Was man wissen sollte, wenn man Wikipedia nutzt Bearbeiten

  • Jeder, der zur Wikipedia beiträgt, tut dies, weil er Spaß daran hat. (Siehe auch Wikipedia:Right to leave)
  • Die allermeisten Menschen haben nach acht bis 14 Stunden in ihrem Beruf keinen Spaß mehr daran an den Themen ihres Berufes wo auch immer weiterzuarbeiten.
  • Die meisten Menschen, die bei Wikipedia beitragen, tun dies in den Bereichen ihrer Hobbys, wo sie sich vielleicht auch ganz gut auskennen, aber keine Experten sind.
  • Es liegt in der Natur der Sache und der Wikipedia, dass es nicht ganz offensichtlich ist, wenn ein neuer "Mitarbeiter" zu einem Themenbereich stößt, der vielleicht tatsächlich Experte ist, dass der interessierte Laienmitarbeiter die größeren Kompetenzen von diesem nicht auf Anhieb erkennt.
  • Da viele Beitraggeber zur Wikipedia in ihrem Beruf durchaus erfolgreich zu sein scheinen, haben sie entsprechend großes Selbstvertrauen und lassen sich auch bei den Themen ihrer Hobbys nicht so schnell hineinreden. Dementsprechend schwer werden sie es auch möglicherweise eingreifenden Experten machen Artikel substantiell zu verbessern.
  • Der Experte wird daher nach recht kurzer Zeit entnervt aufgeben. Denn wenn er sich schon zur Beschäftigung mit dem Thema seines Berufes in seiner Freizeit durchringt, möchte er am allerwenigsten die Grundlagen dieses Gebietes irgendwelchen Mittelstufenschülern erklären müssen. Er wird sich also bei Wikipedia ebenfalls wieder seinen Hobbys widmen und tragikomischerweise vielleicht andere Experten zur entnervten Aufgabe bringen.
  • Man stelle sich nur vor Albert Einstein und Yehudi Menuhin würden noch leben und Einstein würde große Freude daran haben, seine Kenntnisse des Geigenspiels in Wikipedia zu vermitteln. Solange Menuhin nicht hinter seinem Nick hervortritt und sich zu erkennen gibt, könnte er Schwierigkeiten haben, Einsteins Pfuschereien das Geigenspiel betreffend zu korrigieren. Einstein wiederum würde evtl. unter Johann Wolfgang Goethes Äußerungen zur Allgemeinen Relativitätstheorie leiden, und so weiter und so fort.
  • Die Wirklichkeit ist natürlich noch sehr viel vielschichtiger, da es zwischen Laie und Experte sehr viele Abstufungen gibt. Jemand, der einen Artikel eine Zeit lang durchaus verbessert, kann irgendwann auch zum entscheidenden Hindernis werden. Wikipedia kann auch nur funktionieren, wenn auch Menschen mit geringerem Kenntnisstand zu einem Thema beitragen und Artikel an einen bestimmten Punkt bringen, da die Anzahl wirklicher Experten doch recht gering ist. (Siehe auch Wikipedia:Sei mutig.) Dieses Spannungsfeld, in dem es zu zahlreichen Fehlentscheidungen und -selbsteinschätzungen kommt, ist es, was vom Leser ein gerüttet Maß an eigener Kompetenz verlangt.

Wer immer in Wikipedia recherchiert sollte daher wissen, was er daraus ziehen kann:

  • Stichworte
  • Verwandte Themen
  • Sichtweise in anderen Ländern/Sprachen durch die Verlinkung der einzelnen Wikipedias
  • Zahlen und Daten (hierbei gilt wie überall: gegenchecken)

Wirklich Exzellentes wird sich trotz der inzwischen beachtlichen Sammlung an exzellenten und lesenswerten Artikeln in Wikipedia nicht finden lassen. Vielleicht ist das ja auch gut so. Vielleicht ist es ja auch nur das Epigonische und Laienhafte, was auf allgemeines Verständnis hoffen kann. Denn bei aller Hoffnung auf Experten, wäre unter einer großen Anzahl schreibender Experten doch nur eine kleine Anzahl, die auch für Nicht-Experten zu schreiben in der Lage wäre.

Solltest Du lieber Leser kein reiner Nutzer de Wikipedia, sondern gar ein "Wikipedianer" sein und Dich dieser Text auf den Gedanken "genau mit all den Deppen schlage ich mich auch die ganze Zeit herum" gebracht haben, trage Dich bitte hier ein. Sollte der Text Dich hingegen auf den Gedanken "Wo ich selbst wohl gänzlich unbemerkt Murks gemacht habe?" gebracht haben, trage Dich bitte hier ein. Vielen Dank!

Madness reigns in the dungeons of Wikipedia Bearbeiten

Einige der besten Kieferklapper, die mir bislang untergekommen sind. Ich verzichte auf ein einzelnes Ausdiskutieren der jeweiligen Statements, möchte jedoch darauf hinweisen in welchem Brustton der Überzeugung jedes einzelne abgegeben wurde. Es handelt sich jeweils nicht um Vandalismus oder Flüchtigkeitsfehler.

  • Aus dem Artikel Marathonlauf: "Bei nicht allzuhohen Außentemparaturen ist es möglich, einen Lauf ohne Trinkpausen zu absolvieren." (Anm.: Es ist tatsächlich ein Marathonlauf gemeint.)
  • Aus der Diskussion zum Artikel Relativitätstheorie: "M.E. uberinterpretierst Du Unterscheidung zwischen Postulaten und Folgerungen, so man sie überhaupt machen kann."
  • Aus der Diskussion zum Meinungsbild Bilder hochladen nur noch in Commons: "Meiner Meinung nach, entstand die Lizenzvorgabe für Bilder, nur durch den Hochmut einiger Moderatoren. Durch übertriebene, haltlose Korrektheit. Es kann kein Urheberrecht auf Bilder geben. Das ist unmöglich. Begründung: Der Urheber des Bildes, wollte ursprünglich, dass seine Bilder dem Publikum, zur Ansicht veröffentlicht werden. Nur deshalb wurde das Bild vom Urheber erschaffen, um es anderen zu zeigen. Somit kann der Urheber des Bildes nicht verlangen, dass sein Bild, auf der einen Seite, dem Publikum zur Ansicht gegeben wird, auf der anderen Seite aber, dass Publikum diese Bild nicht zur Ansicht weiterreicht. Es kann somit kein Urheberrecht auf Bilder gegeben werden, weil der Urheber des Bildes, ohnehin immer, der Erschaffer des Bildes bleiben wird. Egal, wo es auch auftaucht. Wozu also ein Urheberrecht? Eine Lizens auf Bilder zu vergeben, ist somit absoluter Blödsinn."
  • Von ebendort als Antwort auf die Frage "Welches Recht findet auf den Commons Anwendung?": "Die ist wirklich einfach: das Urheberrecht."
  • Begründung, mit der Rhein-Ruhr aus der Liste der größten Metropolregionen gelöscht wurde: "wenn rhein-main rein, dann muss rhein-rhur natürlich raus. Rhein-Main ist ja in Rhein-Rhur. Dann könnte man ja Köln, Essen etc. auch nochmal extra nennen, aber es geht ja nur um die Metropolregionen"