Koordinaten: 6° 25′ N, 10° 45′ O

Karte: Kamerun
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Bamenda-Hochland

Das Bamenda-Hochland, auch Bamenda-Banso-Hochland genannt, liegt im Westen Kameruns und umfasst den größten Teil der Provinz Nord-Ouest, deren Metropole die gleichnamige Stadt Bamenda ist.[1] Die südlichen und südwestlichen Gebiete des Hochlandes werden in der Sozialgeographie und unter kulturellen Aspekten als Kameruner Grasland bezeichnet.[2][3]

Das Hochland erstreckt sich entlang der Kamerunlinie vom Massiv des Bambouto- bis zum Ngaoundere-Plateau.[4] Die westlichen und nördlichen Ausläufer des Hochlandes bilden das Obudu- und das Mambilla-Plateau in Nigeria. Die höchste Erhebung des Hochlandes bildet der bis zu 3011 m hohe vulkanische Gebirgszug Oku, in dem die weltweit bekannten Seen Nyos, Oku und Manoun liegen. Das Bamenda-Hochland hob sich vor etwa 34 Mio. Jahren aus der Erdkruste empor, infolge des entstehens des Zentralafrikanischen Grabens und ist übersät mit zahlreichen Calderen, wie der Lefro- und der Santa-Mbu-Caldera in den Bamenda-Bergen.[5]

Das Bamenda-Hochland besitzt eine große ökologische Bedeutung, da es die letzten größeren zusammenhängenden Gebirgsregenwälder Westafrikas mit einer großen Tier- und Pflanzenvielfalt beherbergt. Es kommen auf dem Hochland etwa 15 endemische Vogel-, 40 endemische Pflanzen-, 11 endemische Reptilien- und Amphibienarten vor. Im Hochland sind auch Populationen der Primaten des Schimpansen (Pan) und des vom Aussterben bedrohten Drill (Mandrillus leucophaeus) bekannt. Die Regenwälder wurden jedoch im letzten Jahrhundert stark fragmentiert, sodass der rund 20.000 Hektar große Kilum-Ijim-Wald das größte zusammenhängende Teilstück bildet und als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.[6] In den Regenwäldern des Bamenda-Hochlandes wurde zuletzt die Spitzmausart Sylvisorex silvanorum entdeckt.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rettet den Regenwald (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive). Publikation der Gesellschaft für techn. Zusammenarbeit, 1995 (PDF-Datei; 332 kB).
  2. Michaela Pelican: Frauen- und Männerfreundschaften im Kameruner Grasland: Ein komperativer Ansatz@1@2Vorlage:Toter Link/www.giga-hamburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: spektrum, Band 39/2004, Institut für Afrika-Kunde Hamburg, S. 63–93 (PDF-Datei; 121 kB).
  3. Marlies Leonhardt: Masken im kamerunischen Grasland (deutsch) (PDF-Datei; 402 kB).
  4. R. U. Ubangoh, I. H. Pacca, J. B. Nyobe: Palaeomagnetism of the continental sector of the Cameroon Volcanic Line, West Africa. In: Geophysical Journal International, Volume 135, Issue 2, S. 362–374 (englisch).
  5. M. Gountié Dedzo, E. Njonfang, A. Nono, P. Kamgang, G. Zangmo Tefogoum, A. Kagou Dongmo, D. G. Nkouathio: Dynamic and evolution of the Mounts Bamboutos and Bamenda calderas by study of ignimbritic deposits (West-Cameroon, Cameroon Line) (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive). In: Syllabus Review, Sci. Ser. 3/2012, S. 11–23 (englisch) (PDF-Datei; 1,4 MB).
  6. Anne Gardner: Community forestry in the Bamenda Highlands region of Cameroon: a partnership for conservation. Abgerufen am 17. September 2021.
  7. Rainer Hutterer, Jan Riegert, Ondřej Sedláček: A tiny new species of Sylvisorex (Mammalia: Soricidae) from the Bamenda Highlands, Cameroon. In: Bonner zoologische Beiträge, Band 56, Heft 3, September 2009, S. 151–157 (englisch) (PDF-Dokument; 354 kB).