Adriaan van de Spiegel

niederländischer Anatom, Chirurg und Botaniker

Adriaan van de(n) Spiegel, auch Adriaan van den Spieghel oder Adrianus Spigeli(us) (* 1578 in Brüssel; † 7. April 1625 in Padua), war ein flämischer Anatom, Chirurg und Botaniker.

Adriaan van den Spieghel

Leben und Wirken Bearbeiten

 
Titelseite von De Humani Corporis Fabrica

Adriaan van den Spiegel war der Sohn eines Chirurgen und studierte zunächst Medizin in Löwen und Leiden.[1] Ab dem Frühjahr 1601 studierte er in Padua bei Girolamo Fabrizio da Acquapendente sowie dem Anatomen und Chirurgen Julius Casserius (Giulio Casseri; 1552–1616[2]). Etwa 1604 wurde er zum Dr. med. promoviert. 1612 verließ er Italien und reiste durch Belgien und Deutschland. Kurz darauf erlangte er den Titel eines Medicus Primarius von Böhmen. Am 22. Dezember 1616 wurde zum Professor der Anatomie und Chirurgie als Nachfolger von Casserius in Padua ernannt.

Seine Forschungen betrafen die Blutgefäß- und Nervensysteme sowie die Leberanatomie. Die Spieghel-Hernie ist nach ihm benannt. Außerdem arbeitete er über Platt- und Rundwürmer.

Ehrentaxon Bearbeiten

Ihm zu Ehren wurde die Gattung Spigelia L. der Pflanzenfamilie der Brechnussgewächse (Loganiaceae) benannt.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Isagoges in rem herbariam libri duo. Padua 1606.
  • De lumbrico lato liber. Padua 1618.
  • De semitertiana libri quatuor. Frankfurt 1624.
  • De formato foetu liber singularis. Padua 1626.
  • De humani corporis fabrica libri decem. Venedig 1627.

Quelle und Literatur Bearbeiten

  • Lexikon der Naturwissenschaftler. Berlin 2004.
  • Barbara I. Tshisuaka: Spieghel [Spiegel, Spigelius, Spigeli], Adriaan van den. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1349.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Barbara I. Tshisuaka: Spieghel [Spiegel, Spigelius, Spigeli], Adriaan van den. 2005, S. 1349.
  2. Barbara I. Tshisuaka: Casseri, Giulio. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. 2005, S. 233.