die Regenzeit dauert von Dezember bis Februar.

Flora und Fauna

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Der Großteil des Nigerdeltas liegt im Ökosystem der Mangrovenwälder, in dem die Mangrovenbäume Rhizophora und Avicennia germinans dominieren. An den Ufern finden sich Mangrovenfarne und die Strandwinde.

Die Flora und Fauna des Nigerdeltas umfassen viele seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.

Folgende größeren Städte liegen in der Region des Nigerdeltas:

Geschichte

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Entdeckungsgeschichte

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Das Nigerdelta wurde 1930 von den englischen Afrikaforschern Richard und John Lander entdeckt. Mungo Park hatte zuvor auf zwei Reisen den Lauf des Nigers erkundet, hatte aber bei Bussa auf ungeklärte Weise den Tod gefunden, ohne dass er die Mündung des Nigers erreicht hätte. Vor den Reisen Mungo Parks waren in Europa weder Quelle noch Mündung des Nigers bekannt.

Konflikte

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Hauptartikel: Konflikte im Nigerdelta

Die Konflikte im Nigerdelta der letzten Jahrzehnte gründen einerseits auf ethnischen Differenzen im Vielvölkerstaat Nigeria, andererseits auf einem bis heute ungelösten Streit um die Förderung von Erdöl im Nigerdelta.

Die Erdölförderung, die in den 1960er Jahren begann und sich veralteter, in großer Zahl quer durch die Landschaft verlaufender Pipelines bedient, hat im Nigerdelta immense Umweltprobleme verursacht. Aus undichten oder von der lokalen Bevölkerung angezapften Pipelines entwichenes Öl verunreinigt die Böden und Gewässer und belastet somit auch indirekt Nahrungsmittel und Trinkwasser. Im Bundesstaat Bayelsa verursachte im Jahr 2005 beispielweise die von Gasfackeln ausgehende Luftverschmutzung 5000 Fälle von Erkrankungen des Atmungssystems und über 120.000 Fälle von Asthma.[1] Die Verwendung von Gasfackeln wurde den Ölförderunternehmen im selben Jahr verboten.

  1. Jean-Christophe Servant: Das Öl des Zorns. In: Le Monde diplomatique, April 2006, S. 11

Literatur

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Kategorie:Flussdelta Kategorie:Region in Afrika Kategorie:Geographie (Nigeria) Nigerdelta