Als Bajaderen (franz. bayadère, von port. bailadeira – weibliche Tänzerin, Nomen Agentis von bailar – tanzen, von spätlat. ballāre)[1] bezeichneten Europäer indische, exotische Tänzerinnen. Anders als in der einheimischen indische Kultur wurde dabei nicht streng zwischen Devadasis (Gottesdienerinnen, Tempeltänzerinnen, die nur bei Gottesdiensten auftreten durften) und Nautch-Tänzerinnen (die zur abendlichen, weltlichen Unterhaltung tanzten) unterschieden[2]. Bajaderen treten in Gruppen von bis zu zwölf Mädchen bei privaten Festlichkeiten auf, die von Musikanten begleitet werden. Ihre Darbietungen gleichen Pantomimen und behandeln Themen aus dem Bereich Liebesleben und der menschlichen Gefühlswelt.

Nordisk familjebok: Bajadere

Auch die Bekleidung und Umschlagtücher von Tänzerinnen wurden in Europa so genannt.

Rezeption in Europa Bearbeiten

Aufgefasst als leichte Mädchen sind Bajaderen ein beliebtes Thema der galanten Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts, in Theater, Musik und Dichtung:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mackensen, Lutz, 1901-1992.: Ursprung der Wörter : etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache ; [über 12.000 Stichwörter]. Bassermann, F, 2013, ISBN 3-8094-3017-X.
  2. Definition des Begriffs [1]
  3. Lion Feuchtwanger: Altindische Schauspiele. Reclam Verlag, Leipzig 1976, S. 7 ff.