Amplifon

international tätiges italienisches Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Mailand

Die Amplifon S.p.A. ist ein international tätiges italienisches Handelsunternehmen für Hörgeräte mit Sitz in Mailand.

Amplifon S.p.A.

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Rechtsform Società per azioni
ISIN IT0004056880
Gründung 1950
Sitz Mailand, Italien Italien
Leitung
  • Enrico Vita, CEO
Mitarbeiterzahl 14.379[2]
Umsatz 2,26 Mrd. EUR[2]
Branche Hörgeräte-Akustik
Website www.amplifon.com
Stand: 31. Dezember 2023

Die Unternehmensgruppe verkauft in 26 Ländern weltweit (u. a. Europa und Vereinigte Staaten) Hörgeräte verschiedener Marken sowie Gehörschutz und Zubehör zur Kommunikation und bietet entsprechende Beratungsdienstleistungen an. Amplifon verfügt insgesamt über rund 10.000 Verkaufspunkte in 26 Ländern, davon etwa 5100 eigene Hörgeräte-Akustik-Fachgeschäfte, 1240 von Franchisingnehmern geführte Filialen sowie weitere 3300 Verkaufspunkte im Fachhandel.[2]

Amplifon beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro.[2] Das Unternehmen ist seit 2001 an der italienischen Börse notiert.

Geschichte Bearbeiten

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der britische Funktechniker und Hauptmann der britischen Armee Algernon Charles Holland (1919–2001) bei einem Flugzeugabsturz über Italien ein Knalltrauma und befand sich lange im Krankenhaus. 1948 gründet er die Firma EL.IT (Elettronica Italiana) und übernahm den Vertrieb von Audiometern und Hörgeräten des US-amerikanischen Herstellers Medical Acoustic Instrument Company (MAICO). Kurze Zeit später entwickelte er selber Audiometer und produzierte diese und importierte auch Hörgeräte anderer Hersteller nach Italien.[3][4] Er lernte seine Frau Anna Marie kennen und beide arbeiteten an Lösungen, Menschen mit Hörminderung zu helfen. 1950 gründeten beide in Mailand das Familienunternehmen Amplifon S.p.A. Ein umgebauter Bus diente als mobiler Verkaufsservice für Hörgeräte.

In den 1960er-Jahren stieg Amplifon zum Marktführer in Italien auf. 1962 folgte die Gründung der Tochtergesellschaft Amplimedical für diagnostische Instrumente und 1969 die Amplaid für die Produktion von Audiometern und Software für HNO-Ärzte.

1971 folgte die Gründung des Forschungszentrums für Audiologie und Ohrenheilkunde, das unabhängige Amplifon Centro Ricerche e Studi (CRS). Ab den 1990er Jahren erfolgte der Aufbau eines breiten Vertriebsnetzes im Ausland. 1992 eröffnete das erste Geschäft in Spanien, es folgten Filialen in der Schweiz, in den USA und in den Niederlanden. 2001 ging das Unternehmen an die Börse in Mailand und konnte weiter expandieren, unter anderem in Ägypten, Ungarn, Deutschland und Großbritannien.

2009 erfolgte die Übernahme von Siemens Amplifon. Ab Sommer 2015 hat Amplifon in Deutschland zusätzliche Fachgeschäfte übernommen. Akquirierte Unternehmen waren u. a. die Hörgeräte Wilhelm Böckhoff GmbH, Steinmeier KG und Steinmeier Akustik und Optik GmbH, sowie zuletzt die Focus Hören AG und mehrere kleinere Hörgeräteakustikbetriebe.[5] Die Gesamtzahl der Geschäfte in Deutschland beträgt mit Stand Dezember 2019 damit über 535 und verteilt sich flächendeckend über Deutschland. Seit 2010 ist Amplifon weltweit vertreten, auch in Australien, Neuseeland und Indien. Insgesamt verfügt das Unternehmen derzeit weltweit über 11.000 Fachgeschäfte.[2]

 
Eine Filiale im Londoner Stadtteil Enfield (2017)

Aktionärsstruktur Bearbeiten

(Stand: Dezember 2023)[6]

Anteil
(in Prozent)
Anteilseigner
42,1 Ampliter S.r.l.
0,3 Eigene Aktien
57,6 Streubesitz

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Board of directors. Amplifon S.p.A., abgerufen am 3. April 2024 (englisch).
  2. a b c d e Annual Report 2023. (pdf) Amplifon S.p.A., abgerufen am 3. April 2024 (englisch).
  3. meinhoergeraet.de.
  4. audio-infos.de.
  5. audio-infos.de.
  6. Shareholding. Amplifon S.p.A., abgerufen am 3. April 2024 (englisch).