Ansgar Skriver

deutscher Journalist und Verleger

Ansgar Skriver (* 4. Juni 1934 in Ockholm; † 23. Dezember 1997) war ein deutscher Journalist.

Leben Bearbeiten

Ansgar Skriver wurde als ältestes von drei Kindern des Theologen Carl Anders Skriver (1903–1983) und seiner Frau Hildgard geb. von Brockdorff (1903–1982) geboren.[1] Sein Vater war von 1933 bis 1952 Pastor in Ockholm und einer der Vorkämpfer der veganen Bewegung in Deutschland.[2]

Nach einer Buchhändlerlehre studierte Skriver in Tübingen und an der FU Berlin Volkswirtschaft und Soziologie. Von 1953 bis 1956 war er Mitglied des Bundesvorstandes Junge Presse. 1956 gründete er in Berlin den Ansgar-Skriver-Verlag, in dem er die Zeitschrift Lyrische Blätter verlegte, und den dann 1963 Hildegard Brenner übernahm. 1963 erhielt Skriver – für einen Beitrag in der Wochenzeitung Die Zeit – den Theodor-Wolff-Preis.[3]

Von 1963 bis 1966 war Skriver Lektor beim Kreuz-Verlag Stuttgart. Seit 1966 war er Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk (WDR), u. a. als Redakteur der Reihe „Politisches Feature“.[4] Von 1981 bis 1985 war er in New York Hörfunkkorrespondent von WDR und NDR für die UNO.

Ansgar Skriver war langjähriges Kuratoriumsmitglied der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Veröffentlichungen Bearbeiten

Als Autor von Büchern Bearbeiten

  • Sühnezeichen. Brücken über Blut und Asche (mit Fotos von Dieter Heggemann u. a.). Kreuz-Verlag, Stuttgart 1962.
  • Gotteslästerung? Rütten & Loening, Berlin 1962.
  • Soldaten gegen Demokraten. Militärdiktatur in Griechenland. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1968.
  • Schreiben und schreiben lassen. Innere Pressefreiheit, Redaktionsstatute. C.F. Müller, Karlsruhe 1970.
  • Das Konzept Hilfe ist falsch. Entwicklung in Abhängigkeit. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1977.
  • Zu viele Menschen? Die Bevölkerungskatastrophe ist vermeidbar. Piper, München und Zürich 1986.

Als Autor von Zeitschriftenbeiträgen Bearbeiten

  • Entwicklungspolitik zwischen nationaler Aussenpolitik und sozialer Weltinnenpolitik. In: Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 14, 1975, H. 5, S. 15–27.
  • Die wirklichen Interessen der Dritten Welt und der Starrsinn der Industrienationen In: Vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 18, 1979, H. 4/5, S. 60–70.
  • Wie sicher ist der Atomwaffensperrvertrag?. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Jg. 25, 1975, H. 19, S. 3–17.
  • „Der Afrikaner arbeitet nicht.“ Die Dritte Welt in deutschen Schulbüchern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Jg. 27, 1977, H. 21, S. 37–46.
  • Entwicklungspolitik und Menschenrechte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Jg. 33, 1983, H. 48, S. 23–32.
  • Die westlichen Menschenrechtsorganisationen können vom Süden lernen. Zu den Perspektiven nach der Wiener Menschenrechtskonferenz. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 44 (1993) H. 9, S. 521–531 (online).
  • Traurige Traditionen. AIDS und genitale Verstümmelung. Das Elend der Bevölkerung. In: Lutherische Monatshefte, Jg. 34 (1995), H. 6, S. 2–4.

Als Herausgeber oder Redakteur Bearbeiten

  • Der Weg zum Massenmord. 100 Jahre Antisemitismus in Deutschland. Dokumente (Hg. mit Manfred Rexin). Selbstverlag, Berlin-Lichterfelde 1960.
  • Berlin und keine Illusion. 13 Beiträge zur Deutschland-Politik. Rütten & Loening, Berlin 1962.
  • Aspekte der aktuellen Bevölkerungsdiskussion. 10 Jahre „Kommission für Internationale Bevölkerungsfragen“. Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn 1996.

Bibliographie Bearbeiten

Eine umfassende Auflistung der Schriften von Ansgar Skriver, einschließlich seiner Essays und Zeitschriftenbeiträge, bietet der Katalog der Bibliothek der Theologischen Hochschule Friedensau.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dörte Hansen-Jaax: „An weißer Milch klebt rotes Blut!“ Pastor Skrivers vegane Utopie. In: Nordfriesland, ISSN 0029-1196, Heft 164, Dezember 2008, S. 15–18, hier S. 15.
  2. Dörte Hansen-Jaax: „An weißer Milch klebt rotes Blut!“ Pastor Skrivers vegane Utopie. In: Nordfriesland, Heft 164, Dezember 2008, S. 15–18, hier S. 17.
  3. Theodor Wolff Preis: 1962–1997. bdzv.de, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 21. Oktober 2011.
  4. Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 44 (1993) H. 9, S. 521 (online).
  5. Nachweis von 44 Titeln von Ansgar Skriver., abgerufen am 20. Oktober 2016.