Andrea Schöpp (* 27. Februar 1965 in Garmisch-Partenkirchen) ist eine deutsche Curlerin und Olympiasiegerin. Sie spielt auf der Position des Skip und ist Mitglied des SC Riessersee.

Andrea Schöpp
Geburtstag 27. Februar 1965
Geburtsort Garmisch-PartenkirchenDeutschland
Karriere
Nation Deutschland Deutschland
Beruf Lehrerin
Verein SC Riessersee
Spielposition Skip
Spielhand rechts
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
S-WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 7 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
Mixed-EM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1992 Albertville
 Curling-Weltmeisterschaften
Silber 1986 Kelowna
Silber 1987 Chicago
Gold 1988 Glasgow
Bronze 1989 Västerås
Gold 2010 Swift Current
Curling-Senioren-WeltmeisterschaftVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Silber 2016 Karlstad
 Curling-Europameisterschaften
Bronze 1980 Kopenhagen
Gold 1986 Kopenhagen
Gold 1987 Oberstdorf
Gold 1989 Engelberg
Gold 1991 Chamonix
Bronze 1992 Perth
Silber 1994 Sundsvall
Gold 1995 Grindelwald
Bronze 1996 Kopenhagen
Bronze 1997 Füssen
Gold 1998 Flims
Gold 2009 Aberdeen
 Curling-Mixed-Europameisterschaften
Bronze 2005 Canillo
Bronze 2007 Madrid
Gold 2008 Kitzbühel
letzte Änderung: 3. Oktober 2018

Persönliches Bearbeiten

1984 begann Schöpp mit einem Studium der Statistik an der Universität München, welches sie 1991 mit einem Diplom abgeschlossen hat. Seit diesem Jahr war sie an der Universität München angestellt. 1996 schloss sie ein Promotionsverfahren erfolgreich ab.

Karriere Bearbeiten

1992 wurde bei den Olympischen Winterspielen in Albertville ein Demonstrationswettbewerb gespielt, den das Team gewann. Auch 1998 spielte Schöpp im Team bei den Olympischen Winterspielen in Nagano und belegte am Ende den 8. Platz.

Für den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 1992 erhielt sie das Silberne Lorbeerblatt.[1]

Bei der Curling-Europameisterschaft 2009 in Aberdeen gewann Schöpp mit ihrem Team Third Mélanie Robillard, Second Monika Wagner, Lead Corinna Scholz, Alternate Stella Heiß die Goldmedaille. Die Round Robin hatte das Team als Dritter abgeschlossen. Das Page-Playoff-Spiel gewann man gegen Russland und das Halbfinale gegen Dänemark. Im Finale setzte man sich mit 7:5 gegen die Schweiz durch.

Vor den olympischen Curlingwettkämpfen 2010 sorgten Schöpps Äußerungen bezüglich der Spiele für ein erhebliches Medienecho. Die Curler würden „von den anderen Sportlern schon schräg angeschaut, nach dem Motto: Was wollen die denn hier?“. Olympia sei „einfach nur nervig“, sie verspüre überhaupt keine olympische Vorfreude. Allerdings habe sie eine „ganz kleine Hoffnung“ auf eine olympische Medaille.[2] Das Turnier beendete Schöpp mit ihrer Mannschaft mit dem sechsten Platz.

Nach 22 Jahren gewann Schöpp am 28. März 2010 mit ihrem Team wieder die Curling-Weltmeisterschaft. Im kanadischen Swift Current trat die deutsche Mannschaft in der gleichen Besetzung wie zuvor bei der EM 2009 an und besiegte im Finale das Team Schottland um Skip Eve Muirhead mit 8:6 Steinen nach Zusatzend.

Kurz vor der Weltmeisterschaft 2012 im kanadischen Lethbridge verletzte sich Schöpp beim Training (Schienbeinköpfchenfraktur, Außenbandriss am Knie) und wurde durch Mélanie Robillard ersetzt. Ihre bislang letzte Damen-WM spielte sie 2013 in Riga, wo sie nur auf den 11. Platz kam.

Nach dem Sieg bei der Europameisterschaft 2009 trat sie auch in den Jahren 2010 bis 2013 für Deutschland bei diesem Wettbewerb an, konnte aber keine Medaille erringen. Für die Europameisterschaft 2014 in Champéry nominierte der Deutsche Curling-Verband das Team um Skip Daniela Driendl. Hiergegen klagte Schöpp erfolgreich vor dem Landgericht Kempten.[3] Dadurch konnte sie doch noch mit ihrer Mannschaft an dieser EM, bei der sie Siebte wurde, teilnehmen. Dies war ihre bislang letzte EM-Teilnahme.

2016 spielte sie erstmals bei einer Senioren-Weltmeisterschaft. In Karlstad gewann sie als Alternate im Team von Monika Wagner die Silbermedaille.

Aktuelle Teammitglieder Bearbeiten

(Stand: August 2014)

Erfolge Bearbeiten

  • Olympia Gold 1992 (Demonstration)
  • 1. Platz Weltmeisterschaft 1988, 2010
  • 2. Platz Weltmeisterschaft 1984, 1987
  • 3. Platz Weltmeisterschaft 1989
  • 2. Platz Senioren-Weltmeisterschaft 2016
  • 1. Platz Europameisterschaft 1986, 1987, 1989, 1991, 1995, 1998, 2009
  • 2. Platz Europameisterschaft 1994
  • 3. Platz Europameisterschaft 1980, 1992, 1996, 1997
  • 1. Platz Europameisterschaft-Mix 2008
  • 3. Platz Europameisterschaft-Mix 2005, 2007, 2010

Werke Bearbeiten

  • 1997: Alternative Parametrisierungen bei korrelierten bivariaten binären Responsevariablen, ISBN 978-3-631-30775-5

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes ... Bundespräsident von Weizsäcker zeichnete behinderte und nicht behinderte Sportler, und zwar die Medaillengewinner der Olympischen und Paralympischen Spiele 1992, mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus ...
  2. "Als Curler wird man schräg angeschaut" (Memento vom 7. Februar 2010 im Internet Archive)
  3. Andrea Schöpp - Curlerin klagt sich zur Europameisterschaft. In: sueddeutsche.de. 21. November 2014, abgerufen am 3. Oktober 2018.