Bayerische Hausbau

Deutsches Immobilienunternehmen

Die Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG ist Teil der Schörghuber Unternehmensgruppe und als Immobilienbestandshalter mit angegliederter Projektentwicklung deutschlandweit tätig. Die Geschäftsfelder umfassen die Projektentwicklung sowie Asset- und Portfoliomanagement.[4]

Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1954
Sitz München, Deutschland
Leitung Marcel Wnendt (Geschäftsführer)[1]
Mitarbeiterzahl rund 200[2]
Umsatz 324,9 Mio. Euro[3]
Branche Immobilien
Website www.hausbau.de

Geschichte Bearbeiten

Das Unternehmen wurde 1954 von Josef Schörghuber gegründet. 1958 wurde Josef Schörghuber auf eine große, unbebaute Fläche im Nordosten Münchens aufmerksam, den heutigen Arabellapark. Das erste Gebäude, das Arabellahaus, entstand 1966 bis 1969.[5] 1978 kaufte die Bayerische Hausbau den Fertighaus-Hersteller Hanse-Haus.[6]

1979 erwarb Josef Schörghuber die Brauereien Hacker-Pschorr und Paulaner mit den dazugehörigen Immobilien, die in die Bayerische Hausbau eingegliedert wurden.

Im Jahr 1984 wurde Schörghuber mit der Bayerischen Hausbau Gegenstand der Bauland-Affäre. Im Jahr 1981 hatte das Unternehmen von der damals von CSU und FDP unter Oberbürgermeister Erich Kiesl ca. 60.000 m² Bauerwartungsland im Stadtviertel Zamdorf für einen Quadratmeterpreis von 230 DM und somit weit unter Wert gekauft. Die Fläche, die an die Parkanlage Denninger Anger und den gehobenen Stadtteil Bogenhausen grenzt, war dabei nicht öffentlich ausgeschrieben worden.[7] Ein späteres, von Wahlsieger Georg Kronawitter (SPD) in Auftrag gegebenes Gutachten der städtischen Bewertungsstelle ermittelte einen Wert von 840 DM/m². Dieser entspricht dem Grundstücksanteil am Verkaufspreis der auf dem Areal entstandenen Siedlung Zamilapark, der zwischen 800 und 930 DM/m² lag – allerdings für das dann voll erschlossene Bauland. Die Regierung von Oberbayern ermittelte in einem ersten Gutachten einen Wert von 530 DM/m².[8] Im Jahr 1992 entschied die damalige Regierung von Oberbayern, dass es sich nur um einen geringfügigen Unterwertverkauf gehandelt hatte, der von ihr nachträglich im Jahr 1995 genehmigt wurde.[9][8] Die Stadt München unter dem neu gewählten Oberbürgermeister Christian Ude verzichtete darauf auf eine Klage gegen die Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern, während Schörghuber anlässlich seines 75. Geburtstages die bis dahin größte Stiftung eines Lebenden in Höhe von drei Millionen Mark zugunsten von sozial schwachen Münchner Kindern einrichtete.[10]

Nach der Mauereröffnung erhielt das Unternehmen die erste Baugenehmigung der DDR für eine Entwicklung in der Klostergasse in Leipzig.[11]

2017 hatte die Bayerische Hausbau einen Immobilienbestand im Wert von rund 2,7 Mrd. Euro[12] und einen Umsatz von 324,9 Mio. Euro.[3] Rund 200 Mitarbeiter sind beschäftigt. Zu den Tätigkeitsfeldern gehören die Projektentwicklung, das Bauträgergeschäft mit dem Bau und Vertrieb von Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie das Asset- und Portfolio-Management für die eigenen Bestandsimmobilien[13].

2005 wurden die Unternehmensbereiche der Schörghuber Unternehmensgruppe „Bauen und Immobilien“ in der Bayerischen Bau und Immobilien Gruppe zusammengefasst. Am 1. Oktober 2010 wurde der Unternehmensbereich unter der Marke Bayerische Hausbau gebündelt. Aus der Bayerischen Bau und Immobilien Gruppe wurde die Bayerische Hausbau.[14]

Die Verwaltung von Wohneigentum externer Eigentümer hat das Unternehmen im Rahmen eines Management Buy-Out im Juli 2013 an die Bayerische Immobilien Management verkauft.[15] 2014 trennte sich das Unternehmen von der Fertighaus-Sparte und der Tochter Hanse-Haus. Sie wurde an die Adcuram Fertigbautechnik Holding verkauft, zu der auch Bien-Zenker gehört.[6]

Für den Herbst 2023 ist der Umzug der Firmenzentrale und des für Neubauten zuständigen Bereichs „Development“ vom Münchner Arabellapark nach Pullach geplant.[16]

Immobilien der Bayerischen Hausbau (Auswahl) Bearbeiten

 
Bikini Berlin
 
m.pire
 
Hugendubel-Haus (Peterhof) am Marienplatz in München.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geschäftsführung - Bayerische Hausbau GmbH. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  2. www.hausbau.de (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive), abgerufen am 2. Mai 2024.
  3. a b sug-munich.com: Die Schörghuber Unternehmensgruppe blickt in allen vier Geschäftsfeldern auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück
  4. Firmenprofil (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive), abgerufen am 2. Mai 2024.
  5. www.sueddeutsche.de (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  6. a b Adcuram: Beteiligungen - Hanse Haus (Memento des Originals vom 21. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adcuram.de
  7. Der Spiegel: Heiland oder Erlöser, 2. Februar 1984
  8. a b Münchner Merkur: Die Fehde begann 1981, 12. April 1995, Seite 13
  9. Ekkehard Müller-Jentsch: OB erinnert nachhaltig an Unterwertverkauf. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Juni 1992.
  10. Münchner Merkur: Schörghuber siegt im Streit um das Baulandgeschenk, 12. April 1995, Seite 13
  11. www.bueroanzeiger.de (Memento vom 21. August 2014 im Internet Archive)
  12. Archivierte Kopie (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive), abgerufen am 2. Mai 2024.
  13. Archivierte Kopie (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive), abgerufen am 2. Mai 2024.
  14. Immopro24.eu (Memento vom 13. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  15. hausbau.de, "Neue Bayerische Immobilien Management übernimmt WEG-Geschäft". (Memento vom 21. August 2014 im Internet Archive)
  16. Sebastian Krass: Bayerische Hausbau zieht in Steueroase. In: Süddeutsche Zeitung. 16. März 2023, S. R1
  17. Immobilienzeitung, "Bayerische Hausbau vermietet an Sodexo".
  18. ndr.de (Memento vom 24. Februar 2013 im Internet Archive) Esso-Häuser: Mieter dürfen nicht auf Balkone