August Lucas

deutscher Graphiker und Landschaftsmaler

August Lucas (* 4. Mai 1803 in Darmstadt; † 28. September 1863 ebenda) war ein deutscher Grafiker und Landschaftsmaler der Romantik.

August Lucas, Selbstbildnis, um 1828

Jugend und Ausbildung Bearbeiten

Der Sohn eines Schneidermeisters besuchte das Darmstädter Gymnasium. Ersten künstlerischen Unterricht erhielt er in der Zeichenschule des Museums bei Franz Hubert Müller und ab 1825 in München an der dortigen Akademie. Im gleichen Jahr unternahm er zusammen mit Daniel Fohr eine Studienreise ins Berner Oberland. Danach kehrte er wieder nach Darmstadt zurück, um sich dort autodidaktisch weiterzubilden.

Aufenthalt in Italien Bearbeiten

 
Landschaft aus der Serpentara bei Olevano, 1840

Mit einem Stipendium des Darmstädter Großherzogs reiste Lucas im Oktober 1829 über Mailand nach Rom. Er blieb bis 1834 in Italien. Von Rom aus machte er Reisen in die Albaner Berge und in die Sabiner Berge, wo er intensiv „nach der Natur“ zeichnete. 1830 war er mit Ludwig Preller in Olevano. Außerdem machte er die Bekanntschaft von Joseph Anton Koch, zu dem er engen Kontakt hielt. 1832 reiste Lucas nach Neapel, Sorrent und Capri. Gegen Ende seines Aufenthalts wurde er krank und kam in finanzielle Schwierigkeiten.

Wirken in Darmstadt Bearbeiten

Von 1834 bis 1850 war August Lucas wieder in Darmstadt und schuf mit Hilfe seiner aus Italien mitgebrachten Studien Gemälde südlicher Landschaften. Außerdem befasste er sich mit Darstellungen aus der Umgebung Darmstadts. 1841 erhielt er an zwei Darmstädter Schulen eine Anstellung als Zeichenlehrer. 1850 unternahm Lucas eine zweite Italienreise. Aus Rom zurückgekehrt, schuf er 1854 die Festsaaldekoration des von dem Architekten Georg Moller errichteten Hauses der Vereinigten Gesellschaft (im Zweiten Weltkrieg zerstört). 1861 gründete er die Darmstädter Künstlergesellschaft.

August Lucas wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt bestattet (Grabstelle: I C 122). Das Grab ist ein Ehrengrab.

Bekannte Schüler Bearbeiten

Zu Lucas’ Schülerkreis in Darmstadt gehörten neben anderen:

Bildergalerie Bearbeiten

Ausstellungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Hofmann: August Lucas. In: Die GemäldeSammlung des Grossherzoglichen Museums zu Darmstadt. 3. Auflage. Grossh. Staatsverlag, Darmstadt 1885, S. 24 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Lucas, August. In: Friedrich Back (Hrsg.): Verzeichnis der Gemälde des Wallraf-Richartz-Museums der Stadt Cöln. Verlags-Anstalt und Druckerei, Köln 1913, Deutsche Maler des XIX.–XX. Jahrhunderts, S. 197–199 und 437–438 (Textarchiv – Internet Archive – Abbildungen, zwei Gemälde [Römische Landschaft] und [Odenwaldlandschaft in Morgenbeleuchtung]).
  • Lucas, August. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 429 (biblos.pk.edu.pl).
  • Ralf Beil, Philipp Gutbrod: August Lucas – Wer Engel sucht. Ausstellungskatalog, Institut Mathildenhöhe Darmstadt, Darmstadt 2013.
  • Gisela Bergsträßer: Ausstellungskatalog August Lucas, 1803–1863. Darmstadt 1953.
  • Andreas Franzke: August Lucas 1803–1863. In: Kunst in Hessen und am Mittelrhein. Band 12. Darmstadt 1972.
  • Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik. DuMont Buchverlag, Köln 1992, ISBN 3-7701-0976-7, S. 171.
  • Bernhard Lade: August Lucas. Sein Leben und seine Werke. Darmstadt 1924.
  • Klaus Wolbert: Lucas, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 270 f. (Digitalisat).

Weblinks Bearbeiten

Commons: August Lucas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Reise nach Italien. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. Oktober 2013, S. 38.