Asche (Hardegsen)

Ortsteil der Stadt Hardegsen

Asche ist ein Ortsteil der Stadt Hardegsen im Landkreis Northeim in Niedersachsen (Deutschland).

Asche
Stadt Hardegsen
Wappen von Asche
Koordinaten: 51° 37′ N, 9° 49′ OKoordinaten: 51° 36′ 57″ N, 9° 48′ 49″ O
Höhe: 266 m ü. NN
Einwohner: 294 (31. Dez. 2019)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37181
Vorwahl: 05505
Asche (Niedersachsen)
Asche (Niedersachsen)

Lage von Asche in Niedersachsen

Geographische Lage Bearbeiten

Asche liegt südlich von Hardegsen am Südhang des Gladebergs zwischen dem nahen Berg Bramburg im Westen und dem Leinetal im Osten. Am südlichen Rand des bebauten Ortsgebiets liegt der 285,6 m ü. NN hohe Escheberg.

Nördlich des Ortes befindet sich am Gladeberg ein Waldgebiet mit großflächigem Märzenbecher-Vorkommen[1] und einem bis 2007 als Flächennaturdenkmal ausgewiesenen Orchideenbestand.[2] Beide sind seit 2015 Teil der Natura 2000-Schutzgebietes Weper, Gladeberg und Aschenburg. Ebenfalls am Hang des Gladebergs liegen Aussichtspunkte mit Fernsicht zum Brocken und Gaußturm.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Asche wurde im Jahre 1055 als Asca zum ersten Mal in der Gründungsurkunde des Petersstiftes zu Nörten erwähnt. Der Name ist auf das altsächsische Wort für Esche zurückzuführen. Ein Jahrhundert später lassen sich die Grafen von Northeim und die Herren von Katlenburg als Grundbesitzer in Asche nachweisen. Siegfried IV. von Northeim-Boyneburg vermachte dort dem Kloster Northeim 1141/42 zwei Hufen Landes.[3] Ein Verzeichnis aus dem Jahr 1609 bezeugt, dass das adlige Geschlecht derer von Hardenberg im Ort Güter als Lehen besaßen.[4] Während der Ort Asche, der im Jahre 1784 nur 13 Feuerstellen besaß, zum Amt Hardegsen gehörte, war der östlich angrenzende Ort Fehrlingsen dem Adeligen Gericht Adelebsen zugeordnet. Die alte Heerstraße von Göttingen nach Uslar führte durch beide Dörfer. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts besaß Asche lediglich zwölf Häuser und zählte zur Parochie Ellierode.[5] Auf Anordnung des Oberpräsidenten der Provinz Hannover wurde am 1. April 1937 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Fehrlingsen und Asche der heutige Ort Asche gebildet. Dieser Zusammenschluss wird durch die beiden Rauten im heutigen Ascher Wappen symbolisiert.[6] Am 1. März 1974 wurde Asche in die Stadt Hardegsen eingemeindet.[7]

Eine Besonderheit der Ortschaft Asche sind die drei Friedhöfe. Eine Dorfkirche gibt es dagegen nicht.

Wüstungskirche Bearbeiten

 
Ausgrabung einer Kirchenruine bei Asche

Im Jahr 2015 nahm der Geschichtsverein Asche/Fehrlingsen eine Ausgrabung an den im Wald unter Erde liegenden Grundmauern einer Kirche vor. Der Kirchenbau gehört zu einer mittelalterlichen Ortswüstung auf der Erhebung des Kirchberges etwa 800 Meter südlich von Fehrlingsen.[8][9] Der Name der Wüstung ist noch nicht sicher bekannt. Eine Identität mit der bereits früher für eine benachbarte Lage angenommenen Wüstung „Jürgensborg“ ist derzeit nicht erwiesen. Die Grabungen wurden 2016 fortgesetzt.

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Asche hat einen fünfköpfigen Ortsrat, der seit der Kommunalwahl 2021 ausschließlich von Mitgliedern der „Bürgergemeinschaft Asche“ besetzt ist. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,23 Prozent.[10]

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Asche ist Tobias Klinge.

Seit 2012 ist Asche ein Bioenergiedorf mit einer Biogasanlage und eigenem Nahwärmenetz.[11]

Kultur Bearbeiten

Traditionen sind:

  • die Theateraufführungen der „Ascher Bergratten“
  • der Herbstmarkt
  • der „Tanz in den Mai“ und Dorfwandertag am 1. Mai
  • das jährliche Skat- und Knobelturnier
  • das Sommerfest der Freiwilligen Feuerwehr

Weblinks Bearbeiten

Commons: Asche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wald der Märzenbecher, abgerufen am 12. April 2023.
  2. ND-NOM 177 auf der Übersichtskarte Naturdenkmäler (PDF; 7 MB); abgerufen am 12. April 2023.
  3. Cord Alphei: Geschichte Adelebsens und Lödingsens. Erich Goltze, Göttingen 1990, S. 16.
  4. Johann Wolf: Geschichte des Geschlechts von Hardenberg. II. Theil. Baier, Göttingen 1823, S. 274.
  5. Wilhelm Görges: Vaterländische Geschichten und Denkwürdigkeiten der Vorzeit. Meinecke, Braunschweig 1844, S. 285.
  6. Homepage Bioenergiedorf Asche (Historisches), aufgerufen am 1. November 2017
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 214.
  8. Ute Lawrenz: Geschichtsverein legt mittelalterliche Wüstungskirche in Asche frei. In: Göttinger Tageblatt. Göttinger Tageblatt GmbH & Co. KG, 26. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2018; abgerufen am 26. Oktober 2015.
  9. Ausgrabungsstand 06.15. In: Bioenergiedorf Asche. Walter Klinge, abgerufen am 26. Oktober 2015.
  10. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  11. wege-zum-bioenergiedorf.de – Datenblatt zu Asche. (PDF) Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, abgerufen am 13. Mai 2015.