Die Snell-Einhüllende (auch Snell’sche Hülle) ist ein Begriff aus der Stochastik und Finanzmathematik. Für einen Prozess ist sie das kleinste Supermartingal, das dominiert. Die Snell-Einhüllende tritt in der Finanzmathematik bei Fragen des optimalen Stoppens, z. B. dem optimalen Ausübungszeitpunkt amerikanischer Optionen auf. Sie ist nach dem US-amerikanischen Mathematiker J. Laurie Snell benannt.

Definition

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Sei   ein filtrierter Wahrscheinlichkeitsraum und   ein bzgl.   absolutstetiges Maß. Ein adaptierter Prozess   heißt Snell-Einhüllende des Prozesses   bzgl.  , wenn

  •   ein  -Supermartingal ist.
  •   dominiert  , d. h.    -f.s. für alle  . (Dominanz)
  • Für jedes  -Supermartingal  , das   dominiert gilt, dass   auch   dominiert. (Minimalität)

Darstellung

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Sei   die Menge aller Stopzeiten und   die Menge der  -wertigen Stoppzeiten in  .

Sei   ein nichtnegativer Prozess mit càdlàg-Pfaden und  , so existiert ein   mit cádlág-Pfaden, das die obigen drei Bedingungen erfüllt.

Im Stetigen

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Die Snell-Einhüllende lässt sich in stetiger Zeit darstellen durch

   -f.s. und  ,

wobei   das wesentliche Supremum über die Menge der Zufallsvariablen   ist.

Im Diskreten

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Im Spezialfall diskreter Zeit lässt sich die Snell-Einhüllende unter den obigen Voraussetzungen rekursiv durch

  und   für  

definieren. Es lässt sich leicht nachrechnen, dass die obigen drei Bedingungen von diesem Prozess tatsächlich erfüllt werden.

Satz von Snell

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Sei   und   gegeben.