Apice ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Benevento, Region Kampanien, mit 5349 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Sie ist Mitglied der Berggemeinschaft Comunità Montana del Fortore.

Apice
Apice (Italien)
Apice (Italien)
Staat Italien
Region Kampanien
Provinz Benevento (BN)
Koordinaten 41° 7′ N, 14° 56′ OKoordinaten: 41° 7′ 0″ N, 14° 56′ 0″ O
Höhe 245 m s.l.m.
Fläche 48,8 km²
Einwohner 5.349 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 82021
Vorwahl 0824
ISTAT-Nummer 062003
Bezeichnung der Bewohner Apicesi
Schutzpatron San Giovanni Battista
Website comune.apice.bn.it

Der historische Ortskern von Apice mit der Neubausiedlung im Hintergrund

Geographie Bearbeiten

 
Lage von Apice in der Provinz Benevento

Die Gemeinde liegt etwa 11 km östlich der Provinzhauptstadt Benevent am Fluss Calore Irpino. Die Nachbargemeinden sind Ariano Irpino (AV), Bonito (AV), Buonalbergo, Calvi, Melito Irpino (AV), Mirabella Eclano (AV), Montecalvo Irpino (AV), Paduli, San Giorgio del Sannio, Sant’Arcangelo Trimonte und Venticano (AV).

Die Ortsteile sind Calvano, Castel di Fiego, Corsano Scalo, Cupazzo, Fontana Fulla, Giardinelli, Monte, Morroni, Palata, Pazzano, Piano Tignano, Raitelle, Ripone, San Donato, San Martino, Santa Lucia, Sant’Antonio, San Teodoro, Selva, Starza und Vernacchini.

Der Ort besteht aus einer in den 1980er Jahren gebauten Neubausiedlung und der bei einem Erdbeben zerstörten Geisterstadt. Der Zugang zur Geisterstadt ist aus Sicherheitsgründen provisorisch gesperrt, aber der Zutritt ist dennoch nicht verboten.[2]

Geschichte Bearbeiten

 
Straße in der verlassenen Altstadt

Bereits in den 1930er Jahren und 1960er Jahren gab es in Apice mehrere starke Erdbeben.[3][4]

Der historische Teil von Apice ist heute eine Geisterstadt.[5][6] Bei einem starken Erdbeben am 23. November 1980 wurde die Stadt von den 6500 Einwohnern verlassen[7] und aufgrund zu hoher Kosten nicht mehr aufgebaut. Die Gemeinde gilt als Relikt der Zeit der späten 1970er Jahre, da sehr viele Gegenstände nicht mitgenommen wurden. Der Bürgermeister harrte bis 2007 im Ort aus. Im historischen Apice betreibt noch ein Friseurmeister, der außerhalb wohnt, einen nicht einsturzgefährdeten Laden am Rande der Stadt.[3][2]

Nach dem Beben wurde Apice in der Nähe neu errichtet und beherbergt in modernen Häusern heute die meisten der geflüchteten Einwohner.[2]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Neben einigen Profan- und Sakralbauten im neuen Apice sind insbesondere der alte Palazzo und die Kirche in den Ruinen der Geisterstadt sehenswert. Diese Gebäude gehören zu den wenigen Gebäuden des Ortes, die nicht einsturzgefährdet sind.[2]

Wirtschaft Bearbeiten

Die Gemeinde lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Apice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. a b c d Apice – Geisterstadt in Italien. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Januar 2016.
  3. a b Fünfte Station ist Apice. In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 22. Januar 2016.
  4. Recent & Historical Earthquakes near Apice, Campania, Italy. In: quakebulletin.com. Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2016 (englisch).
  5. Michael Glawogger: Loveson. In: sueddeutsche.de. 22. Januar 2014, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  6. Dave Burke: The Italian ghost town left abandoned for 35 years after the enitre population fled in terror when an earthquake hit. In: dailymail.co.uk. 22. November 2016, abgerufen im Jahr 2018 (englisch).
  7. Siliva Marchetti: The towns that time forgot: Haunting images of Italy’s abandoned ghost towns left in eerie splendour and untouched since they were deserted over half a century ago. In: dailymail.co.uk. 13. Juli 2015, abgerufen im Jahr 2018 (englisch).