Albrecht Franke

deutscher Romanautor

Albrecht Franke (* 10. Februar 1950 in Seehausen, Landkreis Stendal) ist ein deutscher ehemaliger Gymnasiallehrer und Schriftsteller.[1]

Leben Bearbeiten

Albrecht Franke wurde als Sohn einer Eisenbahnerfamilie in Seehausen in der Altmark geboren.[2][3] Nach dem Abitur 1968[4] studierte er Germanistik und Slawistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit dem Abschluss als Diplom-Lehrer. Er war nach dem Studium als Lehrer für Deutsch und Russisch[5] in Wanzleben angestellt und lebt seit 1977 in Stendal.[2][3] Im Mai 1973 nahm er an einem Bezirkspoetenseminar teil, das von Christa Johannsen geleitet wurde, deren Persönlichkeit als ein Vorbild für Franke diente.[6][7] Danach unternahm er erste Schreibversuche im Zirkel Schreibender Arbeiter;[4] ab 1983 betätigte er sich als Autor von Erzählungen, deren bekannteste Zugespitzte Situation ist, in der ein Schülerselbstmordversuch thematisiert wird.[8] Von 1991 bis 2013[2] arbeitete Franke am Winckelmann-Gymnasium in Stendal als Lehrer für Deutsch und Philosophie.[9] Dort gründete er 2005 den Schreibzirkel „Es wird …“ für Kinder und Jugendliche und leitete ihn bis zu seinem Ruhestand.[9] Vom April 2014 bis März 2016 übernahm er den Vorsitz des Fördervereins der Schriftsteller Magdeburg e.V.[2]

Neben dem Verfassen von Hörspielen und der Herausgabe von Büchern schreibt Franke auch literaturkritische Essays für Tageszeitungen und die Literaturzeitschrift Ort der Augen. Blätter für Literatur aus Sachsen-Anhalt,[10] so zum Beispiel über den Expressionisten Alfred Wolfenstein. Schon in seinem Erstling Letzte Wanderung von 1983 hatte er sich verschiedenen deutschen Expressionisten gewidmet.[5]

Werke Bearbeiten

  • 1983: Letzte Wanderung. Erzählungen. Union Verlag, Berlin.
  • 1987: Zugespitzte Situation. Erzählung. Union Verlag, Berlin.
  • 1990: Vor der Dunkelheit. Zweiteiliges Hörspiel. Sender Freies Berlin.
  • 1993: Endzustand. Erzählung. Edition Bleimond, Magdeburg.
  • 1995: Erstarrendes Meer. Eine Erzählung über Georg Friedrich Händels letzten Aufenthalt in Halle. Blaue Äpfel, Magdeburg. ISBN 3-930781-05-0.
  • 2014: Der Krieg brach wirklich aus. Gespräch mit und über Edlef Köppen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale). ISBN 978-3-95462-190-3 (Anthologie, als Hrsg.).
  • 2016: Christa Johannsen, Suche nach Einstein oder Im Prüfstand des Gewissens. Edition digital, Pinnow. ISBN 978-3-95655-619-7 (E-Book, als Hrsg.).
  • 2019: Christa Johannsen – ein erfundenes Leben. Ein Schriftstellerinnenleben im 20. Jahrhundert. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale). ISBN 978-3-96311-246-1.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. 73. Jahrgang, 2022/2023. Band I: A-O. Walter De Gruyter, Berlin 2023, doi:10.1515/9783110770155. S. 236.
  2. a b c d Albrecht Franke: Albrecht Franke. Autor und Herausgeber. Biografie. In: albrecht-franke.de. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2016; abgerufen am 24. Oktober 2016.
  3. a b A[nke] H[ees]: Franke, Albrecht. In: Konrad Feilchenfeldt (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Biographisches-Bibliographisches Handbuch. Begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Carl Ludwig Lang. Neunter Band: Fischer-Abendroth – Fries. K. G. Saur, Zürich, München 2006, ISBN 978-3-908255-09-3, Sp. 306.
  4. a b Albrecht Franke: Die Chance, Mut zum Leben zu machen. Von Unionsfreund Albrecht Franke, Lehrer und Schriftsteller in Stendal. In: Der Neue Weg Halle. 9. April 1985.
  5. a b Reinhard Wengierek: Den Lebenswegen von fünf Expressionisten nachgespürt. Im Gespräch mit Albrecht Franke. In: Volksstimme Magdeburg. 2. Juni 1983.
  6. Albrecht Franke: Albrecht Franke, Schriftsteller und Lehrer, Stendal: Mut machen zum Handeln für das Wohl des Nächsten. In: Der Neue Weg Halle. 2. November 1984.
  7. Nora Knappe: Briefe aus einem bewegten Leben. Die Stendalerin Beatrice Buchholz hat sich durch den Briefnachlass der Schriftstellerin Christa Johannsen gearbeitet. In: volksstimme.de. 6. Oktober 2016, abgerufen am 24. Oktober 2016.
  8. Sabine Neubert: Geschichte des Christian Dannenberg oder Protokoll einer Wandlung. In: Neue Zeit Berlin. 24. August 1987, S. 4.
  9. a b Nora Knappe: Albrecht Franke geht – der Schreibzirkel bleibt. Der Deutsch- und Philosophielehrer geht in Ruhestand. / In acht Jahren hat er mit Schülern vier Bücher hervorgebracht. In: volksstimme.de. 25. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Oktober 2016; abgerufen am 24. Oktober 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volksstimme.de
  10. Albrecht Franke: Albrecht Franke. Autor und Herausgeber. Bibliografie. In: albrecht-franke.de. Archiviert vom Original am 24. Oktober 2016; abgerufen am 24. Oktober 2016.

Weblinks Bearbeiten