Antonowo (russisch Антоново, deutsch Grünwalde, Kreis Friedland, 1927–1950 Grünwalde, (Kreis Bartenstein)) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)).

Siedlung
Antonowo/Grünwalde
Антоново
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Grünwalde, Kr. Friedland (bis 1927),
Grünwalde, (Kr. Bartenstein) (bis 1950)
Bevölkerung 10 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 25′ N, 20° 57′ OKoordinaten: 54° 25′ 0″ N, 20° 57′ 0″ O
Antonowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Antonowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Antonowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Antonowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Antonowo liegt fünf Kilometer südwestlich der heutigen Rajonshauptstadt und früheren Kreisstadt Prawdinsk (Friedland) an einer Nebenstraße (es war die ehemalige deutsche Reichsstraße 142), die von Prawdinsk in das russisch-polnische Grenzgebiet bis zum heute nicht mehr existenten Ort Schönbruch (russisch: Schirokoje, polnisch: Szczurkowo) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte Bearbeiten

Als Vorwerk war der ehemals Grünwalde genannte Ort in seiner Geschichte sehr mit der der „Muttergemeinde“ Bothkeim (russisch: Tschistopolje) verbunden. Bothkeim gehörte von 1874 bis 1928 zum Amtsbezirk Mertensdorf[2] (russisch: Tjomkino) im Landkreis Friedland (ab 1927 Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. November 1928 gab der Gutsbezirk Bothkeim seine Selbständigkeit auf, und Grünwalde wurde mit Bothkeim zusammen in die Landgemeinde Deutsch Wilten (russisch: Jermakowo) im Amtsbezirk Abbarten[3] (russisch: Prudy) eingegliedert.

1945 kam Grünwalde mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 die Bezeichnung „Antonowo“.[4] Bis zum Jahr 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert und ist seitdem – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[5] – eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche Bearbeiten

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Grünwalde bis 1945 in das Kirchspiel Prawdinsk[6] (Friedland) im gleichnamigen Kirchenkreis innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

Auch heute besteht die kirchliche Bindung Antonowos nach Prawdinsk, dessen evangelische Gemeinde nun jedoch Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie gehört zur Propstei Kaliningrad[7] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Mertensdorf
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Abbarten/Deutsch Wilten
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Aufgrund des Gesetzes über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive)
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)