Barbara Kingsolver

US-amerikanische Schriftstellerin

Barbara Kingsolver (geboren 8. April 1955 in Annapolis, Maryland) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin.

Leben Bearbeiten

 
Barbara Kingsolver (2019)
 
The Poisonwood Bible (1998)

Barbara Kingsolver wuchs im ländlichen Kentucky in einer Arztfamilie auf und lebte als Siebenjährige kurze Zeit mit ihren Eltern in Léopoldville im Belgisch-Kongo. Kingsolver studierte zunächst Klavier und dann Biologie an der DePauw University (B.Sc. 1977). Sie ging für ein Jahr nach Frankreich und lebte dann die nächsten zwanzig Jahre in Tucson, Arizona, wo sie an der University of Arizona 1980 einen M.A. in Umweltwissenschaft und Biologie machte.

Sie arbeitete eine Zeit als freiberufliche Journalistin. Kingsolver heiratete 1985 Joseph Hoffmann, sie haben eine Tochter. Ihr erster Roman erschien 1988. Aus Frust und Besorgnis über den Golfkrieg zog sie mit der Tochter für ein Jahr nach Teneriffa. 1992 trennte sie sich von ihrem ersten Mann. Im Jahr 1994 heiratete sie den Ornithologen Steven Hopp, sie haben eine Tochter. 2004 zogen sie auf einen Bauernhof im Washington County (Virginia).

Ihr Roman Pigs in Heaven erhielt 1993 einen Los Angeles Times Book Prize. Neben den Romanen schrieb sie mit Animal, Vegetable, Miracle ein Buch über die Erfahrungen mit ihrer Familie, sich von lokalen Produkten zu ernähren. Ihre Bücher greifen aktuelle Themen des liberalen US-amerikanischen Bildungsbürgertums auf und ihre Bücher gelangten regelmäßig auf die Bestsellerliste der New York Times.

Kingsolver erhielt 1994 einen Ehrendoktor der DePauw University und 2008 einen der Duke University. Im Jahr 2000 wurde sie mit der National Humanities Medal geehrt. Sie erhielt eine Reihe von Stipendien und Buchpreisen, darunter 2008 einen Nautilus Book Award, 2010 für The Lacuna den Orange Prize for Fiction und stand damit 2011 auf der Shortlist des IMPAC Dublin Literary Award. 2011 erhielt sie einen Dayton Literary Peace Prize. Sie war für den PEN/Faulkner Award for Fiction nominiert und verschiedentlich für den Pulitzer Prize, den sie 2023 mit Demon Copperhead gewann. Im Jahr 2013 erhielt sie den Global Environmental Citizen Award. 2021 wurde Kingsolver in die American Academy of Arts and Letters gewählt.

Im Jahr 2000 stiftete sie den Bellwether Prize, der Autoren der „Literatur des sozialen Wandels“ unterstützen soll. Kingsolver machte eine Zeitlang für Wohltätigkeitszwecke Musik bei der Literaten-Rockband Rock Bottom Remainders.

Im Jahr 2023 erhielt sie für ihren Roman Demon Copperhead den US-amerikanischen Pulitzer-Preis für Belletristik. Sie teilt den Preis mit Hernan Diaz (Trust), ein für diesen Preis bisher einmaliger Vorgang.[1] Außerdem wurde das Werk in UK 2023 mit dem Women’s Prize for Fiction[2][3] sowie dem James Tait Black Memorial Prize in der Kategorie „Fiction“[4] ausgezeichnet.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

 
The Bean Trees, Jubiläumsausgabe 1998
  • The Bean Trees, 1988
    • Das Bohnenbaumglück : Roman. Übersetzung Dorothee Asendorf. München ; Zürich : Piper, 1997 ISBN 978-3-492-22180-1
  • Homeland and Other Stories, 1989
  • Holding the Line: Women in the Great Arizona Mine Strike of 1983. 1989
  • Animal Dreams, 1990
    • Die Pfauen-Schwestern : Roman. Übersetzung Astrid Arz. München ; Zürich : Piper, 1996 ISBN 978-3-492-03832-4
  • Another America. Gedichte, 1992
  • Pigs in Heaven, 1993
    • Siebengestirn. Meine Tochter : Roman. Übersetzung Dorothee Asendorf. München ; Zürich : Piper, 1994 ISBN 978-3-492-03684-9
  • High Tide in Tucson: Essays from Now or Never, 1995
  • The Poisonwood Bible. Harper, 1998
    • Die Giftholzbibel : Roman. Übersetzung Anne Ruth Frank-Strauss. München : Kabel, 2000 ISBN 978-3-8225-0523-6
  • Prodigal Summer, 2000
    • Im Land der Schmetterlinge : Roman. Übersetzung Anne Ruth Frank-Strauss. München : Kabel, 2002 ISBN 978-3-8225-0597-7
  • Small Wonder: Essays, 2002
  • Last Stand: America's Virgin Lands. Fotografien Annie Griffiths Belt. 2002
  • mit Steven L. Hopp, Camille Kingsolver: Animal, Vegetable, Miracle: A Year of Food Life. 2007
  • The Lacuna, 2009
  • Flight Behavior. 2012
    • Das Flugverhalten der Schmetterlinge : Roman. Übersetzung Sylvia Spatz. München : C. Bertelsmann, 2014 ISBN 978-3-570-10215-2
  • Unsheltered. Faber, 2018
  • Demon Copperhead. Harper, 2022

Literatur Bearbeiten

  • Paul L. Thomas: Reading, learning, teaching Barbara Kingsolver. New York : Lang, 2005, ISBN 0-8204-7923-3
  • Marianne Novy: Reading adoption : family and difference in fiction and drama. Ann Arbor, Mich. : Univ. of Michigan Press, 2005, ISBN 0-472-11507-3. Kapitel: Nurture, Loss, and Cherokee Identity in Barbara Kingsolver's Novels of Cross-Cultural Adoption, S. 188–213
  • David Peck (Hrsg.): American ethnic writers. 2. Henry Louis Gates, Jr. – Grace Paley. Pasadena : Salem, 2009, ISBN 978-1-58765-464-0, S. 622–629
  • Annika McPherson: White – female – postcolonial? : towards a "trans-cultural" reading of Marina Warner's "Indigo" and Barbara Kingsolver's "The Poisonwood bible". Trier : Wiss. Verl. Trier, 2011, ISBN 978-3-86821-346-1. Zugl.: Bremen, Univ., Diss., 2009
  • Axel Goodbody: Risk, Denial, and Narrative Form in Climate Change Fiction: Barbara Kingsolver's Flight Behaviour and Ilija Trojanow's Melting Ice, in: Sylvia Mayer; Alexa Weik von Mossner (Hrsg.): The anticipation of catastrophe : environmental risk in North American literature and culture. Heidelberg : Winter, 2014, ISBN 978-3-8253-6334-5, S. 39–58

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sophia Stewart: 'Demon Copperhead,' 'Trust,' 'His Name Is George Floyd' Among 2023 PulitzerPrize Winners. In: Publishers Weekly. 8. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023 (englisch).
  2. Sarah Shaffi: Three debut novels compete among Women's prize for fiction shortlist. In: The Guardian. 26. April 2023, abgerufen am 24. Mai 2023 (englisch).
  3. Zur Website des Preises https://womensprizeforfiction.co.uk/
  4. Fiction winners auf ed.ac.uk, abgerufen am 27. Dezember 2023.