Bahnhof Bülach

Bahnhof in der Schweiz

Der Bahnhof Bülach liegt in der gleichnamigen Stadt Bülach im Norden des Kantons Zürich in der Schweiz. Im Keilbahnhof vereinen sich die Strecken ZürichSchaffhausen (Teilstrecken Zürich-Oerlikon–Oberglatt–Bülach und Eglisau–Neuhausen) und Winterthur–Koblenz. Der Bahnhof ist zudem Endstation mehrerer regionaler Buslinien. Betrieben wird der Bahnhof von Lernenden der Login Berufsbildung AG, die bei ihrer Arbeit von Berufsbildnern unterstützt werden.[1]

Bülach
Luftbild Keilbahnhof (1980)
Luftbild Keilbahnhof (1980)
Luftbild Keilbahnhof (1980)
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bauform Keilbahnhof
Perrongleise 6
Abkürzung BUE
IBNR 8503400
Eröffnung 1865 (BR)
Webadresse www.sbb.ch
Architektonische Daten
Architekt Th. Weiss (1900); Heinrich Gmelin (1876)
Lage
Stadt/Gemeinde Bülach
Kanton Zürich
Staat Schweiz
Koordinaten 682679 / 264265Koordinaten: 47° 31′ 26″ N, 8° 32′ 11″ O; CH1903: 682679 / 264265
Höhe (SO) 428 m ü. M.
Bahnhof Bülach (Stadt Bülach)
Bahnhof Bülach (Stadt Bülach)
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bülach
Liste der Bahnhöfe in der Schweiz

Geschichte Bearbeiten

Bülach wurde am 1. Mai 1865 als Endstation der Bülach-Regensberg-Bahn (BR), an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die BR führte von Bülach nach Oerlikon und über Oberglatt nach Dielsdorf. Täglich verkehrten drei Zugpaare nach Zürich und Dielsdorf mit Wagen der ehemaligen Schweizerischen Nordbahn («Spanisch-Brötli-Bahn»). Der Bahnhof befand sich auf dem Gelände des heutigen Schulhauses Lindenhof.[2] Mit dem Bau der Hochrheinbahn WinterthurKoblenz errichtete die NOB am heutigen Standort einen Keilbahnhof, der mit der Eröffnung der Strecke am 1. August 1876 in Betrieb genommen wurde. Am 1. Januar 1877 wurde die Bülach-Regensberg-Bahn von der NOB übernommen.

Mit der Eröffnung der NOB-Strecke (Bülach–)Eglisau–Neuhausen am Rheinfall löste ab 1. Juni 1897[3] die BR-Strecke über Bülach die Rheinfallbahn Winterthur–AndelfingenSchaffhausen als Hauptstrecke zwischen Zürich und Schaffhausen ab. In diesem Zusammenhang wurde zwischen Bülach und Eglisau ein zweites Gleis gebaut und am 1. Juni 1897 in Betrieb genommen. 1902 wurde die NOB verstaatlicht und in die neu gegründete SBB eingegliedert, womit auch der Bahnhof in den Besitz der SBB überging. Am 15. Dezember 1928 wurde der elektrische Betrieb auf der Strecke Zürich–Schaffhausen aufgenommen, die Strecke nach Winterthur folgte 1945. Am 1. Juni 1980 konnte der Doppelspurausbau Niederglatt–Bülach eröffnet werden.[4] In diesem Zusammenhang erhielt der Bahnhof gedeckte Aussenperrons, die durch eine Unterführung erschlossen werden. Seit 1982 verkehren die Züge im Taktfahrplan. Seit Mai 1990 verkehrt die S-Bahn Zürich im Auftrag des ZVV.

Bahnhofsgebäude Bearbeiten

 
Gleis 2, Bahnhofsgebäude Seite Zürich-Schaffhausen (2007)
 
Gleis 3 und 2, Bahnhofsgebäude Seite Zürich–Schaffhausen (2002)
 
Gleise 4 bis 6, Bahnhofsgebäude Seite Winterhtur–Koblenz (ca. 1983)
 
Güterschuppen (2002), ehemaliges Empfangsgebäude von 1876, 1900 verschoben und umgenutzt

Anlässlich der Streckeneröffnung im Jahr 1865 wurde lediglich ein provisorisches Bahnhofsgebäude aus Holz errichtet, das dem Kopfbahnhof westlich der „Volleeberen“ diente. Es handelte sich um ein einfaches Holzgebäude nach einem Standardentwurf der Schweizerischen Nordostbahn (NOB), die zu einem Drittel an der Bülach-Regensberg-Bahn beteiligt war. Der Entwurf stammte vermutlich von Jakob Friedrich Wanner, der auch den Zürich Hauptbahnhof entworfen hatte. Das Holzgebäude war im Wesentlichen ein Güterschuppen, der mit einem Wartesaal und einem Stationsbüro ergänzt wurde. Im Dachgeschoss war die Wohnung des Bahnhofsvorstands untergebracht. Nach der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs wurde das alte Gebäude abgebaut und ab 1877 in Otelfingen weiter verwendet.[5]

Das erste Bahnhofsgebäude am neuen Standort in der „Fangleten“ wurde im Hinblick auf die Streckeneröffnung Winterthur–Koblenz 1876 gebaut,[6] Es handelte sich erneut nur um ein provisorisches Empfangsgebäude, denn es wurde eine Schuppenstation nach dem NOB-Schema V. Classe<!sic> erstellt. Dieses Holzgebäude, das nach der Eröffnung des heutigen Empfangsgebäudes aus Stein zum Güterschuppen umfunktioniert wurde, wurde 1900 für die Umnutzung über die Gleise nach Osten verschoben. Es war ein fünfachsiges Gebäude mit einem Warteraum der 1. und 2. Klasse sowie einem Warteraum 3. Klasse. Der Billetschalter befand sich an der Giebelseite. Im Obergeschoss eine Wohnung die auch nach dem verschieben beibehalten wurde.[7]

Das heutige Bahnhofsgebäude wurde im Jahr 1900 gebaut. Dem Neubau gingen zwei Interventionen der Gemeinde Bülach beim Eisenbahndepartement voraus. Nachdem mehrere Entwürfe von der NOB-Direktion abgelehnt worden waren, beschloss die Direktion am 24. März 1899, den Entwurf von Th. Weiss auszuführen, dessen Entwurf wiederum auf einem von J. Gros aufbaute. Das Gebäude konnte im Jahr 1900 bezogen werden.[8]

Reisezentrum Bülach Bearbeiten

Der Bahnhof verkauft nationale sowie internationale Billette, Abonnemente und Freizeitangebote. Zudem werden im Bahnhof Eventtickets von Ticketcorner verkauft. Die SBB bietet ebenfalls die Möglichkeit mit Western Union Geld zu transferieren und auch Geldwechsel ist am Schalter möglich. Der Bahnhof bietet auch den Fundservice an.[9]

Er verfügt über rollstuhlgängige Perrongleise, eine rollstuhlgängige Toilette und einen Schalter für Personen im Rollstuhl.[9]

Verkehr Bearbeiten

Der Bahnhof liegt an den Kursbuchstrecken 760 und 761. Seit der Einführung des Fernverkehrshalbstundentaktes zwischen Zürich und Schaffhausen halten in Bülach keine InterCity- oder InterRegio-Züge mehr. Früher waren diese Schnellzüge von Schaffhausen in Zürich in oft mit den Schnellzügen nach Olten–Langenthal–Bern beziehungsweise über den Gotthard ins Tessin oder nach Italien durchgebunden. Dafür hält der 2013 neu eingeführte stündliche RegioExpress Zürich HB–Schaffhausen in Bülach.

Des Weiteren wird der Bahnhof von vier Linien der S-Bahn Zürich bedient: Die S41 verkehrt in einem Halbstundentakt nach Winterthur und die S36 stündlich nach Waldshut. Beide Linien werden von Thurbo betrieben. Halbstündlich steht mit der S9 nach Uster eine Verbindung nach Zürich zur Verfügung, die in den Hauptverkehrszeiten durch die S3 ergänzt wird.

Nachtzüge Bearbeiten

Es verkehren drei Nachtzüge ab Bülach, wovon eine dem Zürcher S-Bahnnetz zugeordnet ist. Die zwei anderen gehören zu den „Thurbo-Nightliner“.

Buslinien Bearbeiten

Um den Bahnhof gibt es drei Haltestellen für den regionalen Busverkehr.

Bülach Bahnhof Bearbeiten

Der Bahnhof Bülach ist ein regionaler und lokaler Busknotenpunkt. Die von PostAuto Schweiz betriebenen regionalen ZVV-Buslinien 515 (Bülach–Stadel b.N.), 525 (Bülach–HöriOberglatt) verkehren grundsätzlich tagsüber halbstündlich, abends und am Sonntag stündlich mit einer Reihe von Verdichtungen. Die Linie 530 (Bülach–KlotenFlughafen Zürich) verkehrt halbstündlich und mit der Linie 531 (Bülach–Flughafen Zürich) besteht eine weiter Schnell-Verbindung zum Flughafen, die tagsüber mindestens halbstündlich verkehrt. Auf dem Gemeindegebiet werden neun weitere Haltestellen von den regionalen Buslinien bedient.

Die zwei täglich verkehrenden Bülacher Ortsbuslinien 501, 504 fallen ebenfalls in die Zuständigkeit von PostAuto und bedienen neben dem Bahnhof und drei Regionalbus-Haltestellen, weitere 21 Haltestellen auf Gemeindegebiet. Die Linie 504 bedient auch zwei Haltestellen in der Nachbargemeinde Bachenbülach und verkehrt mit einer Haltestelle beim Pistenende für Flugzeugbegeisternde bis Oberglatt ZH.

Linie Strecke
501 Bachenbülach Bramenländli – Bülach Bahnhof – Bülach Kantonsschule
504 Bülach Bahnhof – Oberglatt ZH Bahnhof
515 Bülach Bahnhof – Stadel b. N., Neuwis-Huus (- Kaiserstuhl AG)
525 Bülach Bahnhof – Oberglatt ZH Bahnhof
530 Bülach Bahnhof – Zürich Flughafen Bahnhof
531 Bülach Bahnhof – Zürich Flughafen Bahnhof

Bülach Güterbahnhof / Bülach Bahnhof Ost Bearbeiten

Die Buslinie 501 bedient auch die nahegelegenen Haltestellen Bülach Güterbahnhof und Bülach Bahnhof Ost.

Linie Strecke
501 Bachenbülach Bramenländli – Bülach Bahnhof – Bülach Kantonsschule

Nachtbusse Bearbeiten

Am Wochenende fahren die Nachtbusse N53 und N54 ab Bülach die Stationen Wasterkingen Gemeindehaus und Winkel Hagenbuechen an.

Linie Strecke
N53 Bülach Bahnhof – Wasterkingen Gemeindehaus
N54 Bülach Bahnhof – Winkel Wiesental


Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bahnhof Bülach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
BW
BW

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kein Abbau in Seen und Oberwinterthur: SBB verlegen Projekt «Junior Station» nach Bülach. In: Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen am 19. Juni 2016.
  2. Remo Albrecht: Bahnhof Bülach. In: Bülach Ansichtskarten & Fotos. Ortsmuseum Bülach, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2021; abgerufen am 28. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buelachansichtskarten.ch
  3. Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+, AS Verlag, Zürich, 2010, ISBN 978-3-909111-74-9, Seite 43
  4. Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+, AS Verlag, Zürich, 2010, ISBN 978-3-909111-74-9, Seite 51
  5. Rundgang durch Otelfingen. Abgerufen am 25. Dezember 2023.
  6. Walter Hildebrant: Bülach, Geschichte einer kleinen Stadt. Zürich 1967, Seite 295.
  7. Schuppenstationen Schweizerischen Nordostbahn NOB, Kurzinventar der Fachstelle für Denkmalpflege der SBB Seiten 19–20
  8. Werner Stutz: Bahnhöfe der Schweiz. Orell Füssli, Zürich 1983, ISBN 3-280-01405-0, Seite 221.
  9. a b SBB Services Bahnhof Bülach. In: www.sbb.ch. Archiviert vom Original am 18. Juni 2016; abgerufen am 19. Juni 2016.