Andrew L. Riker

US-amerikanischer Automobilpionier, Rennfahrer, Erfinder, Konstrukteur und Unternehmer

Andrew Lawrence Riker (* 1868 in New York; † 1930[1]) war ein US-amerikanischer Automobilpionier, Rennfahrer, Erfinder, Konstrukteur, Begründer eines führenden amerikanischen Herstellers von Elektroautos sowie 1905 einer der 30 Mitgründer und drei Jahre erster Präsident der amerikanischen Society of Automotive Engineers (Gesellschaft der Automobilingenieure). Sein erster Vizepräsident war Henry Ford.

Andrew L. Riker (1868–1930)
Riker Electric Victoria von 1900

Andrew L. Riker baute 1894 sein erstes elektrisches Auto, wobei er zwei Remington Fahrräder und zwei Elektromotoren als konstruktive Basis verwendete.[2][3]

1896 gründete er in Brooklyn, New York die Riker Electric Motor Company zur Herstellung von Elektroautos. 1899 verlegte Riker den Firmensitz nach Elizabethport, New Jersey und benannte das Unternehmen in Riker Electric Vehicle Company um. Das Automobilunternehmen bot unter dem Markennamen Riker erfolgreich Elektroautos in einer Vielzahl von Bauformen an: Tricycles (Dreiräder), Runabouts, Phaetons, Surreys, Victorias, Demi-Coachs und Broughams. Außerdem baute es den Kleinbus Station-Coach sowie Post- und Lieferwagen. 1900 nennt er die Firma in Riker Motor Vehicle Company um. Sein 5-Tonner Lieferwagen von 1900 verkaufte sich sehr gut vor allem in New York.

Am 14. April 1900 nahm Andrew L. Riker mit einem seiner Elektroautos am ersten 50-Meilen-Straßenrennen teil, das in den USA abgehalten wurde. Das Rennen verlief auf der Merrick Road auf Long Island von Springfield nach Babylon dort Wendepunkt beim Sherman House und wieder zurück nach Springfield, Ecke Merrick Road/Springfield Avenue. Von den 15 Teilnehmern erreichten 9 das Ziel. Außer Rikers Elektroauto waren es alles Dampfwagen oder Benziner. Riker gewann das Rennen mit einer Zeit von 2 Stunden, 3 Minuten und 30 Sekunden. Der zweite Sieger S.T. Davis jr. benötigte 2 Stunden 18 Minuten und 27 Sekunden, der dritte Sieger, Alexander Fischer, benötigte 2 Stunden, 30 Minuten und 1 Sekunde.[4]

1902 ging das Unternehmen in der Electric Vehicle Company auf.[3] Er erhielt 1,7 Millionen Dollar in Aktien.[2]

Riker wandte sich mehr und mehr konstruktiven Herausforderungen im Bereich der Verbrennungsmotoren zu. Er erwarb auch Patente auf den Gebieten Gasmaschinen, Dynamos, Motoren, elektrischen Systemen, Transformatoren und Automobilzubehör.[5]

1902–1921[2] wurde er Vizepräsident der Locomobile Company bei der er für die Entwicklung und Produktion der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zuständig war. 1904 entwickelte er für Locomobile ein 90 PS-Rennauto. Sein Locomobile's Old 16 Rennwagen war das erste amerikanische Auto, das ein internationales Rennen gewann, den Vanderbildt Cup von 1908. Dieser Sieg stärkte das Ansehen des amerikanischen Automobilbaus damals sehr. Während des Ersten Weltkrieges kamen viele Locomobile Transporter zum Einsatz.[3]

1915 wurde in das U.S. Naval Consulting Board berufen und führte dort den Ausschuss für Verbrennungsmotoren (board's committee on internal combustion motors).[3]

Literatur Bearbeiten

  • Vorstellung von Riker in dem Artikel: Naval Consulting Board Personell in The Engineering Magazine, Vol. 2, November 1915[6]
  • Neal Donovan: Andrew L. Riker and The Electric Car – A Biography of the Young Riker, McPherson College Press, 2003.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Andrew L. Riker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archivlink (Memento vom 4. Juli 2017 im Internet Archive)
  2. a b c The Locomobile Society: The History of The Best Built Car in America (Memento vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive)
  3. a b c d Kathy Cunningham: A.L. Riker
  4. Artikel: First Automobile Fifty-Mile Race Ever Run in America – Won easily by L. A. Riker in der Rubrik EVENTS OF THE DAY IN THE WORLD OF SPORT der The New York Times vom 15. April 1900; Scan hier
  5. Vorstellung von Riker in dem Artikel: Naval Consulting Board Personell in The Engineering Magazine, Vol. 2, November 1915 More by and about A.L. Riker
  6. More by and about A.L. Riker