Der Base-Flyer, auch Base Flyer geschrieben, ist eine schnelle Personen-Abseilwinde[1] und einzigartig in Europa. Der Begriff Base-Flyer oder Base-Flying (engl. Base: „Basis“, Flyer: „Flieger“) bezeichnet eine moderne Extremsportart[2], bei der man von einem hohen Gebäude, angeseilt und gesichert, in die Tiefe fliegt. Der erste Wortteil wird auch als Apronym gedeutet. Dabei steht b für building (Gebäude), a für antenna (Sendemast), s für span (Brücke) und e für earth (Boden).

Park Inn Hotel Berlin mit der Base-Flyer-Anlage in einer Höhe von 125 Meter
Base-Flyer-Anlage

Angeseilt an eine Spezialkonstruktion, fliegt eine Person 125 Meter vom Dach des Park Inn Hotels am Alexanderplatz in Berlin nach unten. Dabei werden Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h erreicht. Kurz vor der Landung erfolgt eine vollständige und sanfte Abbremsung bis zum Stillstand.

Location Bearbeiten

Der Base-Flyer befindet sich auf dem Dach des Hotels Park Inn by Radisson[3], direkt am Alexanderplatz in Berlin. Zwischen März und Oktober findet das Base-Flying an jedem Wochenende (Freitag bis Sonntag) statt.

Geschichte Bearbeiten

Am 26. März 2009 wurden die für den Base-Flyer benötigten Bauteile via Hubschrauber auf dem Dach des Park Inn Berlin-Alexanderplatz montiert. Nach umfangreichen Tests, sowie der Genehmigung durch den TÜV, wurde der Base-Flyer knapp zwei Monate später von Jochen Schweizer eröffnet. Seit seiner Eröffnung sind mehr als 13.000 Personen geflogen.

Sicherheit/Technik Bearbeiten

Unter Zuhilfenahme bewährter alpinistischer Sicherheitseinrichtungen, wie Körpergurt und Karabiner, erleben die Teilnehmer wie bei einem Base-Jump (Fallschirmsprung aus niedriger Höhe) mittels einer speziellen Personen-Abseilwinde den Sturz in die Tiefe. Anders als etwa beim Bungee-Jumping gibt es keinen Rebound (Zurückschnellen des Seils) und kein Kopfüber-Hängen. Die Geschwindigkeit erreicht bis zu 90 km/h. Die Landung wird durch einen vordefinierten Bremsbereich circa 10 Meter über Grund eingeleitet. Somit wird der Teilnehmer weich am Boden abgesetzt. Menschliches Versagen wird durch ein redundantes System[4] ausgeschlossen. Links und rechts parallel verlaufende Stahlseile dienen der Stabilisation des Base-Flyers in der lotrechten Falllinie. Somit ist selbst bei starken Windeinflüssen für einen weichen und kontrollierten Flug gesorgt. Die ursprüngliche Technologie der speziellen Abseilwinde stammt aus dem Film- und Stuntbereich. Für simulierte Stürze von Gebäuden oder Felsen bedienen sich die Stunt-Profis seit jeher sogenannter Fan-Descender.

Die Weiterentwicklung berücksichtigte höchsten sicherheitstechnischen Standard für den öffentlichen Veranstaltungsbetrieb. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem TÜV.[5]

Unterschied zum Base-Jumping Bearbeiten

Base-Jumping ist eine Art Fallschirmspringen, allerdings von festen Objekten (Base). Im Unterschied zum Fallschirmspringen, trägt der Base-Jumper oftmals keinen Reserveschirm, da die Zeit für dessen Aktivierung auf Grund der Höhe/Zeit nicht ausreichen würde. Base-Jumping ist in Deutschland genehmigungspflichtig.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freier Fall vom höchsten Dach Berlins, auf spiegel.de
  2. Sturz vom Vier-Sterne-Hotel, auf sueddeutsche.de
  3. Europa-Premiere „Base Flying“ – Freier Fall aus 125 Metern Höhe (Memento vom 6. Dezember 2012 im Internet Archive), auf parkinn-berlin.de
  4. Base Flyer am Alex in Berlin, auf video-sicherheit.net
  5. Nervenkitzel am Rande des Abgrunds: Jochen Schweizer® eröffnet seine Base Flying-Station am Park Inn Berlin-Alexanderplatz – die erste ihrer Art in Europa (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), auf presseanzeiger.de