Alex Chiasson

kanadischer Eishockeyspieler

Alex Chiasson (* 1. Oktober 1990 in Montréal, Québec) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bis Juli 2023 bei den Detroit Red Wings aus der National Hockey League (NHL) unter Vertrag gestanden und bereits seit November 2022 für deren Farmteam, die Grand Rapids Griffins aus der American Hockey League (AHL), auf der Position des rechten Flügelstürmers gespielt hat. Zuvor war Chiasson bereits für sechs weitere Franchises in der NHL aktiv und gewann mit den Washington Capitals in den Playoffs 2018 den Stanley Cup.

Kanada  Alex Chiasson

Geburtsdatum 1. Oktober 1990
Geburtsort Montréal, Québec, Kanada
Größe 193 cm
Gewicht 93 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2009, 2. Runde, 38. Position
Dallas Stars

Karrierestationen

2008–2009 Des Moines Buccaneers
2009–2012 Boston University
2012–2013 Texas Stars
2013–2014 Dallas Stars
2014–2016 Ottawa Senators
2016–2017 Calgary Flames
2017–2018 Washington Capitals
2018–2021 Edmonton Oilers
2021–2022 Vancouver Canucks
2022–2023 Grand Rapids Griffins
2023 Detroit Red Wings

Karriere Bearbeiten

Jugend und College Bearbeiten

Alex Chiasson wurde in Lorraine, einem Vorort der kanadischen Millionenstadt Montréal, geboren und wuchs im 250 Kilometer entfernten Saint-Augustin-de-Desmaures auf.[1] In Saint-Augustin-de-Desmaures besuchte er die Séminaire Saint-François, eine private High School, für die er in Eishockey-Juniorenligen aktiv war. Bereits nach zwei Jahren verließ er die High School und zog in die Vereinigten Staaten nach Lake Placid im Bundesstaat New York. Dort besuchte er die Northwood School, ein privates Internat, das bereits eine Reihe von erfolgreichen Wintersportlern hervorgebracht hat. Zudem lernte Chiasson erst zu diesem Zeitpunkt Englisch, da Französisch seine Muttersprache ist.[2]

Chiasson verließ Northwood ein Jahr später, da er seine schulische Ausbildung abgeschlossen hatte. Vor dem Studium nutzte er allerdings die Gelegenheit, in der United States Hockey League, der höchsten Juniorenliga der USA, zu spielen. Die Saison 2008/09 verbrachte er zu diesem Zweck bei den Des Moines Buccaneers in Des Moines im Bundesstaat Iowa und wurde dort mit 50 Punkten aus 56 Spielen Mannschaftsbester.[2] Zudem wurde er ins USHL All-Rookie Team gewählt und nahm am USHL All-Star Game teil.[3] Mit diesen Leistungen machte er zudem Scouts auf sich aufmerksam, da er für den anstehenden NHL Entry Draft 2009 infrage kam. Dort wählten ihn dann die Dallas Stars an 38. Position aus.

 
Chiasson mit den Texas Stars im Shootout gegen Dov Grumet-Morris (2013)

Trotz des Drafts wechselte Chiasson vorerst nicht in das System der Dallas Stars, sondern schrieb sich an der Boston University ein, um dort einen Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften zu erlangen.[4] Demzufolge spielte er fortan für die Boston University Terriers, der Mannschaft, die im Jahr zuvor nationaler Hochschulmeister der NCAA wurde. Bereits in der zweiten Saison in Boston führte der Flügelspieler das Team in Scorerpunkten an (34 in 35 Spielen).[3] Diese Quote steigerte er in der darauf folgenden Saison 2011/12 noch auf 46 Punkte aus 38 Spielen.

NHL Bearbeiten

Seine Leistung in der Hochschulliga Hockey East nahmen die Dallas Stars zum Anlass, ihn im März 2012 mit einem auf drei Jahre befristeten Entry Level Contract auszustatten.[4] Daraufhin wechselte er direkt zum Farmteam in die AHL, zu den Texas Stars, und absolvierte dort bis zum Ende der Saison noch neun Spiele. In der Folgesaison 2012/13 war er fester Bestandteil des AHL-Kaders und verbuchte in 57 Spielen 13 Tore und 22 Vorlagen. Im April 2013 wurde Chiasson daraufhin erstmals in den NHL-Kader berufen, gab sein Debüt und erzielte in seinen ersten sechs Spielen sechs Tore.[5] Mit dieser Leistung nahmen ihn die Stars ab der Saison 2013/14 fest in den NHL-Kader auf. Mit 35 Punkten aus 79 Spielen stand Chiasson am Ende seiner ersten regulären Saison in der höchsten nordamerikanischen Eishockeyliga auf Platz vier in seiner Mannschaft.[6]

Am 1. Juli 2014 gaben ihn die Stars allerdings gemeinsam mit Alex Guptill, Nick Paul und einem Zweitrundenwahlrecht für den NHL Entry Draft 2015 an die Ottawa Senators ab und erhielten im Gegenzug Jason Spezza sowie Ludwig Karlsson.[7] In Ottawa war Chiasson unbestrittener Stammspieler und kam in zwei Saisons auf 153 Spiele und 40 Scorerpunkte, ehe ihn die Senators im Juni 2016 im Tausch für Patrick Sieloff an die Calgary Flames abgaben.[8] Auch dort konnte sich der Stürmer auf Anhieb etablieben, erhielt nach Auslauf seines Vertrags im Sommer 2017 aber kein Folgeangebot. Daraufhin wurde er im September von den Washington Capitals zum Probetraining eingeladen und schließlich im Oktober mit einem festen Einjahresvertrag ausgestattet. Am Ende der Saison gelang Chiasson mit den Capitals der Gewinn des Stanley Cups, jedoch wurde sein auslaufender Vertrag im Juli 2018 nicht verlängert, sodass er sich seither auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber befand. Diesen fand er in den Edmonton Oilers, bei denen er die Saisonvorbereitung probeweise absolvierte und schließlich im Oktober 2018 einen Einjahresvertrag unterzeichnete, der im Sommer 2019 um zwei weitere Jahre verlängert wurde.

Nachdem Chiasson im Sommer 2021 zunächst keinen neuen Klub gefunden hatte, wurde er im Oktober desselben Jahren als Free Agent von den Vancouver Canucks unter Vertrag genommen und verbrachte dort die Saison 2021/22. Anschließend erhielt der Außenstürmer im Sommer abermals kein neues Vertragsangebot. Erst Ende November 2022 wurde er auf Probe von den Grand Rapids Griffins aus der AHL verpflichtet. Dies endete im März 2023 in einem festen Vertrag bei deren NHL-Kooperationspartner, den Detroit Red Wings. Nachdem er für die Red Wings in den verbleibenden 20 Spielen neunmal gepunktet hatte, erhielt Chiasson im August 2023 einen Probevertrag bei den Boston Bruins, der jedoch nicht in einem festen Engagement mündete.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2008/09 Des Moines Buccaneers USHL 56 17 33 50 −9 101
2009/10 Boston University NCAA 35 7 12 19 +6 44
2010/11 Boston University NCAA 35 14 20 34 −4 75
2011/12 Boston University NCAA 38 15 31 46 +15 67
2011/12 Texas Stars AHL 9 1 4 5 −4 9
2012/13 Texas Stars AHL 57 13 22 35 +3 43 7 2 1 3 −6 4
2012/13 Dallas Stars NHL 7 6 1 7 +3 0
2013/14 Dallas Stars NHL 79 13 22 35 −21 38 6 1 1 2 −7 2
2014/15 Ottawa Senators NHL 76 11 15 26 −5 67 4 0 0 0 −3 0
2015/16 Ottawa Senators NHL 77 8 6 14 +2 45
2016/17 Calgary Flames NHL 81 12 12 24 −6 46 4 0 0 0 −1 2
2017/18 Washington Capitals NHL 61 9 9 18 +1 26 16 1 1 2 ±0 4
2018/19 Edmonton Oilers NHL 73 22 16 38 −1 32
2019/20 Edmonton Oilers NHL 65 11 13 24 −3 42 4 1 1 2 +1 0
2020/21 Edmonton Oilers NHL 45 9 7 16 −10 33 3 1 0 1 −2 0
2021/22 Vancouver Canucks NHL 67 13 9 22 +5 24
2022/23 Grand Rapids Griffins AHL 29 9 11 20 +6 14
2022/23 Detroit Red Wings NHL 20 6 3 9 −8 6
NCAA gesamt 108 36 63 99 +17 186
AHL gesamt 95 23 37 60 +5 66 7 2 1 3 −6 4
NHL gesamt 651 120 113 233 −43 359 37 4 3 7 −12 8

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Alex Chiasson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. bostonherald.com: „BU’s Alex Chiasson comes on strong“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (englisch, 7. Februar 2011, abgerufen am 2. August 2014)
  2. a b sports.espn.go.com: „Elite athletes transition to college“ (englisch, 25. September 2009, abgerufen am 2. August 2014)
  3. a b Profil Chiassons auf hockeysfuture.com (englisch, abgerufen am 2. August 2014)
  4. a b dailyfreepress.com: „Chiasson signs three-year deal with Dallas Stars“ (englisch, 27. März 2012, abgerufen am 2. August 2014)
  5. starsblog.dallasnews.com: „Playing alongside Jamie Benn, Ray Whitney has suddenly allowed Stars’ Alex Chiasson to find his scoring touch“ (Memento vom 16. April 2013 im Internet Archive) (englisch, 13. April 2013, abgerufen am 2. August 2014)
  6. stars.nhl.com: Statistik der regulären Saison 2013/14 (englisch, abgerufen am 2. August 2014)
  7. senators.nhl.com: „Sens acquire three players, 2015 pick in trade“ (englisch, 1. Juli 2014, abgerufen am 2. August 2014)
  8. Flames acquire Alex Chiasson from Ottawa. flames.nhl.com, 27. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016 (englisch).