Der BMD-20 ist ein Mehrfachraketenwerfersystem der Sowjetunion. Der GRAU-Index lautet 8U33. Die Raketen heißen „MD-20F (53-F-951)“.

BMD-20

Entwicklung Bearbeiten

Das System wurde in den späten 1940er Jahren vom GSKB Spetzmasch unter Leitung von W.P. Barmin entwickelt. Der BMD-20 wurde 1951 bei den sowjetischen Landesstreitkräften eingeführt. Bei den sowjetischen Streitkräften wurde das System Mitte der 1970er Jahre ausgesondert und durch den leistungsstärkeren BM-27 ersetzt.

Technik Bearbeiten

Auf dem dreiachsigen LkwZIS-151“ war ein Werferrahmen mit 4 Raketen des Kalibers 200 mm montiert. Ein Raketenwerfer war in der Lage alle 4 Raketen in 6 Sekunden zu verschießen. Das Nachladen eines leergeschossenen Werfers dauerte 6–10 Minuten. Die Raketen besaßen eine große Streuung und eigneten sich daher nur zur Bekämpfung von Flächenzielen.

Raketen Bearbeiten

Die MD-20F-Raketen wurden von Feststoff-Treibstoff angetrieben. Die Raketen verfügten über ein Heckleitwerk mit vier festen Leitflächen und waren drallstabilisiert. Ein leichter Drall wurde der Rakete beim Start durch den leicht verwundenen Werferrahmen gegeben. Die Raketen besaßen bei einer Brennschlussgeschwindigkeit von 535 bis 590 m/s eine max. Schussdistanz von 18,75 km. Eine Rakete wog 194 kg, wovon 30,08 kg auf den Splittergefechtskopf entfielen. Der Sprengkopf erzeugte beim Einschlag einen Krater von 6,0 m Durchmesser mit einer Tiefe von 3,1 m.

Technische Daten Raketen Bearbeiten

System BMD-20 / 8U33
Rakete MD-20F
Hersteller GSKB Spetzmasch
Antrieb Feststoff-Raketentriebwerk
Treibstoff Nytroglykolpulver
Brennzeit Raketenmotor 5,6 Sekunden
Geschwindigkeit 535–590 m/s
Länge 3,04 m
Rumpfdurchmesser 200 mm
Gewicht 194 kg
Sprengkopf 30,08 kg Splittergefechtskopf
max. Schussdistanz 18,75 km

Verbreitung Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Christopher F. Foss: Towed Artillery. Jane's Pocket Book 18. 1. Auflage. Mac Donald and Janes' Publishers Ltd, London 1977, S. 176.

Weblinks Bearbeiten

Commons: BMD-20 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c SIPRI Arms Transfers Database. In: sipri.org. Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 15. Januar 2021 (englisch).