Arpașu de Jos

Gemeinde in Rumänien

Arpașu de Jos (veraltet Arpașul din Jos; deutsch Unterarpasch, ungarisch Alsóárpás) ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Arpașu de Jos
Unterarpasch
Alsóárpás
Wappen von Arpașu de Jos
Arpașu de Jos (Rumänien)
Arpașu de Jos (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 45° 47′ N, 24° 37′ OKoordinaten: 45° 46′ 46″ N, 24° 37′ 18″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 424 m
Fläche: 119,31 km²
Einwohner: 2.594 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner je km²
Postleitzahl: 557015
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Arpașu de Jos, Arpașu de Sus, Nou Român
Bürgermeister: Vasile-Ioan Vasu (PSD)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 214
loc. Arpașu de Jos, jud. Sibiu, RO–557015
Website:

Der Ort ist auch unter der deutschen Bezeichnung Unter-Birndorf und der ungarischen Alsó-Arpás bekannt.[3]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Arpașu de Jos im Kreis Sibiu

Die Gemeinde Arpașu de Jos liegt nördlich des Făgăraș-Gebirges (Munții Făgăraș), beidseitig des Flusses Olt (Alt), im Süden des Siebenbürgischen Beckens. Südlich des Olt, an der Mündung des Arpașu Mare (Arpaschel) in den Arpaș-Staudamm – ein Staudamm des Olt –, an der Bahnstrecke Avrig–Făgăraș und an der Europastraße 68, befindet sich der Ort Arpașu de Jos etwa 15 Kilometer nordwestlich von der Kleinstadt Victoria (Viktoriastadt). Im Südosten des Kreises Sibiu an der Grenze zum Kreis Brașov, befindet sich der Ort etwa 47 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Sibiu (Hermannstadt) entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort Arpașu de Jos wurde (nach unterschiedlichen Angaben) erstmals 1223[4] oder 1390[5] urkundlich erwähnt. Auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Arpașu de Sus – von den Einheimischen Cetățea genannt – wurden nach Angaben von K. Horedt und M. Roska, Reste einer dakischen Festung der Latènezeit entdeckt; bei Calea Fânului wurden archäologische Funde, welche in die Jungsteinzeit deuten, gemacht.[6]

Nach Entstehung des Fogarascher Komitat im Königreich Ungarn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Arpașu de Jos Verwaltungssitz im Stuhlbezirk Alsóárpás. Als 1950 der Kreis Făgăraș (Județul Făgăraș) abgeschafft wurde, wurde Arpașu de Jos zuerst dem Județul Brașov und ab 1968 dem heutigen Kreis Sibiu zugeteilt.[4]

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 3.225 2.883 120 118 104
1900 3.937 3.622 216 75 2
1941 3.705 3.541 89 16 -
1977 3.351 3.191 82 9 69
2002 2.803 2.681 40 2 80
2011 2.502 2.278 32 3 189 (Roma 66)
2021 2.594 2.370 9 - 215 (Roma 51)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und auch gleichzeitig die der Rumänen 1900 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Magyaren (248) 1910, die der Rumäniendeutschen (139) wurde 1880 und die der Roma (111) 1930 registriert. Des Weiteren bekannten sich 1910 zwei als Slowaken, 1992 zwei als Ukrainer und 1890 einer als Serbe.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die rumänisch-orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului in Arpașu de Jos,[8] 1791 errichtet (der Turm 1824), steht unter Denkmalschutz.[9]
  • Die Kirche Adormirea Maicii Domnului in Arpașu de Sus, 1799–1802 errichtet und 1815 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arpașu de Jos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 3. April 2021 (rumänisch).
  3. Karl Gottlieb von Windisch: Geographie des Großfürstenthums Siebenbürgen: Dritter Theil Preßburg, 1790.
  4. a b Angaben in der Webdarstellung der Gemeinde Arpașu de Jos (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 9. Dezember 2014.
  5. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  6. Repertoriul Arheologic al României − Arpașu de Sus, abgerufen am 9. Dezember 2014 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).
  8. Angaben zur Kirche Adormirea Maicii Domnului in Arpașu de Jos bei biserici.org abgerufen am 13. Dezember 2014 (rumänisch).
  9. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (rumänisch; PDF; 7,10 MB).