Banachscher Abbildungssatz

mathematischer Satz

Der Banachsche Abbildungssatz ist ein nach dem polnischen Mathematiker Stefan Banach benannter mathematischer Lehrsatz aus dem Gebiet der Mengenlehre.[1] Der Satz behandelt eine grundlegende Eigenschaft von Abbildungen. Er ist eng mit dem Cantor-Bernstein-Schröder-Theorem verknüpft.

Formulierung des Satzes Bearbeiten

Der Satz lässt sich wie folgt formulieren:[2]

Gegeben seien Mengen      und     und dazu Abbildungen
      und    .
Dabei sei       injektiv.
Dann existieren Mengen       mit
    und    
sowie
    und    
derart, dass gilt:
    und    

Verschärfung Bearbeiten

Es lässt sich mit Hilfe des Fixpunktsatzes von Tarski und Knaster zeigen,[3] dass die Behauptung des Satzes immer noch gilt, wenn die Injektivitätsbedingung für die Abbildung       fallen gelassen wird.

Der Banachsche Abbildungssatz (verschärfte Version) lautet demnach folgendermaßen:

Gegeben seien Mengen      und     und dazu Abbildungen
    und      .
Dann existieren Mengen       mit
    und    
sowie
    und    
derart, dass gilt:
    und    

Beweis (Verschärfung) Bearbeiten

Betrachte die Abbildung   mit  .

Da   monoton ist, besitzt   nach dem Fixpunktsatz von Tarski und Knaster einen Fixpunkt  . Es gilt also   beziehungsweise äquivalent hierzu

 .

Wir setzen nun  ,   und  .

Hiermit erhalten wir wie gewünscht   und  .

Folgerung Bearbeiten

Aus dem Banachschen Abbildungssatz folgt unmittelbar das Cantor-Bernstein-Schröder-Theorem.[4][5][6]

Literatur Bearbeiten

Artikel und Originalarbeiten Bearbeiten

  • Stefan Banach: Un théorème sur les transformations biunivoques. In: Fundamenta Mathematicae. 6. Jahrgang, 1924, S. 236–239.
  • Alfred Tarski: A lattice-theoretical fixpoint theorem and its applications. In: Pacific Journal of Mathematics. 5. Jahrgang, 1955, S. 285–309.
  • Bronislaw Knaster: Un théorème sur les fonctions d’ensembles. In: Ann. Soc. Polon. Math. 6. Jahrgang, 1928, S. 133–134.

Monographien Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stefan Banach: Un théorème sur les transformations biunivoques. In: Fundamenta Mathematicae. Band 6, 1924, S. 236–239.
  2. Heinz Lüneburg: Kombinatorik. Birkhäuser Verlag, Basel u. a. 1971, ISBN 3-7643-0548-7, S. 65.
  3. Heinz Lüneburg: Tools and Fundamental Constructions of Combinatorial Mathematics. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim u. a. 1989, ISBN 3-411-03194-8, S. 348–349.
  4. Stefan Banach: Un théorème sur les transformations biunivoques. In: Fundamenta Mathematicae. Band 6, 1924, Einleitung, S. 236.
  5. Heinz Lüneburg: Kombinatorik. Birkhäuser Verlag, Basel u. a. 1971, ISBN 3-7643-0548-7, S. 66.
  6. Heinz Lüneburg: Tools and Fundamental Constructions of Combinatorial Mathematics. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim u. a. 1989, ISBN 3-411-03194-8, S. 349.